Da der Tod gerade mal wieder an unsere Tür klopf

Hallo, es ist jetzt der dritte Fall von Krebs in unserer Familie,
innerhalb von 8 Monaten :frowning:

Naja, soll nicht euer Problem sein, es brachte mich nur gerade wieder an den Punkte, wo mir eine Situation aus unserem Leben einfiel, die ich hier gerne zum Nachdenken einstellen möchte.

Vor einigen Jahren, waren meine Frau und ich an dem Punkt, wo eigentlich gar nichts mehr ging, es hätte sowohl auf der einen als auch der anderen Seite nur noch jemand gefehlt, der nett gewesen wäre und grade des Weges kam.

In dieser „verzwickten“ Situation, hat die beste Freundin, meiner Frau ihr eine ganz entscheidende Frage gestellt, die wie ich heute glaube, dazu beigetragen hat, dass wir doch noch einmal „die Kurve“ bekommen haben.

Sie frage: „Stell Dir vor, er wäre Tot, wie sehr würde Dich das betreffen?“

Ich möchte damit auch einen Denkanstoss geben, für die Paare, die ganz lange zusammen sind und manchmal denken, dass es gar nicht mehr geht.
Ich habe in mehreren Jahrzehnten gelernt, dass Vieles geht und auch besser werden kann, wenn man bereit ist, zu reden und sich selbst in frage zu stellen.

Ach eins noch … meine persönliche Wertschätzung, an den besonderen Menschen, der gerade bei uns verstorben ist:

Seine letzten Worte zu seiner Frau waren: „Es war so schön mit Dir…“

Ich hoffe, ich hab mal genauso gute Gefühle und so viel Anstand, wenn ich diese Kugel verlasse…

lg 42

PS.: Ich bitte von Beileids-Beiträgen abzusehen, das ist nicht notwendig und darum geht es mir auch nicht, danke!

Nachtrag und Sinnerklärung…
…ich glaube, viele Partnerschaften, werden „inflationär“ beendet.

Es scheint mir ein „Trend“ zu sein, aufzugeben und den „leichten Weg“ zu gehen … sobald es wirklich „schwierig“ wird.

Wie seht ihr das?

lg 42

Und wo ist jetzt deine Frage?

Du wirst es wahrscheinlich nicht glauben, aber dieses Forum hat nicht auf dich gewartet.

Hi Nemo!

Und wo ist jetzt deine Frage?

Du wirst es wahrscheinlich nicht glauben, aber dieses Forum
hat nicht auf dich gewartet.

wieso sollte ein Forum auf mich warten?
Ich bin nicht hier um mir „Bestätigung“ zu holen, sondern um andere Meinungen zu hören, und für mich etwas als falsch zu erkennen, weil andere Menschen schon weiter gedacht haben als ich und das nehme ich dann für mich mit.

Und darf man hier nur Fragen stellen, oder kann man auch mal eine „Idee“ oder „Anregung“ oder „These“ in den Raum stellen?

lg 42

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Hallo Sinn42,

die Frage der Freundin Deiner Frau kann man sich garnicht oft genug stellen.

Wieviele Wirren, Komplikationen, Mißverständnisse durchläuft man im Laufe einer langen Ehe. Wie oft hätte man gerne „hingeschmissen“. Verantwortung für den Partner, für sich selbst und -wenn vorhanden- die Kinder. Ist Heute alles abhanden gekommen?
Man muß auch unter schwierigen Verhältnissen das Beste draus machen.
Meine Meinung.

LG aria

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Danke Aria!

Es scheint ja doch noch Leutchen mit Gehirn hier zu geben :smile:

Und ja, meine Frau und ich sind seit über 25 Jahre zusammen und wir hatten locker 3-4 massive Krisen, die eine Trennung locker in der Hinterhand hatten
Wir haben es nicht gemacht, wir haben an uns gearbeitet, jeder für sich … und heute sind wir so glücklich wie noch nie … aber das hätte nie ohne den beiderseitigen Lernprozess funktioniert.
Und, davon bin ich wirklich überzeugt … es wäre auch in einer anderen Beziehung schief gegangen … es geht nämlich nur darum, dass man selber was kapiert und um sonst nichts…

ög 42

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Hallo,

Sie frage: „Stell Dir vor, er wäre Tot, wie sehr würde Dich
das betreffen?“

Das stellt man sich immer anders vor, als es nachher ist - man kann es sich i.d.R. nicht mit allen Konsequenzen vorstellen.
Daher eine Frage, die einen nicht weiter bringt.

Gruß, Paran

Hallo Sinn42,

Sie frage: „Stell Dir vor, er wäre Tot, wie sehr würde Dich
das betreffen?“

in den dann wirklich eintretenden Dimensionen kann man es nur ansatzweise erahnen, wenn man es nicht schon selbst erlebt hat. Jeder, der hier anderes behauptet, irrt sich gewaltig!

Selbst nach der Krebsdiagnose meines Mannes konnte ich es mir nicht vorstellen, obgleich ich den Krebsverlauf bei meinem Vater hautnah miterlebt hatte.

Außerdem möchte ich mal unterstellen, dass eine nicht gerade kleine Minderheit sicherlich auch schon mal in Stresszeiten mit dem Tod des Partners Gedanken assoziiert, die man eigentlich nicht haben sollte: Stribt er, bekomme ich seine Lebensversicherung, davon kann ich unsere Schulden begleichen, habe niemanden mehr, der an mir rumnörgelt oder mich einschränkt, habe nicht den Status der „bösen“ Ex, muss mich nicht wegen der Kinder streiten o.Ä.

Auch wenn Du in den letzten 8 Monaten so herbe Verluste erleben musstest: Wenn Deine Frau stürbe, wäre es definitiv anders.

Und bei einem krebskranken Partner, den man liebt, wünscht man sich in den letzten Tagen so sehr den Tod des Partners, damit er einfach nicht mehr leiden muss; man ist sogar bereit, selbst Hand anzulegen, wird vom Partner vielleicht auch darum gebeten. Alles, was danach kommt, ist bis zum Tod immer noch abstrakt. Die „harte“ Realität folgt erst später - und auch dann nur „häppchenweise“.

Das Thema Tod gehört sicherlich zur Partnerschaft, sollte aber nach meinem Geschmack nicht dazu „benutzt“ werden, um bestehende Probleme anzugehen. Es mag helfen, die Perspektive auf die Probleme zu verändern, die Probleme selbst zu relativieren, aber trotzdem bleibt der Tod „abstrakt“. Und wenn schon sonst auch keine Bereitschaft vorhanden sein sollte, die Perspektive zu verändern, dürfte das Gedankenspiel mit dem Tod erst recht nichts bringen.

Ich merke es in meinem Bekannten-/Freundeskreis: Wie häufig kann ich mir die Sorgen/Probleme meiner Mitmenschen anhören. Ich denke dann auch häufig: Ach je, Eure Probleme möchte ich haben. Kurz nach dem Tod meines Mannes, bin ich dann auch mal situativ zickig geworden: „Herrje noch einmal: Ihr könnt Euch wenigstens noch streiten - ich mich nicht mehr!“

Aber diese Probleme sind für diese Menschen eben gerade akut/essenziell. Auch wenn diese Menschen von mir mitbekommen haben, was sich für mich durch den Tod meines Mannes alles geändert hat, so hilft ihnen diese indirekte Erfahrung weniger, ihre Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, wenn auch sonst keine grundsätzliche Bereitschaft vorhanden ist.

Ich wünsche Dir und Deiner Frau noch ein langes Leben - und viel Glück, dass Du ein Sterben hast, bei dem Du überhaupt noch in der Lage bist, Deiner Liebsten etwas mitzuteilen - mein Mann konnte es nicht mehr!

Aber er musste es auch nicht: Er hat mir in den 14 Jahren, die auch nicht durchweg einfach waren, stets das Gefühl gegeben, dass er mich liebt und mir vertraut.

Viele Grüße

Kathleen

Hallo Sinn42,

ich denke, Du hättest Dich bereits in Deinem Urspungs-Posting auf eben diese Frage beschränken und lediglich in einem Nebensatz erwähnen sollen, dass es Euch geholfen hat, dass die Freundin damals meinte: „Stell Dir vor, er wäre tot, wie sehr würde Dich das betreffen?“

…ich glaube, viele Partnerschaften, werden „inflationär“
beendet.

Es scheint mir ein „Trend“ zu sein, aufzugeben und den
„leichten Weg“ zu gehen … sobald es wirklich „schwierig“
wird.

Wie seht ihr das?

Nicht so pauschal. Es kommt immer darauf an, welche Probleme existieren und wie stabil die Substanz ist. Es gibt Beziehungen, bei denen ich auch zu einem Ende rate, da ich (die nun wirklich nicht vor Problemen davonrennt) nur ein weiteres „Zerfleischen“ prognostizieren kann - besonders dann, wenn schon einige Versuche unternommen wurden, um das Problem anzugehen.

Das Leben ist zu kurz, um sich über Jahre aufzureiben. Wenn das Fundament in der Beziehung fehlt/extreme Risse bekommen hat, muss man sich auch nicht gezwungen fühlen, die Beziehung krampfhaft aufrechtzuerhalten.

Ich denke, dass es eher inflationär ist, sich vorschnell überhaupt Partner (nach bestimmten Kriterien) zu suchen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei dem ersten Problem eine Welle von weiteren Problemen ausgelöst wird und die Beziehung zur Hölle werden kann.

Viele Grüße

Kathleen

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Es scheint ja doch noch Leutchen mit Gehirn hier zu geben :smile:

weise ich entschieden zurück.

mfg

Umgangsformen
Hallo Sinn42,

Es scheint ja doch noch Leutchen mit Gehirn hier zu geben :smile:

die gibt es definitiv, aber selbst Leuten, den ich Hirn nicht abspreche, fehlt häufig anscheinend die Fähigkeit, Fragen/Anregungen mit Mehrwert zu generieren/unangenehme Antworten anzunehmen.

Da musst Du Dir jetzt auch mal als „Neuling“ an die eigene Nase fassen.

Wenn ich Fragen habe, stelle ich sie und biete die entsprechenden Hintergrundinformationen; wenn ich Anregungen habe, gebe ich sie mit den entsprechenden Hintergrundinformationen (erwarte dann aber keine Reaktion). Wenn bei allem auch mal Reaktionen erfolgen, die ich unpassend finde, muss ich dadrüber stehen oder mich fragen, warum ich diese Antwort nicht annehmen kann. Wenn ich eben kein Experte bin, meine Erfahrung aber gern weitergeben möchte, deklariere ich es.

Das ist Sinn und Zweck dieses Forums!

Ich habe mir hier in den letzten 9 Jahren auch schon recht häufig „unangenehme“ Antworten auf meine Beiträge durchlesen müssen - aber viele haben mir eben auch weitergeholfen. Und das ist Sinn und Zweck dieser Seite, für die viele Experten ihre Freizeit opfern (nein, ich gehöre nicht dazu!).

Jetzt hast Du in dem Erotik-Brett zwei Anfragen in kürzester Zeit gestellt (Thema: " Ich es wichtig, wie ein Mensch aussieht?" - Du hast Dir noch nicht einmal die Mühe gemacht, Deine Anfrage genau zu prüfen; und „offene Bezehungen / Polyamore“ - Du hast einfach nur unpersönliche Fragen in den Raum geworfen).

Die Antwort von hawaii 511 (oder seiner Freundin) war sicherlich deplatziert, aber grundsätzlich solltest Du Dich schon an gewisse Regeln halten, damit Du nicht Gefahr läufst, hier alle als hirnamputiert abzustempeln.

Denn wisse: Das Internet vergisst nie - und schon gar nicht die regelmäßigen w-w-w-Teilnehmer in bestimmten Brettern!

Also, auf ein Neues?! Ich spreche Dir die Lernfähigkeit zu, die Du ja anscheinend auch in Deiner Ehe an den Tag gelegt hast!

Sonnige Grüße

Kathleen

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Lieber Sinn42,

eines der Probleme mit dem Hirn ist immer deine Ausgangsfrage…

ich habe hier noch keine einzige Ursprungsfrage von dir gesehen, bei denen du nicht nachschieben musstest worauf du eigentlich raus willst.

Wenn du vielleicht im Vorfeld bedenken könntest, dass das was dir klar ist, eben nicht allen klar ist… dann klappts auch mit dne Antworten.

Gruss HighQ

Hallo Paran,

Sie frage: „Stell Dir vor, er wäre Tot, wie sehr würde Dich
das betreffen?“

Das stellt man sich immer anders vor, als es nachher ist - man
kann es sich i.d.R. nicht mit allen Konsequenzen vorstellen.
Daher eine Frage, die einen nicht weiter bringt.

Natürlich hast Du da recht, aber es ging ja eher darum, in einer Beziehungskrise die „Wertigkeit“ seines Partners mit dieser Frage für sich zu überprüfen.
Wenn es mir egal ist, ob meine Frau tot wäre, brauche ich wohl auch nicht mehr drüber nach denken eine Beziehung zu retten, das Thema ist dann wohl durch :wink:

lg 42

Hallo Kathleen,

vielen Dank, für Deinen schönen und langen Beitrag.
Ich habe ihn aufmerksam gelesen und versucht zu fühlen, was Dir widerfahren ist, ich möchte ihn nicht kaputt kommentieren.
Nur eine Bemerkung habe ich.

Auch wenn Du in den letzten 8 Monaten so herbe Verluste
erleben musstest: Wenn Deine Frau stürbe, wäre es definitiv
anders.

Ich glaube, ich würde wahnsinnig werden!

Danke Dir!

lg 42

Ich gelobe Besserung … eine „editieren“ Funktion wäre schön hier :wink:

lg 42

Sorry, ich war ein bisschen „angepiesselt“ wegen „hawaii“.

War nicht in Ordnung!

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Hallo,

selbst heute nach bald 20 Jahren nach der Trennugn würde mich der Tod meines Ex (und Vater meines Kindes) oder auch nur eine schwere Krankheit oder sonstige Lebenskrise treffen. Die Frage ist schon berechtigt. Auch wenn die Erkenntnis „es trifft mich“ nicht unbedingt die Beziehung an sich rettet, es könnte die Achtung und die Freundschaft retten.

LG Barbara

Hallo Barbara,

[…] Die Frage
ist schon berechtigt. Auch wenn die Erkenntnis „es trifft
mich“ nicht unbedingt die Beziehung an sich rettet, es könnte
die Achtung und die Freundschaft retten.

Ja und wenn noch so was wie Achtung und Freundschaft da ist,
dann besteht auch eine Chance, das noch was zu retten ist …
… so war es zumindest bei uns.

Man neigt schnell dazu, weil man selber unzufrieden, „unbefriedigt“ (Bedürfnisse, wie immer die aussehen) und alleine zu sein scheint, etwas weg zu werfen, was eigentlich besonders war …
… bis es einem wieder einfällt …

lg 42

Hallo HighQ!

Wenn du vielleicht im Vorfeld bedenken könntest, dass das was
dir klar ist, eben nicht allen klar ist… dann klappts auch
mit dne Antworten.

Ja, meine Schuld!
Ich versuche es besser zu machen, ok?

lg 42

Jeden Tag aufs Neue
Lieber Sinn42,

ich warte nicht erst bis mir jemand so eine Frage stellt.

Ich versuche (Zeit haben) jeden Abend ein kleines Resumee des TAges zu machen.
Wenn mein Mann wieder seine Marotten an den Tag gelegt hat, und ich sauer bin, dann denke ich darüber nach:
Wieviel Gutes steckt in meiner Beziehung.
Wie oft hat er mich zum Lachen gebracht?
Wie oft musste ich vielleicht weinen?
Wenn ich mir diese Fragen stelle, abends alleine auf der Terrasse sitzend, dann weiß ich: diese Marotte, die er da an den Tag legt, ist eigentlich witzig und ich ärgere mich darüber, weil: Die Arbeit so angstrengend war, weil mich ein Kollegin geärgert hat…meine Stressgrenze ist überschritten.
Ansonsten ist es genau die Marotte, über die ich gerne lache…

Wir haben auch schon die eine oder andere schwierige Zeit gehabt, aber ich habe mich immer wieder gefragt: kann ich damit leben oder ist das gerade von immenser Wichtigkeit für mich?

Es gibt wenige Dinge, die ich in einer Beziehung als immens wichtig erachte und solange mein Gefühl mir sagt, dass das Geben und Nehmen in der Beziehung ok für mich ist, solange fühle ich mich glücklich und gut!

Natürlich haben wir uns im Laufe unseres Zusammenseins auf einander eingestellt! Es geht wahrscheinlich nicht anders.

Aber das gilt ja nicht für Beziehungen.
Jeden Tag überlege ich aufs Neue, wie sich alles geändert hat, wie mein Leben jetzt genau so ist, wie ich es mir vorstelle. Dass einige Dinge eben nicht so 100%ig sind, es aber im Großen und Ganzen nahezu perfekt ist.
Und dann bin ich jeden Tag aufs Neue dankbar für alles. Nicht nur für meinen Mann, sondern eben alles andere auch.

Man darf einfach nicht den Überblick verlieren.
Vielleicht sagt man das so leicht, wenn die Beziehung quasi ein Selbstläufer ist, aber nichts wird ohne Mühe belohnt!

Liebe GRüße
Ayse