Cessna auf Laufband

Hallo!

Unglaublich! Offensichtlich ist die geballte Kompetenz von
w-w-w erforderlich, um diese wirklich knifflige (???) Frage zu
klären. Ich will mich auch noch aufdrängen.

Ich denke mal mindestens 80% der Beteiligten sind deiner Meinung.
Allerdings weiß ich nicht ob der Fragesteller mittlerweile überzeugt ist.

Gruß
TeaAge

P.S.: Kann ein Flugzeug auf einem mega großen Flugzeugträger starten? :wink:

Andere Sicht
Moin, Roland,

die Frage lässt sich auch anders stellen:

Ein einmotoriges Flugzeug (zB Cessna) steht auf der Startbahn und will losfliegen. Die Räder in Vorwärtsrichtung sind blockiert. Wird die Cessna abheben? Wenn sie das kann, dann kann sie das auch von einem Laufband aus. Aber nur dann.

Gruß Ralf

Moin, TeaAge,

P.S.: Kann ein Flugzeug auf einem mega großen Flugzeugträger
starten? :wink:

wenig ergiebig, die Frage. Verbesserungsvorschlag: Kann es abheben, wenn der Flugzeugträger so schnell

[] rückwärts 
[] vorwärts

fährt, dass die Räder stillstehen?

Gruß Ralf

Hallo,

die Anfluggeschwindigkeit beträgt ca. 300 km/h - kennst du einen Flugzeugträger mit ausreichender Antriebsleistung?

Die Antwort weiter oben auf die ursprüngliche Frage ist natürlich ebenso logischer Totalschrott.

Gruss Reinhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Ralf,

Aber nur dann.

Wenn die Rollreibung der Räder die Grössenordnung der Haftreibung erreicht, würde ich mir Sorgen machen…

Josef

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Moin, Roland,

die Frage lässt sich auch anders stellen:

Ein einmotoriges Flugzeug (zB Cessna) steht auf der Startbahn
und will losfliegen. Die Räder in Vorwärtsrichtung sind
blockiert.

bist du sicher, dass du die frage richtig verstanden hast?

Hallo Ralf!

Ein einmotoriges Flugzeug (zB Cessna) steht auf der Startbahn
und will losfliegen. Die Räder in Vorwärtsrichtung sind
blockiert. Wird die Cessna abheben? Wenn sie das kann, dann
kann sie das auch von einem Laufband aus. Aber nur dann.

Und was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Wo ist eigentlich der physikalische Menschenverstand geblieben? Ich gebe mal zwei Lösungen an: Jeder darf sich selbst raussuchen, welche besser zu ihm passt, aber es kann doch nicht sein, dass hier immer wieder Leute in bester Überzeugung behaupten, die Erde wäre eine Scheibe!

Erste Lösung für Lilienthal-Anhänger:

„Alle Flugarbeit ist das Überwinden von Luftwiderstand.“ Der Antrieb dient nur dazu, den Luftwiderstand zu überwinden. Der Luftwiderstand ist aber derselbe, egal ob sich die Rollbahn unter den Rädern des Flugzeugs bewegt oder nicht. (BTW: Bisher hat sich - zurecht! - noch niemand gewundert, dass ein Flugzeug von einer ruhenden Fahrbahn abheben kann…)

Zweite Lösung für Newton-Jünger:

Ein Flugzeug steht auf der Rollbahn. Es ruht auf Rädern, die sich idealerweise vollkommen reibungsfrei drehen können. Folglich kann sich das Flugzeug in x-Richtung reibungsfrei bewegen. Es kann weder eine horizontale Kraft auf den Boden ausüben, noch kann der Boden eine Kraft in x-Richtung auf das Flugzeug übertragen. Stimmst Du soweit überein?

Welche Kräfte wirken nun auf das startende Flugzeug?

FM, die Kraft des Motors wirkt genau in x-Richtung, und zwar in Fahrtrichtung. FG, die Gewichtskraft, wirkt senkrecht nach unten und wird durch ihre entgegengesetzte und betragsmäßig gleich große Gegenkraft FN’ genau kompensiert. Die Auftriebskraft FA wirkt senkrecht nach oben, hat aber zu Anfang ebenso wie die Luftwiderstandskraft FW noch den Betrag 0 (zumindest bei Windstille, wovon wir ausgehen wollen).

Aus all diesen Kräften bilden wir die Vektorsumme. Das ist nicht schrecklich kompliziert, weil sie sich alle bis auf eine - die Antriebskraft - gegenseitig aufheben. Also beträgt die resultierende Kraft

F=FM

Nach der Grundgleichung der Mechanik erfährt das Flugzeug also eine Beschleunigung a = F/m. Mit der Zeit nimmt die Geschwindigkeit und damit der Auftrieb und der Luftwiderstand zu. Das Fahrwerk drückt mit einer immer geringer werdenden Kraft (FG - FA) auf die Rollbahn. Schließlich ist diese Kraft irgendwann 0, das Flugzeug hebt ab.

Wenn die Rollbahn sich während des Startvorgangs relativ zum Flugzeug bewegt, ändert das daran nicht das Geringste!

Michael

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Hallo Roland,

…was sich i m m e r so schnell rueckwaerts bewegt…

aus diesem Grund:

Wird die Cessna abheben?

Nein!

Nur wenn die Laufbandgeschwindigkeit eine Konstante ist, ja.

Roland

rollifern

Hallo Rollifern!

…was sich i m m e r so schnell rueckwaerts bewegt…

aus diesem Grund:

Wird die Cessna abheben?

Nein!

Eben aus diesem Grund: Doch.

Begründung: Eine Cessna hat eine Abhebegeschwindigkeit von (keine Ahnung, sagen wir: ) 100 km/h. Die Cessna bewegt sich mit 100 km/h nach vorn. Das Förderband mit 100 km/h nach hinten. Die Cessna bewegt sich wie gesagt mit 100 km/h nach vorn. Also hebt sie ab. (Was das Förderband tut, hat ja mit dem Abheben nichts zu tun).

Wenn die Frage gelautet hättet: „Das Förderband bewegt sich immer genau so schnell, dass die Cessna trotz Antrieb in Ruhe verharrt, …“ dann hätten wir uns darüber unterhalten können, ob das möglich ist oder nicht. Die Aufgabe lautet aber so, wie Du es geschrieben hast. Würde das Förderband dazu führen, dass die Cessna im Bezugssystem Flughafen stehen bleiben würde, so müsste das Förderband augenblicklich ebenfalls anhalten.

Michael

Hallo Rollifern!

…was sich i m m e r so schnell rueckwaerts bewegt…

aus diesem Grund:

Wird die Cessna abheben?

Nein!

Eben aus diesem Grund: Doch.

ich lese gerade „was sich immer so schnell bewegt wie die cessna“

in diesem fall sieht das ganze natürlich wirklich anders aus. allerdings bin ich absolut nicht sicher, ob der fragesteller sich dessen bewusst ist. denn das ganze muss geregelt werden.

wenn die cessna immer nur die laufbandgeschwindigkeit kompensiert, hebt sie erst ab, wenn die luft, die vom laufband mitgezogen wird, 200-250km/h erreicht. dazu wird das laufband aber weitaus über dieser geschwindigkeit drehen müssen.
anschließend wird die cessna wenige meter über dem laufband nach oben und unten wippen.

ich bin nicht sicher, ob der fragesteller das wirklich so gemeint hat.

Top! Analogie…
Sehr schön und vor allem korrekt beschrieben, Michael.

Mir ist grade noch eine Analogie eingefallen für all die Abheben-Leugner:
Runde Flasche Wasser auf Laufband (senkrecht zur Laufrichtung) an der Kasse im Supermarkt. Wird das Laufband eingeschaltet, bleibt die Flasche (im Idealfall ohne Reibung) da wo sie war, in der Realität bleibt sie zwar ne Weile zurück, kommt aber irgendwann bei dem/der Kassierer/in an.
Jetzt gebt ihr ihr einen Stoß (das soll den Antrieb durch den Propeller simulieren) und die Flasche rollt vorwärts. Dann nur noch in Gedanken Rumpf und Tragflächen dazudenken…

Nochmal zu dem Versuchsaufbau: Ich hatte ihn so verstanden, dass sich das Laufband immer exakt mit derjenigen negativen Geschwindigkeit gegen die Startrichtung des Flugzeuges bewegt, die dem des Flugzeuges entspräche, wenn es auf normaler Piste starten würde. Wie schnell sich das Laufband bewegt ist aber - wie schon x mal gesagt - unerheblich, von daher dient die Versuchskonfiguration nur zur Verwirrung…

mfg
Florian

Nochmal zu dem Versuchsaufbau: Ich hatte ihn so verstanden,
dass sich das Laufband immer exakt mit derjenigen negativen
Geschwindigkeit gegen die Startrichtung des Flugzeuges bewegt,
die dem des Flugzeuges entspräche, wenn es auf normaler Piste

das schlimme an der frage ist, dass sie heißt: hebt die cessna ab?

und das liegt ganz an ihrem willen:smile: sie kann…muss aber nicht, solange die luftgeschwindigkeit über dem laufband klein genug bleibt. übersteigt die in flügelhöhe die startgeschwindigkeit, hebt die cessna auch dann ein paar meter nach oben ab, wenn sie an der gleichen stelle versucht stehen zu bleiben.

Hallo Michael

…was sich i m m e r so schnell rueckwaerts bewegt…

aus diesem Grund:

Wird die Cessna abheben?

Nein!

Eben aus diesem Grund: Doch.

Begründung: Eine Cessna hat eine Abhebegeschwindigkeit von
(keine Ahnung, sagen wir: ) 100 km/h. Die Cessna bewegt sich
mit 100 km/h nach vorn. Das Förderband mit 100 km/h nach
hinten. Die Cessna bewegt sich wie gesagt mit 100 km/h nach
vorn.

Nein, weil sie ja -die Geschwindigkeit des Bandes kompensierend-, auf dem Band „steht“.

Also hebt sie ab. (Was das Förderband tut, hat ja mit
dem Abheben nichts zu tun).

In Ermangelung an Auftrieb, (die Flügel umströmende Luft), eben nicht… :-/!

Wenn die Frage gelautet hättet: „Das Förderband bewegt sich
immer genau so schnell, dass die Cessna trotz Antrieb in Ruhe
verharrt, …“

Genau so habe ich die Frage verstanden… Es ist für mich auch die Intention der Fragestellung.

Lassen wir das Flugzeug auf diesem ominösen Band doch einmal landen (Landegeschwindigkeit = Bandgeschwindigkeit ). Da dieses Flugzeug kein Wasserflugzeug mit Kufen ist sondern Räder hat, setzt es nun auf und bewegt sich in Relation zu einem Beobachter an diesem Punkt -der nicht auf dem Band steht-, nicht mehr vorwärts.

In dem Moment wo die Räder das Band berühren, verliert es schlagartig all seine Auftriebskräfte, denn die Geschwindigkeit (Energie) und der damit verbundene nötige Auftrieb durch das Medium Luft, wird neutralisiert und in Rotation der Räder auf dem Band umgewandelt/umgeleitet. Ein Wasserflugzeug mit Kufen würde es nun, weil zurück gerissen, zerbröseln…

Jetzt hat es einen Zustand erreicht in dem es gleichgültig ist, ob des Gefährt sich durch angetriebene Räder auf der Stelle hält, oder sich aber des Mediums Luft und mittels Propeller oder Düse, bedient. Diese Kraft in Form von Vortrieb ist nun allein dafür notwendig, um nicht vom Band nach hinten mitgerissen zu werden.
Jetzt kommt der Punkt, wo der oft zitierte Elefant das Wasser lässt, nämlich zum Ausgangspunkt der Frage; kann das Gefährt nun aus eigener Kraft starten, also mit anderen Worten, wieder abheben?

Solange das Gerät auf dem Band, das sich mit flexibeler, sich immer anpassender Geschwindigkeit auf die Vorschub- (Düse) bzw. „Vorzugbemühungen“ des Propellers mit Rotationsgeschwindigkeit an seinen Reifen reagieren kann, wird es in Ermangelung des Mediums Luft in Form von Strömung an den Tragflächen, nicht abheben.

Fazit:
Die Vortriebsenergie von Düse/Propeller/Räder die auf festem Boden zum starten und dann zum fliegen in der Luft oder auch nur vorwärts kommen notwendig ist, wird von der imaginären Fähigkeit des Bandes, diese über die Räder des Flugzeuges in Bandgeschwindigkeit umzuwandeln/umzuleiten und gleich schnell zu sein, gehindert. Je stärker, desto schneller das Band…
Solange das Band -aus welchem Grund auch immer- den nötigen aerodynamischen Auftrieb (bei Flugzeugen) oder den Radantrieb (andere Fahrzeuge) eliminieren kann, wird es nicht von der Stelle kommen.
Nur wenn die Geschwindigkeit des Bandes konstant ist, hat das Flugzeug die Möglichkeit den Status quo bei und mit entsprechender Leistngsfähigkeit, zu überwinden, um eine Geschwindigkeit zu erreichen, die ein Abheben ermöglicht. Zu diesem Zeitpunkt haben die Räder dann allerdings nicht eine Rotationsgeschwindigkeit von, sagen wir einmal 100 km/h
-bei dem das Flugzeug auf festem Boden seine Fähigkeit zum abheben erreicht-, sondern, so das Band konstant 100 km/h gegenläufig ist, eine Geschwindigkeit von
200 km/h…!

Michael

rollifern

Ergebnis der Mythbusters-Folge von gestern
hätte mich auch schwer zweifeln lassen :wink:

Myth Title: Plane on a Conveyor Belt

Myth Description: Can an airplane on a conveyor belt running in :opposite motion to the airplane’s tires at the same speed keep the :stuck_out_tongue:lane from taking off?

MythBusters on the bust: Adam Savage, Jaime Hyneman

Hypothesis: Though the airplane is traveling fast enough for normal :take-off, the lack of wind resistance under the wings normally :acquired through forward motion will keep the plane grounded.

Procedure/Experimental Design: Using Grant’s model airplane & Jaime’s :treadmill, they do a small scale test to see if the concept is :feasible. Setting the treadmill to 11.3 mph (the take off speed of :the model plane), the model plane went forward, but could not take :off due to the short length of the treadmill. Next, using butchered :stuck_out_tongue:aper dragged behind Adam’s scooter, they put the plane on the paper :to see if it can take off. The airplane does take off before the :stuck_out_tongue:aper runs out. As Adam & Jaime explain, unlike a car, where forward :motion is derived from spinning wheels, forward motion on an airplane :is derived independent of the wheels through the propeller. Thus, :forward motion can be achieved on a conveyor belt.

Going full scale with a 2,000 ft tarp, a truck to pull it,& an :airplane, they try to take off on a full scale test. With a takeoff :distance of 85 feet & a speed of 25 mph, they set up to run full :scale.

Results: Just as in the small scale test, the plane moved forward & :took off as normal.

Conclusion: Since the method of movement forward is not derived from :the wheels but derived from the propellor, the plane was unaffected :by the conveyor belt.

Busted or Not Busted: ---- Busted

Ich übersetz mal das Ergebnis:
Wie im kleinen Maßstab bewegte sich das Flugzeug vorwärts und hob ganz normal ab.
Weil die Ursache der Vorwärtsbewegung nicht die Räder sind, sondern der Propeller, wurde das Flugzeug nicht vom Laufband beeinflusst.

von
http://mythbusters-wiki.discovery.com/page/Plane+on+…

Man man man,
ich dachte das Thema wäre schon längst geklärt aber dann taucht immer wieder einer auf der das ganze mit alten Thesen wieder auffrischt.

Also ich hab mir jetzt mal die „mühe“ gemacht das ganze durch zu rechnen.

Die Räder des Flugzeuges sind nicht angetrieben und mit Kugellager gelagert.
Das heißt, die einzige Kraft, die vom Laufband auf die Räder über das Lager an das Flugzeug übertragen werden, sind Reibungskräfte!!! … hat hier jemand Einwände?

Der Rollreibungskoeffizient zwischen Gummi und Asphalt liegt zwischen 0,005 und 0,015, der im Lager sagen wir 0,01.
Ich beziehe mich hier auf das Flugzeug 152 der Flugzeugwerke Dresden (1. Start 4.12.1958).
Abflugmasse mT0=46.500kg
Schub: 4 Triebwerk jeweils 31kN, also T=4*31kN=124kN

Die Reibungskraft liegt also maximal bei FR,max=11,4kN.
Ist der Schub so groß wie die Reibung, herrscht eine Kräftegleichgewicht, das heißt das Flugzeug erfährt keine Beschleunigung egal wie sich das Laufband auf einem bewegt oder nicht bewegt.
Nehmen wir also, das Flugzeug hat die Bremsen getreten und das Laufband fährt an, bis von mir aus auf 200km/h. Der Pilot geht von der Bremse und gibt Schub … und zwar 11kN … Das Flugzeug bewegt sich immer noch mit 200km/h nach hinten. Das Flugzeug bewegt sich jetzt erstmal rückwärts durch die Luft, es entsteht also eine Kraft die von hinten an das Flugzeug drückt und es schon beschleunigt und zwar so lange, bis es keine Bewegung relativ zur Luft besitzt (das Flugzeug steht zur Luft und zum Boden still).

Jeder weitere Schuberhöhung führt jetzt zum Beschleunigen des Flugzeugs.

Es bleiben also noch mindestens 110kN zum Start.
Die Abhebegeschwindigkeit liegt bei knapp 50m/s=175km/h (kann auch gerne die ganze Rechnung rein stellen). Das heißt bei dieser Geschwindigkeit ist der Auftrieb gleich der Gewichtskraft, das heißt eigentlich fällt das hier die Reibungskraft weg, aber das lassen wir mal.
Über einen Zusammenhang zwischen Auftriebs- und Widerstandbeiwert kann man nun berechnen wie groß der Luftwiderstand ist um auf diese Geschwindigkeit zu kommen.
Wir kommen auf etwa auf W=22,3kN.

Insgesamt braucht die Maschine also etwas mehr als 34kN Schub zum Abheben.

In der Realität sieht es so aus, dass das Band die Luft über ihm etwas mit zieht, also es schon eine relative Luftbewegung gibt wenn das Flugzeug relativ zum Boden (nicht Laufband) still steht, das ist aber also ein positiver Effekt.

Man muss sich klar machen, wie die Kräfte übertragen werden. Über die Räder gibt es eben nur einen kleinen Reibungskraftanteil.

Beim Laden sieht es ähnlich aus.
Das Flugzeug kommt angeflogen, Geschwindigkeit zum Boden sagen wir mal 200km/h … das Laufband bewegt sich entgegengesetzt und zwar genauso schnell.
In dem Moment, wo die Räder das Laufband berühren, das Flugzeug an sich aber noch nicht mit dem gesamten Gewicht nach unten drückt … drehen sich die Räder mit ca 400km/h … (das müssten sie aushalten können, sonst siehts nicht so gut aus).
Setzt das Flugzeug richtig auf, wirkt eben wieder die Reibungskraft von 11kN.

Hier noch mal die Daten zum Flugzeug mit denen ich gerechnet habe, zur Cessna hatte ich Daten leider nicht zur Hand.

Schub F=124kN
Flügelfläche S=138m²
mT0=46500kg
Auftriebsbweiwert cA=1,5
Widerstandsbweiwert cW=cW,min+K*cA²
cW,min=0,02
K=0,04
—> cW=0,11
Luftdichte rho=1,25kg/m³

Gruß
TeaAge

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Hallo!

Lassen wir das Flugzeug auf diesem ominösen Band doch einmal
landen (Landegeschwindigkeit = Bandgeschwindigkeit ). Da
dieses Flugzeug kein Wasserflugzeug mit Kufen ist sondern
Räder hat, setzt es nun auf und bewegt sich in Relation zu
einem Beobachter an diesem Punkt -der nicht auf dem Band
steht-, nicht mehr vorwärts.

Was Du sagst, hat leider weder mir der Realtität, noch mit der Physik etwas zu tun. Wie bereits gesagt, lautet die Grundgleichung der Mechanik (schon seit über 300 Jahren) F = ma. Wenn das Flugzeug aus dem Flug beim Aufsetzen abrupt abgebremst wird (großes negatives „a“), dann muss es eine große Kraft geben (großes negatives „F“). Was soll denn die Ursache dieser ominösen Kraft sein?

In dem Moment wo die Räder das Band berühren, verliert es
schlagartig all seine Auftriebskräfte, denn die
Geschwindigkeit (Energie) und der damit verbundene nötige
Auftrieb durch das Medium Luft, wird neutralisiert und in
Rotation der Räder auf dem Band umgewandelt/umgeleitet. Ein
Wasserflugzeug mit Kufen würde es nun, weil zurück gerissen,
zerbröseln…

Aber ein Landflugzeug hält das aus? Merkwürdig…

Jetzt hat es einen Zustand erreicht in dem es gleichgültig
ist, ob des Gefährt sich durch angetriebene Räder auf der
Stelle hält, oder sich aber des Mediums Luft und mittels
Propeller oder Düse, bedient.

Wieso sollte das egal sein? Der Propeller greift in der ruhenden Luft an. Die Räder greifen auf der Fahrbahn an.

Du schwimmst in einem Fluss. Um nicht abzutreiben, hast Du genau zwei Möglichkeiten: Du kannst versuchen gegen die Strömung zu schwimmen, oder Dich an einem ruhenden Objekt festhalten. Das Ergebnis dieser beiden Möglichkeiten ist aber nicht annähernd dasselbe (besonders dann nicht wenn der Fluss schneller fließt, als Du schwimmen kannst).

Diese Kraft in Form von Vortrieb
ist nun allein dafür notwendig, um nicht vom Band nach hinten
mitgerissen zu werden.

Das Band kann das Flugzeug nur dann nach hinten mitreißen, wenn der Pilot die Parkbremse festgestellt hat. Das sollte er natürlich sowohl zum Landen als auch zum Starten unterlassen…

Fazit:
Die Vortriebsenergie von Düse/Propeller/Räder die auf festem
Boden zum starten und dann zum fliegen in der Luft oder auch
nur vorwärts kommen notwendig ist, wird von der imaginären
Fähigkeit des Bandes, diese über die Räder des Flugzeuges in
Bandgeschwindigkeit umzuwandeln/umzuleiten und gleich schnell
zu sein, gehindert. Je stärker, desto schneller das
Band…

Physik-Lehrer (ich bin einer) sind dafür berüchtigt, dass sie unglaublich pingelig bei der Verwendung von physikalischen Begriffen sind. Es gibt einen guten Grund dafür: Wenn man die physikalischen Fachbegriffe genau entsprechend ihrer Definition verwendet, liefern physikalische Formeln richtige Ergebnisse. Tut man das nicht, kann man alles begründen. Mit Physik hat das aber nichts mehr zu tun.

Konkret zu Deinem „Fazit“:
Ein Propeller liefert keine Vortriebs_energie_, sondern eine Vortriebs_kraft_. Eine Kraft kann nur von einer Gegen_kraft_ kompensiert werden, niemals von einer Geschwindigkeit.

Besonders deutlich wird das an Deinem Satz: „Je stärker, desto schneller das Band.“ Je stärker die Antriebskraft ist, umso schneller läuft das Band. Das mag zwar sein, aber die Antriebskraft ist trotzdem vorhanden und führt zu einer positiven Beschleunigung.

Solange das Band -aus welchem Grund auch immer- den nötigen
aerodynamischen Auftrieb (bei Flugzeugen) oder den
Radantrieb (andere Fahrzeuge) eliminieren kann, wird es nicht
von der Stelle kommen.

Der aerodynamische Auftrieb hat sogar noch weniger in diesem Zusammenhang verloren, weil er senkrecht nach oben zeigt, also in eine völlig andere Dimension als die Bewegung des Bandes.

Nur wenn die Geschwindigkeit des Bandes konstant ist, hat
das Flugzeug die Möglichkeit den Status quo bei und
mit entsprechender Leistngsfähigkeit, zu überwinden, um
eine Geschwindigkeit zu erreichen, die ein Abheben ermöglicht.

Warum nur bei einem Band mit konstanter Geschwindigkeit? Wenn die Geschwindigkeit variabel ist, hätte es das Flugzeug nach Deiner Argumentation sogar noch leichter, weil das Band am Anfang ja noch sehr langsam ist und seine Geschwindigkeit nur gemächlich steigert. (Wie gesagt ist es aber ohnehin egal, wie schnell sich das Band bewegt, weil es keinen Einfluss auf das Flugzeug hat - wenn wir mal die geringen Reibungsverluste vernachlässigen. Siehe Posting von TeaAge).

Zu
diesem Zeitpunkt haben die Räder dann allerdings nicht eine
Rotationsgeschwindigkeit von, sagen wir einmal 100 km/h
-bei dem das Flugzeug auf festem Boden seine Fähigkeit zum
abheben erreicht-, sondern, so das Band konstant 100 km/h
gegenläufig ist, eine Geschwindigkeit von
200 km/h…!

Das nun wieder ist der einzige richtige Satz in Deinem Posting. Allerdings hindert die Räder nichts, aber auch rein gar nichts, eine Umfangsgeschwindigkeit von 200 km/h zu erreichen.

Michael

Heureka
Endlich! Aber ich könnte wetten, das überzeugt die Zweifler immernoch nicht…

mfG Dirk

Wenn die Frage gelautet hättet: „Das Förderband bewegt sich
immer genau so schnell, dass die Cessna trotz Antrieb in Ruhe
verharrt, …“

wenn ich jetzt auch noch richtig verstehe, dass du das so verstehst, wie wir alle es bis jetzt verstanden haben, verstehst du was falsch.

das laufband kontrolliert die cessna in nahezu keinster weise. das laufband könnte schlagartig auf 1000km/h drehen und würde die cessna unbeeindruckt lassen, so lange die reifen nicht platzen.

Hallo!

Die Startbahn sei aber diesmal ein riesig langes
„Gummilaufband“, was sich immer so schnell rueckwaerts bewegt
wie sich der Flieger vorwarts bewegt.

Ich weiß, die Frage ist schon lange geklärt, und ich weiß auch nicht, ob das überhaupt noch irgendjemand liest. Aber ich glaube, dass ich einen Gedanken gefunden habe, der die Sache besonders plastisch illustriert:

Ein Auto kann auf dem beschriebenen Förderband nicht anfahren. Wie schnell sich die Räder auch immer drehen: Das Laufband bewegt sich genauso schnell in die entgegengesetzte Richtung.

Wie könnte man das technisch realisieren? Klar, durch ein Band, Rollen, Elektromotoren, Regelungselektronik, … Es geht jedoch viel einfacher: Man legt einen Teppich auf Glatteis! Wenn das Auto versucht, mit Vollgas anzufahren, wird der Teppich (auf dem das Auto steht) nach hinten beschleunigt. Die Räder drehen regelrecht durch. Das Auto bewegt sich nicht vom Fleck.

Warum um alles in der Welt sollte ein Flugzeug nicht von diesem Teppich starten können? (rhetorische Frage)

Michael

Ein einmotoriges Flugzeug (zB Cessna) steht auf der Startbahn
und will losfliegen.
Die Startbahn sei aber diesmal ein riesig langes
„Gummilaufband“, was sich immer so schnell rueckwaerts bewegt
wie sich der Flieger vorwarts bewegt.

Wird die Cessna abheben?

Roland

Guten Morgen!

Ich bin neu in diesem Forum und möchte zu diesem Thema mal ein Gedankenexperiment einbringen.
Man stelle sich einen durchgehenden Güterzug mit einer Länge von 5km vor. Die Waggons sind bis auf den Boden nach allen Richtungen offen.
Die Ladefläche ist ohne Zwischenräume.
Der Zug fährt jetzt mit einer Geschw. von 5km pro Stunde
(Bezugssystem Bahndamm) von Ost nach West.
Ich befinde mich hinter der Lokomotive und laufe ebenfalls mit 5km pro Stunde (Bezugssystem Waggon) von West nach Ost (also genau entgegengesetzt)
Verspüre ich bei dieser Tätigkeit einen Gegenwind, wenn im ganzen Land Windstille vorherrscht?
Was ist eure Meinung dazu?
Vielen Dank für eure Antworten

Gruss Klaus