Darf mein Vater das?

Hallo Ingrid,

deine grundsätzlichen Einwände finde ich richtig und überlegenswert. Aber irgendwie geht mir das mit den vielen Zwischeneinwänden doch inzwischen deutlich zu weit.

Wir wissen nichts genaues. Wie so oft wird hier eine Frage eingestellt und die „Meute“ diskutiert mehr oder weniger fröhlich vor sich hin, positiv, wenn unterschiedliche Sichtweisen kommen, aber negativ, wenn von Beitrag zu Beitrag mehr hinein interpretiert wird, als da eigentlich steht. Das ist jetzt nicht konkret bzw. nur „gegen“ dich gerichtet, sondern ganz allgemein.

Wenn man die Info des UP sich anguckt, dann bleiben verschiedene, mögliche Varianten. Varianten, die ich an anderer Stelle bereits angesprochen habe.

Du hast viel vom erzieherischen Aspekt gesprochen, vieles teile ich. Aber man muss die Sache nun mal von beiden Seiten sehen:

Wenn der Vater dem Sohn ohne weiteren Kommentar die PS3 zum Geburtstag, Weihnachten, what ever geschenkt hat, ist sie geschenkt! Dann darf der Junge, der immerhin schon 13 und damit Teenager ist, sehr wohl entscheiden, WO er damit spielt. Vielleicht hat er im Umfeld seiner Mutter Freunde, mit denen er zusammen spielen will. Oder was auch immer. Jedenfalls gilt dann auch moralisch für den Vater: Wenn er eine Bedingung an das Geschenk knüpft (nämlich dass sie in seiner Wohnung bleiben soll), dann hat er es („gefälligst“) vorher zu kommunizieren. Es gehört auch zum erzieherischen Prozess, dass da auch die Eltern dieses Wechselspiel begreifen. Formal hat er mit der Schenkung einen Vertrag geschlossen. Ohne Bedingung. Wenn er nun nachträglich die Vertragsbedingungen ändern will, ist ER dran. Dann dreht sich das Blatt. Der VATER muss vernünftig erklären, warum er das anders haben will. Das macht man nicht mit Druck und schon gar nicht mit Druck ums Haustier! (Das finde ich auf emotionaler Ebene erst einmal unterste Schublade! Es gibt keinen logischen, nicht krampfhaft künstlich konstruierten Zusammenhang zwischen einer PS3, die bei der Mutter steht und der Wegnahme eines Haustiers!) Ich habe in ähnlichen Fällen bei meiner Brut so reagiert, dass ich GEBETEN habe. Wissend, dass ich den Fehler gemacht habe, meine Hintergedanken nicht zu äußern… Mit der Methode habe ich übrigens beste Erfahrungen gemacht…

Weiter hast du sehr viele, dem Vater wohlwollende Argumente gebracht. Das ist richtig, weil eben ein anderer Aspekt und hier die ersten doch sehr einseitig gegen den Vater gewettert haben. Aber! Es ist nicht unrealistisch, dass die PS3 und Haustieraktion gar keine erzieherische Maßnahme ist, sondern nur ein Nebenschauplatz einer Trennung. Für solche Spielchen kenne ich einige Beispiele aus meinem Umfeld. WENN das so ist, dann laufen deine Argumente ins Leere und der Vater hat einen dicken schwarzen Peter, weil sein Verhalten absolut daneben wäre.

Bei all dem spielen übrigens die finanziellen Verhältnisse erst einmal gar keine Rolle und sollten es auch nicht spielen dürfen. Denn wie viel Wert ein solches Geschenk hat, ist sehr relativ. Wie viel Wert das alles im konkreten Fall hat, ist reine Spekulation. Außer, dass die PS3 für den Jungen einen hohen emotionalen / ideellen Wert hat. Wir wissen aber noch nicht einmal, ob die PS3 für den Vater einen Wert hat, der mit ihr selbst und nicht mit einer Metaebene (Scheidung) zu tun hat.

Und ohne dass sich der Fragesteller mal zu ein paar Hintergrundinfos durchringt, kann man sich im Detail auch nicht äußern…

LG Petra

3 Like

Hallo nochmal

Ich weiß ja nicht, wieso der Vater so enttäuscht darüber ist.

Vielleicht ist er ja deswegen davon enttäuscht, weil er alles mögliche angestellt hat, damit das Kind auch gerne zu ihm kommt. Haustiere, PS2 oder 3, und was weiß ich noch alles. Jetzt kommt das Kind aber gar nicht mehr so gerne zu ihm (vielleicht auch aus Altersgründen) und bleibt lieber bequem zu Hause, wo auch seine gleichaltrigen Kumpels sind, und nimmt deswegen diese PS2 natürlich mit dorthin. Jetzt bleibt der Vater auf den Haustieren sitzen, die er gar nicht haben wollte, jetzt aber Tag für Tag versorgen darf.

So könnte ich mir das ganz gut vorstellen, ohne dass der Vater ein Idiot oder ein Unmensch sein müsste, sondern ein ganz normaler Mensch.

Trotzdem hätte der Vater einen Fehler gemacht (wenn es so gewesen wäre). Erstens hätte er nicht kapiert, dass es die Aufgabe von Kindern ist, sich von den Eltern abzunabeln, und zweitens hätte er sich Zuwendung erkaufen wollen.

Viele Grüße

1 Like

Guten Tag,

Aha…ich weiß aber was ne Senseo ist. Hab ich selber in der
Küche :smile:

Die gibbet aber noch nicht in der dritten Generation:smile:

Nö- aber mit Baujahr '72 !!!

Gruß

Hallo Ingrid,

Nicht jeder hat das Geld ein Fahrrad unter der Zeit FÜR das
Kind zu kaufen und zu Weihnachten noch mal extra Geschenke zu
machen.

vermutlich hast Du ein Auto. Überleg mal, wieviel dieses Auto an laufenden Kosten verursacht und rechne nach, wieviele Fahrräder Du dafür kriegst.

Eben, vor einigen Minuten, rief mich meine Schwiegertochter an
und war ärgerlich auf ihr kleines Töchterchen. Die kleine
Motte hat einen nicht abwaschbaren Stift bei ihrem großen
Bruder entwendet und damit die Puppenwiege „verziert“.

Wenn man den hier vorherrschenden Argumenten folgen würde,
stellt man sich doch die Frage, warum sich meine SchwieTo
überhaupt aufregt? Die Kleine kann doch mit IHREM Geschenk
bzw. Eigentum, das ja nicht mal die Eltern finanziert haben,
machen was sie will - also auch „umdekorieren“.

Genauso würde ich das auch sehen.

Gruß, Karin

1 Like

Auso mein vater hat mir die Ps3 ohne jegliche auflage geschenkt. Als ich mit ihm redete sagte er ich dürfte die Sachen von meiner Mutter auch nicht mit zu ihm nehmen, Ich nehm aber von meiner Mutter Fast immer nur meine Klamotten mit da ich bei meiner Mutter fast keine Technik habe entgegensatz bei meinem Vater. Und deshalb denkt halt meine Mutter das es bei ihr stink langweilig ist und bei meinen Vater immer die reinste Party ist, und das es bei meiner mutter nicht noch langweiliger ist sagt sie halt das ich meine Sachen von ihr nicht mit zu meinen Vater nehmen soll weil wenn ich es da vergesse habe ich ja noch weniger bei meiner Mutter. Ich hab dann auch versucht mit meinem Vater zu reden aber er sagt immer das gleiche „Ich darf die Sachen bei meiner mutter auch nicht mit zu ihm nehmen“ mehr sagt er nicht.

Hallo,

Nachdem sich ja viele Leute hier nun gegenseitig aufgeregt haben sorry, mich inklusive), wollte ich nochmal auf die urspruengliche Frage eingehen:

Darf er das? Juristisch anscheinend ja (war mir neu)
Moralisch finde ich: nicht wirklich.

Aber was kannst du jetzt tun?

Da ich keine Ahnung habe, wie dein Verhaeltnis zu deinem Vater ist, und du anscheinend versuchst hast, mit ihm zu sprechen, kann ich nur spekulieren:

Ich finde es auch eine gute Idee, eine Vertrauensperson mit einzubeziehen. Wenn deine Mutter nicht mit ihm reden kann oder will, waere ein Freund oder Verwandter deines Vaters die passende Person.

Ansonsten denke doch mal darueber nach, nochmal mit deinem Vater selbst zu sprechen. Erklaere ihm, dass du es toll findest, dass er dir diese Playstation geschenkt hast und du sie einfach auch gerne woanders verwenden wuerdest. Und dass es nicht darum geht, dass du ihn nicht mehr besuchen moechtest. Ich verstehe, dass du sauer bist, weil er dir mit der Abschaffung deiner Haustiere gedroht hast. Warum sind die eigentlich bei deinem Vater? Moechte deine Mutter keine Haustiere oder sind sie nicht wirklich deine? Wie auch immer, anscheinend kuemmert er sich um sie und das solltest du ihm zugute halten. Aber genauso ist es nicht richtig, dich damit erpressen zu wollen. Vielleicht hat er das nur in der Aufregung gesagt und meinte es gar nicht so? Sprich ihn nochmal darauf an, ob er das wirklich ernst gemeint hat und sage ihm, dass du sehr enttaeuscht waerst, wenn er das wirklich tun wuerde.

Wenn du das Gefuehl hast, ihr koennt gar nicht miteinander reden, dann vesuche es mit der Vertrauensperson oder wende dich an einen Sozialdienst wie das schon erwaehnte Jugendtelefon.

Viel Glueck,

Laura