Das Rentenungetüm

Die maximale Rente
auf 1200 zu begrenzen, ist m.E. irgendwie absurd.

warum ist das absurd?

Die maximale Rente
auf 1200 zu begrenzen, ist m.E. irgendwie absurd.

warum ist das absurd?

Weil das bei zwei Personen nicht nennenswert mehr ist als die Grundsicherung. Das als Obergrenze für die Rente festzulegen ist - wie ich erwähnte - absurd.

C.

Versicherungsfremde Leistungen
Hallo Günther,

Hätte man die Rentenkassen nicht mit
Sachfremden Leistungen überzogen wäre auch genug Geld da und
keiner müsste sich wundern wie das alles noch bezahlt werden
soll.

Der Link von ramses90 hat mir zu denken gegeben. http://www.bohrwurm.net/Rentenklautabelle.htm

Also habe ich mir vorgestern angesehen, was diese Versicherungsfremden Leistungen sind:
http://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungsfremde_Lei…

Diese Versicherungsfremde Leistungen sind Renten!
Genauer gesagt der Anteil an den Renten Renten, für die keine Beitragszahlungen geleistet wurde. Das sind beispielsweise Kindererziehungszeiten oder Anrechnungszeiten, aber auch die Renten der ehemaligen DDR-Bürger.

Ohne diese Versicherungsfremden Leistungen wäre kein Rentner besser gestellt (es sei denn man würde die Rentenformel ändern), dafür würden viele Rentner deutlich schlechter oder ganz ohne Rente dastehen.

Oder anders gesagt, du plädierst dafür den Rentnerinnen, die 25 €/pro Kind mehr bekommen, ihnen dieses Geld wegzunehmen, damit der Anteil, den der Staat nicht begleicht, für die übrigbleibt, die eingezahlt haben. Verstehe ich dich richtig?

Gruß
Calos

Je länger ich mich mit dem Thema Renten befasse, desto mehr wird mir klar, wie verlogen die Argumente sind, die immer wieder zu hören sind; Die Rentenkassen wurden geplündert…, Wir haben das Land aufgebaut…, Der kleine Mann wird ja nur betrogen…, Wie haben für unsere Renten gezahlt…

OT DDR - Rentner
Hallo Carlos,

Diese Versicherungsfremde Leistungen sind Renten!
… auch die Renten der ehemaligen DDR-Bürger.

weißt Du zufällig, von wem dieses Märchen eigentlich stammt?

Die gesetzliche Rente ist nicht Kapitalgedeckt.

Die Renten werden immer von den aktuellen Beitragszahlern finanziert, die vor zig Jahren eingezahlten Beiträge sind längst an die damaligen Rentner ausgezahlt.

Außer den Rentnern gibt es in der DDR jetzt auch Beitragszahler die ebenso wie wir die jetzigen Renten finanzieren.

Daß die jetzigen Rentner in der DDR in die Rentenversicherung der BRD keine Beiträge gezahlt haben wäre schlimmstenfalls damals ein Problem gewesen, aber da haben die damaligen Rentner in der DDR ja auch keine Leistungen aus dieser Rentenversicherung bezogen.

Die DDR-Rentner waren zu keinem Zeitpunkt ein Problem für die Rentenversicherung. Das ist ein Märchen. Ich weiß nur nicht, wer das erzählt hat. Was hat der wohl damit bezweckt?

Gruß Rainer

2008 lag
dieses Durchschnittseinkommen bei ca. 30.000€ (West). Pro
Versicherten, nicht pro Haushalt. Hierfür gibts dann knapp
1.200€ Rente.

das wären 2400 für ein 2-personenhaushalt.

  1. Nur wenn beide 45 Jahre eben genau das rentenversicherungspflichtige Durchschnittseinkommen hatten.
  2. Dann haben sie auch 45 Jahre ordentliche Beiträge gezahlt. Wenn man mal von 2008 ausgeht immerhin knapp 6.000€ pro Jahr. Das mal 45 Jahre macht ca. 268.000€. Das kann man mal durch 1.200€ teilen. Macht ungefähr 223 Monate also mehr als 18,5 Jahre. Jetzt rechne man sich noch die durchschnittliche Lebenserwartung aus. Die bekommen also nicht zuviel. Im Gegenteil, dass erinnert sehr stark an die privaten Rentenversicherungen

soviel verdienen manche im arbeitsleben nicht.

Was hat das damit zu tun. Die Beiträge hängen vom Einkommen ab, so also auch die Rente.

Wer weniger Jahre, zeitweise gar nicht
gearbeitet oder eben weniger verdient hat, bekommt
entsprechend weniger. Auf die wenigsten Rentnerhaushalte
dürfte zutreffen, dass beide die Eckrente (was etwas anderes
als die Durchschnittsrente ist) bekommen. 2006 betrug der
durchschnittliche Auszahlbetrag 718,20€
(http://www.bpb.de/files/GPTXGL.pdf) S. 17.

das bedeutet, heute bekommen viele weitaus weniger rente als
zum leben notwendig. meine omas, beide 40 jahre gearbeitet,
bekommen ungefähr soviel.

Also ich würde 718,20€ ausreichend „zum Leben“ nennen. Man sollte nicht vergessen, das da schon die Krankenversicherung dabei ist.

für mich bedeutet „sozial“, dass jeder ein recht auf die
basisrente hat, wenn er z.b. 67 wird und ein ehemaliger
„niedriglohnmanager“ auch…vielleicht mit einem kleinen
lebensleistungsbonus. einer, der millionen boni kassiert,
dürfte so ein anrecht nicht haben.

Die haben ohnehin großzügigere Altersvorsorgeleistungen. Und über ihre Steuern zahlen sie ebenfalls in die Rentenkasse ein.

Was Du vorschlägst ist ein radikaler Wechsel in der Finanzierung der gesetzlichen Rente. In Dänemark und Schweden läuft es ungefähr so. Insgesamt keine schlechte Idee.
Aber gerade eben haben ja unsere Politiker diese glorreiche (nominelle) Rentengarantie ausgedacht. Insofern glaube ich kaum, dass ernsthaft der Wille besteht eine Reform (die auch diesen Namen verdient) durchzuführen. Vielmehr wird sich das System langsam dahin bewegen, dass tatsächlich immer mehr auf Hartz-4-Niveau landen. Und dann wird man irgendwann sagen: Naja, dann können wir es eigentlich lassen, jeder bekommt ein einheitliches Blüm-Gedächtnis-Einkommen ab 65. Wer mehr will muss selber etwas dafür tun.

Gruß

Hey Rainer,

das sind MEINE Argumente, wenn jemand über die Renten für ehemalige DDR-Bürger mosert.
Mir steigt dann auch die Galle hoch, wenn mißgünstige und gierige Menschen den DDR-Rentner ihre Rente nicht gönnen.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

das sind MEINE Argumente, wenn jemand über die Renten für
ehemalige DDR-Bürger mosert.
Mir steigt dann auch die Galle hoch, wenn mißgünstige und
gierige Menschen den DDR-Rentner ihre Rente nicht gönnen.

so hatte ich das auch in Erinnerung. :smile:
Deshalb habe ich ja auch nicht gefragt wie Du darauf kommst, sondern wer sich das eigentlich ursprünglich mal ausgedacht hat.

Gruß Rainer

Hi!

Im Ernst. Dass es den Rentnern sehr gut geht (zu gut geht?),
wird immer wieder gesagt. Ich kann das nicht mehr hören!

Die Aussage ist unvollständig. Den Rentnern geht es gut - im Vergleich zu was? Den Satz kenne ich als „Noch nie ging es den Rentnern so gut wie heute“. Ist das zu bezweifeln? Gab es jemals Zeiten, wo es den Rentnern besser ging als heute?

Also: Vergleiche „Rentner heute“ mit „Rentner in den 1970ern“, „Rentner in den 1960ern“, „Rentner in den 1930ern“, „Rentner in den 1920ern“ usw.

Ich
will gar nicht anfangen, auf die heutige junge Generation
schimpfen, die angeblich zu wenig Kinder hat, und damit die
auf uns zu kommende Rentenmisere hauptsächlich verursacht.

Auch so ein ewig wiederkehrendes Ammenmärchen. Mir hat bis heute noch keiner erklären können, dass die pure Existenz vom mehr Kindern zu einer Verbesserung der Rentenfinanzen führt.

Rentenkassen werden gefüllt durch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, nicht durch Arbeitslose, Obdachlose, endlos in Schulungsmaßnahmen gesteckte Ausbildungsabbrecher oder Ein-Euro-Jobber.

Die Frage ist nicht, wo bekommen wir die Leute her (notfalls könnte man ganze Heerscharen Bootsflüchtlinge aus Afrika nach Deutschland karren), sondern wie bekommen wir Arbeitsstellen, wo die Tätigen ausreichend Geld in die Rentenkassen zahlen können.

Die letzte Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wurde, heißt: „Bundesbank fordert Rente erst ab 69“ und ist ebenfalls völliger Schwachsinn. Denn je älter ein Arbeitnehmer wird, desto problematischer wird es, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Warum sagt man nicht gleich: „Alle Renten werden um 10/20/30/50% gekürzt und die Leute können weiterhin mit 60 in den Ruhestand“. Das wäre wenigstens ehrlich.

Grüße
Heinrich

Guten Morgen,

Den Rentnern geht es gut - im Vergleich zu was? Den Satz kenne ich als „Noch nie ging es den Rentnern so gut wie heute“. Ist das zu bezweifeln? Gab es jemals Zeiten, wo es den Rentnern besser ging als heute?

Gab es jemals Zeiten, wo es den Leuten allgemein besser ging als heute? Das Niveau allgemein ist gestiegen! Warum nicht auch bei den Rentnern?
Dein Satz „Noch nie ging es den Rentnern so gut wie heute“ hat mich an eine Diskussion vor diversen Jahren im Fernsehen erinnert. Da saß auch ein gewisser Jörg Tremmel von der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG). „Noch nie hatte eine junge Generation so schlechte Zukunftsaussichten wie heute“ (sinngemäß). Mir ist fast der Kragen geplatzt!

Mir hat bis heute noch keiner erklären können, dass die pure Existenz vom mehr Kindern zu einer Verbesserung der Rentenfinanzen führt.

Mir auch nicht.

Rentenkassen werden gefüllt durch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, nicht durch Arbeitslose, Obdachlose, endlos in Schulungsmaßnahmen gesteckte Ausbildungsabbrecher oder Ein-Euro-Jobber …

… und auch nicht durch die so genannte „Generation Praktikum“. In DIE ZEIT war mal ein Artikel, wie schwer die das haben und wie schwer es ist, einen richtigen Job zu finden. Aber was waren das? Germanisten, Medienberater, Werbedesigner, Theaterwissenschaftler u.ä. Kein einziger Ingenieur! Und die werden händeringend gesucht. Aber Mathe, Physik, E-Technik, Maschinenbau ist ja auch zu langweilig und zu schwer …

Die Frage ist nicht, wo bekommen wir die Leute her (notfalls könnte man ganze Heerscharen Bootsflüchtlinge aus Afrika nach Deutschland karren), sondern wie bekommen wir Arbeitsstellen, wo die Tätigen ausreichend Geld in die Rentenkassen zahlen können.

Volle Zustimmung zu dem, was du bisher gesagt hast. Leider gibt es aber durchaus nicht wenige Politiker, die meinen, wir müssten den Kindermangel durch Zuwanderung ausgleichen. Abenteuerlich!
Da war mal ein Interview mit einer Grünen-Politikerin (ich glaube, es war Christa Sager). Sie wurde gefragt, ob es denn sinnvoll sei, in ein so dicht besiedeltes Land wie Deutschland noch mehr Menschen zu holen. Antwort: „Da passen schon noch ein paar rein.“ Schluck!

Die letzte Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wurde, heißt: „Bundesbank fordert Rente erst ab 69“ und ist ebenfalls völliger Schwachsinn.

Wir müssen uns drüber klar sein, dass die Erhöhung des Rentenalters nicht dazu da ist, dass die Leute länger arbeiten (ein paar tun das sicher schon), das ist eine „Stellschraube“, mit der das Rentenniveau allgemein nach unten gedreht werden soll!

Denn je älter ein Arbeitnehmer wird, desto problematischer wird es, einen passenden Arbeitsplatz zu finden.

Und dann wird von „Dachdecker“ geredet, für den man vielleicht eine Ausnahme machen muss.
Beispiele:

  • Gerade habe ich Handwerker am Haus - Fassade verputzen. Der Chef ist 60, jeden Tag mehrfach rauf auf’s Gerüst und wieder runter, Zementsäcke schleppen usw. Der Mann hat Rücken- und Knieprobleme.
  • Ich selber (68) habe als gelernter Elektriker meine Hauptverteilung im Haus neu verdrahten müssen. 10 Stdn. Arbeit, meist mit Armen nach oben, wie das bei Elektrikern so üblich ist. Die nächsten zwei Tage konnte ich kaum noch krauchen.
    Fazit: Ich fühle mich mit der Rentendiskussion „verarscht“.

Warum sagt man nicht gleich: „Alle Renten werden um 10/20/30/50% gekürzt und die Leute können weiterhin mit 60 in den Ruhestand“. Das wäre wenigstens ehrlich.

Aber unpopulär (unpopulistisch). Wer das sagt, wird bei der nächsten Wahl abgestraft.

Ach ja: Gerade lese ich in der Zeitung, dass Siemens 300 Stellen in D abbauen will. Das Geschäft (Gebäudetechnik) soll nach Schweden verlagert werden. Na ja, jedenfalls keine 3000 Stellen.

Gruss
Laika