Hallo!
Darf sich die Religion in die Politik einmischen?
Darf der Vatikan (oder die islamistischen Führer) die Politiker beeinflussen?
Was denkt ihr?
Grüße
Alexa
Hallo!
Darf sich die Religion in die Politik einmischen?
Darf der Vatikan (oder die islamistischen Führer) die Politiker beeinflussen?
Was denkt ihr?
Grüße
Alexa
Darf sich die Religion in die Politik einmischen?
Religion ist keine gesellschaftliche Gruppe somit kann sie auch sich nirgends einmischen. Allerdings Anhänger einer Religion können dieses und darauf beziehe ich im Folgenden meine Antwort.
Für mich sind religiöse Gruppen (so der Vatikan, Imane, Gemeinden etc.) hier nicht anders zu sehen, als andere gesellschaftliche Gruppen und können sehr wohl auch ihre Interesse in die Politik einbringen. Hierbei sehe ich keinen Unterschied und somit kann ich ohne Probleme deine Frage mit ‚Ja‘ beantworten.
Wer die Frage hingegen verneint und nicht allgemein gegen Lobby-Arbeit ist, müsste deutlich erläutern, warum er gerade religiösen Gruppen dieses demokratische Recht nicht eingestehen will.
Warum nicht
Darf sich die Religion in die Politik einmischen?
Genauso „ja“, wie ich auch (mit Petitionen und Briefen an die lokalen Repräsentanten), wie andere Lobbyisten auch. Ob es dann jemanden interessiert, ist latürnich ein anderes Thema.
Darf der Vatikan (oder die islamistischen Führer) die
Politiker beeinflussen?
Hmm. Was meinst du mit beeinflussen? Dass sie per Brief, Presse, Predigt ihre Meinung kundtun, oder den Geldsack aufmachen oder gar ein Angebot machen, dass nicht abzulehnen ist?
Gruß
Stefan
Hallo, Alexa,
statt von Religion wird hier besser von Religionsgemeinschaften gesprochen. Ich meine, das meinst du wohl auch.
Diese haben vom Grundgesetz abgesicherte Rechte. So sitzen z. B. in den Rundfunkräten Vertreter der anerkannten Kirchen.
Die Kirchen haben fest zugesicherte Sendezeiten in Funk und Fernsehen.
Sie dürfen in den Schulen konfessionellen Religionsunterricht erteilen.
Sie haben eigene Kreminen in Parteien.
Sie haben sogar eigene Parteien.
Parteien schmücken sich - ich fürchte zu Unrecht - mit religiösen Kürzeln.
Der Vatikan hat einen Botschafter in Berlin.
Die deutschen Steuerbehörden ziehen für die Kirchen die Kirchensteuer ein.
Die Zeiten, das von den Kanzeln den gläubigen Schafsköpfen deutliche Hinweise gegeben wurden, wo man am Wahlsonntag sein Kreuzchen + im Namen des Vaters + und des Sohnen + des Hl. Geistes + Amen zu machen hatte, sind noch nicht so lange vorbei, als dass ich sie vergessen hätte.
Ich finde, du solltest dich ein bisschen mehr umschauen hierzulande. Das könnte manche deiner Frage hier ersparen.
Beste Grüße Fritz
Hallo Fritz,
danke für deine Antwort.
Du hast den Einfluss der Religion in der Politik gut geschildert.
Aber meine Frage war eigentlich ob sie es darf, nicht ob sie es tut.
Das sie es tut ist den meisten bewusst.
In den USA sogar noch viel mehr als hier in Deutschland bzw Europa.
Obwohl die CDU sich Christlich schimpft, habe ich bisher kein christliches Verhalten von denen gesehen. Sonst wäre es die Partei, die sich gegen jeden Krieg und jeden Dienst an der Waffe gewehrt hätte.
Grüße
Alexa
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Hallo Alexa.
Aber meine Frage war eigentlich ob sie es darf, nicht ob sie
es tut.
Warum soll sie es nicht tun?
Obwohl die CDU sich Christlich schimpft, habe ich bisher kein
christliches Verhalten von denen gesehen. Sonst wäre es die
Partei, die sich gegen jeden Krieg und jeden Dienst an der
Waffe gewehrt hätte.
Mh, ist dieses Verständnis nicht nur eine (moderne) Haltung im Christentum? So führten doch Christen bislang sehr wohl Kriege und setzten Waffen ein.
Gruss,
Eli
Hallo Eli!
Mh, ist dieses Verständnis nicht nur eine (moderne) Haltung im
Christentum? So führten doch Christen bislang sehr wohl Kriege
und setzten Waffen ein.
Das Christentum, und damit meine ich nicht die Religionspolitik von Konstantin den Großen (http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_I._(Rom)#Rel…), sondern die von Jesus Christus, diese hat den Dienst an der Waffe verweigert, schon immer!
Aus Wikipedia:
„Die zentralen Elemente der christlichen Lehre sind die Auferstehung Jesus Christi, die Liebe zu Gott (Gottesliebe) und die Liebe zum Nächsten (Nächstenliebe).“
Somit schließt das Christentum durch das zentrale Element der Nächstenliebe jeden Krieg und Dienst an der Waffe aus.
Grüße
Alexa
Hallo,
Aber meine Frage war eigentlich ob sie es darf, nicht ob sie
es tut.
Vielleicht solltest du erstmal erklären, was „darf“ bedeuten soll. Von wem soll die Erlaubnis ausgehen?
Ist das eine juristische Frage? Eine moralische?
Dann noch: Was verstehst du unter „in die Politik“ einmischen? Das kann auch Unterschiedliches bedeuten, je nach sowieso schon vorherrschendem Standpunkt.
Obwohl die CDU sich Christlich schimpft, habe ich bisher kein
christliches Verhalten von denen gesehen. Sonst wäre es die
Partei, die sich gegen jeden Krieg und jeden Dienst an der
Waffe gewehrt hätte.
Warum sollte Dienst an der Waffe unchristlich sein?
Gruß
Kati
Die Menschheit ist in weiten Teilen borniert!
Aber meine Frage war eigentlich ob sie es darf, nicht ob sie es tut.
Diese Frage ist obsolet, wenn du siehst, dass sie es tut!
Wer etwas tut, tut es, ohne zu fragen, darf ich es tun! Er tut es einfach! Fertig! Basta! Schluss!
Wer auf der Autobahn mit 200 rumrast, tut das, egal, ob er darf oder nicht.
Wer raucht, tut das, egal ob es gesund ist oder nicht.
Wer an Gott glaubt, tut das, egal, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Es gibt keine Dummheit auf dieser Welt, die nicht Anhänger fände.
Die Menschen sind so!
Beste Grüße
Fritz
Somit schließt das Christentum durch das zentrale Element der
Nächstenliebe jeden Krieg und Dienst an der Waffe aus.
Wie ich schon geschrieben habe, ist dieses eine verklärte moderne Sicht der Dinge. So hatten früher (und auch heute noch) überzeugte Christen kein Problem damit, trotz Nächsten- und gar Feindesliebe auch Waffen zu gebrauchen und hier auch nicht nur zur Verteidigung.
Und als Jude kann ich nur sagen, dass Nächstenliebe sicherlich den Einsatz von Waffen nicht ausschliesst. Hier gibt es ganz andere Gebote, aber diese sind im Christentum dann auch weitesgehend völlig unbekannt.
Hallo Kati!
Aber meine Frage war eigentlich ob sie es darf, nicht ob sie
es tut.Vielleicht solltest du erstmal erklären, was „darf“ bedeuten
soll. Von wem soll die Erlaubnis ausgehen?
Ist das eine juristische Frage? Eine moralische?
Gute Frage!
Eigentlich aus jeder Sicht, ich höre mir gerne alles an.
Am meisten interessiert mich die Frage der Moral, ob jemand die Religion instrumentalisieren darf?
Dann noch: Was verstehst du unter „in die Politik“ einmischen?
Das kann auch Unterschiedliches bedeuten, je nach sowieso
schon vorherrschendem Standpunkt.
Beispiel: Zu behaupten das Gott den einen oder den anderen Krieg gut heißt.
Obwohl die CDU sich Christlich schimpft, habe ich bisher kein
christliches Verhalten von denen gesehen. Sonst wäre es die
Partei, die sich gegen jeden Krieg und jeden Dienst an der
Waffe gewehrt hätte.Warum sollte Dienst an der Waffe unchristlich sein?
Nächstenliebe?
Grüße
Alexa
Somit schließt das Christentum durch das zentrale Element der
Nächstenliebe jeden Krieg und Dienst an der Waffe aus.Wie ich schon geschrieben habe, ist dieses eine verklärte
moderne Sicht der Dinge. So hatten früher (und auch heute
noch) überzeugte Christen kein Problem damit, trotz Nächsten-
und gar Feindesliebe auch Waffen zu gebrauchen und hier auch
nicht nur zur Verteidigung.
Wieso verklärt?
Das was die Bibel zum Dienst mit der Waffe sagt ist eindeutig, ohne das man etwas interpretieren muss. Dieses Spielraum der Interpretation den nehmen sich die moderne Christen, um das zu rechtfertigen was sie tun.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und liebe deine Feinde. Das sind doch die Worte von Jesus, oder?
Soll ich etwa meine Feinde lieben, indem ich sie mit Blei vollpumpe?
Und als Jude kann ich nur sagen, dass Nächstenliebe sicherlich
den Einsatz von Waffen nicht ausschliesst. Hier gibt es ganz
andere Gebote, aber diese sind im Christentum dann auch
weitesgehend völlig unbekannt.
Das was Gott mit Israel vorhatte rechtfertigte Kriege bis zur Ankunft von Jesus. Danach war das Volk Israel von Gott nicht mehr gesegnet, wurde nicht mehr als heilig gesehen und wurde 70 nach Christus durch die Römer zerstört.
Grüße
Alexa
Hallo!
Ich weiß nicht wie das in Deutschland so ist, aber in Österreich ist Religion und Staat getrennt. Die Religion hat sich nicht in politische Angelegenheiten einzumischen. Das ist Sache des Staates. Im Übrigen ist die Relgion zur Verkündigung des Glaubens da und sollte Menschen im Glaubensleben unterstützen. Aber ich merke immer wieder, dass sich die Kirche in politische Angelegenheiten einmischt, die sie nichts angehen. Und die Glaubensverkündung sehr stark in den Hintergrund gedrängt wird.
Gruss
Petra Herbst
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Hallo Kati!
Erinnert mich stark an unsere ÖVP die nichts mehr mit der früheren christlichen Partei zu tun hat.
Dienst an der Waffe ist unchristlich. Das hat auch schon Franz Jägerstätter festgestellt und daher den Wehrdienst verweigert, was ihn den Tod einbrachte. Wenn du mich fragst hat Jägerstätter schon Recht. Denn eine Waffe ist nun mal zum Schießen dann und das wäre es im Prinzip das 5. Gebot das lautet „Du sollst nicht töten“. Wenn also ein Soldat dann in ein Kriegsgebiet versetzt wird, muss er zwangsläufig schießen. Naja er muss dies dann mit seinem Gewissen vereinbaren.
Obwohl die CDU sich Christlich schimpft, habe ich bisher kein
christliches Verhalten von denen gesehen. Sonst wäre es die
Partei, die sich gegen jeden Krieg und jeden Dienst an der
Waffe gewehrt hätte.Warum sollte Dienst an der Waffe unchristlich sein?
Gruss
Petra Herbst
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Hi,
auch Krieg kann Nächstenliebe sein, wenn er zum Beispiel menschenverachtende Strukturen beseitigt usw. So zum Beispiel Bonhoeffer / Barth etc., die sicherlich niemanden verurteilt hätten, des Hitler ermordet hätte. So auch jüngst erneut die EKD in ihrer Erklärung zum Gerechten Frieden.
LG
Chris
Hallo,
Warum sollte Dienst an der Waffe unchristlich sein?
Nächstenliebe?
da ich jetzt wenig Zeit habe, möchte ich gerne auf die Antwort von Christian verweisen, so etwas ähliches hätte ich auch geschrieben.
Gruß
Kati
Hallo,
soweit ich weiß darf bei uns jeder versuchen, die Politik zu beeinflussen. Die Kirche ebenso wie der ADAC, Greenpeace und jede beliebige Bürgerinitiative. Das nennt man Pluralismus…was man fragen könnte ist, ob es „der Religion“, die es ja so auch nicht gibt, leichter gemacht wird, sich einzumischen als anderen Interessengruppen (was sie dann auch mit vielen anderen privilegierten IGs teilen würde) und wenn ja, ob das legitimiert ist.
Das kann ich dir jetzt so aber nicht sagen…
Grüße
Sonja
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Hallo,
nur mal so, aus der Luft (bzw. meiner Erfahrungswelt gegriffen)
Aber ich merke immer wieder, dass sich die
Kirche in politische Angelegenheiten einmischt, die sie nichts
angehen.
Ohne die Unterstützung von verschiedenen katholischen und evangelischen Verbänden (z.B. ganz konkret und ganz intensiv die evangelischen Landeskirchen aus Deutschland) hätten eine Reihe von Menschen, die sich in Südafrika gegen das Apartheidregime auflehnten, diese Zeit nicht überlebt.
Ich persönlich war ganz froh über diese Einmischung.
Gruß
Elke
Hallo Alexa,
Wieso verklärt?
Das was die Bibel zum Dienst mit der Waffe sagt ist eindeutig,
ohne das man etwas interpretieren muss.
Ja? Findest Du? Wie begründest Du das und worauf beziehst Du Dich?
Dieses Spielraum der
Interpretation den nehmen sich die moderne Christen, um das zu
rechtfertigen was sie tun.Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
ist erst einmal eine Aussage aus der Torah,die Jesus zitiert.
und liebe deine Feinde.
Das wird in der jüdischen Tradition nicht erwartet, jedoch dass man sie respektiert.
Das sind doch die Worte von Jesus, oder?
Soll ich etwa meine Feinde lieben, indem ich sie mit Blei
vollpumpe?
Und was willst Du uns mit dieser Polemik sagen?
Und als Jude kann ich nur sagen, dass Nächstenliebe sicherlich
den Einsatz von Waffen nicht ausschliesst. Hier gibt es ganz
andere Gebote, aber diese sind im Christentum dann auch
weitesgehend völlig unbekannt.Das was Gott mit Israel vorhatte rechtfertigte Kriege bis zur
Ankunft von Jesus.
Auch hier würde ich gern wissen, was Deine Argumentationsgrundlage ist. Die Geschichte des Christentums zeigt hier anderes.
Danach war das Volk Israel von Gott nicht
mehr gesegnet, wurde nicht mehr als heilig gesehen und wurde
70 nach Christus durch die Römer zerstört.
Das Thema Segen würde hier zu weit führen, und wie erklärst Du Dir die Existenz von Eli und mir als Juden, wenn doch das Volk Israel „durch die Römer zerstört“ wurde?
Viele Grüße
Iris
Unbequeme Meinungen
Hallo,
einmal mehr habe ich mich durch einen Thread gewühlt und finde eigentlich immer noch keine Antwort, die zur Frage passt.
a.) Da jegliche Religion moralische Ansprüche stellt, gehört es wohl oder übel auch zu den Aufgaben ab und zu auch diese moralischen Ansprüche ins tägliche Leben einzubringen. Meine Kritik an der katholischen Kirche beispielsweise gründet sich ja darin, dass diese Kirche ihren eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird und deswegen gerade an dieser Front ihrer Aufgabe nicht gerecht wird.
b.) trotz allem ist jegliche Religionsgemeinschaft in Deutschland (wie auch in den USA) nichtstaatlich, hat sich also beim Einbringen solcher moralischer Grundsätze an die Gesetze zu halten. In den USA, in denen es ja auch in dieser Hinsicht gerne lautstärker und bunter zugeht, entsteht so ein überproportionaler Eindruck des Einflusses von Religion. In Deutschland sind die Dinge mehr schleichend wenn z.B. der Vertreter der Katholiken im Rundfunkrat sitzt plus ein weiterer unter irgendeinem anderen Titel der aber bei näherem Nachsehen Deutschritter ist.
c.) Um auch noch die Sache mit Nächstenliebe und Waffen anzusprechen: Die Kirche hat viele Kriege geführt. Soldaten haben für die Kirche viele Kriege geführt. Heutzutage ist der Job des Soldaten Verteidigung und Befriedung, was erst einmal nicht im Widerspruch zu Nächstenliebe steht. Man muss schon etwas Nächstenliebe aufbringen um beispielsweise in Afghanistan die Bevölkerung medizinisch zu versorgen, wenn einem dabei jeden Augenblick der Allerwerteste weggebombt werden kann. Also ein Bisschen Respekt bitte. Ansonsten ist die Entscheidung über Krieg und Frieden heute keine, die von Soldaten gefällt wird sondern von Politikern. Was uns wieder zu Punkt a.) zurückbringt.
Ansosten, Fritz, weil Du Dich hier über den ganzen Thread ausbreitest: Ich glaube alle wiessen inzwischen, dass Du ein 100%er Religionsfeind bist. Was ich aber neben der Polemik vermisse sind echte Antworten.
Gruß
Peter B.