Hallo Jochen!
Werden wir alle bald nach ihrer Pfeife tanzen?
Nach wessen Pfeife: der der Politiker, denen die Anschläge eine vorzügliche Möglichkeit bieten, auf weitere Sicherheitsmaßnahmen zu pochen? Und wo ist die Grenze, an der diese Maßnahmen ein Ende finden?
Oder meinst Du nach der Pfeife ominöser Terroristen? Beinahe wöchentlich wird uns doch gesagt, daß die Terroristen unsere Werte bekämpfen, aber wir uns diese von ihnen nicht zerstören lassen. Also kann es auch nicht deren Pfeife sein, nach der wir tanzen.
Was ich in dem von Dir genannten Artikel lese, ist wieder einmal die Behauptung eines sogenannten Terrorismusexperten, und wieder einmal handelt es sich dabei um Rolf Tophoven. Er behauptete bereits zwei Stunden nach den Londoner Anschlägen des 7. Julis, diese trügen die Handschrift al-Qaidas. Doch er behauptet etwas, ohne es zu belegen. Da könnte ich ebenso Terrorismusexperte sein, wenn man dubiose Spekulationen anstellen darf, ohne den Nachweis antreten zu müssen.
Beinahe zeitgleich raunte Tophoven in die Mikrofone und Notizblöcke, eine al-Qaida gebe es eigentlich nicht mehr; sie wäre vielmehr zu einer Form des Denken und Handelns geworden.
Dies war eine sehr nützliche und offenbar wichtige Aussage, nachdem sich eine bisher unbekannte Terrorgruppe am 7. Juli via Internet zu den Anschlägen bekannt hatte. Seit dem 11.09.2001 war ich recht verwundert über den geradezu inflationären Anstieg unbekannter Terrorgruppen, die Anschläge verübt und Botschaften übers Internet verbreitet haben sollen. Doch kaum jemand stellte die Frage nach der Authentizität. Dank Tophoven wissen wir nun, daß alles und jeder al-Qaida sei kann und niemand sich mehr über unbekannte, phantomartige Terrorgruppen den Kopf zerbrechen muß.
Zu Rolf Tophoven siehe auch:
Bevor wir über zukünftigen und Dauerterror sprechen und somit den zweiten vor dem ersten Schritt machen, sollten erst einmal die Anschläge des 11.9. aufgeklärt werden. Vier Jahre hatten die US-Ermittlungsbehörden Zeit, die Zweifler, oft und gerne als Verschwörungstheoretiker tituliert, endlich verstummen zu lassen.
So wäre beispielsweise eine positive DNS-Indentifikation jener vermuteten Entführer, die ins World Trade Center geflogen sein sollen, nicht unerheblich gewesen. Doch es gab sie nicht. Der Autor Gerhard Wisnewski fragte am 23.01.2004 Frau Ellen Borakove (Director of Public Affairs, Office of the Chief Medical Examiner, New York), ob einer der Hijacker, die mit den zwei Flugzeuge ins World Trade Center stürzten, mit Namen identifiziert worden wären. Borakoves Antwort per Fax am 02.02.2004 war kurz und prägnant: „No“. (Siehe „Mythos 9/11“ (S. 120), Gerhard Wisnewski, Droemer-Knaur.)
Welche Pfeife ist es also, nach der wir tanzen (sollen)?
Marco