Außenwelt und Idealismus
Hallo Frank,
Das ist die idealistische sicht, da dies aus der Idee heraus
gesetzt wird. Das ist archaisch, mehrfach widerlegt und
behandeln tun wir das hier nicht tun tun
dass wir das hier nicht wieder behandeln müssen, ist klar. Aber ich wehre mich doch dagegen, von dir wieder in diese Ecke gestellt zu werden. Du scheinst nur das eine und das andere zu kennen. Idealismus gibt es in vielen Schattierungen, und ich selbst verstehe mich nicht als Idealist, sondern wenn überhaupt, dann als Kritizist oder meinetwegen als „kritischer Idealist“ oder „methodischer Idealist“. Nur darf ich das nicht zu laut sagen, weil du so etwas gewöhnlich in den falschen Hals bekommst und laut schreist: „Jetzt hat er es doch zugegeben!“ Aber das ist nicht richtig. Solange der Idealismus vorsichtig vorgetragen wird, ist er genauso richtig wie der Materialismus (worunter du fälschlicherweise den „Realismus“ fasst). Aber ich bezweifle, dass ich dir das noch einmal im Leben näherbringen kann.
Zum Begriff „objektiv“:
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2003-5/Sei…
Interessant, was es alles gibt. Aber noch interessanter ist, dass du hier wieder jemanden ausgräbst, der mit einem Federstrich alles gleichzeitig platt machen will (was mir schon ziemlich unseriös erscheint), so als wäre die gesamte Tradition dumm gewesen. Das hat ja auch Wittgenstein als Jüngling versucht, aber selbst der musste einsehen, dass es so nicht gehen kann. Naja, ich werde mir die Texte dieses Herrn in Ruhe mal durchlesen.
Daher muß es den objektiven willen geben,
Das ist ein Zirkelschluss nach dem Motto: Was es geben muss,
das muss es geben. Wenn ich den Willen als objektiv
voraussetze , darf ich mich nicht wundern, wenn er mir
hinterher objektiv (im Sinne von absolut) erscheint.Ja das ist er doch? Existierst du nicht? Wenn du die Frage mit
„doch“ beantwortest, wie nennst du das Unbewußte (Unterbewußtsein)?
Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Ich habe nicht bestritten und bestreite nicht, dass ich existiere. Ich bestreite, dass man die „objektive“ (in deinem Sinn, also die absolute) Existenz beweisen kann. Das ist eben der Unterschied, der dir ja leider egal ist.
Ja, aber sie steht nicht in Frage. Die Frage ist, ob es neben
dem subjektiven Willen oder über ihn hinaus noch eine
„objektiven“ Willen gibt.Das negieren wohl Idealisten. Wahrscheinlich sind sie
willenlos, wenn sie schlafen und sterben dann, weil sie keinen
Willen haben, weiter zu atmen.
Dein Problem ist, dass du alles und jeden, der nicht deiner Meinung ist, als Idealisten bezeichnest.
Das ist doch richtig. Ich als Objekt betrachtet, dass nicht
nur den bewußten Willen hat, sondern eine Existenz unabhängig
und ausserhalb ihres Bewußtseins darstellt.
Das mag richtig sein, trotzdem ist es ein proton pseudos. Unmittelbar - also ohne Mittler! - kann ich nur die subjektive Seite erleben. Alle Außenwelt ist nur mittelbar - also mittels Mittler! - zu erkennen. Daher muss ich, wenn ich methodisch korrekt vorgehen will, mit dem Unmittelbaren beginnen, wobei ich natürlich nicht dort verharren sollte. Aber der Anfang über die vermittelte Außenwelt ist schlicht ein logischer Fehler. Das ist kein Idealismus, weil ich nicht die ausschließliche Existenz des Subjektes postuliere, sondern nur den methodischen Zugang zur Außenwelt ebne.
Aber ich sehe ein, dass es sinnlos ist. Du wirst mir in deiner nächsten Antwort erneut Idealismus vorwerfen …
Herzliche Grüße
Thomas Miller