Corona, Zusammenhang von ansteckend und krank

Positive Werte heuisst, die Zahl der Belegung steigt, negative heisst, sie sinkt.

Naturlich hat die unterschiedliche Zahl der meldenden Kliniken einen Einfluß, und zwar einen signifikant höheren, als irgendwelche Lockerungsmassnahmen vor zwei bis 3 Wochen, das hatte ich ja auch geschrieben. Deswegen lässt sich eben schwer ein Trend ableiten.
Mal sehen wie es zwei Wochen nach den ganzen Demonstrationen aussieht.

abgesehen davon, dass von 81% asymptomatischen verläufen (d.h. wir wissen nicht einmal, warum es anders gelaufen ist zu dem, was wir sowieso nicht wissen, aber mit 81% sicherheit) geschrieben wird im link, würde ein einfacher blick auf aktuelle zahlen seit monaten genügen?

noch immer weniger als 9000 tote „mit“ gesamt, stets neue hotspots, aber keine gemeldeten tote bei diesen hotspots, blablabla,…

irgendwann sollte man das versagen einmal eingestehen.

pasquino

Dazu habe ich zwei Fragen: wie hast Du die unterschiedliche Signifikanz berechnet! Erstens. Und zweitens: wenn die Zahl der meldenden Kliniken einen starken Einfluß hat (im Falle der letzten zwei Tage, für Du eine Rückkehr zum alten Trend postuliertest), dann heißt die Schlußfolgerung nicht, daß wir uns wieder den 4% nähern, sondern daß wir uns nicht wieder den 4% nähern und daß meine Theorie mit den letzten beiden Tagen nicht widerlegt ist.

Damit will ich nicht sagen, daß die Theorie richtig ist bzw. sich in den nächsten Wochen bestätigen wird, sondern daß die Theorie durch zwei Werte, die sich nur schlecht mit den Vortageswerten vergleichen lassen, nicht widerlegt wird.

Auf einen Punkt will ich aber noch kommen: ich sehe eine Entwicklung, schaue sie mir genauer an und vermute einen Trend. Du siehst den Trend und findest den scheiße, weil Du die daraus resultierende Schlußfolgerung scheiße findest. Das sind zwei völlig verschiedene Ansätze.

Nebenbei: mir ist aus persönlicher und privater Sicht völlig egal, ob die Kinder in die Schule gehen. Wir hatten uns hier gut arrangiert, auch wenn es noch ein bißchen entspannter ist, wenn sie gehen. Dann hängen die nämlich hier abends nicht bis in die Puppen rum.

Worauf ich hinaus will: das, was ich zu erkennen glaube, ist logisch. Mehr Lockerungen heißt mehr Infektionen heißt mehr schwere Verläufe. Das ist letztlich unvermeidbar und auch so anerkannt. Wichtig für den weiteren Verlauf ist, wie mit einzelnen Ausbrüchen umgegangen wird, d.h. wie gezielt und massiv man darauf reagiert.

Dazu gehört z.B., daß es m.E. nicht erforderlich ist, daß man die schon erwähnte Abschlußfeier mit 50 Personen durchführt und das nur, weil man es jetzt darf. Meine Schwägerin, die letzten Freitag zur Geburtstagsrunde mit uns im Garten saß, hat uns heute informiert, daß ein Mitbewohner eines Schülers positiv getestet wurde. Zu dem hatte sie am Mittwoch Kontakt. Am Freitag war sie bei uns und natürlich war auch meine Schwiegermutter zu Besuch. Beide Kinder natürlich auch und die gehen in den Kindergarten und in die Schule - letzteres seit heute im vollen Klassenverband. Ach ja: meine Schwägerin ist Lehrerin in einem Berufskolleg, ihr Mann Lehrer am Gymnasium und eine Freundin, die zu Besuch war, ist auch Lehrerin an einem Gymnasium und auch noch Ausbilderin für Referendare. Da darfste jetzt mal ausrechnen, wie hoch die Zahl der Sekundär- und Tertiärkontakte allein in den letzten drei Tagen war.

Seit heute dürfen in NRW übrigens auch wieder Bars öffnen. Du weißt schon: diese kathedralenartigen Gebäude, in denen man allenfalls am Horizont mal eine Gestalt vorbeihuschen sieht.

Ach, hier noch die Zahlen von heute:
Intensivbetten belegt: +3
Beatmungsbetten belegt: + 6
meldende Krankenhäuser: -4

Welches Versagen? Dass man die Krankenhäuser nicht voll gekriegt hat?
NRW startet ja jetzt einen Versuch …
Die wollen wohl mal feststellen, wie infektiös Kinder sind.

Welches Versagen meinst Du genau?

Genau da liegt das Problem. Du hast die Zahlen übner Pfingsten gesehen und vermutest, da es ja prima mit den Daten zu langsamen Öffnungen passt, das die beiden Zahlen unbedingt damit zusammenhängen müssen. Das die Richtung bei den folgenden 7(!) Werten nicht beibehalten wird ist dann natürlich mit den Krankenhäusern, die seitdem alle keine Zahlen mehr liefern zu erklären.

Was ich geschrieben habe und weshalb ich auch die Rohdaten dargestellt habe ist, dass sich eben kein Trend aus der vorhandenen Datebasis ableiten lässt. Die einzig seriöse Aussage ist, dass sich der Wert seit etwa Mitte April zwischen 1% und 5% bewegt. Eine Extrapolation ist aus den vorhandenen Daten einfach nicht möglich. Auch das schrieb ich schon des Öfteren.

Das mag durchaus sein, ist aber aus den bisherigen Zahlen einfach (noch) nicht ableitbar.

Das ist natürlich unschön für Euch, aber deshalb muss man nicht gleich die Mathematik vergewaltigen.

Könnte mir ja egal sein, da isch schon seit 1wenigstens 5 Jahren in keiner Bar war, aber es gibt eben Leute für die das zum Leben dazugehört und andere, die mit dem Betreiben einer solchen ihren Lebensunterhalt verdienen wollen.
Man kann eben nicht alles für die nächsten zwei Jahre geschlosssen halten. Inzwischen ist aber im Gegensatz zu Mitte März offensichtlich auch das Risikobewusstsein gestiegen. In Hamburg sind die Bars schon länger auf. Deshalb musste nicht die ganze Stadt in Quarantäne sondern es waren tatsächlich eher Kathedralen wo sich die 2m Abstand locker einhalten lassen, weil kaum Leute hingehen.

Geht mir das auf den Sack, alter Schwede. Nein, ich habe nicht gesehen, daß sich da etwas getan hat, sondern die Kurve gesehen und dann den Tag rausgesucht, an dem sich der Trend änderte. Dann habe ich im Kalender nachgeschaut, was für ein Wochenende das gewesen ist. Dann habe ich nachgesehen, was an dem Tag für ein Wetter war und dann habe ich meine Schlußfolgerungen gezogen.

Wann schrieb ich noch gleich, wann sie uns informiert hat? Und wann schrieb ich noch gleich meinen ersten Artikel zu dem Thema?

Um es ganz deutlich und letztmalig klarzustellen: es gibt bei mir kein „um zu“. Ich verfolge kein Ziel. Welches sollte da auch sein? Glaubst Du, ich glaube oder gar hoffe, daß hier irgendwann einer reinschaut und sagt „oh, wenn der das empfiehlt, dann machen wir die Schulen wieder zu“ oder „oh, den laden wir mal in eine Talkshow ein“ oder „oh, den stellen wir als Berater ein“?

Und deswegen erlaubt man ja demnächst auch den Drogenhandel oder Auftragsmord? Weil man ja nichts verbieten darf, wovon ein anderer lebt, auch wenn es vielleicht der Gesundheit schadet oder gar leben kostet?

Genau, in solchen Bars treibt sich eh meist nur zwielichtiges Gesindel rum, am besten lässt man die für immer geschlossen, jawoll.
Lustig finde ich ja, dass die Forderungen nach mehr gerade aus der Ecke kommen, wo man sich noch bis vor kurzem beschwert hat, dass sich der Staat zuviel einmischt und die freie Wirtschaft behindern würde. Das Zauberwort war doch Selbstverantwortung und auf einmal will man, dass eben der Staat alle Menschen einsperrt.

Warum nimmst du nicht im Sinne der Selbstverantwotung etwas Geld in die Hand, lässt deine Töchter bis Jahresende kreankschreiben und bezahlst einen, der die Einkäufe vorbeibrigt. Dann könnt ihr in Ruhe zu Hause bleiben und eure Virophobie ausleben, So spielt es auch keine Rolle mehr, ob die Bars aufmachen oder irgendwelche Jugendgruppen am Rhein rumlungern oder gar grillen.

Virophobie?
Gibt es Leute, die Sars-Cov-2 mögen?
Willst du gerne diesen Virus haben?

Was für eine Virophobie? Ich habe weder für mich noch für meine Familie Angst vor dem Virus. Ich würde es nur nicht gerne sehen, daß wir in ein paar Wochen die nächsten kontaktbeschränkenden Maßnahmen haben oder sich am Ende doch auch in deutschen Kliniken französische, spanische und italienische Verhältnisse herrschen und Ärzte entscheiden müssen, wer stirbt und wer eine Behandlung bekommen kann.

Ich bin immer noch und immer wieder überrascht, wie vielen Menschen es nicht gelingt, zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und persönlicher Betroffenheit zu unterscheiden.

Ich bin früher selbst gerne in Bars gewesen und zu deren wesentliche Merkmalen gehört, daß dort angetrunkene Menschen auf engem Raum herumstehen und sich aneinander vorbeischieben. Das ist im Augenblick nicht der beste Ansatz, wenn man Superspreading-Events vermeiden möchte.

Und ich habe ganz doll tröstende Worte für Dich: kein Politiker liest hier mit und nimmt meine Meinung als Anregung mit. Die machen einfach, was sie für richtig halten und das auch, wenn es das Gegenteil von dem ist, was ich für richtig halte. Also kannst Du meine Meinung einfach scheiße finden und Dich darüber freuen, daß man nicht macht, was ich für richtig halte. Dann solltest Du eigentlich genug Freude und Glückseligkeit empfinden, daß Du es Dir einfach sparen kannst, mich blöde anzumachen.

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Es soll Menschen geben, die fürchten sich nicht.

Ob man sich fürchtet oder nicht, das ist doch dem Virus egal.
Die meisten fürchten sich aktuell ja wohl eher nicht.
Welche Chancen man dem Virus einräumen will, ist ja eher eine rationale Überlegung.

Auch.
Ist aber nur die halbe Miete.
Und überschätzen sollten wir unsere Möglichkeiten auch stets nicht.
Ebensowenig, wie wir das Virus überschätzen sollten, wir sollten es allerdings auch nicht unterschätzen.

Kann es sein, dass das Thema Jetzt ausgelutscht ist?

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Kann es sein, dass du Sachen liest, die Du gar nicht lesen wolltest?
Für mich ist das Thema schon seit vorgestern ausgelutscht.

ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich das mit den Kindern gelesen habe, aber das war sicherlich nur eine Studie und die Forscher haben dann gleich eine Allgemeinheit draus gemacht…ob das noch immer so stimmt, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat da jemand genauere Infos dazu? Aber wir haben ja während der Corona-Pandemie schon öfters mitbekommen, dass sich viel „Wahres“ als falsch und umgekehrt herausgestellt hat. Kein Wunder, bei so einem neuen Virus, der wohl noch schwieriger zu bestimmen ist als andere…naja, wie auch immer…es hilft sowieso nur: Abstand halten, Masken, wenn Abstand nicht eingehalten werden kann, häufiges Händewaschen…ich bin ja nur gespannt, wie sich das Ganze dann aber Herbst entwickelt…das macht mir ein wenig Sorgen…