Das Nichts?!

gibt es das Nichts oder gab es das mal,…meinetwegen vor allem, bevor irgendwas begann?? oder meint ihr das aus dem Nichts kein Etwas werden kann?? und wenn doch, müsste dann nicht aus der Information Null irgendwann eine Eins geworden sein?

wie seht ihr das, gab es Etwas vor dem Urknall oder ist es einfach nur unlogisch danach zu fragen?? (wie mit dem Mittelpunkt des Universums)

Sischer dat …

gibt es das Nichts oder gab es das mal,…meinetwegen vor
allem, bevor irgendwas begann?? oder meint ihr das aus dem
Nichts kein Etwas werden kann?? und wenn doch, müsste dann
nicht aus der Information Null irgendwann eine Eins geworden
sein?

Na sicher gibt es „das Nichts“.
Guckst du:
http://www.google.de/search?hl=de&q=%22das+Nichts%22…

Allein bei Google also schon 1790000 mal!

Sogar das Schnapfdödelquatschdingslala gibt es.
-Hiermit.
(allerdings noch nicht bei Google (http://www.google.de/search?hl=de&q=Schnapfd%C3%B6de…))

Viel Spass und Erfolg
Stefan

Ergänzend:
Gäbe es „das Nichts“ nicht, könntest du auch nicht danach fragen.

hf
Stefan

Hallo Spinoza!

Meiner Meinung nach ist das Nichts lediglich die hypotetische Abwesenheit vom Etwas. Dies wirst du - zumindest in der materiellen Welt - nirgends finden (für Ausnahmen sei hier an Tucholsky verwiesen:wink: : http://www.textlog.de/tucholsky-psychologie-1931.html). In der gedanklichen Welt ist das schon eher möglich, aber immer noch schwierig.

Materiell gesehen kann nicht aus Nichts Etwas werden…wo soll es denn herkommen? Wo Nichts ist, kann nichts werden…da bleibt Nichts.

Gruß, Dine

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Creatio ex nihilo? Alte Frage…
…und auf die Gefahr hin, dass das literarisch anstatt wissenschaftlich wird…

…wurde in Umrissen ein Kleidchen gezeichnet, das von niemandem angezogen worden war, und man sah immerhin seine Gestalt, auf weissem Hintergrund, und die Umrisse des Kleidchens waren nur angedeutet auf der Zeichnung, und ein leises Stimmchen sprach:

Trost für das Nichts!

Das Nichts schwebt stumm im weiten Raum
und ist so klein, man ahnt es kaum.
Es stieret ausdruckslos ins Leere
und wünscht sich, dass es etwas wäre.

Ja, könnte wenigstens es doch
so wie sein Bruder sein, das Loch,
dann hätte ringsherum es Wände
und wüsste, wo es sich befände.

Das Nichts jedoch gibt gar nichts her.
Es ist nicht leicht und ist nicht schwer,
es ist nicht Körper und nicht Geist
und ist nicht mager, ist nicht feist.

Es wählt nicht schwarz und ist nicht rot
spielt nicht lebendig, ist nicht tot.
Es ist nicht klug und ist nicht dumm,
ist nicht gerade, ist nicht krumm,

es ist kein Heide, ist kein Christ,
kein Jude, Moslem und Buddhist;
es kann nicht hören, schauen, sehen,
es kann nicht lauschen, sitzen, stehen,

es kann nicht lesen, kann nicht schreiben -
kann sich mit nichts die Zeit vertreiben!
Es kann nicht weinen, kann nicht lachen
und keine kleinen Kinder machen.

Es kann nichts fühlen, kann nichts wissen,
kann nicht lieben, kann nicht küssen.
Es kann nicht sprechen, kann nicht denken,
geschweige denn ein Pferdchen lenken.

Es kann nicht mal die Nase putzen.
Nicht schadet’s, doch kann’s auch nicht nutzen.
Ja, es ist wirklich zuzugeben:
Das Nichts, es hat ein schweres Leben.

Sein Schicksal ist bedauerlich
und philosophisch schauerlich,
da ewig es ein Nichts muss sein.
Verlassen, ungeliebt, allein…?

Jedoch: Der Schöpfer aller Welten
lässt dieses Werturteil nicht gelten,
und väterlich zum Nichts Er spricht:
"Komm, sei getrost und gräm’ dich nicht.

Bedenke, GÄBE ES DICH NICHT,
gäb es kein Leben und kein Licht.
Es gäb NICHT Wasser, gäb’ nicht Luft.
Es gäbe nicht der Blumen Duft.

Es gäbe Nähe nicht und Ferne,
gäb’ keine Sonne, keine Sterne,
auch gäb’s kein Tier und keinen Baum
und keine Liebe, keinen Traum.

Es gäb nicht Tag, Es gäb nicht Nacht
und keinen Menschen, der 'mal lacht
und keinen Raum und keine Zeit
und nicht einmal die Ewigkeit;

denn ich hab’ dieser Erde Pracht
aus Dir ja, aus dem Nichts, gemacht" -
drum ist, am Ende des Gedichts,
zufrieden und getrost das Nichts.

(von einem Schweizer Dichter, veröffentlicht im Jahr 2000)
und im nur umrisshaft erkennbaren Kleidchen erstrahlte ein kleines nach oben offenes Halbmöndchen, und Gott lächelte.

hallo Dine,

danke für den Link, der war echt sehr anrehgend!!

aber genau genommen interessiert mich ehr die ausserung die du danach gemacht hast.

Materiell gesehen kann nicht aus Nichts Etwas werden…wo soll
es denn herkommen? Wo Nichts ist, kann nichts werden…da
bleibt Nichts.

woher weist du das?? einfach weil aus null keine eins(information) werden kann oder wieso?? würde mich echt interessieren, weil ich mir nix vorstellen kann ausser ein Nichts, aus dem unsere welt entstanden sein könnte,…wie sagen die Einstürzenden Neubauten sinngemäß so schön „nur was nicht ist ist möglich“,…naja diesem ansatz folgend,…können wir ja gar nciht aus „etwas“ entstanden sein.

lg spinoza

voll geil das gedicht, gefällt mir gut!!!

öhm ja, er sagt ja am ende, dass (substanz=)gott(=natur) aus dem nichts unsere Welt schafft…ich werd das gedicht nach einem hinweis auf jedenfall nochmal durchlesen, aber hast du vielleicht auch eine idee,…WIE es den ersten symetriebruch hinbekommen hat,…oder worin der erste unterschied bestanden hat, oder wie nix info zu einer info wird…o. irgendwas ähnliches??

sorry wenn ich nerve, aber ich hab das gefühl ich werd verrückt, wenn ich nciht irgendwann so ne art antwort bekomme…

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Gäbe es „das Nichts“ nicht, könntest du auch nicht danach
fragen.

mhh ok,…da is was dran, wenn ich was weis oder denke muss die natur auch drüber bescheid wissen (mindestens so viel wie ich/öhm die (der) denker(in))

vielleicht hast du ja noch einen hinweis zu der frage, wie mann denn jetzt (ohne materie) aus einem Gedanken ein „Etwas“ macht.

lg spinoza

Hallo spinoza

vielleicht gibt Heidegger einen Hinweis, wenn er „nichts“ als „existenzielle Erfahrung“ bezeichnet.

Somit ist das Nichts in erster Linie davon abhängig zu machen, wie wir es erfahren, d. h. nicht so sehr im Sinne der reinen Existenzphilosophie (oder der Transzendentalphilosophie, der Ichphilosophie, der Vernunftphilosophie bzw. Subjektphilosophie) und der Geistphilosophie (oder etwa der Ideenlehre, der Philosophie vom Absoluten), sondern eher im Sinne der Ontologie/Seinsphilosophie und Erkenntnislehre (vielleicht noch nebst der Sprachphilosophie) zu erörtern.

Selbst im angeführten Gedicht kommt es zeitweilig zum Ausdruck: Nichts hat offenbar irgendwie mit „nicht-SEIN“ zu tun bzw. mit dem Begriff oder Gedanken vom Sein. In der täglichen Welt stimmt das ja eigentlich überhaupt nicht. Ein Niemand oder menschliches Nichts ist gewöhnlich wer nichts HAT. Ein philosophischer Nobody ist erstens einmal, wer nichts DENKT. (Allerdings weiss ich nicht, ob ich Deine Fragestellung nach dem „Nothing“ auch in Richtung „Nobody“ interpretieren darf; immerhin scheint mir Heidegger wohl im Gefolge von Husserl, sprich Phänomenologie bzw. Gestaltphilosophie, die gleiche Richtung einzuschlagen).

Obwohl Heidegger klar die Auffassung bestritte, dass „alle Dinge dieser Welt sich nie und nimmer damit befassen, zu richten“, sagt er „das Nichts richtet“ und meint damit, dass der Gedanke des Nichts den Menschen in seiner Haltung zum Sein ausrichtet.

Das Nichts ist nur durch sein Nichtvorhandensein denkbar, somit nie „Minus“ und stets „Minus mal Minus“ (um es mathematisch auszudrücken). A propos Mathe: Interessanter Hinweis auf Wiki bezüglich der Mengenlehre, null als leere Menge (Gefäss), Eins als eine Menge, die die leere Menge enthält (Gefäss, das ein Gefäss enthält) und somit Suggestion eines Nichts, das noch weniger ist als Null.

Zu Heidegger siehe etwa
http://www.thinkartlab.com/pkl/media/

Zum Wikilink „Nichts“ ist auch der Link „Leere Menge“ empfehlenswert, für jeden Nichtmathematiker zwar Kauderwelsch aber doch mit dem deutlichen Hinweis, dass eine leere Menge „ALLES NICHT“ enthalte.
Man könnte also nicht für SEIN, HABEN, DENKEN zutreffende Aussagen bezüglich des Nichts machen, aber etwa bezüglich IN SICH ENTHALTEN: Das Nichts ist z. B. das, was alles in sich enthält.
http://de.wikipedia.org/wiki/Leere_Menge

Gruss
Mike

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Ein dickes Buch über das Nichts
Hallo, Spinoza,

ich bin selber noch nicht durch damit, weil mir immer andere Bücher spannender erscheinen, aber vielleicht kannst du damit was anfangen:

Nichts: Abschied vom Sein /Ende der Angst (Taschenbuch)
von Ludger Lütkehaus (Autor)

Bei Amazon zu finden.

Ich habs von 2001, deshalb stimmt die ISBN 3-86150-508-8 Buch anschauen vielleicht nicht ganz fürs Taschenbuch.

Gruß Fritz

Zuschauer, suchst du das Nichts …
Hi.

Wenn du das Nichts sehen willst, guck rein ins abendliche Unterhaltungsprogramm von ARD oder ZDF.

Eine sinnvollere Antwort fällt mir nicht ein. Letztlich ist der Begriff vermutlich eine simple Zusammenziehung und Substantivierung von „nicht etwas“, also die Verneinung einer Anwesenheit von etwas. Schon gaukelt die Sprache dem User vor, es gäbe ein Nichts… Und der glaubt´s auch noch…

Konkret also gibt es kein „nichts“. Schon die Fragestellung ist absurd.

Wichtiger wäre die alte Fragestellung „warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts“, z.B. durch Leibniz.

Gruß

Hi Spinoza,

wie seht ihr das, gab es Etwas vor dem Urknall oder ist es
einfach nur unlogisch danach zu fragen??

diese Frage gab es schon öfters, incl. Antwort(versuche)

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gandalf

Gäbe es „das Nichts“ nicht, könntest du auch nicht danach
fragen.

mhh ok,…da is was dran, wenn ich was weis oder denke muss
die natur auch drüber bescheid wissen (mindestens so viel wie
ich/öhm die (der) denker(in))

vielleicht hast du ja noch einen hinweis zu der frage, wie
mann denn jetzt (ohne materie) aus einem Gedanken ein „Etwas“
macht.

Yep, hab ich.
Man besorgt sich ein „Etwas“
(Z.B. beim Kuchen backen hast du erst eine Schüssel mit nix drin;- dann gehst du einkaufen …)
In der Schöpfungsgeschichte kommt nach dem Gedanken „das Wort“
(*hmm,ich hab Durst* … „ERNA BRING MA N BIER !“ …et voila, aus einem Gedanken wurde Materie)

Mal im Ernst:
Du stellst hier eine „Grenzfrage“ auf die es schlicht und ergreifend keine wirkliche Antwort gibt.
Stelle diese Frage einfach mal im Physik- und im Esoterikbrett;- da bekommst du dann ein paar Modelle serviert.

Das Dilema ist die Beschränktheit des Menschen an sich.
Wir leben auf einem einzigen von unzählig möglichen Planeten; sind eine Lebensform von unzählig möglichen; unsere Sinne sind arg beschränkt; …
„Abhilfe“ schafft da aus meiner Sich nur, eines der vorhandenen „Ebenenmodelle“ (Religion; Esoterik; …) für sich zu benutzen.
Sich also vorzustellen, dass man noch nicht soweit ist „alles“ zu verstehen;- es aber bei genügender Weiterentwicklung doch möglich ist.

hf
Stefan

Hallo,

Ein philosophischer Aspekt des Nichts, den man nicht unterschlagen sollte, ist das an Nichts denken. Das ist garnicht so einfach, spielt aber vor allem in östlichen Philosophien eine große Rolle.

An Nichts zu denken und somit den Kopf frei zu machen ist z.B. eine Disziplin bei den meißten chinesischen Kampfsportarten (Wushu), aber auch in der Buddhistischen und Hinduistischen Religion. Dieser Zustand wird fast immer durch Meditation, z.B. durch chanten (das bedeutet so etwas wie singsang) des Mantras(heiliges Wort) „Om“ erreicht, aber auch durch zahlreiche andere Meditationstechniken. Man versucht dadurch eine Leere des Geistes zu erreichen, die das Gehirn für höheres Wissen aufnahmefähig macht. Auch ist das eingehen in ein höheres Nichts, bzw eine höhere Leere (Nirvana), das höchste Heilsziel des Buddhismus. Das Nirvana gilt aber als völlig unbeschreibbar, und darum werde ich es jetzt nicht versuchen zu erklären…

Ich weiß, das war nicht Deine Frage, aber es ist, wie ich schon sagte ein philosophischer Aspekt.

Gruß
Markus

Es gibt nicht Nichts
Hallo,

da alles mit irgendwelchen Teilchen gefüllt ist, gibt es nicht das Nichts.

LG
Mikhael

Nicht denken. Nicht: an Nichts denken
Hi.

Ein philosophischer Aspekt des Nichts, den man nicht
unterschlagen sollte, ist das an Nichts denken. Das ist
garnicht so einfach, spielt aber vor allem in östlichen
Philosophien eine große Rolle.

Jein. Buddhistisch meditieren heißt: nicht denken. Nicht: an Nichts denken. Das führt in die Irre. Die Substantivierung täuscht eine Entität vor, die imaginär ist.

Die buddhistische Leere ist nicht das Nichts. Großes Mißverständnis, wenn man diese Begriff vermischt.

Gruß

Veto …

Hallo,

Hallo auch,

da alles mit irgendwelchen Teilchen gefüllt ist, gibt es nicht
das Nichts.

Veto!
Da empfehle ich an erster Stelle mal einen Ausflug in die Physik.

Einfachst: Alleine schon der Raum zwischen den Teilchen liesse sich hervorragend mit „das Nichts“ bezeichnen.
(Dieser Raum ist z.B. bei einem Atom im Verhältnis zu den dort auftretenden Teilchengrössen gigantisch gross.)

hf
Stefan

Hallo Stefan

Gängige physikalische Theorien gehen davon aus, dass das Vakuum, also der teilchenfreie Raum, gefüllt ist mit allerlei Felder und/bzw. virtuellen Teilchen. Das ist alles andere als nichts.
Meiner Definition zufolge ist „nichts“ das Gegenteil von „etwas“. Wo also irgendetwas ist, egal was, dort ist nicht nichts.
Man kann, wenn mn Lust hat, das Indefinitpronomen „nichts“ substantivieren, aber man darf dann nicht denken, dass diesem Substantiv ein tatsächlich existierendes Objekt gegenüberstünde.
Es gibt „das Nichts“ als Wort und als philosophischen Gegenstand, der dem „Etwas“ gegenübersteht. Dieses Konstrukt hat einizg einen logischen Grund: Wenn es ein Etwas gibt, dann soll es auch seine Negation, also das Nicht-Etwas=Nichts geben.
Dieses Konzept ist analog zu der Ausweitung der Zahlenmengen von den intutiv unmittelbar klaren Natürlichen Zahlen bis hin zu den Komplexen Zahlen.
Die Frage „gibt es Pi tatsächlich?“ lässt sich nur beantworten, wenn man vorher definiert was man mit „gibt es?“ meint. In der Mathematik k, d.h. in der konstruierten Welt, gibt es Pi natürlich, aber in der realen Welt, die wir mit unseren Sinnen und Messgeräten wahrnehmen können, gibt es nur Näherungen von Pi.
Es gibt aber auch keinen Grund, die konstruierte Welt der idealen Körper und Verhältnisse, als nichtexistent zu bezeichnen, denn sie füllt ja unsere Gedanken und Bücher. Nur anfassen und sehen können wir sie nicht.
Und so ist es mit dem „Nichts“ auch: als Konzept existiert es, in der Sinneswahrnehmung nicht. Das Besondere am Nichts ist allerdings, dass es keine Konkretisierung dieses Abstraktums gibt. Das „Etwas“ gibt es auch nur als abstrakten Begriff und nicht als sinnlich wahrnehmbaren Gegenstand. Man kann das Etwas aber konkretiesieren, d.h. ein Apfel wäre ein konkretes Beispiel für das „Etwas“. Genau das geht beim Nichts eben nicht.

Gruß, Tychi

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Hallo,

Hallo auch,

da alles mit irgendwelchen Teilchen gefüllt ist, gibt es nicht
das Nichts.

Veto!
Da empfehle ich an erster Stelle mal einen Ausflug in die
Physik.

Einfachst: Alleine schon der Raum zwischen den Teilchen liesse
sich hervorragend mit „das Nichts“ bezeichnen.
(Dieser Raum ist z.B. bei einem Atom im Verhältnis zu den dort
auftretenden Teilchengrössen gigantisch gross.)

hf
Stefan

Hallo Stefan

Hallo Tychi,

Gängige physikalische Theorien gehen davon aus, dass das
Vakuum, also der teilchenfreie Raum, gefüllt ist mit allerlei
Felder und/bzw. virtuellen Teilchen. Das ist alles andere als
nichts.

Klingt toll;- „gehen davon aus“ heisst aber nix anderes als „mutmasst“
Ist also nichts Konkretes.
Die Physik tut sich sogar äusserst schwer damit ständig irgendwas sehen zu können wo erst mal nichts zu sein scheint.
Guckst du z.B. da:
http://de.wikipedia.org/wiki/Renormierung

Meiner Definition zufolge ist „nichts“ das Gegenteil von
„etwas“. Wo also irgendetwas ist, egal was, dort ist nicht
nichts.

Erst mal einverstanden.

Man kann, wenn mn Lust hat, das Indefinitpronomen „nichts“
substantivieren, aber man darf dann nicht denken, dass diesem
Substantiv ein tatsächlich existierendes Objekt
gegenüberstünde.

Wer will mir das verbieten?
Deine Schlussfolgerung ist doch willkürlich und einem Zweck unterworfen.

Es gibt „das Nichts“ als Wort und als philosophischen
Gegenstand, der dem „Etwas“ gegenübersteht. Dieses Konstrukt
hat einizg einen logischen Grund: Wenn es ein Etwas gibt, dann
soll es auch seine Negation, also das Nicht-Etwas=Nichts
geben.

Wieder stellst du eine „Tatsachenbehauptung“ auf, die objektiv durch nichts begründet ist.
„Einzig einen logischen Grund“ ist lediglich das was du gerne hättest.

Dieses Konzept ist analog zu der Ausweitung der Zahlenmengen
von den intutiv unmittelbar klaren Natürlichen Zahlen bis hin
zu den Komplexen Zahlen.
Die Frage „gibt es Pi tatsächlich?“ lässt sich nur
beantworten, wenn man vorher definiert was man mit „gibt es?“
meint. In der Mathematik k, d.h. in der konstruierten Welt,
gibt es Pi natürlich, aber in der realen Welt, die wir mit
unseren Sinnen und Messgeräten wahrnehmen können, gibt es nur
Näherungen von Pi.

Was hat das Ganze mit dem Nichts zu tun?
Dein Beispiel liesse sogar den Schluss zu, dass selbst die Existenz von „Etwas“ fraglich ist.
Nichts was weiterführt!
(Wieso bist du bereit Pi als „Abstraktes Konstrukt“ einer Wissenschaft die sich Mathematik nennt gelten zu lassen; nimmst aber gleichzeitig an, dass es sich beim „Etwas“ der Physik um etwas tatsächliche Konkretes handelt?)

Es gibt aber auch keinen Grund, die konstruierte Welt der
idealen Körper und Verhältnisse, als nichtexistent zu
bezeichnen, denn sie füllt ja unsere Gedanken und Bücher. Nur
anfassen und sehen können wir sie nicht.

Wes sagt das?
(Einfachst: Mach mal die Augen zu und sag mir was du siehst)

Und so ist es mit dem „Nichts“ auch: als Konzept existiert es,
in der Sinneswahrnehmung nicht.

Falsch!
Was siehst du? Nichts
Was fühlst du? Nichts
Was hörst du? Nichts
Was denkst du? Nichts
All das sind Ausdrücke von Sinneswahrnehmungen die uns im täglichen Leben ständig begegnen.
Hier mit dem Vorsatz „weil nicht sein kann was nicht sein darf“ zu behaupten all diese „Nichts“ wären nicht „wirklich“ ist unzulässig.

Das Besondere am Nichts ist
allerdings, dass es keine Konkretisierung dieses Abstraktums
gibt. Das „Etwas“ gibt es auch nur als abstrakten Begriff und
nicht als sinnlich wahrnehmbaren Gegenstand. Man kann das
Etwas aber konkretiesieren, d.h. ein Apfel wäre ein konkretes
Beispiel für das „Etwas“. Genau das geht beim Nichts eben
nicht.

Für dich geht das nicht weil du es gar nicht zulassen willst.
Ich hingegen habe nicht das geringste Problem damit.

Schlussendlich:
Sowohl die Existenz des „Nichts“ als auch die Existenz des „Etwas“ sind mit wissenschaftlichen Methoden nicht vollständig beweisbar.
Hier handelt es sich immer um Modelle.

Die Behauptung es gäbe kein Nichts ist unzulässig, weil wissenschaftlich nicht haltbar.

Gruß, Tychi

Gruss auch

Stefan

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tucholsky sagt dazu:
Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist.

Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut. Wäre überall etwas, dann gäbe es kein Loch, aber auch keine Philosophie und erst recht keine Religion, als welche aus dem Loch kommt. Die Maus könnte nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist beider letzte Rettung, wenn sie von der Materie bedrängt werden. Loch ist immer gut.

Wenn der Mensch ›Loch‹ hört, bekommt er Assoziationen: manche denken an Zündloch, manche an Knopfloch und manche an Goebbels.
Das Loch ist der Grundpfeiler dieser Gesellschaftsordnung, und so ist sie auch. Die Arbeiter wohnen in einem finstern, stecken immer eins zurück, und wenn sie aufmucken, zeigt man ihnen, wo der Zimmermann es gelassen hat, sie werden hineingesteckt, und zum Schluß überblicken sie die Reihe dieser Löcher und pfeifen auf dem letzten. In der Ackerstraße ist Geburt Fluch; warum sind diese Kinder auch grade aus diesem gekommen? Ein paar Löcher weiter, und das Assessorexamen wäre ihnen sicher gewesen.

Das Merkwürdigste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aberbeständig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs … festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne.
Das Loch ist statisch; Löcher auf Reisen gibt es nicht. Fast nicht.
Löcher, die sich vermählen, werden ein Eines, einer der sonderbarsten Vorgänge unter denen, die sich nicht denken lassen. Trenne die Scheidewand zwischen zwei Löchern: gehört dann der rechte Rand zum linken Loch? oder der linke zum rechten? oder jeder zu sich? oder beide zu beiden? Meine Sorgen möcht ich haben.
Wenn ein Loch zugestopft wird: wo bleibt es dann? Drückt es sich seitwärts in die Materie? oder läuft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu klagen – wo bleibt das zugestopfte Loch? Niemand weiß das: unser Wissen hat hier eines.
Wo ein Ding ist, kann kein andres sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein andres sein?
Und warum gibt es keine halben Löcher –?
Manche Gegenstände werden durch ein einziges Löchlein entwertet; weil an einer Stelle von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das ganze übrige nichts mehr. Beispiele: ein Fahrschein, eine Jungfrau und ein Luftballon.
Das Ding an sich muß noch gesucht werden; das Loch ist schon an sich. Wer mit einem Bein im Loch stäke und mit dem andern bei uns: der allein wäre wahrhaft weise. Doch soll dies noch keinem gelungen sein. Größenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Primäre. Lochen Sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn Sie tot sind, werden Sie erst merken, was leben ist. Verzeihen Sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen Stück und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen.