Moin!
Würden die Unternehmen und die Banken, die in besonderem Maße
davon profitieren, nun noch etwas mehr soziale Verantwortung
übernehmen, wäre die Welt auch durchaus in Ordnung.
welche soziale Verantwortung meinst Du denn? Die Steuern, die
sie zahlen?
…bei denen sie (naturgemäß!) Wege suchen und finden, weniger zu zahlen? Ja, das wäre schonmal ein Ansatz. Der widerspricht natürlich unternehmerischem Denken.
Es erschließt sich dem Arbeitnehmer auch nicht wirklich, wieso sein Anteil an der gesetzlichen Krankenversicherung stärker gestiegen ist, als der des Arbeitgebers.
Die Spenden an Sportvereine, caritative und kulturelle
Institutionen? Klar, die sind nicht selbstlos, aber
doch wird dafür Geld ausgegeben, ohne daß dafür 1:1 eine
Gegenleistung erfolgte. Ohne Spenden und Stiftungen der
Unternehmen läge das Vereinswesen, die Kulturszene und große
Teile des caritativen Geflechts in Deutschland brach.
Ich behaupte doch gar nicht, daß sie keine soziale Verantwortung übernehmen würde. Ich würde mir eben nur etwas mehr soziales Engagement wünschen.
springt auch hier wieder der Bürger ein. Derselbe Bürger, den
man an den Gewinnen jedoch nicht teilhaben lassen wollte.
Die Gewinne, von denen der Staat und damit der Bürger in Form
von Steuern profitiert und das betrifft nicht nur die Steuern,
die das Unternehmen bezahlt, sondern auch die Steuern, die die
Mitarbeiter bezahlen, die die Einzelhändler bezahlen, wo die
Mitarbeiter einkaufen und die Steuern, die den Unternehmen
Waren oder Dienstleistungen zur Verfügung stellen.
Genau! Die Gewinne, für die der Staat Steuergeschenke verteilt! Die Gewinne, die auch unter Inanspruchnahme von EU-Förderungen im preiswerten osteuropäischen Ausland erzielt werden. Also ganz so einfach ist die Welt nicht. Ich durchschaue dieses Dickicht nichtmal ansatzweise, aber es legt nja auch kaum jemand offen, wieviel er dem Staat gibt und wieviel er von ihm empfängt, wieviel Gewinn er hier erzielt und wieviel er dem Zugriff des Staates entzieht.
Der Mitarbeiter ist in aller Regel auch der Bürger. Daß das Unternehmen dessen Steuern im Bruttolohn berücksichtigen muß, ist leider unvermeidbar - oder? Warum keine Jobs anbieten, die unter dem Steuerfreibetrag liegen? Und, hoppla, schau’ Dich mal um!
Was ist ein Gewinn? Gewinn ist die Differenz zwischen
Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens.
Und das Ziel eine Unternehmens ist nicht nur, die Einnahmen zu maximieren und die Ausgaben zu minimieren. Nein, es muß ja zwingend auch Wachstum her, aber das ist eine andere Baustelle.
Und wo geht der Gewinn hin? Zu den Inhabern
des Unternehmens, die dieses Geld entweder wieder ausgeben
(Steuereinnahmen) oder es anlegen, wo es anderen Unternehmen,
den Verbrauchern oder Staaten in Form von Krediten wieder zur
Verfügung gestellt wird.
Sie können es auch investieren (steuerlich begünstigt) oder im Ausland ausgeben. Und Kredite werden ja auch nicht aus Menschenfreundlichkeit vergeben. Daran möchten Anleger und Bank verdienen.
Gewinn sind weder böse noch weg, sondern sind ein Rädchen im
System.
Ja, richtig. Das Streben nach Gewinn ist auch nicht weiter verwerflich, lediglich die dazu eingesetzten Mittel sind es bisweilen.
Die Zinsen (besser: die Renditen) für Kredite bspw. an
Griechenland sind deshalb so hoch, weil sie mit einem hohen
Risiko verbunden sind.
Ja! Genau!
Derzeit diskutiert man einen Schuldenschnitt von 30-70% für
griechische Staatsanleihen, der von keinem Rettungspaket aufgefangen
wird.
Richtig! Und genau deshalb versuchen gerade viele Gläubigerbanken, diese Papiere loszuwerden. Nicht wenigen wird das auch gelingen, bevor es zum Schuldenschnitt kommt. Ich würde das von „meiner“ Bank sogar erwarten! Die hohen Zinserträge noch mitnehmen, soll doch der Rettungsschirm damit klarkommen.
Ich habe übrigens meine Zweifel daran, daß der Haircut tatsächlich kommt. Zu stark ist die Bankenlobby. Wenn es dann doch soweit kommen sollte, brauche ich auch nicht lange raten, wer letzten Endes die Zeche zahlt. Nein, nicht Deutschland, sondern der Sparer bei jeder einzelnen betroffenen Bank.
Erstmal versucht man es noch mit einer Geldmengenerhöhung…
Munter bleiben… TRICHTEX