Das Verb "joggen" mit einem Substantiv

Guten Morgen!

kann man „joggen“ mit einem Substantiv in einer Klammer verwenden?

Ich spiele gern und oft Musik
Ich höre gern und manchmal Musik
Ich spiele gern Gitarre

Die Frage ist, ob man auch mit „Joggen“ so etwas anstellen könnte. Oder ist so eine Kombination mit diesem Verb nicht möglich?
Ich jogge gerne

Danke sehr

Hallo Nadja,

mir fällt keine Möglichkeit ein, joggen auf diese Art mit einem Substantiv zu verbinden. Lediglich mit einer Präposition zusammen: Ich jogge mit Freunden. Ich jogge um den Baggersee.

Grüße
Siboniwe

Ich spiele gern DIE Gitarre
Ich jogge gern DIESE Strecke
Ich höre gerne joggend Musik

Hallo,

Ich spiele gern die Gitarre. - halte ich für hochsprachlich nicht korrekt, zumindest ungewöhnlich. Standarddeutsch heißt es: Ich spiele Gitarre. Einzige Ausnahme, die ich kenne: wenn ich Gitarrespielen gegenüber Geigenspielen betonen will, aber auch da würde ich bei der Formulierung zumindest stutzen.

Ich jogge gern diese Strecke - das schreit nach einer Präposition, obwohl es möglich ist, so zu formuieren. Das Problem liegt, glaube ich darin, dass „joggen“ ein zwar inzwischen im Deutschen angekommenes Wort ist, aber es dennoch nicht so ganz problemlos genutzt werden kann.

Ich höre gern joggend Musik. - Hier ist „joggen“ ja nicht das Verb, sondern eine Partizipialkonstruktion, die für ein Adjektiv steht, analog zu Ich höre gern laut Musik.

Grüße
Siboniwe

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Für mich gibt es kein „korrektes“ Deutsch, denn der Zweitname von „korrektem Deutsch“ ist Unlogik und Willkür.
Solange ein Beamter kein Beamteter ist, solange eine Hambrücker Straße nach Hambrücken und nicht nach Hambrück führt. solange es eine Reserveallee statt einer Allee der Reserve gibt, ist es sinnfrei, sich über solche Spitzfindigkeiten zu unterhalten.

Der letzte Klopper:
Quentchen oder Quäntchen?

Schreib, was Du willst, denn es ist je nach bevorzugter Herleitung beides richtig.

Natürlich gibt es korrektes Deutsch.

Wenn ich nur mit mir rede, sage ich:
Akapfninotz umkehrblotsch rapplfkn.

Nur: wenn ich mit anderne Menschen rede, ist mein Ziel zu kommunzieren. Wenn ich verstanden werden will, muss ich mich an Sprachregeln halten.

Und wenn jemand, wie Nadja, Deutsch lernt, dann hilft es ihr nicht, wenn sie weiß, dass irgendwo in Deutschland jemand schreibt: „Isch esse Schoklad vum Flissband.“

Natürlich kann man Regeln brechen, aber dazu muss man sie erst einmal verstehen (was du, wenn ich nach deinem 3. Beispiel gehe, nicht tust). Nur eine Sprache sprechen, heißt nicht, die Regeln zu verstehen (auch die Absurditäten, die mitunter darunter sind).

Was dein Quentchen / Quäntchen Beispiel betrifft, so handelt es sich um Rechtschreibung, nicht um Grammatik, um die es im UP ging.

Grüße
Siboniwe

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Nein, weil „spielen“ eine Akkusativ-Ergänzung zulässt, aber „joggen“ nicht.
Ändern kann man das durch Präfigierung.
Dann entstehen zwar ungewöhnliche und „kreativ“, aber grammatikalisch stimmig klingende Sätze.

Ich bejogge gerne diese Strecke.
Ich bejogge gern den ganzen Park.
Diese Straße wird mittlerweile jeden Tag bejoggt.

Inzwischen hat es sich auf ca. 10 Strecken eingependelt, die ich je nach Lust und Laune bejogge.

Gruß
F.

In welchem verquasten Winkel des deutsprachigen Raumes spricht man so? Oder anders gesgat: Warum antwortet jemand, wenn er es nicht weiß?

Beim Verb „ein Instrument spielen“ wird das Objekt immer ohne bestimmten Artikel benannt. In der Schriftsprache sowieso, aber auch mündlich.

Anders indes in der Orchestersprache: Hier
spielt Hans Mustermann die erste Geige,
Fritz Müller die Pauke,
Hans Meier, Dieter Schmitz und Kurt Mayer spielen die Trompete, und
Liesel Müller spielt die Harfe.

Hier geht es aber bei den Instrumentbezeichnungen um die Orchester-Besetzung, also um die Instrument-Kategorie.

Metapher

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… sofern man jede sprachliche Insuffizienz als „kreativ“ ansehen möchte :stuck_out_tongue: Als Ratschlag für Deutschlernende sicher kaum opportun.

Aber wahrscheinlich schafft es auch ein beklopptes „bejoggen“ eines Tages in den Duden:

Gruß
Metapher

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… und dazu möglichst noch weitere kreative Neubildungen:

Er hat sich wieder mal verjoggt.
Die Wege im Park sind schon völlig zerjoggt.
durchjoggte Nächte / Morgenstunden

:wink:

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Wer hier etwas nicht weiß, lassen wir mal offen.
Vater haut nicht auf Pauke, sondern auf die Pauke und Peter zupft den Bass und zupft nicht Bass.

Aber wahrscheinlich ist mein Winkel so verquast, dass er eben ein gewisses intellektuelles Niveau voraussetzt, die Unlogik der deutschen Sprache nachvollziehen zu können. :smile:

Ich bin hier 'raus.

YMMD :joy:

Natürlich kann ich das Deinige nicht erreichen. Nur: hier geht es nicht um „Intellektualität“, auch nicht um „intelligenz“ (was du wahrscheinlich meintest - also etwas ganz anderes), sondern um Sachkenntnis in Grammatik und Sprachgebrauch.

Hier ging es um das Verb „ein Instrument spielen! Nicht um zupfen, hauen, blasen, oder sonstwas Intellektuelles.

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Worin besteht die Insuffizienz?

Als „Ratschlag“ für Lernende nicht sinnvoll, das ist klar.

Im Duden steht so viel Deppertes, do is ma dös wuaschd.
I bin jo koa stingada Zwiebelfisch.

Gruß
F.

<*)))><
Fischchen für Nichtwissen und Schwanz einziehen, wenn einem sachkundiger Gegenwind entgegen bläst.