Hi,
Die fehlende Weite würde ich eher als Nachteil für die
Deutschen werten.
Insgesamt gesehen natürlich. Im Gegensatz zu den Russen im Osten, die, auch wenn sie sich hunderte Kilometer zurückziehen mußten, immer noch tausende hinter sich hatten, hatten die Westalliierten aber genauso wie die Deutschen das Problem, dass ein genügend starker Durchbruch durch ihre Front das aus sein konnte, weil diese weite Rückzugsmöglichkeit auf Grund des kleinen Fronthindernisses Atlantik nicht bestand. Wir waren insofern stärker bedroht, weil ein alliierter Durchbruch, wie es ja letztendlich mehrfach der Fall war, gleich bis mitten ins Reich führen und damit das endgültige aus bedeuten konnte, während weder britisches noch amerikanischen Gebiet für deutsche Bodentruppen erreichbar war.
Zumindest die moralische Auswirkung, wenn die Invasionstruppen „ins Meer zurückgeworfen“ worden wären, wären aber sicher erheblich gewesen.
Der entscheidende Punkt für die Alliierten war den Brückenkopf
für eine kurze Zeit soweit frei zu bekommen, daß man
ausreichend Truppen und Material an Land bekommt um die
Initiative zu übernehmen.
Klar, dass dürfte der entscheiden Punkt bei so einer Operation sein.
Aber selbst wenn sie die Initiative gewonnen hätten, hätten sie diese ohne Luftüberlegenheit warscheinlich nicht auf die Dauer behalten.
Aufgabe der Luftwaffe ist ja nicht nur direkte Unterstützung der Bodentruppe, sondern auch Abriegelung des Gefechtsfeldes, und das war eins unserer Hauptprobleme: Die allierte Lufthoheit lähmte jede Bewegung am Boden, so war die Initiative nicht zurückzugewinnen.
Sah man ja später in den Ardennen: Während die Alliierten wegen des schlechten Wetters nicht fliegen konnten, kam die Ardennenoffensive, trotz der allgemeinen feindlichen Überlegenheit, voran. Kaum waren die Wolken weg, wars vorbei. Natürlich hatten die Amis inzwischen auch am Boden ihre Gegenmaßnahmen ergriffen, und man kann wieder nur Vermutungen anstellen, ob sie ihre Lage auch bei anhaltendem schlechten Wetter wieder stabilisiert hätten.
Zumindest für zwei Faktoren der Landung war die Lufthoheit wichtig, nämlich für den Schutz der Landungsflotte gegen unsere U-Boote und für die Luftlandungen.
Würde mich interessieren wieviele Uboote wir zu der Zeit noch
aufbieten konnten, bzw. in der richtigen Gegend hatten.
Obwohl ich meinen Peillard erst vor einigen Wochen fertiggelesen habe, kann ich das nicht 100%ig sagen, ich glaube, es waren um die 10 Uboote (richtige Atlantikboote, bemannt Torpdeos u.ä. natürlich etwas mehr). Hätten die Invasionsflotte natürlich nicht vernichten, aber doch eines Chaos stiften können. Ein paar wenige Schiffe haben sie ja sogar versenkt, wenn auch insgesamt nicht ins Gewicht fallend.
Natürlich hatten die Alliierten auch jede Menge ASW-Schiffe dabei, aber die Rolle der alliierte Flugzeuge bei der Ubootabwehr war trotzdem bedeutend, sie haben die Schlacht im Atlantik schon lange vor der Invasion entscheidend beeinflußt, u.a. hatten wir eben deswegen nur noch so wenige Uboote.
Gruß,
Markus