Darf man sich über Glauben lustig machen?

Huhu!

Klar darf man sich über Glauben lustig machen.
Letztendlich darf man sich über alles lustig machen - es passiert schliesslich nix wirklich schlimmes, wenn man es tut, oder?

Letzendlich ist Glaube, und alles was dazugehört, nur etwas, was Menschen im inneren ihres Kopfes über die Welt legen, um sie etwas erträglicher zu machen - ist OK, habe ich volles Verständniss für.

Eine von den Schichten, die ich zwischen die unbarmherzige Welt (es gibt schliesslich nix ausser Physik da draussen) und meinen Verstand lege ist Humor.

Außerdem, was viel wichtiger ist - wenn man dem Humor Grenzen auflegt, wo will man die Grenze dann ziehen?

Und wer kontrolliert diese Grenzen?
Fanatiker, so wie im Falle der Mohamed-Karrikaturen?
Kommites?

M.E. ist es sehr gefährlich bei Grundrechten (Meinungsäußerung) Grenzen bzw. Verbote festzulegen, weil man evtl. nicht damit aufhören kann.

Also, man darf. Und sei es nur, weil man es nicht verbieten kann.
Und jemand, der so von seinem Glauben abhängt, das er damit nicht klarkommt, hat ein ernsthaftes Problem - nicht wegen des Humors, sondern weil er sich anscheinend völlig an irgendwas festklammern muß.

Viele Grüße!
Ph. aka aka.

P.W.:

Eines Tages ist die Wissenschaft so weit fortgeschritten, das die Wissenschaftler dazu in der Lage ist, Menschen aus Staub zu erschaffen.
Geht einer von den Wissenschaftlern zu Gott und sagt:
„Hey, du, wir brauchen dich nicht mehr. Wir können jetzt selber Menschen aus Staub erschaffen.“
Sagt Gott:
„Zeig mal.“
Bückt sich der Wissenschaftler, um sich eine Handvoll Staub zu nehmen.
Sagt Gott:
„Hey, hohl deinen eigenen Staub!“

Huhu!

Und bei dir kann man hier feststellen, dass du das Problem
gerne entmenschlichen willst. Du weigerst dich Glauben als
einen sehr intimen menschlichen Akt zu sehen, sondern willst
ihn davon abstrahieren.

Ist doch sehr geschickt von den Institutionen, den Glauben als sehr intimen menschlichen Akt zu stilisieren, oder?

Ich mein, Religion ist einfach eine sehr geschickte Methode, einer Horde neurotischer Affen sublim jede Menge (sehr gute) Regeln des Zusammenlebens beizubringen und gleichzeitig Rituale einzuführen, die das Wir-Gefühl der Horde stärken.

Und wenn das dann auch noch zum intimen (also persönlichen!) Menschlicher Akt erhoben wird, ist es sogar noch schwerer es zu durschauen!
Ich finde das (als Außenstehender) sehr geschickt.

Viele Grüße!
Ph. aka aka.
*Gottlos*

Hallo
@werner

Hallo,
kann es sein, dass du den ganzen „Wortwechsel“ nicht
verstanden hast?

klar kann das sein - kann aber auch nicht sein. Angenommen ich habe ihn nicht verstanden, bin aber dennoch der Meinung ich hätte ihn verstanden - wie sollte ich das selber beurteilen können?

Nun nehme ich mal an, Dir ist dieser Gedankengang mindestens so klar wie mir. Dann interpretiere ich Deine Frage nicht als Frage sondern als Hinweis darauf, dass ich den Wortechsel nicht verstanden habe. Das wiederum interpretiere ich als Angriff Deinerseits.

@rolf

Danke, lieber Werner; ich wollte mich zu dem Thema überhaupt
nicht mehr äußern.

Zorn, Hochmut, was kommt noch von Dir? Jetzt fühle ich mich beleidigt von Dir. Deiner Meinung nach (nicht unbedingt meiner Meinung nach) bist Du daran schuld.

Udo

PS: ich bin auch ein guter Mensch - einer der allergutesteren sogar - fei ehrlich echt

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Hallo Nemo.
Ohne die vorigen Antworten gelesen zu haben;
Ich finde, daß Religion nichts bierernstes ist. Egal, welche Religion man sich anschaut, überall wird in den Schriften sogar dazu aufgefordert, sich zu freuen, zu tanzen,…
Mit dem Lustigmachen ist das wie mit der Kritik. Solange man nicht eine einzelne Person direkt damit trifft, denke ich ist es in der Natur des Menschen seine Grenzen auszutesten, indem man sich auch mal über etwas Lustig macht. Sei es um seine Macht auszudrücken (verwerflich), die eigene Schwäche zu verdecken (bedenklich) oder, weil man einfach zu wenig über die Sache, über die man sich lustig macht weiß (dumm).
Kommt die Politik ins Spiel, hört es auf.
Ich bin für strikte Trennnung von Kirche und Staat.
Stellt jemand also politisch-religiöse Karikaturen in die Zeitung, dann ist das jenseits des guten Geschmacks.
Auch beim Witze erzählen gibt es solche und solche.
Letztens erst habe ich z.B. einen Judenwitz erzählt bekommen, der weit unter der Gürtellinie war.
Zitat: Wie kommt ein Jude am schnellsten aus dem KZ raus? Aus dem Schornstein.
Ich habe mir vor versammelter Mannschaft derartige Dinge verbeten, worauf ich als Spielverderber verschrieen wurde.
Sind es aber Witze wie: „Mosche- da reflektiert einer auf unseren Teppich! - Dann soll er’s halt wieder wegwischen!“
Dann finde ich das nicht so wild, da der direkte Glaube nicht angegriffen wird und das Ganze eine gewisse Situationskomik hat.
Ich selbst bin Christin und habe nichts gegen Sprüche wie „Was ist das: Zwei Dachlatten und vier Nägel? - Ein Kreuzbausatz!“.
Ich finde, daß man manche Dinge nicht zu ernst nehmen darf, aber auch klare Grenzen aufzeigen muss.
Denn nur, wer über sich selbst lachen kann, ist berechtigt, diejenigen, die über dich lachen auch in die Schranken zu weisen.
Und wer sich über andere lustig macht, der soll sich erst an die eigene Nase fassen.
Gruß Anja

p.s.
Ich möchte nocheinmal betonen, daß ich strikt gegen die verletzenden Witze über Juden (und auch gegen alle Minderheiten!) bin und diesen nur aufgeführt habe úm den Unterschied zwischen abartig und harmlos aufzuzeigen.

Anja

Tach udo,

ob Du verstanden hast, was ich geschrieben habe, will ich nicht erörtern; zu diesem Thema, ich sagte es schon, schweige ich fortan.

Wichtig ist mir nur dies: daß Du Deinen Zorn, Grimm, Enttäuschung nicht allgemein auf eine Institution, eine Religion, den Glauben insgesamt ablädtst.
Nicht der christliche, auch nicht der evangelisch, noch genauer: der reformirte Glaube ist verantwortlich für das, was Du Zorn und Hochmut nennst. Das bin ich allein. Also beschimpfe mich, vferachte mich, zürne mir. Das ist alles in Ordnung und damit kann ich leben.

Gruß - Rolf

PS: EOM - Over and out - Thema durch!

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Hallo,
die Frage war die indirekte Aufforderung an dich, die Grundlage deiner Äußerung nochmals zu prüfen, weil ich erkannt zu haben glaubte, dass deine Antwort nicht zum eigentlichen Gegenstand der „Diskussion“ passte.

Sowas ist für dich ein Angriff?
Wenn ich deinen Irrtum in einem deinem entsprechenden Sprachstil zerpflückt hätte, dann hättest du das dann wohl als Mordversuch werten müssen.

Gruß
Werner

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Hi,

Ich möchte nocheinmal betonen, daß ich strikt gegen die
verletzenden Witze über Juden (und auch gegen alle
Minderheiten!) bin und diesen nur aufgeführt habe úm den
Unterschied zwischen abartig und harmlos aufzuzeigen.

Lass den Disclaimer ruhig weg.
Das erste deiner Beispiele ist gar kein Witz über Juden, sondern einer über die Gräueltaten in Naszideutschland. Das sollte man in der Tat lassen, dabei wird die Grenze jeglichen Anstands überschritten.

Aber:
Keine Witze über Minderheiten zu machen ist eine Diskriminierung der jeweiligen Minderheiten durch Nichtbeachtung. Es sollten halt gute Witze sein, aber das gilt ja immer.
Ja, ich weiß, dass mehrere Meinungen gibt, was ein guter oder ein schlechter Witz ist.

Viele Grüße
WoDi

Hallo Werner,

Ina gab dir ein Beispiel vor, von einem Menschen, einer
Person,

Hallo!
Ja. Meines Wissens steht das Wort „jemand“ für eine unbestimmte Person, nicht für eine Institution. Jedenfalls, das zur Klärung, habe ich Personen gemeint. Wer unsicher beim Gehen ist, bedient sich halt einer Gehhilfe. Das finde ich -vielleicht vorübergehend- in Ordnung und nicht einfach nur eine Schlechtigkeit derer, die die „Gehhilfe“ anbieten.

dann zitieren ich mal aus dem Beitrag

Ich möchte mal ein Bild dazu geben als Vergleich:
Wenn jemand einen Stock als Geh-Hilfe braucht, als
Stütze beim Gehen

Da wird keine Person beschrieben, sonder etwas allgemeines um
nicht zu sagen institutionelles.

Doch, wie gesagt, mir ging es um die Menschen, nicht um Institutionen.

Ich weiß, dass es auch viel Scheinheiligkeit gibt. Auch Institutionen, die Macht beanspruchen und „blinde Schäfchen“ führen wollen. Aber darauf habe ich ohnehin keinen Einfluss. Ich beschäftige mich nicht mit ihnen. Mein Glaube ist nicht von ihnen abhängig. Ich lasse mich nicht verwickeln in einen Kampf zwischen Institutionen.
Eines möchte ich auch klar sagen: Die Aussagen der Heiligen Schriften sind nicht identisch mit allem, was die Institutionen als Wahrheit verkünden. Das ist im Islam nicht anders als im Christentum. „Religion“ bedeutet „Rückverbindung“. Meine Religiosität, meine Rückbindung an Gott ist von vielen Faktoren abhängig und nicht eine blinde Übernahme von befohlenen oder nahegelegten Glaubenssätzen. Und da bin ich wohl nicht die einzige Person.
Aber das ist ein spezielles Thema. Meine Aussage, die ich mit dem Bild von der Gehhilfe machen wollte, scheinen Sie nicht zu verstehen. Ein Versuch, mehr Verständnis für Anders-Gläubige zu wercken…
„Emotionale Intelligenz“ zu erklären, ist wohl zwecklos, wenn jemand blind vor Emotionen nicht verstehen kann. Bei Interesse: Ein sehr interessanter Artikel dazu „Emotionale Erfahrung und Intelligenzentwicklung“ (Interwiew mit J.C.Pearce) ist zu finden in der Zeitschrift „Mit Kindern wachsen. Special: Neue Perspektiven im Leben mit Kindern.“

Gruß Ina.

Hallo Ina,

Doch, wie gesagt, mir ging es um die Menschen, nicht um
Institutionen.

Institutionen bestehen aus Menschen!
Oder hab ich da was nicht mitgekriegt?

„Emotionale Intelligenz“ zu erklären, ist wohl zwecklos, wenn
jemand blind vor Emotionen nicht verstehen kann.

Was Emotional Intelligenz ist, ist mir schon klar, aber den zweiten Teil des Satzen verstehe ich nicht ganz.

Gandalf

Institutionen bestehen aus Menschen!
Oder hab ich da was nicht mitgekriegt?

Hallo!

Verstehen Sie den Unterschied zwischen einzelnen Personen mit ihrer speziellen Geschichte und Institution?

„Emotionale Intelligenz“ zu erklären, ist wohl zwecklos, wenn
jemand blind vor Emotionen nicht verstehen kann.

Was Emotional Intelligenz ist, ist mir schon klar, aber den
zweiten Teil des Satzen verstehe ich nicht ganz.

Ist Ihre Motivation bei diesen Antworten, Recht zu haben? Oder haben Sie ein Minimum an Lernbereitschaft?? Nochmals: Mit meinem Bild habe ich versucht,auf mehr Toleranz gegenüber Andersgläubigen hinzuweisen.
Das war gemeint, ob Sie es verstehen können/wollen, oder nicht.

Ina.

Hallo Rolf,

Wichtig ist mir nur dies: daß Du Deinen Zorn, Grimm,
Enttäuschung nicht allgemein auf eine Institution, eine
Religion, den Glauben insgesamt ablädtst.

Für WEN ist das wichtig? Für mich? Für die Institution? Für Dich? …Unklar
Abgesehen davon - meinen zorn lasse ich lieber an Schwächeren aus - das scheint mir effizienter als mich mit stärkeren anzulegen ;-

Nicht der christliche, auch nicht der evangelisch, noch
genauer: der reformirte Glaube ist verantwortlich für das, was
Du Zorn und Hochmut nennst. Das bin ich allein. Also
beschimpfe mich, vferachte mich, zürne mir. Das ist alles in
Ordnung und damit kann ich leben.

Wie ein wahrer Nachfolger Jesu willst Du ein Kreuz tragen, das Du nicht verdienst. Kreuzetragen hat mmit Lachen wahrlich nichts zu tun.

Udo