Christen und das Erste Gebot

oder das antike Griechenland.

Eben. Na und? Was willst du damit sagen?

Daß polytheistische Elemente im Christentum vorhanden sind. Immerhin ist das ja auch EINER der Ursprünge.

Wie oft soll denn nun noch betont werden, daß diese
Kulktformen KEIN ANbetung sind.

Was ist es dann? Kannst du das erklären? Religionshistorisch meine ich.

Und darüberhinaus: Willst du
etwa behaupten, daß „Monotheismus“ per definition an
Bilderverbot gebunden ist?

Das Herumtragen von Götterstatuen ist es sicher nicht. Auch wenn das Herumtragen unzweifelbar schön ist. Natürlich sind die bemalten Figuren keine „Götter“, aber was ist es dann? Und warum trägt man sie herum, wenn nicht aus religiösen Gründen?

Gruß
dataf0x

Hallo,

Warum muß Gott eigentlich einen Sohn haben?
Ich habe Kinder, weil ich irgendwann mal sterben werde und
meine Kinder mich beerben und meinen Platz einnehmen werden.
Wann stirbt Gott? Wenn er nicht stirbt gibt es doch
Kompetenzprobleme mit seinem Sohn.
Ist der eigentlich die ganze Zeit arbeitslos oder arbeitet er
schon mit?

Genau dies ist eines von den vielen Gegenargumenten im Koran zu dem Problem.

21/22:
Gäbe es in ihnen (Himmel und Erde) Götter außer Allah, dann wären wahrlich beide zerrüttet. Gepriesen sei denn Allah, der Herr des Thrones, hoch erhaben über das, was sie aussagen!

23/94:
Allah hat Sich keinen Sohn zugesellt, noch ist irgendein Gott neben Ihm: sonst würde jeder «Gott» mit sich fortgenommen haben, was er erschaffen, und die einen von ihnen hätten sich sicherlich gegen die anderen erhoben. Gepriesen sei Allah über all das, was sie behaupten!

Im Grunde geht es halt eigentlich darum, so auch die Gottesvorstellung aus dem Koran, dass es zu den „Hauptmerkmalen“ eines Gottes gehört, mächtig und unabhängig zu sein, so dass Gott gemäß seinem Willen handeln kann, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen bei einer weiteren höheren „INstanz“. Gott ist ja der Größte, er ist die oberste und letzte Instanz (eigentlich gibts laut Islam nur eine Instanz und der ist dann auch direkt der höchste), er ist derjenige, der alles machen kann, was er will und niemanden Rechenschaft schuldet.

Dementsprechend kann also jemand nie im Leben Gott oder göttlich sein, der selbst Weisungen einer anderen Instanz unterliegt.

Wenn aber mehrere Götter nebeneinander existieren (würden, was sie nicht tun)ergeben sich dann gemäß deinen AUsführungen und auch dem Argument aus dem Koran „Kompetenz- und Konkurrenzprobleme“.

Folglich würde sich die Schöpfung „verdrehen“. Der eine Gott würde in Konkurrenz zu dem anderen an der Schöpfung „rumschrauben“.

Wenn dieses Problem so gelöst sein soll, dass jeder seinen eigenen bereich hat, so dass insofern keine Kompetenzprobleme vorhanden sind und jeder in seinem Bereich den „Gott“ spielt…genauso haben die alten polytheistischen Religionen dann ja diese Frage der Kompetenz und der Konkurrenz gelöst. Da gabs dann einen für den Wind einen anderen für die Fruchtbarkeit etc.

Dieses Problem wird in der Bibel selbst schlicht „verdrängt“.

Es wird klar gesagt dass Jesus selbst gesagt hat, dass er nur den Willen des „Vaters“ ausführt.

Das hat zur Folge, dass er nicht seinen Willen ausführt sondern NUR den Willen einer anderen instanz.

Wie kann aber er dann Gott sein, wo er doch gar nicht im Stande ist seinen EIGENEN WIllen durchzusetzen, sondern nur ein Werkzeug einer anderen Instanz ist? Er ist dann ja letzlich „noch weniger“ göttlich wie die alten Götter der Griechen etc. Die hatten ja wenigstens (in der religiösen Vorstellung) einen Bereich indem sie Herr waren. Jesus aber laut Bibel, macht irgendwie gar nichts selbst, ausser den befehlen des „Vaters“ zu gehorchen.

Zudem gehört es zu den Hauptmerkmalen eines Gottes zumindest „Schöpfer“ zu sein. Mindestens DAS muss er hinkriegen oder hingekriegt haben.

Genau das ist auch ein Argument aus dem koran:
22/73:
O ihr Menschen, ein Gleichnis wird (euch) vorgetragen, so hört darauf.
Diejenigen, die ihr anstelle Gottes anruft, können niemals auch nur eine Fliege erschaffen, selbst wenn sie sich dafür zusammentun. Und wenn die Fliege ihnen etwas raubte, könnten sie es ihr nicht entreißen. Schwach ist (hier) der, der sucht, und das, was gesucht wird.

Frage wäre dann halt, inwiefern und was genau Jesus erschaffen hat und wenn nicht, warum dann jemand, der über keine Schöpfungsfähigkeiten verfügt Gott sein kann?

MfG

Eben. Na und? Was willst du damit sagen?

Daß polytheistische Elemente im Christentum vorhanden sind.

Kannst du mir einen der anderen Götter des Christentums nennen?

Immerhin ist das ja auch EINER der Ursprünge.

Wie bitte???

Wie oft soll denn nun noch betont werden, daß diese
Kultformen KEINE ANbetung sind.

Was ist es dann?

Spielt - logisch gesehen - eigentlich keine Rolle, da es ja nur um deine unbelehrbar starrköpfige Wiederholung der Polystheismusbehauptung geht. Zur Erläuterung der Unterschiede hab ich bereits oben etwas verlinkt:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Und darüberhinaus: Willst du
etwa behaupten, daß „Monotheismus“ per definition an
Bilderverbot gebunden ist?

Das Herumtragen von Götterstatuen ist es sicher nicht.

Kannst du mir ein Ereignis oder einen Ort nennen, wo in christlichen Prozessionen Götterstatuen herumgetragen werden?

Natürlich sind die bemalten Figuren keine „Götter“, aber was ist es dann?

Eben keine Götter. Es sind Statuen von sog. „Heiligen“.

Und warum trägt man sie herum, wenn nicht aus religiösen Gründen?

Natürlich, aus welchen Gründen denn sonst? Und warum Umzüge überhaupt geht an die urspünglichsten Kultformen der Weltgeschichte zurück - das ist offtopic hier und ein „weites Feld“ und für lachs hingeschmissene Behauptungen (trotz Tajus Bemühungen) ein bißchen zu aufwendig. In einem separaten Thread gerne.

Gruß

Metapher

Hi du,

also im Endeffekt heist es dann, keiner weiss es, aber es wird halt mal so ausgelegt und weiterverbreitet!wa?

Grüße

Hallo datafox,
wie schon mehrfach erwähnt, gibt es eine Ebene des sog. interreligiösen Dialogs, die ich für wenig hilfreich halte, die Du allerdings offensichtlich nicht verlassen möchtest (was sich noch besser bei der weiter unten, ja nicht nur religiös sondern auch religionsgeschichtlichen völlig unsinnigen Polytheismus-Behauptung zeigt, was mich ein wenig wundert, da Du doch sonst immer für die religionswissenschaftliche Darstellung von Religion plädierst). Zur Fairness eines solchen Dialogs, wie Du ihn führen möchtest, würde dann schon gehören, wenn Du sagst, für welche Relgion bzw. Weltanschauung Du sprichst.

Ich weiß nicht was dieses Wort bedeutet, ich habe es lediglich
erahnt (wie ich ja auch geschrieben habe) Von evangelischer
Theologie habe ich nun wirklich Null Ahnung.

Da ist schon fast polemisch:wink:
Aber hier ging es um die Missverständlichkeit religiöser Redeweise, die, wie der Begriff „Werkgerechtigkeit“ zeigt, oftmals losgelöst von den eigentlichen Kontexten zu einem unreflektierten, aber wirkmächtigen Kampfbegriff wird, hervorgehend aus dem, was wir intellektuell so schön mit „kulturellem Gedächtnis“ verbrämen. Hier wäre dann die Aufgabe (zumindest im Selbstverständnis der entsprechenden christlich-abendländischen Theologien) der Theologen, über Begriffe und Ihre Bedeutung aufzuklären.

Oder: Es kommt doch auch keiner auf die Idee, die chinesische
Philosophie zu verstehen, indem man ein von chinesischen
Philosophen verwendeten Begriff platonisch versteht, nur weil
es zufälligerweise dasselbe Wort ist.

Dem stimme ich zu. Dann sollte zuallerst doch das Christentum
aufhören, permanent Begriffe einer anderen Religion
herzunehmen und umzudefinieren (zb. das Götzenverbot und die
Statuen).

Ich würde allerdings auch nicht auf die Idee kommen, einem chinesischen Philosophen zu verbieten, sich mit der platonischen Philosophie zu beschäftigen und sie auch aufzunehmen.
Du vermischst hier, mE unzulässig, ein historisches Argument mit einem religiösen. Wir kommen in einem völlig absurden Streit um „Wer hat’s erfunden?“, der schon deshalb lächerlich ist, weil sich keine Religion auf einen bestimmten historischen Punkt reduzieren lässt und diesen „rein“ bewahrt hat.
Würden wir einer derartigen, religionsgeschichtlichen Frage die Macht über die Legitimität einer Religion zusprechen, dürfte sich kein Jude mehr Jude nennen, kein Christ mehr Christ, kein Moslem mehr Moslem.
Dann sind die Religionen das, was ihnen unqualifizierter Weise oft von außen vorgeworfen wird: starre, fanatische Gebilde.
Für meine Religion gilt das sicherlich nicht (aber auch da gibt es ja die unsinnige Redeweise der von den Protestanten „geklauten Kirchen“), mein Eindruck vom Islam entspricht dem nicht, und mein religionsgeschichtliches Wissen vom Judentum, was sich qualifiziert nur auf die Zeit der Entstehung der heiligen SChriften sowie auf das 1. Jh. nach Christus bezieht, zeigt mir auch etwas zu deutlich Veränderungen (und übrigens starke hellenistische Einflüsse, die Du ja offensichtlich weiter unten für polytheistisch hältst) an, als dass ich in irgendeiner Weise Dein Kriterium für ein der menschlichen Vernunft zugängliches halten könnte.

Merke: Der interreligiöse Dialog zwischen Christentum und
Judentum geht IMMER vom Christentum aus.

Das hatten wir schon mal, und die Behauptung kann die Wahrnehmung der Realität nicht verdrängen…
Wobei wir bei der Frage wären, wann ein Dialog „Religiös“ ist - da aber ein interregligiöser Dialog sich mE nie einem gewissen intellektuellen Autismus entziehen kann, wäre dieses Forum proportional zur „Herkunftsreligion“ der Beteiligten ein wunderbares Beispiel für die Sinnlosigkeit eines auf religiöser Ebene geführten Dialogs, zur Zeit gut erkennbar an den christlichen Bibelfundis und den islamisch-jüdischen Polytheismusvorwurf.
Intellektuell alles unredlicher und wenig hilfreicher Wortmüll, der zu nichts weiter führt als zur Wiederholung und Bestätigung von Stereotypen.
Und bevor es jemand falsch versteht: Die Darstellung der eigenen Religion halte ich für absolut legitim, ebenso wie die einer anderen Religion, solange dies auf einer jenseits der religiösen und der allgemeinen Definition von Wissenschaft nachvollziehbaren Ebene geschieht.

Grüße,
Taju

3 „Gefällt mir“