weiß jemand von Euch welche Wortherkunft die oe Begriffe haben? (Die Bedeutung ist mir bekannt)
Ich bin mir auch nicht ganz sicher mit den bb und pp…in meinem Dialekt kommen diese Begriffe zwar vor und ich würde sie auch so aussprechen, aber 100% sicher bin ich trotzdem nicht ;o)
weiß jemand von Euch welche Wortherkunft die oe Begriffe
haben? (Die Bedeutung ist mir bekannt)
nicht gewusst, aber geforschelt:
Laut meinem etymologischen Wörterbuch von Mackensen hängen sie mit „Depp“ zusammen, ein Mensch, der sich ungeschickt bewegt. Der Tattergreis gehört auch in die etymologische Richtung. Ganz weit im Hintergrund steckt die Tatze (Tierfuß).
Dazu ein bisschen was aus Grimms Wörterbuch - da steht noch viel mehr:
TAPPE, m. f
breiter weicher thierfusz, pfote, tatze, verächtlich auch von menschlichen händen und füszen gebraucht
TAPPSEN, verb., ein intensives tappen.
intransitiv, plump, ungeschickt auftreten, tapsen
mit den tappen nach einem gegenstande plump zufahren, zutappen,
mein nicht fundierter Vorschlag wäre eine Abwandlung von taub (wie doof). Zumindest kennt das vogtländische das von taub abgeleitete Wort „daab“ für ziemlich dämlich (wo dsa nu wieder herkommt…). Davon ist dappisch sowohl akustisch als auch inhaltlich nicht weit entfernt.
Taub und doof haben ihre gemeinsame Herkunft daher, dass die Bildungsmöglichkeiten Taub(stummer) naheliegenderweise nicht eben rosig waren.
Die Herleitung von doof, taub, deaf ist wohl nicht richtig.
Kluge bestätigt aber Pit.
_ Tappe
Substantiv Maskulinum „Pfote, Schlag mit der Pfote“ peripherer Wortschatz regional (14. Jh.), spmhd. tApe Stammwort.
Lautmalend wie mit umgekehrter Stellung it. patta, frz. patte (Pfote). Verb: tappen „tastend oder ungeschickt gehen“. ertappen, Tatze.
täppisch
Adjektiv Standardwortschatz stilistisch (14. Jh.), mhd. täpisch Stammwort.
Abgeleitet von mhd. tApe „Pfote“ (Tappe), also eigentlich „wie mit der Pfote (statt mit der geschickten Hand) vorgehend“. Depp.
Depp
Substantiv Maskulinum (Schimpfwort für einen ungeschickten Menschen) Standardwortschatz vulgär (15. Jh.)Stammwort.
Gehört wie früheres Tapp und Taps zu täppisch.
Röhrich 1 (1991), 312f._
Dilldappe gibt’s in meiner saarländischen Urheimat ebenfalls in Mengen, z.T. auch in der Form „Dilldappes“.
Und in den 50ern, als ich noch klein war, da hatte jeder Junge einen Dilldopp. Das war die regionale Bezeichnung für den Peitschenkreisel http://www.zeugmann-marketing.de/images/peitschenkre… , die man schon seit langem in der Öffentlichkeit gar nicht mehr sieht.
Für die Jüngeren: man rollt die Schnur der Peitsche um den Dilldopp, setzt ihn auf den Boden, und dann muss man mit einer schnellen Zugbewegung den Dilldopp zum Kreiseln bringen. Mit geschickten Peitschenschlägen kann man ihn dann immer weiterkreiseln lassen.
Und wir kleinen Dilldappese konnten mit unseren Dilldoppen stundenlang durch’s Dorf ziehen. Das waren noch Zeiten, ohne TV, die Straßen eher Spielplätze als Autorennstrecken …
Das Adjektiv ‚deppisch‘ gibt es im berndeutschen Dialekt nicht. In den Standarddeutsch verwendet man
‚täppisch‘ und „bedeppert“. Grimm leitet es so ab: ‚täppisch‘ = einem ‚Tapp‘ eigen; ein ‚Tapp‘ = täppischer, ungeschickter,
törichter Mensch. Nach Kluge stammt das Dialektwort ‚deppisch‘ aus dem 15. Jhd.
Der dialektale wie der standarddeutsche ‚Depp‘ stammen vom frühneuhochdeutschen ‚Tapp‘ her.
In Bern (Schweiz) sagt man im Dialekt einem Trottel auch ‚Depp‘. Es gibt noch zahlreiche weitere
Bezeichnungen dafür. Hier einige des Berner Liedermachers Mani Matter:
"E Löu, e blöde Siech, e Glünggi und e Sürmu,
hei einisch zäme Krach gha, es rise grosses Gschtürm u
wüu der Glünggi het zum Löu gseit, är sig e blöde Siech,
und dä isch sofort zum Sürmu, was jo o nid jede miech.
Und er het im das verzellt und gseit, der Glünggi sig e Sürmu,
und der Sürmu hets am Glünggi gseit u dä macht drus es Gschtürm u
verzellts am blöde Siech, u wo dä dervo het ghört,
het dä gseit zum Löu är sig e Löu und das het dise gschtört.
Und er hout em blöde Siech eis um d’Ohre das es blüetet,
u der Glünggi louft der zue, u grift jetz ou no i und wüetet.
U der Sürmu u der Glünggi u der Löu und der blöd Siech,
hei die ganzi Nacht lang gschleglet bis am andere morge früech."