Es ist zwar möglich, dass die
Veränderungen anthrogenen Ursprungs sein können, aber warum
das naheliegend sein soll, sehe ich nicht. Dafür mußt Du schon
eine Begründung liefern.
Was hat momentan den größten Einfluß auf eine Änderung der
Beschaffenheit der Erdoberfläche und der atmosphärische
Zusammensetzung?
Das weiß momentan niemand so genau.
Durch welche endogenen Faktoren wird es sonst
noch beeinflußt, die man nicht auch in den gleichen
Korrelationen der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende sehen
müßte?
Beispielsweise durch die Sonnenaktivität, die momentan so hoch ist, wie seit Jahrtausenden nicht mehr.
Welche es im Detail ist oder sind, läßt
sich diesbezüglich so einfach nicht schlußfolgern.
Das macht Deine Behauptung noch fragwürdiger.
Warum?
Weil Du eine Dominanz anthropogener Einflüsse nur über diese Details nachweisen kannst. Ein rein empirischer Nachweis würde voraussetzen, dass man die Reaktion des Klimas auf verschiedene menschliche Aktivitäten untersucht. Man müsste also beispielsweise testen, ob die Erwärmung gebremst wird, wenn wir keine Treibhausgase mehr emittieren. Ohne solche globalen Experimente bleibt nur der Weg über die einzelnen Schritte der Kausalkette.
Bis dahin kann ich zwar noch folgen, aber um von da aus zu
anthropogenen Ursachen zu kommen, muß man weitere naheliegende
Annahmen machen, so dass die gesamte Argumentation nicht mehr
naheliegender ist, als andere - z.B. die dass sich gerade
etwas abspielt, was man in größerem Ausmaß als galoppierenden
Treibhauseffekt bezeichnet. Das ist eine selbstbeschleunigte
Wieso muß ich die Annahme machen, daß wir einen gallopierenden
Treibhauseffekt haben?
Keine Ahnung? Hat das irgend jemand behauptet?
Selbst wenn man nur linear rechnet
Das darf man aber nicht, denn:
Die Realität ist deutlich komplizierter
aber diese einfache Rechnung zeigt,
daß ich nicht notwendigerweise allzu katastrophale,
positive Rückkopplungen annehmen muß, um auf „schöne“
Temperaturdifferenzen zu kommen.
Natürlich nicht. Aber das hilft Dir nicht weiter. Um meine Argumentation zu widerlegen mußt Du nachweisen, dass man keine positive Rückkopplungen annehmen darf.
Ich hoffe, du weißt jetzt, welche Begründung ich von Dir
erwarte, wenn ich Deiner Behauptung über die Rolle des
Menschen bei der Klimaerwärmung folgen soll.
Ehrlich gesagt: nicht wirklich oder vollständig.
Ich erwarte, dass Du die Dominanz menschlicher Einflüsse auf das Klima nicht nur behauptest, sondern Schritt für Schritt nachweist, oder zumindest nachvollziehbar begründest. Bisher ist da nicht viel von Dir gekommen. Wenn Du das nicht kannst, dann ist Deine Behauptung nicht haltbar.
In der Vergangenheit schien die Temperatur der solaren
Einstrahlung zu folgen (was plausibel ist). Temperatur und
(rekonstruierter) CO2-Gehalt korrelieren ebenfalls.
Man sollte diese beiden Aussagen nicht kommentarlos unmittelbar hintereinander schreiben. Das könnte den Eindruck erwecken, der Kohlendioxidgehalt würde zumindest annähernd so gut mit der Temperatur korrelieren, wie die Sonnenaktivität.
Was da
Ursache und Wirkung ist, ist jedoch aus historischen und
insbesondere Eiskerndaten mangels zeitlicher Auflösung nicht
rekonstruierbar.
Und diese Aussage sollte man auch nicht so einfach hinter die obigen schreiben, weil sonst der Eindruck entstehen könnte, sie bezieht sich auch auf die Sonnenaktivität.
Aber der Punkt ist: Temperatur und CO2-Gehalt
korrelierten genauso wie solare Einstrahlung und Temperatur.
Diese Behauptung ist nicht mit Kurven wie diesen hier vereinbar:
http://www.tcsdaily.com/images/Library/None/010405M2…
In der Vergangenheit wurde offensichtlich, selbst bei höheren
CO2-Konzentrationen und Temperaturen kein solcher Tip-Point
überschritten.
Woraus schließt Du das? Für mich ist das alles andere als offensichtlich.
Jetzt aber steigt die Temperatur und der
CO2-Gehalt der atmosphäre schneller als solche langfristig
gültigen Korrelationen vorhersagen lassen.
Und das besagt erst einmal nicht mehr, als das sich das Klima momentan nicht so verhält wie in dem Zeitraum, in dem diese Korrelationen bestanden.
Das ist kein Beweis
Wofür?
Aber welche terrestrische, nicht
antropogene Ursache kommt dafür in Frage?
Warum muß sie unbedingt terrestrisch sein?
Ebenso klar ist - denke ich - daß CO2 ein gewisses Potential
als Treibhausgas besitzt; irgendwoher kommt ja der natürliche
Treibhauseffekt. Also ist es auch nicht ganz von der Hand zu
weisen, daß eine Erhöhung der CO2-Konzentration zu einer
Temperaturerhöhung führen kann.
Das ist ja alles richtig, nur sagt das noch nichts über die Rolle des Menschen.
In welchem Umfang bleibt sicher debatierbar.
Das kommt noch hinzu.
Zurück zur Ausgangsfrage: welche Sachen haben sich SONST noch
auf der Erde geändert, für die der Mensch NICHT verantwortlich
ist und die einen Einfluß auf das Erdklima haben können.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Warum ausgerechnet auf der Erde?
Unter antropogene Einflüsse fallen m.E. unter Anderem:
- das Abholzen von Wäldern und damit verbundene Reduzierung
von CO2-Senken und
Vermehrte Waldbrände als Folge erhöhter Temperaturen haben einen ähnlichen Effekt.
- Änderung der Albedo, nicht nur durch Entwaldung sondern auch
Zersiedlung, …
Das Abschmelzen von Glätschern und Schelfeis als Folge höherer Temperaturen hat einen ähnlichen Effekt.
- Änderung der Aerosolkonzentration
Hatte ich schon Waldbrände erwähnt?
- Änderung der Zusammensetzung der Atmosphäre, wie bspw. CO2,
CH4, …
Das Austrocknen von Sümpfen, die geringere Löslichkeit von Kohlendioxid in den Ozeanen sowie das vermehrte Ausgasen von Methanhydrat als Folge Erhöhter Temperaturen hat einen ähnlichen Effekt.
Nicht antropogene Änderungen fallen mir keine ein
was natürlich nicht heißt, das es keine gibt.
da wir
Änderung der Sonneneinstrahlung schon als Ursache
ausgeschlossen hatten
Das muß ich wohl verpasst haben.
und wir nur den Effekt betrachten, der
zusätzlich deutlich sichtbar ist. Ideen? Vorschläge?
Siehe mein letztes Posting: Selbstbeschleunigung der Erwärmung durch positive Rückkopplung.