Corona Impfung

Hallo, eine Frage (möglichst) an Fachleute, z.B. Ärzte:
Ich habe am 30.03.2021 meine zweite Tetanus-Impfung bei meinem Hausarzt bekommen. Nun möchte ich ( wie wohl die meisten) gegen Corona geimpft werden. Dies kann ich inzwischen auch bei meinem Hausarzt machen lassen. Nun besteht beim Hausarzt, als auch bei mir, Unsicherheit, ob eine Corona-Impfung nach einem Zeitraum von 3 Wochen, nach der Tetanus-Impfung, möglich ist.
Gibt es hierzu bereits Erfahrungswerte ???
Vielen Dank für jede (brauchbare) Antwort.
loewe41

Ich musste vor der Coronaimpfung in einem Impfzentrum ankreuzen, ob ich in den letzten zwei Wochen („Ich wurde in den letzten zwei Wochen geimpft“ ist der Wortlaut.) eine Impfung erhalten habe.
„Ja“ wäre ein Ausschlusskriterium /Verschiebegrund gewesen. Daraus schliesse ich, dass alles über 2 Wochen nicht interessiert.
Sollte das Deinen Hausarzt interessieren , schicke ich Dir gerne davon eine Kopie.

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Hallo,

ein halbwegs fähiger Arzt sollte eigentlich in der Lage sein, eine derartige Frage fachlich klären zu können bzw. klären zu lassen - zB mit einer Nachfrage bei seiner Ärztekammer.

Bei dieser Art der Klärung ist das Ergebnis auch wesentlich belastbarer als die x-beliebige Auskunft eines Unbekannten in einem I-net-Forum.

&tschüß
Wolfgang

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Ich würde schnell den „Hausarzt“ wechseln, wenn er das nicht selbst herausfinden kann.

Hallo,
den Abstand kannst Du selbst bestimmen. Melde Dich spaeter an.

In den Anamnese-Bögen sowohl für mRNA- (Moderna, Biontech) als auch für Vektor-Impfstoffe (Johnson & Johnson, AstraZeneca) wird nach Impfungen in den letzten drei Wochen gefragt. Drei Wochen sind also nicht wirklich ein Thema - zumal zwei Wochen ja schon mit Sicherheitsabstand geplant sind.

Gruß
C.

Hallo,

angesichts der aktuellen bzw. zu erwarteten Infektionstätigkeit in Deutschland kann die Devise nur lauten „so früh wie irgend möglich“ lauten.

Gruß
C.

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Hallo,
Du hast recht, es darf kein Impfstoff liegenbleiben. Fuer Deutschland ist es allerdings egal, ob Marie oder Jodef dann speter mit dem naechsten Impfstoff versorgt wird. Der letzte ist nicht frueher dran, wenn sich einige vordraengeln, oder laenger abwarten.
Das ist wie bei den Kindern am Schulbus, wenn einer frueher drin ist, faehrt der Bus frueher ab??

Das sowieso schon mal nicht, aber gibt ja sowohl ein gesellschaftliches als auch ein persönliches. Dem gesellschaftlichen Interesse ist es prinzipiell gleichgültig, wer sich impfen lässt. Aus persönlichem Interesse sollte man dafür sorgen, daß man so früh wie möglich dran ist.

Was ist „in den“?
Hier waren es 2 Wochen und da stand nichts von 3 Wochen.

Verschrieben. Ich meinte zwei Wochen und hatte die drei Wochen aus der Frage im Sinn. Danke für den Hinweis, auch wenn es aus dem Text eigentlich ziemlich eindeutig hervorging:

Also Klarstellung: in allen Bögen stehen zwei Wochen.

Hallo,
passt zwar jetzt nicht direkt hierher, aber der letzte Thread, den ich hätte verwenden können, wurde geschlossen und für einen neuen sah ich jetzt nicht die Notwendigkeit. Also nehme ich mal den hier.
Wir dürften uns alle an die Zeiten zurückerinnern, in denen Schweden durch so ziemlich alle Medien als Beispiel, nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa dargestellt wurde.
Was waren das für eindrucksvolle Bilder - wir, hier in Deutschland im Lockdown und in Oslo sass man, als wenn nichts gewesen wäre im Cafe und freute sich seines Lebens, Corona gab es quasi in Schweden nicht, bzw. nur ganz wenig.
Heute nun das hier - https://www.n-tv.de/panorama/Schweden-hat-hoechste-Inzidenz-Europas-article22488746.html
Das ist nun wirklich kein Anlass zur Schadenfreude oder zur Häme, ich will damit nur aufzeigen, was so alles passiert, wenn in den Medien und in den sozialen Netzwerken und Foren
solchen Berichten und Meinungen mehr Glauben geschenkt wird und man nicht auf die wirklichen Experten hört.
Jetzt hat auch heute noch Dänemark beschlossen AZ. als Impfstoff gar nicht mehr zu verwenden,
mal sehen, was aus diesem Beschluss noch für Schlagzeilen generiert werden.
Jetzt passt es doch wieder mit dem Thread, merke ich gerade.
Gruss
Czauderna

Dazu passt dann auch die Entwicklung der Fallzahlen in den Modellregionen und -städten. Die Zahlen gehen durch die Decke. Und das aus gutem Grund. Die Schnelltests funktioneren nicht so, wie sich die Politiker und Menschen das vorstellen. Sie sollten dazu dienen, mehr Infizierte aus dem Pool zu angeln. Stattdessen werden sie nun als Sprungbrett verwendet. In Österreich wurden 19% (!) der infizierten Schüler „erwischt“; unter den übrigen 81% hatten 43% eine so hohe Virursmenge im Rachen, daß sie als infektiös bezeichnet werden dürfen. Und selbst bei richtiger Anwendung haben sie eine Sensitivität von allenfalls 80%. Die Aussage ist also nicht „wenn negativ, dann darf ich alles machen und jeden treffen“, sondern "wenn positiv, PCR-Test durchführen lassen und bis dahin isolieren.

Aber letztlich ist der Zug eh abgefahren. Wie schlimm es wird, hängt nur noch davon ab, wie viel Zeit die Politik noch vertreichen läßt, um nichts bzw. fast nichts zu tun. Die Pendelei um 100 wird alle mürbe machen und in den Schulen wird eine Generation durchseucht und erlebt damit an der eigenen Haut, wie Politikverdrossenheit entsteht. Schutzlos ausgeliefert und sinnlos in die Schulen gezerrt.

Schulen offen bis zu einer Inzidenz von 200. Man muß sich nur mal vorstellen, was das bei einer Bevölkerung heißt, die zunehmend von oben nach unten geimpft wird und bei einer Bevölkerungsgruppe, die einerseits nur selten Symptome zeigt (also hohe Dunkelziffer), dafür aber mit vielen Personen viel Zeit auf engem Raum verbringt. Wir reden hier nicht mehr von Inzidenzen von 100 oder 200, sondern von 500 oder eher 1000 - d.h. in jeder Jahrgangsstufe sitzt ein infektiöser Schüler. Beim Wildtyp wäre das nicht einmal so dramatisch gewesen, aber mit B117 und - noch schlimmer - mit P1 bedeutet das, daß mit großer Wahrscheinlichkeit die ganze Klasse infiziert wird und ein nicht unwesentlicher Teil davon wird an PIMS oder anderen Spätfolgen leiden. Hinzu kommen noch die, die miterleben müssen, wie Eltern sterben oder mit longcovid oder anderen Spätfolgen dahinvegitieren.

Gruß
C.

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Ach übrigens Günter,

seit wann gehört Oslo :norway:

zu Schweden :sweden: ???

:face_with_monocle:

Duck un’ wech

Wolfgang

Hallo,
ja, seit wann eigentlich ? - gute Frage - weiß ich gar nicht - habe auch mal gegoogelt, aber nix gefunden, offenbar haben es die Norweger doch nicht hergegeben :grin: :sunglasses:
Danke - ich war zwar vor zwei Jahren selbst in Oslo, also in Norwegen, aber das war natürlich ein dickes Ding von mir - Erdkunde „6“, setzen Czauderna
Gruss
Günter

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Noch ein Nachtrag: was ich eigentlich sagen wollte, war ganz simpel. Es ist schlicht und ergreifend, daß man es vorhersehen kann. Gut, wenn man Ministerpräsident ist, wohl nicht, selbst wenn einem die Modellierungen vorgelegt werden, aber jeder, der sich damit beschäftigt, kann es vorhersehen. Wenn Menschen zusammenkommen, infizieren sie sich und je mehr infiziert sind, desto eher gerät es außer Kontrolle. Dazu gehört eben auch, daß es nicht reicht, sich den Stand von heute anzuschauen und die Lage für gut zu befinden, sondern man muß verstehen, daß sich die Dinge entwickeln. Immer gleich und vor allem exponentiell, wenn man nichts dagegen unternimmt.

Die Stichworte lauten "Exponentielles Wachstum und „Latenz“: Schön erklärt übrigens von Quarks:
Unwissenschaftliche Corona Politik: Mit Ansage ins Verderben | Quarks Kommentar - YouTube

Es ist so einfach. Und deswegen ist und war auch klar, daß die Osterzahlen allenfalls Dekoration sind und niemals nimmer Grundlage für politische Entscheidungen hinsichtlich irgendwelcher Öffnungen. Morgen werden wir erstmals wieder einen Eindruck bekommen, wie es um die Lage wirklich bestellt ist. Ich werde etwas dazu schreiben und mit dem vergleichen, was ich hier am 25 März schrieb (und schon früher, aber sei es drum).

Ach ja: am 29. März habe ich eine kleine Projektion der Belegung der Krankenhäuser gemacht.

Heute ist dann etwas interessantes passiert:

Nanu, die Belegung der Intensivstationen ist rückläufig? Epidemie vorbei? Nein, es sind die Vorboten der ganz großen Krise, des großen Sterbens.

Wenn die Intensivstationen volllaufen, dann versucht man alles auf Normalstation zu verlegen, was irgendwie geht. Und es werden vermeidbare Operationen abgesagt, die ja z.T. auch (planmäßig) auf den Intensivstationen enden. Das hatten wir im November auch schon:

Das ist los und die Politiker sitzen rum, warten ab bzw. erlauben Öffnungen. Inkl. Schulen.

Hier kann man schön sehen, was für einen Effekt die Schließung der Schulen für nur zwei Wochen hatte:

Wie lange wird es wohl dauern, bis wir wieder auf dem Stand von vor zwei Wochen sind? Eine Woche? Zwei Wochen? Dann schlägt es wieder in die Familien durch. Dort glommen die in den Schulen entzündeten Zündschnüre über die Ferien weiter und über Geschwister, Treffen unter Freunden usw. wird der Brand wieder in die Schulen zurückschlagen. Ach ja: ganz rechts oben sieht man die Folgen des Osterfestes.

Gruß
C.

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Das sollte einmal konkretisiert werden:
Es kommt zu dieser Komplikation bei einem von 1000 bis 1500 Kindern, die infiziert waren.
In den allermeisten Fällen werden Kinder, die PIMS als Komplikation nach Infektion bekommen, nach 7 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen, ohne dass Langzeitschäden zu befürchten sind.

„Über 90 Prozent der Kinder verlassen das Krankenhaus, ohne dass die behandelnden Ärzte sich Sorgen über Langzeitschäden machen. In etwa neun Prozent der Fälle gibt es aber bleibende Symptome, die nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiterverfolgt werden müssen. Weil es insgesamt aber noch eine erst seit kurzem bekannte Erkrankung ist, ist eine Abschätzung von Langzeitschäden noch schwierig. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass Kinder dramatische Langzeitfolgen haben.“
aus https://www.mdr.de/wissen/kinder-corona-covid-pims-misc-100.html

Das bedeutet, dass von 100.000 bis 150000 infizierten Kindern etwa 9 Langzeitschäden zu befürchten sind.
2019 gab es rund 13 Millionen Kinder in D.
Wir reden hier über 90 bis 130 Kindern. Mit Langzeitfolgen, die anzunehmen sind, wobei von Erfahrungen mit Langzeitfolgen wegen der bisher kurzen Zeit, die es dieses Syndrom gibt noch nicht die Rede sein kann.
In den USA sind zwischen Mitte März und Mitte Mai 2020 2 % verstorben.


Das wären bei 100 Kindern mit PIMS 2 Kinder.

Ich finde das wichtig, um die Relationen zu realisieren.

Es ist ernst, und ich gehöre auch zu denen, die mal wieder fassungslos sind ob des Nichtharten Nichtlockdowns.
Das wäre das Gebot der und jeder folgenden Stunde.
Aber es besteht auch kein Anlass zu Panik.
Ich googele jetzt nicht, wie viele Kinder in der entsprechenden Zeit im Strassenverkehr sterben.

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Und wie viele von denen werden sich wohl in den kommenden Monaten, so bis November 2021, mit Covid infizieren? Was kommen da am Ende für Zahlen für PIMS und Longcovid für Kinder heraus?

Übrigens sind bislang 17 Menschen unter 20 an Covid gestorben. Dazu kommen die Langzeitkranken und die, die ernsthaft erkranken. Und die, die psychische Langzeitfolgen erleiden, weil sie entweder mit dem Tod eines Elternteils leben müssen oder die mit dem Tod eines Elternteils, eines Geschwisters oder anderer naher Verwandten leben müssen, denen sie die Infektion aus der Schule mitgebracht haben.

Und weil ja alles mit allem irgendwie zusammenhängt: Du verteufelst den Impfstoff von AstraZeneca, mit denen viele Eltern hätten zwischenzeitlich geimpft worden können, wenn nicht in einem von 1 Mio. Fällen die Hirnvenenthrombosen aufgetreten wären. Vor dieser Relation und Deiner Beurteilung des Impfstoffs habe ich erhebliche Schwierigkeiten mit Deinen obenstehenden Rechnungen, in denen es ja nur um [Zahl bitte einsetzen] Kinder geht bzw. um [Prozentzahl bitte einsetzen] der erkrankten Kinder.

Ganz genau. 2% - im Vergleich zu 1:1.000.000 Hirnvenenthrombosen. Fälle, wohlgemerkt, nicht Tote.

Also zuallererst: Ich schwöre, ich will nicht mit Dir rhetorisch fechten und persönlich werden oder sonstige weitere Unnötigkeiten. Dazu bin ich wild entschlossen, dass zu vermeiden, wo ich nur kann.
Es wäre schön, wenn wir trotz unterschiedlicher Perspektiven wieder zu einem guten Miteinander im Gespräch ganz schnell zurück fänden.
Ich sage auch nicht, dass mein Ansatz richtig ist, und ich denke auch nicht, dass Deiner richtig ist. Es sind unterschiedliche Sichtweisen.
Dazu benutzen wir beide Zahlen.

Sag mir, wenn ich falsch gerechnet habe, dazu bin ich durchaus im Stande:
Wenn sich ALLE deutschen Kinder, 13 Millionen infizieren würden, und bei 100.000 bis 150.000 Infizierten Kindern 9 (vorläufige!) Langzeitschäden zu befürchten sind, dann komme ich auf 90 bis 130 Kinder mit Langzeitschäden und 2 tote Kinder (2% der Kinder mit PIMS)

Dann muss auch noch bedacht werden, wie viele der Toten in D relevante Vorerkrankungen hatten! (In nahezu allen Fällen, die ich 2020 dazu weiter recherchiert hatte, war es genau so.) In diesen Fällen gehe ich inzwischen aus von angemessenen Schutzmaßnahmen und eher nicht von Präsenzunterricht. Das sind aber nur Vermutungen, wer, wenn nicht Du hätte nicht auch hier die Zahlen?

Das mit Astra wirst Du mir für alle Zeiten vorwerfen. Ich stehe dazu.
Ich habe differenziert zwischen jungen gesunden Frauen mit geringem Risiko bei Infektion und gutem Eigenschutz und denen, die Risikofaktoren haben und/oder sich nicht schützen und viele Kontakte haben.
Eine junge gesunde umsichtige Frau sollte sich dem Risiko nicht aussetzen. In den Vektorimpfungen mit Adenovirenvektoren ist irgendwo der Wurm drin, ich denke, wir haben noch gar nicht einmal alles gesehen.
Dass immer mehr Länder da zurück rudern wird sicherlich nicht daran liegen, dass da Laien entschieden haben.
Hier - das ist mein Ansatz- sind reine Zahlen und Rechnungen, so wie Du sie machst an genau dieser Stelle nicht angebracht.
Schon gar nicht diese:

Wie willst Du das seriös in Relation bringen? 2 tote PIMS- Kinder und dann eine ganz andere Kohorte, erwachsene Frauen mit Impfeskalationen?
Ausserdem denke ich, dass es immer noch genügend Frauen U60 gibt, die Astra nehmen würden, wenn sie es bekommen könnten. Ich war eine davon.

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Ich verstehe die Rechnung nicht. 13 Mio. geteilt durch 150.000 sind bei mir so grob hundert - also insgesamt eher 900 als um 100. Zudem las ich, daß eines von 1000 Covid-Kindern von Pims betroffen ist und um die Hälfte intensivmedizinisch behandelt werden mußte. Das sind also völlig andere Dimensionen.

Und ob es nun am Ende 900 Kinder sind oder 9.000, die mehr oder weniger schwer erkranken: viele von den Fällen sind vermeidbar und wären auch schon vermeidbar gewesen. Anstatt uns, die Wirtschaft und alles drumrum für ein halbes Jahr in ein halbgares Shutdownchen verlegen, hätte man mit einem harten Lockdown, den wir bisher noch gar nicht hatten, viel mehr mit viel weniger Schaden erreichen können. Und als Anfang Januar die ersten Prognosen bzgl. B117 auf dem Tisch lagen, hätte man Schlußfolgerungen ziehen und handeln können. Als der Trend Mitte Februar drehte hätte man handeln können. Und selbst als offensichtlich wurde, wie es sich entwickelte und entwickeln würde, tat man nichts - bzw. man tat das Gegenteil. Gegen die Ratschläge der Wissenschaft und gegen jeden gesunden Menschenverstand. Nun verkündet Frau Gebauer, daß sie die Schulen in Landkreisen mit einer Inzidenz von unter 200 im Wechselunterricht öffnen will. Zusammen mit B117 in rd. jedem sechsten Klassenzimmer.

Das ist dramatisch und das wird dramatische Folgen haben. Kinder werden schwer erkranken und sie werden Eltern infizieren, die zu einem Teil auch daran sterben werden. Und natürlich werden auch Kinder sterben und natürlich auch Lehrer und deren Angehörige. Kinder werden nicht traumatisiert, wenn ihnen ein Stäbchen in den Rüssel gesteckt wird oder wenn sie ein halbes Jahr lang nicht jeden Tag mit 25 anderen Kindern in der Klasse oder auf dem Schulhof hocken können. Sie werden traumatisiert, wenn sie ein Elternteil sterben sehen und wenn sie wissen, daß sie den Erreger in die Familie getragen haben.

Der Punkt ist, daß Du es anscheinend für völlig OK hältst, wenn Kinder, deren Familien und Lehrer ohne Not gezwungen werden, sich einem weitaus höheren Risiko auszusetzen.

Es gibt eben nicht genügend. Impfstoff wird weggeworfen oder mit Glück später verimpft. In manchen BL können ältere den Impfstoff wählen, wählen Biontech und nehmen ihn damit einem jüngeren Menschen weg, der deswegen noch länger warten muß.

Daß, was uns hier von März bis April geholfen und zu einem großen Erfolg geführt hat, ist -gesellschaftlich gesprochen - praktisch tot: der Glaube an die Wissenschaft und der gesellschaftliche Zusammenhalt. Vor einem Jahr war es eine Krankheit der Alten. Die ganze Bevölkerung hat sie durch besonnenes Verhalten geschützt soweit sie konnte. Nun wird es eine Krankheit für Familien und andere junge Menschen und die Politiker, vornehmlich alte Menschen, lassen die Sache laufen und andere Alte suchen sich dank Priorisierung ihren Lieblingsimpfstoff aus.

Die Frustration und die Wut ist groß - und das in Kreisen, die nie besonders zu Frustration und Wut neigten. Insbesondere bei den Leistungsträgern, bei den Intellektuellen, bei den Wissenschaftlern und bei den Ärzten. Menschen, ohne die die Gesellschaft nicht so funktioniert hätte, wie sie funktionierte. Diese Leute stellen ihr Engagement für die Gesellschaft, für andere gesellschaftliche Gruppen jetzt in Frage. Das wird Folgen haben. Ich erwähnte es oben: der politisch und intellektuell engagierte Teil der Jugend wächst in der Erkenntnis auf, daß sie der Politik, dem Staat und den Alten scheißegal sind.

Das wird zwangsläufig Folgen haben.

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