Das Rentenungetüm

Hallo,

wieso kann man das Rentensystem nicht wie das Bafögsystem gestalten?

Wenn die Zahl in dem nachfolgenden Link stimmt, ist die durchschnittliche Rente in Deutschland 2000 Euro pro Haushalt.

http://www.shortnews.de/start.cfm?id=656619

Wenn das aufrecht erhalten soll, urinieren wir unser Land.

Man könnte die Bafög-Silhouette über die Rente legen und z.B. einen Grundbetrag von 800…1000 Euro pro Person festlegen.
Diese 800…1000 Euro sollten aber auf das Einkommen der Kinder ankommen, die mit bis zu - z.B. - 300…500 Euro pro Monat belangt werden können. Die Eltern gut verdienender Kinder(also diese Rentner) werden dann vom Steuerzahler weniger unterstützt als viel mehr vom eignen Kind.
Und wie beim Bafög könnte es eine Klausel geben, wenn es z.B. Streit zwischen Eltern und Kind gibt.

Man würde die Rentenkasse entlasten und könnte so flexibler das Steuersystem renovieren.

Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass gleiche Arbeit gleich bezahlt werden soll bzw. gleiches Nichtarbeiten auch gleich bezahlt werden soll.
Ein Vorstandsmitglied sollte also nach der Arbeitszeit genauso viel Rente bekommen wie eine Verkäuferin, denn beide sind dann unproduktiv.

Gruß
René

Wenn die Zahl in dem nachfolgenden Link stimmt, ist die
durchschnittliche Rente in Deutschland 2000 Euro pro Haushalt.

http://www.shortnews.de/start.cfm?id=656619

Wieso fragt man da um? Sollte man nicht einfach bei der DRV nachfragen? So kann da doch nur Unsinn herauskommen. Die Standardrente liegt jedenfalls knapp 40% unter dem von Dir genannten Wert.

Man könnte die Bafög-Silhouette über die Rente legen und z.B.
einen Grundbetrag von 800…1000 Euro pro Person festlegen.

Du meinst, daß Menschen im Alter > 60 mit dem gleichen Einkommen auskommen sollten, wie Studenten Anfang/Mitte 20?

Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass gleiche Arbeit
gleich bezahlt werden soll bzw. gleiches Nichtarbeiten auch
gleich bezahlt werden soll.
Ein Vorstandsmitglied sollte also nach der Arbeitszeit genauso
viel Rente bekommen wie eine Verkäuferin, denn beide sind dann
unproduktiv.

Dann solltest Du aber auch die Rentenbeiträge nivellieren.

C.

noch schlimmer …

Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass gleiche Arbeit
gleich bezahlt werden soll bzw. gleiches Nichtarbeiten auch
gleich bezahlt werden soll.
Ein Vorstandsmitglied sollte also nach der Arbeitszeit genauso
viel Rente bekommen wie eine Verkäuferin, denn beide sind dann
unproduktiv.

hallo chatairlainer

meistens sind die Karrieremänner und -frauen eher kinderarm und sind deshalb Schmarotzer im von den Kindern anderer finanzierten Rentensystem.

Gerecht wäre entweder, wie Du vorschlägst, ein von den eigenen Kindern finanzierter Ruhestand oder ein durch Anlage während des Berufslebens finanzierter Ruhestand.

Schwierig wirds in der Übergangszeit und in Fällen, die z.B. durch Krankheit kinderlos bleiben.

Nick

meistens sind die Karrieremänner und -frauen eher kinderarm
und sind deshalb Schmarotzer im von den Kindern anderer
finanzierten Rentensystem.

Die bezahlen nur mehr Steuern usw. So einfach kann man diese nicht enteignen.

Wenn die Zahl in dem nachfolgenden Link stimmt, ist die
durchschnittliche Rente in Deutschland 2000 Euro pro Haushalt.

http://www.shortnews.de/start.cfm?id=656619

Wieso fragt man da um? Sollte man nicht einfach bei der DRV
nachfragen? So kann da doch nur Unsinn herauskommen. Die
Standardrente liegt jedenfalls knapp 40% unter dem von Dir
genannten Wert.

[http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/des…](http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2006/11/PD06 496 81,templateId=renderPrint.psml)

Wenn man von einem Durchschnittsnettoeinkommen pro Haushalt von 33.700 Euro pro Jahr ausgeht und dann 70% davon rechnet, kommt man auf 1950 Euro pro Monat.
Und das heißt, dass im Schnitt dann der Haushalt (also 1 Person oder 2 Personen) über 2000 Euro verfügt, die vom Steuerzahler kommen.

Dass meine Oma nur 700 euro bekommt und die tatsächliche Rente zurzeit eventuell anders ist, kann sein. Aber unser Rentensystem an sich mit diesem Konzept erzeugt ein enormes Ungleichgewicht.

Das Bafögmodell ist eigentlich gut. Es gibt den schwachen einen Zuschuss, von dem man leben kann. Und die Eltern geben einen Zuschuss, wenn sie können.
Es muss ja nicht zu 100% umgesetzt werden, aber was spricht dagegen, wenn das Bafögamt ausgebaut werden würde und auf ähnlicher Basis mit Zuschuss der Kinder die Rentenbeiträge berechnen und auszahlen würde.
Somit würden die Kinder den Eltern unter die Arme greifen, wenn sie können.

Und der Vorteil wäre dann noch, je mehr Kinder man hat, desto weniger werden die belastet. Es würde wieder mehr Kinder geben und die heutigen Arbeiter würden beginnen, um ihre Rente zu vögeln.

Ich fänd´s gut.

Man könnte die Bafög-Silhouette über die Rente legen und z.B.
einen Grundbetrag von 800…1000 Euro pro Person festlegen.

Du meinst, daß Menschen im Alter > 60 mit dem gleichen
Einkommen auskommen sollten, wie Studenten Anfang/Mitte 20?

Also als Student hatte ich 500 Euro und meine Eltern zahlten die Wohnung. Mein Oma lebt von 700 Euro.
Aber es gibt viele Rentner, die noch arbeiten, um mehr in der Tasche zu haben und das find ich gut.

Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass gleiche Arbeit
gleich bezahlt werden soll bzw. gleiches Nichtarbeiten auch
gleich bezahlt werden soll.
Ein Vorstandsmitglied sollte also nach der Arbeitszeit genauso
viel Rente bekommen wie eine Verkäuferin, denn beide sind dann
unproduktiv.

Dann solltest Du aber auch die Rentenbeiträge nivellieren.

yep…das Konzept an sich sollte dann quasi parallel dazu umgestrickt werden. Die Rentenbeiträge in kleinen Schüben senken und die Renten einem Gesamtniveau anpassen. Insgesamt eine doch recht anspruchsvolle Arbeit und nichts für 4-Jahres-Abstand-Wählersuch-Parteien.

Wenn man von einem Durchschnittsnettoeinkommen pro Haushalt
von 33.700 Euro pro Jahr ausgeht und dann 70% davon rechnet,
kommt man auf 1950 Euro pro Monat.

Ich würde wirklich Zahlen von der DRV nehmen. Die Nettorente liegt heute bei Mitte 50%. Wenn man nur mal 55% der Beitragsbemessungsgrenze ausrechnet, kommt man auf 21.340 Euro, d.h. 1.778 pro Monat. Das ist dann aber nicht der Durchschnitt, sondern der durchschnittliche Maximalwert. Damit dürfte der Durchschnitt eher bei 1000 Euro liegen.

Aber ich würde wirklich lieber bei der DRV nachfragen.

Und der Vorteil wäre dann noch, je mehr Kinder man hat, desto
weniger werden die belastet. Es würde wieder mehr Kinder geben
und die heutigen Arbeiter würden beginnen, um ihre Rente zu
vögeln.

Und die Arbeitslosen erst. Schließlich ist das unsere größte Sorge, nämlich daß die unteren Einkommens- und Bildungsschichten nicht genug Kinder bekommen.

Ich fänd´s gut.

Man könnte die Bafög-Silhouette über die Rente legen und z.B.
einen Grundbetrag von 800…1000 Euro pro Person festlegen.

Du meinst, daß Menschen im Alter > 60 mit dem gleichen
Einkommen auskommen sollten, wie Studenten Anfang/Mitte 20?

Also als Student hatte ich 500 Euro und meine Eltern zahlten
die Wohnung. Mein Oma lebt von 700 Euro.

Und das findest Du vernünftig? Soll man mit dem Renteneintritt alle Versicherungen kündigen, das Haus verkaufen und sich ein Fahrrad statt KfZ zulegen, nur damit man mit dem laufenden Einkommen überleben kann?

Dann solltest Du aber auch die Rentenbeiträge nivellieren.

yep…das Konzept an sich sollte dann quasi parallel dazu
umgestrickt werden. Die Rentenbeiträge in kleinen Schüben
senken und die Renten einem Gesamtniveau anpassen.

Ein weiterer Schritt, um gut ausgebildeten Arbeitnehmer den Verbleib in Deutschland schmackhafter zu machen.

Gruß
C.

Hallo,

Wenn die Zahl in dem nachfolgenden Link stimmt, ist die
durchschnittliche Rente in Deutschland 2000 Euro pro Haushalt.

http://www.shortnews.de/start.cfm?id=656619

[http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/des…](http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2006/11/PD06 496 81,templateId=renderPrint.psml)

Wenn man von einem Durchschnittsnettoeinkommen pro Haushalt
von 33.700 Euro pro Jahr ausgeht und dann 70% davon rechnet,
kommt man auf 1950 Euro pro Monat.
Und das heißt, dass im Schnitt dann der Haushalt (also 1
Person oder 2 Personen) über 2000 Euro verfügt, die vom
Steuerzahler kommen.

Kann es sein, dass hier einiges durcheinander gekommen ist?
Die erste Quelle spricht von durchschnittlich ca. 2.000€ Einkommen je Rentnerhaushalt. Neben der gesetzlichen Rente/ Beamtenpension kommen da noch Betriebsrenten, private Versicherungen, Kapitaleinkünfte etc. pp. in Frage.
Die gesetzliche Rente erhält in der Tat einen nicht unerheblichen Steueranteil (so 20 - 25%??). Die Pensionen der Beamten kommen tatsächlich zu 100% vom Steuerzahler. Aber der Rest wird nicht vom Steuerzahler getragen.
Also weder die Summe noch die Behauptung, sie würde vom Steuerzahler finanziert sind korrekt.

Bei Destatis mal die ganze Seite anschauen. Bei dem zitierten Durchschnittshaushaltseinkommen sind Beamte, Selbstständige, Arbeitnehmer etc. dabei. Auf die Rentner triftt wohl eher die letzte Zeile zu: Nichterwerbstätige.

Hallo Scotty,

was meinst Du mit „enteignen“?

Der erste Teil, dass die Reichen schon mehr Steuern zahlen, stimmt, aber sie zahlen keine Steuern mehr, wenn sie Geld aus der Rentenkasse kriegen, die zu diesem Zeitpunkt von den Kindern anderer finanziert wird. Das Geld in der Rentenkasse reicht für wenige Monate. D.h. das von den Reichen eingezahlte Geld ist zimelich schnell futsch.

Nick

http://www.bohrwurm.net/Rentenklautabelle.htm

Hi, da kannste mal nachlesen was d. Staat seit 1955 alles mit d. Rentenkasse angestellt bzw. diese beklaut hat. Immer mit d. vollmundigen Versprechung, dass d. Staat dann dafür bei einem Defizit einspringen würde.

Dann soll er das auch tun ohne über angeblich bevorzugte Rentner gegenüber den 30 - 40jährigen rum zu tönen.

Dann sollte man auch nicht vergessen, dass d. Gr0ßteil d. heutigen Rentner Kriegs- u. Nachkriegskinder sind! Deren Eltern u. Großeltern haben d. Republik entbehrungsreich, was auch auf d. Kinder zutraf, mit aufgebaut. Für diese Kinder gab es nie Kindergeld, fast keine KITAs u. Zuschüße vom Staat dazu schon garnicht.
MfG ramses90.

Es bekommen zuviele Leistungen vom Staat, die nicht berechtigt sind. Bei Politikern bin ich mir ganz sicher. Die haben ja auch immer Geld von der GRV genommen, wenn woanders was fehlte.

Mehr Kinder bedeutet auch nichts, denn die können ja arbeitslos sein oder keine Lust haben. Darum ist das schon Unsinnig.

Hi,
die meisten „ohne-Kinder-Schmarotzer“ hätten sich gerne aus diesem Rentensystem ausgeklingt und das Geld lieber privat angelegt.
Dann könnten sie mit 50 in Rente gehen und sie müssten sich nicht immer diese unsäglichen Kommentare von Leuten anhören, die meinen ihr Kinder finanzieren die ganze Rente dieser Leute.

Gruss
Joey

Sie haben die Republik aufgebaut - so so!
Hallo Ramses,

Dann sollte man auch nicht vergessen, dass d. Gr0ßteil d.
heutigen Rentner Kriegs- u. Nachkriegskinder sind! Deren
Eltern u. Großeltern haben d. Republik entbehrungsreich, was
auch auf d. Kinder zutraf, mit aufgebaut. Für diese Kinder gab
es nie Kindergeld, fast keine KITAs u. Zuschüße vom Staat dazu
schon garnicht.

Ich habe heute über dieses Argument lange nachgedacht.

1.) Zunächst einmal, Diejenigen, die den Wiederaufbau betrieben haben, wir sprechen mal von den Jahrgängen vor 1925, waren Diejenigen, die Europa mit Mord, Plüderung und Grauen überzogen haben. Das beide Deutsche Staaten wieder als Industrienationen aufgebaut werden durften, war eine Gnade der Siegernationen und auch der entstehenden Polarität Osten vs Westen geschuldet.

2.) Der Aufbau war keine noble Wohltätigkeit. Die Menschen haben nicht ehrenamtlich am Wochenende die Trümmer weggeräumt und dann Straßen, Kraftwerke und Schulen gebaut. Sie haben zunächst für ihren eigenen Lebensunterhalt und dann für einen wachsenden Wohlstand gearbeitet.
Die große Mehrheit hat nichts anderes getan, als für sich und ihre Familien zu sorgen, was keine besondere Heldentat ist, sondern eine Selbstverständlichkeit ist. Und wenn jemand Werte aufgebaut hat und diese vererbt, dann schulden ihm die Erben Dank, aber nicht irgendwelche fremde Personen.

3.)Dient das Rentensystem dazu persönliche Lebensschicksale auszugleichen?
Konkretes Beispiel - Du hast womöglich dein Leben mit einigermaßen brauchbarer Gesundheit fristen können (so Alltäglichkeiten wie Herzprobleme, Rückenschmerzen oder Augenprobleme, die sich mit Zeit einstellen lassen wir mal beiseite). Jetzt ist das eine schwer kranke oder behinderte Person, der es nicht vergönnt ist ein freies Leben mit allen seinen Möglichkeiten zu führen.
Bist du es nun dieser Person schuldig soweit auf deine Renteansprüche zu verzichten, dass diese Person doppelt oder dreifach höhere Rentenansprüche bekommt wie du, weil ihr Leben so erbärmlich war.
Ist das ein dämliches Beispiel?
Nun deine Begründung läuft auf Folgendes hinaus; weil die heutigen Rentner es in ihrer Jugend so schwer hatten, haben sie einen Anspruch darauf, dass die heutigen Arbeitnehmer mehr zahlen.

Nun schätze mich glücklich, in einem wohlhabenden Industrieland aufgewachsen zu sein und keinen Krieg und keine materielle Not kennengelernt zu haben.
Ich bin meinen Eltern für alles sehr dankbar.
Ich bin auch sehr froh in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben und würdige die Arbeit der Menschen, die ihn aufgebaut und weiterentwickelt haben (Politiker, Juristen, Geisteswissenschaftler).
Ich bin zahle gerne meinen Beitrag in die Rentenversicherung, weil das Umlagesystem meiner Ansicht noch die Beste aller schlechten Lösungen ist.

Der Verweis auf die Kriegskinder und Nachkriegskinder, die unter Entbehrungen die Republik aufgebaut haben hat in einer ehrlichen und ernsthaften Rentendebatte nichts verloren.

Gruß
Carlos

Hi,

Immer mit d.
vollmundigen Versprechung, dass d. Staat dann dafür bei einem
Defizit einspringen würde.

Dann soll er das auch tun ohne über angeblich bevorzugte
Rentner gegenüber den 30 - 40jährigen rum zu tönen.

erst informieren, dann schreiben. Der Staat zahlt etwa ein Drittel des aktuellen Haushaltes in die Rente. Ungefähr 80 Milliarden Euro.
Geld das ich zahle und für das ich keinen Rentenanspruch erhalte.
Jeder der behauptet, dass das Rentensystem bald in sich zusammenbricht ist ein Idiot. Das System ist lange hin und wird nur noch durch Subventionen der jungen Generation am Leben gehalten.

Gruß
rantanplan

Moin,

2.207 € im Südbesten! Da wohne ich. War Inschinör, sollte also eher eine etwas höhere Rente als der Durchschnitt haben. Tatsächlich habe ich mit meiner Frau zusammen aber nur ca. 75% dieses Wertes. Tja, haben wir wohl was falsch gemacht. Vielleicht hat meine Frau zu wenig gearbeitet und zu viel auf die Kinder aufgepasst. Hätten wir lieber „Dinki“ machen sollen - „double income, no kids“. Erlebnisse, Reisen in fernen Ländern machen sollen wie die Typen in dem Film in www.shortnews. Aber das ist nach heutiger Lesart ja auch nicht so gut für die Rente …

Im Ernst. Dass es den Rentnern sehr gut geht (zu gut geht?), wird immer wieder gesagt. Ich kann das nicht mehr hören! Ich will gar nicht anfangen, auf die heutige junge Generation schimpfen, die angeblich zu wenig Kinder hat, und damit die auf uns zu kommende Rentenmisere hauptsächlich verursacht. Denn gleichzeitig höre ich, dass gerade wieder 10.000 Arbeitsplätze irgendwo entfallen. Und ich sehe, dass, wenn wir mit knapp 70 unsere nach Australien ausgewanderte Tochter besuchen, die 747 bis auf den letzten Platz mit jungen bis mittelalten Leuten ausgebucht ist. Es wird unglaublich viel populistisch herum geredet … Na ja, mein Gerede ist auch nicht besser :frowning:(

Laika

Sie haben die Republik aufgebaut - …

1.) Zunächst einmal, Diejenigen, die den Wiederaufbau betrieben haben, wir sprechen mal von den Jahrgängen vor 1925, waren Diejenigen, die Europa mit Mord, Plüderung und Grauen überzogen haben. …

Nur ein kleiner Teil! Ich halte nichts von Pauschalurteilen und Kollektivschuld.

… Das beide Deutsche Staaten wieder als Industrienationen aufgebaut werden durften, war eine Gnade der Siegernationen und auch der entstehenden Polarität Osten vs Westen geschuldet.

„Gnade“ wohl eher weniger, „Polarität“ schon mehr: Wir haben unseren Kop hingehalten und schlicht Glück gehabt, dass es nicht zu einem großen Ost-West-Konflikt gekommen ist, denn dann gäbe es uns gar nicht mehr: „Die Deutschen müssen wissen, dass ihr Siedlungsgebiet im Falle eines Ost-West-Konflikts vollständig verwüstet wird“ (Robert McNamara, ehemaliger US-Verteidigungsminister).

2.) Der Aufbau war keine noble Wohltätigkeit. Die Menschen haben nicht ehrenamtlich am Wochenende die Trümmer weggeräumt …

Ja, meine Mutter hat einen guten Lohn als Trümmerfrau bekommen.

… und dann Straßen, Kraftwerke und Schulen gebaut. Sie haben zunächst für ihren eigenen Lebensunterhalt und dann für einen wachsenden Wohlstand gearbeitet.

Du meinst, das waren nur Egoisten?

Nun deine Begründung läuft auf Folgendes hinaus; weil die heutigen Rentner es in ihrer Jugend so schwer hatten, haben sie einen Anspruch darauf, dass die heutigen Arbeitnehmer mehr zahlen.

Das ist in der Tat unglücklich formuliert. Aber müssen die heutigen Rentner Kürzungen hinnehmen, weil die heutigen Jungen Menschen zu wenig Kinder haben, die später in die Rentenkasse einzahlen (können)?

Ich bin auch sehr froh in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben und würdige die Arbeit der Menschen, die ihn aufgebaut und weiterentwickelt haben (Politiker, Juristen, Geisteswissenschaftler).

Das hast du auch den Menschen zu verdanken, die deiner Ansicht nach Europa mit Mord, Plüderung und Grauen überzogen haben.

Ich bin zahle gerne meinen Beitrag in die Rentenversicherung, weil das Umlagesystem meiner Ansicht noch die Beste aller schlechten Lösungen ist.

100% Zustimmung! Vor einer Weile hat hier in diesem Forum jemand aus der Ex-DDR (!!!) argumentiert, dass das Umlagesystem Mist ist, eine private Versicherung viel besser und renditewirksamer ist. Tja, dann hätten wir nach der Wiedervereinigung sagen können, „mir hän nix, 's isch alles privat!“ Und die, deren privater Rententräger pleite geht, haben eben Pech gehabt, können ja wieder jobben.

Der Verweis auf die Kriegskinder und Nachkriegskinder, die unter Entbehrungen die Republik aufgebaut haben hat in einer ehrlichen und ernsthaften Rentendebatte nichts verloren.

Im Prinzip Zustimmung, aber es kommt einem als in der Nachkriegszeit Aufgewachsenen doch irgendwie hoch, wenn man sieht, wie man sich selbst die Sachen vom Munde abgespart hat, und dann heute von fernreisenden Jugendlichen gesagt bekommt, dass man zu viel Rente bekommt.

Gruss
Laika

Hallo,

1.) Zunächst einmal, Diejenigen, die den Wiederaufbau betrieben haben, wir sprechen mal von den Jahrgängen vor 1925, waren Diejenigen, die Europa mit Mord, Plüderung und Grauen überzogen haben. …

Nur ein kleiner Teil! Ich halte nichts von Pauschalurteilen
und Kollektivschuld.

Ich auch nicht, aber es ist genauso unpassend, ein Nachkriegs-Irgendwas mit der heutigen Rentensituation in Verbindung zu bringen.
Ich finde die Weltkriegkeule durchaus adäquat, derartige Argumentationsansätze im keim zu ersticken.

(…)
Meiner meinung nach ist das hier der Knackpunkt:

…Aber müssen die
heutigen Rentner Kürzungen hinnehmen, weil die heutigen Jungen
Menschen zu wenig Kinder haben, die später in die Rentenkasse
einzahlen (können)?

Dieser bescheuerte Generationenvertrag funktioniert nur bei einer ständig wachsenden Bevölkerung die unter stets gleichen wirtschaftlichen Bedingungen, Wertvorstellungen, usw. lebt.

Dass die heute Jungen später nahezu leer ausgehen werden obwohl sie mehr Beiträge aufgebracht haben werden, kann man nicht einfach ignorieren indem man nur an sich denkt und nach mir die Sintflut.
Eine stagnierende oder rückläufige Bevölkerung ist meiner Meinung nach durchaus an die Zukunft gedacht, selbst wenn dies keiner bewusst tut.

Und wegen der vielen jungen Menschen im Flugzeug:
Die Zeiten haben sich geändert.
Heute muss man viel mehr Flexibilität bei deutlich geringerer Langfristigkeit und Sicherheit aufbringen als damals.
Berufliches und Privates sind weniger trennbar. Der gesamte Stress ist höher.
Berufseinstieg und den Beruf halten sind sowas von kompliziert geworden und teilweise auch perspektivlos geworden.

Und eine Flugreise mit Urlaub kostet heute wirklich nicht mehr die Welt. Heute ist man gefühlt arm wenn man sich sowas nicht leisten kann.

Ich wohne in einem alten freistehenden Haus mit einem Grundstück, mit dem man auch was anfangen kann.
Meine Grosseltern haben das als arme Leute auf die Beine gestellt.
Heute ist sowas für keinen Durchschnittsverdiener innerhalb seines Berufslebens auch nur denkbar.

Gruss,
TR

Hallo Laika,

1.) Zunächst einmal, Diejenigen, die den Wiederaufbau betrieben haben, wir sprechen mal von den Jahrgängen vor 1925, waren Diejenigen, die Europa mit Mord, Plüderung und Grauen überzogen haben. …

Nur ein kleiner Teil! Ich halte nichts von Pauschalurteilen
und Kollektivschuld.

Stimmt, die obige Aussage ist in ihrer Pauschalität genauso platt, wie die Aussage, die ich kritisiere.
Aber der Nationalsozialismus, der Rassismus und die Kriege waren nicht das Werk einer kleinen Gruppe, sondern wurden von der Mehrheit des Volkes getragen. Erst als die Plündergewinne und militärischen Siege ausblieben, wuchs der Unmut des Volkes.

Sie haben zunächst für ihren eigenen Lebensunterhalt und dann für einen wachsenden Wohlstand gearbeitet.

Du meinst, das waren nur Egoisten?

(Eine Aussage ins Extrem zu führen, ist eine Technik der Polemik)
Nein, den Wunsch ein besseres Leben zu führen betrachte ich als legitim und und eine solch negativ besetzten Vokabel als völlig unpassend.

Aber müssen die
heutigen Rentner Kürzungen hinnehmen, weil die heutigen Jungen
Menschen zu wenig Kinder haben, die später in die Rentenkasse
einzahlen (können)?

Die Probleme im Rentensystem heute, haben vier Ursachen.
1.) Die bisher stetig wachsende Lebenserwartung.
2.) Die geringe Geburtenrate seit 40 Jahren!
3.) Die hohe Arbeitslosigkeit
4.) Relativ sinkende Einkommen

Diejenigen, die mit dem Kinder kriegen aufgehört haben kommen nun selber in die Rente. Es wäre heuchlerisch, jungen Paaren die Schuld für die Probleme der Rentenversicherung aufzubürden und die 1,5 Generationen davor außer vor zu lassen.

Der Anteil von Renteneinzahler zu Rentenempfängern sinkt gleichmäßig. Jetzt gibt es drei Möglichkeiten.
1.) Die Renten sinken schleichend
2.) Die Beiträge der Einzahler steigen schleichend
3.) Der Staat erhöht schleichend den Anteil, den sie den Renten zuschießt.

Alle bisherigen Regierungen haben sich für 1.) entschieden. Unschön für die Rentner aber fair gegenüber nachkommenden Generationen. Oder wie siehst du das?

…, aber es kommt einem als in der
Nachkriegszeit Aufgewachsenen doch irgendwie hoch, wenn man
sieht, wie man sich selbst die Sachen vom Munde abgespart hat,
und dann heute von fernreisenden Jugendlichen gesagt bekommt,
dass man zu viel Rente bekommt.

Ich persönlich finde nicht, dass die Rentner zu viel Rente bekommen. Das Rentenniveau wird halt weiterhin stetig sinken. Und die heute fernreisenden Jugendlichen werden noch lernen, was Armut bedeutet,… wenn nicht vorher das Ende kommt.

Gruß
Carlos

Also als Student hatte ich 500 Euro und meine Eltern zahlten
die Wohnung. Mein Oma lebt von 700 Euro.

Und das findest Du vernünftig? Soll man mit dem Renteneintritt
alle Versicherungen kündigen, das Haus verkaufen und sich ein
Fahrrad statt KfZ zulegen, nur damit man mit dem laufenden
Einkommen überleben kann?

natürlich müsste hier staat und versicherungswesen usw. hand in hand gehen. das ist eigentlich das, worauf ich auch hinaus will. man kann nicht an einer stelle kürzen. wenn, dann muss man das gesamtsystem betrachten. das machen unsere politiker in den seltensten fällen.

aber um deine frage zu beantworten: ja, es ist sehr vernünftig, den steuerzahler nicht die villa zahlen zu lassen, die man sich als abteilungsleiter erarbeitet hat. das leben endet nicht mit 60 und genauso sollte man es auch betrachten. wir haben in deutschland ca. 30.000.000 arbeitslose, wenn ich mal 5 mio rentnern und 5mio jugendlichen eine nebentätigkeit unterstellen darf.

ist das vernünftig? ist das sozial? oder klingt das eher nach einem schlaraffenland?

wenn man aufgrund seines einkommens früher einen guten lebensstil hat, kann man den auch beibehalten - aber nur von seinem eignen geld, denn bei 150.000 jahreseinkommen kann man schon ein wenig ansparen.
das, was im moment abgeht, ist nicht sozial. sozial wäre, einen notdämpfer zu haben. es wäre meines erachtens nur fair, jemanden mit 100.000 oder 200.000 euro jahreseinkommen einen beitrag zu seiner eignen rente abzuverlangen.

Dann solltest Du aber auch die Rentenbeiträge nivellieren.

yep…das Konzept an sich sollte dann quasi parallel dazu
umgestrickt werden. Die Rentenbeiträge in kleinen Schüben
senken und die Renten einem Gesamtniveau anpassen.

Ein weiterer Schritt, um gut ausgebildeten Arbeitnehmer den
Verbleib in Deutschland schmackhafter zu machen.

die gut ausgebildeten bleiben nicht wegen der rente:smile: oder doch???

du hast mich falsch verstanden: die erwerbstätigen von deute sind die rentner von morgen - und die werden knapp 70% des einkommens haben, also 70% von den 33000 euro der heute erwerbstätigen - fürs nichtstun und das auch noch im durchschnitt. es gibt also rentner, die sich ihre s-klasse vom steuerzahler zahlen lassen.