Fuck off russia
Lieber Michail,
Dein Leid ist Selbstmitleid!
Gott ist angeblich
tot( Nietzsche) und somit ist alles erlaubt (Dostojewski)
Wenn Du Dostojewski jemals gelesen hast - glückwunsch! Verstanden hast Du ihn nicht!!
Es geht eben um das Gegenteil dessen, was Du behauptest. D.h.: Du kannst Dir alles erlauben, doch Deine Seele holt Dich ein. Der nietzscheanische Tod Gottes befreit Dich nicht von Verantwortung. (Woher weißt Du, daß Gott tot ist, wenn Du es nicht fühlst? - Denn Nietzsches „GottIstTot“-Aussage richtet sich schwerlich an die wissenden Atheisten. Diese findet Nietzsche grundweg langweilig. Er wendet sich an seinesgleichen. An Menschen, denen der Gottestot eine Leere verursacht…)
kam mir sofort die Idee des
Gesellschaftsvertrages in den Sinn und auch der kategorische
Imperativ, ich tue niemandem etwas Unangenehmes an, weil es
mir auch nicht gefallen würde.
Diese Prollversion der „Goldenen Regel“ macht deutlich, daß Du Probleme hast. Ich versuche mal fleglich mit ihnen umzugehen: „die Idee des Gesellschaftsvertrages“ gibt es nicht! In der Philosophie wird unter „Gesellschaftsvertrag“ Jean-Jaques Rousseaus (stolzer Bürger von Genf!)gleichnamiger Text und seine vorwiegend britischen Gegenüber verstanden.
Es gibt mehr als 17 Ideen, welche diese Revolution tragen.
Von „einer Idee“ zu sprechen hat etwas scharlataniges…
Doch wieso sollte ich wie jeder
handeln, ich bin nicht jeder und von meinen „Sünden“ muss
nicht jeder erfahren.
>>>Klar bist Du nicht wie „jeder“. Jeder hat Nietzsche und Fjodor Michailowitsch gelesen. Du offensichtlich nicht.
Die Not die nur der Sünder kennt erschließt sich Dir nicht einmal über Raskolnikow…)
Mir fehlt der logische Ansatz weiterhin
„gut“ zu sein( was immer das heisst). heute möchte ich
niemandem mehr helfen, oder irgendjemandem etwas aus reiner
Herzensgüte schenken, ausser ich ziehe einen Nutzen daraus.
>>>Da Du auch nicht Herzensböse sein möchtest, hebt sich das auf. Jedoch: Du machst einen Unterschied zwischen „gut“ und „Nutzen“.
Alte kommunistische Schule, Michail Michailowitsch?
Außerdem zeugt diese Antithetik von einem sehr abendländischen Wertesysthem. Araber zum Beispiel verbinden, meines Wissens, Nützlichkeit und Positivität viel enger miteinander.
>>>>"„gut“…(was immer das heißt)"? - „Gut“ an sich heißt garnichts! „Gut“ smells like public spirit. Wheres the PROB? Ein Utilitarist, wie Du vorgibst einer zu sein, kann nur „gut“ sein, indem er etwas tut, was ein Utilitarist eigentlich nie tut: sich der Bewertung anderer unterwerfen. So macht Utilitarismus keinen Sinn mehr. Doch der vermeindliche Utilitarist kann als „Gutmensch“ Einstand feiern…
Ich habe das Gefühl kastriert worden zu sein, die meisten
meiner Triebe und Instinkte sind ja angeblich schlecht und
„böse“(was immer das heissen mag). Jetzt ist für mich jeder
Ansatz zur Moral überhaupt die eigentliche Schlechtigkeit.
>>>Du bist kastriert! Du warst, bevor Du Dir selber die Cojones abgeschnitten hast, trieb- und instinkthaft.
UND NUN? Selbstzweifel? „Angeblich schlecht“ - Trieb- und Instinkthaftigkeit. Klar. Wer sichs einreden läßt.
Der große Philosoph Forrest Gump sagte einmal etwas wesentliches, nämlich: Böse ist, wer böses tut. (Das heißt, was es heißt.)
Da „Moral“, im Gegensatz zur „Ethik“, nur den zeitweisen und physischen Zustand einer, zur Ethik fähigen und der Moral unterlegenen Person oder Personengruppe (original-nix-nada-def), beschreibt, mußt Du Dir um diese keine großen Backen machen, es sei denn, Du stehst drauf…
>>>>„Eigentliche Schlechtigkeit“ - das hört sich an, wie Klosterknast 1950. — (jederzeit Hilfe - gib nen Ansatz!!!)
Unser alter Grundboden der Moral ist eingestürzt, wie kommt es
dass die Klugen(Diejenigen die klug genug waren dies zu
erkennen) keinen Nutzen daraus zogen?(Ich nehme an das die
meisten intelligenten Menschen nicht absolut unmoralisch
handeln)
Unser „alter Grundboden der Moral“ ist NICHT eingestürzt. Nicht nur die Metapher ist unstimmig-armseelig. Der Gedanke hinter dieser Konstruktion ist regelrecht dumpfbackig: Welche „Klugen“ ziehen keinen „Nutzen“ woraus? Welche intelligenten Menschen sind „nicht absolut unmoralisch“? Wieso sprichst Du nie von Dir, sondern nur diesen „intelligenten Menschen“, den „klugen“?!? Bist Du DUMM?
Was spricht denn heute dagegen zu stehlen, zu töten und zu
vergewaltigen (gesetzt man ist sich sicher nicht erwischt zu
werden)
Was dagegen spricht:
- Zivilisiertheit!
- Geistige Größe!
- Haß auf Totalitarismus, welchem „stehlen“, „töten“, und „vergewaltigen“ staatlich angeordnetes Tagesgeschäft ist.
- Und überhaupt: „gesetzt man ist sich sicher nicht erwischt zu werden“ - WAS FÜR EIN IDIOT BIST DU DENN?!!
Da stimmt doch etwas nicht, hier muss eine ganz neue
Denkart her, hat man noch nicht realisiert dass es keine Moral
mehr gibt?
Aha. „Neue Denkart“. Soso. „Nicht Realisiert“. Klar. „Keine Moral“ - „mehr gibt“.
Sonst noch ein Klischee? Den Text hat der holländische Praktikant geschrieben? Sicher datt!!
ERNSTHAFT:
>>>„Eine ganz neue Denkart“ - löst bei mir Unbehagen aus, wenn sie so formuliert wird, wie die gegenwärtige Denkart, doch ohne Rechtschreibung und Stilvermögen. Außer den Nazen hat sich niemand den Anspruch einer eigenen „Denkart“, eines Bruches mit allen künstlerischen Traditionen seit 2000 Jahren zugetraut. Auch bei Dir sehe ich kein Potential…
hat man noch nicht realisiert dass es keine Moral mehr gibt
>>>Du verwechselst NUR ZWEI DINGE: Daß Du keine Moral haßt, heißt nicht, daß es „keine Moral mehr gibt“. UND GRUNDSÄTZLICH: Nicht jeder hat ´nen Ethos. Aber ´ne Moral.
(Ich glaube, Du velwechserst „Moral“ mit „Ethos“. Moral gibt es immer, weil das Wort nur die Stimmung und deren Hintergründe narrativ beschreibt. Ethos ist als Begriff seit den 70gern nur noch Ethikern bekannt. Nur Ethiker wissen, daß es eine Moral gibt. Moralisten neigen bei dieser Fragestellung zum Totschlag.)
Ledeglich durch die Restfolgen der Erziehung und
durch den drohenden Finger der Gesellschaft hat man noch das
Gefühl im moralischen Rahmen bleiben zu müssen, aber dieser
Rahmen zerbricht zu leicht. Was soll die Kinder davon abhalten
weiter in den Schulen amok zu laufen und von Grund aus „böse“
zu sein?
>>>„Von Grund aus böse“ ist kein Kind. Um es intellektuell zu bewerkstelligen als Erwachsener „grundsätzlich Böse“ zu sein, bedarf es einiger Details. Und „Details“ ist die vorsichtige Formulierung für „Schwierigkeiten“. Wer legt schon gerne seine man-made-Fähigkeiten ab, wie „Mitleidsfähigkeit“ und „Perspektibilität“? Es gibt zu viele.
>>>>Zum tausensten…: Es gibt keinen „moralischen Rahmen“! Es gibt ja auch keine hündische Katze!! Es gibt Menschen die geboren werden und Menschen die sterben. Zwischen Geburt und Tod lebt der Mensch. Wie der Mensch sein Leben gestaltet… Da habe ich einen sehr preußisch-toleranten Blick drauf…
Religionsunterricht gibt es nicht und „Ethik“ kann
kaum ein 16jähriger buchstabieren.
>>>Ich merk Dir schon an, daß Du wesentliche Teile der Bibel nicht gelesen haben kannst. Daß Du aber auch solche Probleme mit der Unterscheidung von Ethos und Moral hast, verwundert mich.(Hätte mich aber auch als 16-jährigen verwundert.)
Wünschte sich nicht jeder
Mensch mal den Tod eines unliebsamen Zeitgenossen?
>>>Nein. Du irrst. Andererseits: Gedanken sind keine Taten…
Faszinierte
uns nicht schon immer das Verbotene und die brutale Gewalt?
>>>Nein. Bud: Erklär es mir. Ich fand bisher den Tagesanfang in D.C., zwischen WhiteHouse und WorldBank als besonders belebend. Das nenne ich „Faszinierend“.
Was kommt auf uns in der Zukunft zu?
Auf Dich: MÖGLICHKEITEN!
Jammer nich, nur weil Du ein Mädchen bist.
Für die Kritik möchte ich mich im Voraus bedanken.
>>>Bitte.
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