Hallo,
ich wüßte gern, wie man ganz allgemein, also nicht nur im Christentum, religionswissenschaftlich einen Gott definiert.
Möglichst in wenigen, klaren Punkten, etwa so, wie ein Biologe Tiere oder Pflanzen definiert.
Vielen Dank, Anne
Hallo,
ich wüßte gern, wie man ganz allgemein, also nicht nur im Christentum, religionswissenschaftlich einen Gott definiert.
Möglichst in wenigen, klaren Punkten, etwa so, wie ein Biologe Tiere oder Pflanzen definiert.
Vielen Dank, Anne
Der Begriff „Gott“ stammt vermutlich aus dem Germanischen und bedeutet „der angerufene“.
die in meinen Augen gebräuchlichste Umschreibung wäre in etwa:
Kommt darauf an …
ich wüßte gern, wie man ganz allgemein, also nicht nur im
Christentum, religionswissenschaftlich einen Gott definiert.
Möglichst in wenigen, klaren Punkten, etwa so, wie ein Biologe
Tiere oder Pflanzen definiert.
… ob man die Sicht
annimmt - in 1. Lesung.
Dann kommt noch der persönliche Wunsch davon eine „Vorstellung“ zu haben. „Esel würden sich Gott als Esel vorstellen“. Einstein sprach von „dem Alten“. In vielen Videos, die ich gesehen habe wird nichts definiert nur „She“ gesagt.
Dann gibt es auch noch sog. ursprüngliche oder primitive (im soziologischen Sinne) Kulturen, die so was gar nicht kennen. Die haben zwar Geister, die da „draußen“ vor dem Dorf sind, aber sie sind nicht Bestandteil ihrer Kultur/Riten/Religion.
Gruß
Stefan
So allgemein wie möglich:
soziomorphe Weltdeutung
Hallo Baloo1979,
fiktive
und damit ist bereits eine Definition gegeben, die nur Menschen teilen können, die nicht an Göttliches glauben. Das ist zu eng.
um unerklärliche Naturphänomene
auch erklärliche
Gruss
Mike
Hallo Anne,
ein Wesen, das als übernatürlich verehrt wird und dem man (auch) Geistigkeit zuschreibt, also ein intelligentes oder wenigstens geistbegabtes Wesen mit unbekannter Macht, die hinter der logisch erfassten und der logisch nicht erfassten Natur steht, hinter den Dingen, die ohne sie erklärbar wären, ebenso wie hinter den Dingen, die evtl. nur durch sie erklärbar sind.
nicht nur im Christentum
Im Christentum ist sie absolut, wahrhaftig, überzeitlich, reingeistig, allgütig, allweise, allmächtig.
Gruss
Mike
Hallo,
fiktive
und damit ist bereits eine Definition gegeben, die nur
Menschen teilen können, die nicht an Göttliches glauben. Das
ist zu eng.
welches Wort sollte denn besser passen, schliesslich hat jeder Gläubige, der das schonmal erfahren hat, seine ganz persönlichen Vorstellungen von Gott.
um unerklärliche Naturphänomene
auch erklärliche
Eben, mit Gott ist alles (und damit auch nichts) erklärbar 
Gruss
T.
welches Wort sollte denn besser passen
Keines. Das Wort muss ersatzlos gestrichen werden. Es bedeutet, dass Gott nicht existiert, sondern eben nur fiktiv ist. Damit handelt es sich um eine atheistische Definition und keineswegs um eine global brauchbare.
Der Gott ‚anderer‘ könnte theoretisch fiktiv sein
Hallo Torsten,
schliesslich hat jeder Gläubige,
der das schonmal erfahren hat
nicht nur der, sondern sogar schon der, der es „nur“ gehört hat und Ihm gegenüber offen ist
seine ganz persönlichen Vorstellungen von Gott
Das ist an sich richtig. Aber es hat auch jede (-r) eine ganz persönliche Vorstellung von der Welt, und doch ist diese Welt nicht
fiktiv
Wenn nichts in der Welt absolut ist, so ist dies nahezu die gleiche Aussage wie „das Absolute ist ausserhalb der Welt“. Beide Vorstellungen arbeiten ohne Fiktives, nur behauptet die eine, die andere sei fiktiv.
Wenn das Übermenschliche existiert oder nicht existiert, ist es in der Gedankenwelt dessen, der eins von diesen beiden Dingen denkt, beidemal nicht fiktiv, wenn er sich konsequent an das eine der beiden Dinge hält. Wer sich daran hält, dass das Göttliche existiert, der rechnet damit, dass es ausserhalb des Menschen ist; wer sich daran hält, dass es nicht existiert, macht sich zwar vielleicht ein fremdes, aber kein eigenes Bild, sondern kritisiert die angeblich fiktiven Bilder anderer und nicht sein eigenes. Also ist das eigene Gottesbild sowohl für den Gläubigen als auch für den Nichtgläubigen nicht fiktiv. Für den einen ist es gerade deshalb überhaupt wirksam, weil er glaubt, dass es ihn etwas angeht. Für den anderen ist es nicht existent als etwas, was ihn etwas angehen würde.
mit Gott ist alles
wenn man so will ja
(und damit auch nichts) erklärbar
Selbst der Gottesbegriff ohne die Existenz eines Gottes ist nicht fiktiv, da er ein Gedanke ist, der die Welt bzw. das Weltbild religiöser Menschen auf etwas hinordnet. Der religiöse Mensch kann sich längst nicht alles aus Gott erklären, spätestens dann, wenn er Gott rechtfertigen muss oder Gott etwas fragt. Würde er sich einen Gott in Gedanken herstellen, könnte er sich diesen so erschaffen, dass Er keine Widersprüche hätte. Was sich der Mensch hingegen zu weiten Teilen herstellt, ist ein (eigener, persönlicher, subjektiver) Gottesbegriff, nicht aber ein Gott.
Die Frage ist nicht, ob die Gedanken an einen übermenschlichen Sinn des Lebens von Menschen gemacht sind (dies wäre nicht die Frage nach Gott, sondern die Frage nach Religion), sondern wie diese Gedanken genannt werden bzw. worauf hin sie sich ausrichten. Solche Gedanken sind dann nicht fiktiv, wenn es um ihren Begriff geht, da Begriffe gemeinhin das sind, was Menschen verbindet, und nicht das, was Menschen und ihre Weltbilder trennt.
Der Gott, der mich (als Begriff) etwas angeht, ist also egal ob ich Christ (oder Atheist) bin nicht fiktiv.
Gruss
Mike
Guten Tag,
Neben dem Einwand gegenüber dem Begriff „fiktiv“ muss ausserdem angeführt werden, dass damit nur ein recht spezifisches Konzept beschrieben wird, das man „God of the Gaps“ nennt. Gott wird dabei herangezogen, um alle Gaps in der Welt und im Denken irgendwie wegzuargumentieren.
Daraus folgt, dass „Gott“ obsolet werden würde, wenn es der Menschheit gelingt, all diese Lücken zu schließen. Dies widerspricht aber radikal den Ansichten der Abraham-Religionen, in deren Verständnis Gott viel, viel mehr ist.
Keines. Das Wort muss ersatzlos gestrichen werden. Es
bedeutet, dass Gott nicht existiert, sondern eben nur fiktiv
ist. Damit handelt es sich um eine atheistische Definition und
keineswegs um eine global brauchbare.
Dann sollte man Gott deiner Meinung nach gar nicht erst versuchen zu definieren?
Hallo auch,
Eine Personifikation des Unbekannten und Unkontrollierbaren, um damit leichter umgehen zu können.
Je weiter die Kulturentwicklung voranschritt, desto abstrakter wurde der Begriff. Von Baumgeistern und sehr menschlichen Olympbewohnern zu unsichtbaren Wesen, und über einen einzigen Gott überhaupt bis zur „Mutter Natur“ und „den Genen“ die auf wundersame Weise alles kontrollieren, das wir nicht im Griff haben.
Grüße Bellawa.
Nein, ich sage nur, dass man bei einer zwingend atheistischen Definition nicht von der „gebräuchlichsten“ Definition sprechen kann.
Hallo,
ich wüßte gern, wie man ganz allgemein, also nicht nur im
Christentum, religionswissenschaftlich einen Gott definiert.
Möglichst in wenigen, klaren Punkten, etwa so, wie ein Biologe
Tiere oder Pflanzen definiert.
Die Physik würde einen reinen Geist ohne Anwesenheit von Materie wahrscheinlich am treffendsten mit Energie umschreiben.
Ein Gott als reine Energie mit der Fähigkeit zu denken, zu fühlen, eben mit den Fähigkeiten, die wir einem Geist zuschreiben.
Außerdem allmächtig, ewig und nicht wie wir an die Fesseln von Zeit und Raum gebunden.
Viele Grüße
Markus
Widerspruch zum Monotheismus
Hallo,
erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Nach den meisten Eurer Definitionen, deren wissenschaftliche Grundlage ich leider nciht prüfen kann, wäre auch ein Teufel ein Gott, wenn auch ein Böser, und damit einige monotheistische Religionen nicht monotheistisch.
Mal abgesehen von der christlichen Dreieinigkeit und der ganzen Heiligen.
Die einzige Definition, die dies ausschließt, ist jene, die Allmacht voraussetzt - wobei lt. Bibel die Allmacht des allmächtigen Gottes ja auch nicht 100%ig ist (den Teufel hat er schließlich nicht unter Kontrolle, sonst gäbs ihn nicht).
Mir gehts dabei nicht um Teufelsanbeterei (ik will den Düvel dön un wat anbeedn), sondern um die Unlogik innerhalb der Religionen.
Finde schon unlogische Krimis schrecklich genug.
Gruß, Anne
Hallo Anne!
Nach den meisten Eurer Definitionen wäre auch ein Teufel ein Gott
Die einzige Definition, die dies ausschließt, ist jene, die
Allmacht voraussetzt
Nicht ganz, ich erinnere da insbesondere an Mikes (alias Dahindens) Definition, wonach etwas als Gott gilt, wenn es „als übernatürlich verehrt wird“. Der Teufel wird nicht verehrt, außer in Satanskulten, und dort kann er gut und gern als ein Gott gelten.
Zur Verehrung gehört, je nach Religion: Gebete, Opfer, Einhalten von Geboten & Verboten, Aufstellen von Bildern und Symbolen, Festtage. (Vielleicht fällt jemandem mehr ein als mir, aber Du weißt ja, was ich meine.)
Liebe Grüße
Immo
Hallo Anne,
Du hattest nach einer allgemeingültigen religionswissenschaftlichen Definition des Begriffs ‚Gott‘ gefragt und jetzt folgerst Du messerscharf aus den Antworten, monotheistische Religionen seien unlogisch. Das ist - mit Verlaub - Blödsinn. Auch wenn Du da Deinen Nektar aus verfehlten Antworten und unscharfen Definitionen saugst - Deine Schlussfolgerung wird dadurch nicht sinnvoller.
Zunächst: es gibt keine allgemeingültige religionswissenschaftliche Definition des Begriffs ‚Gott‘. Gott ist einfach kein wissenschaftlicher Begriff. Punktum. Was ein Gott ist, definieren die diversen Religionen selbst - und das teilweise sehr unterschiedlich. In manchen - speziell in den grossen monotheistischen - Religionen wird das ‚Definieren‘ sogar ausdrücklich vermieden, es ist ‚tabu‘ (vgl. das erste(!) Gebot des Dekalogs). Eine Art Definition kann man dann allenfalls indirekt aus den dem jeweiligen Gott beigelegten Attributen ableiten.
Es ist, wie schon gesagt, nicht Aufgabe der Religionswissenschaft, den Begriff ‚Gott‘ allgemeingültig zu definieren; sie kann allenfalls einen kulturell und zeitlich einigermaßen genau umrissenen Gottesbegriff untersuchen. Ansonsten ist die Fragestellung, was man allgemein, also abstrahiert von kulturell und zeitlich näher bestimmten Gottesbegriffen, unter einem ‚Gott‘ versteht, trivial. Der Begriff ‚Gott‘ bezeichnet in diesem Sinne die Vorstellung eines personalen Wesens mit übermenschlichen Fähigkeiten, das mit den Menschen interagiert. Diese Interaktion (wobei es nun unerheblich ist, ob der göttliche ‚Partner‘ dieser Interaktion real oder nur imaginiert ist) findet ihren Ausdruck in sozial verbindlichen Formen (Riten). Wenn in einer Kultur Vorstellungen verschiedener Klassen oder Gattungen von personalen Wesen mit übermenschlichen / übernatürlichen Fähigkeiten existieren, so bezeichnet der Begriff ‚Gott‘ die oder das Wesen der höchsten, machtvollsten dieser Klassen oder Gattungen.
Grundsätzlich: Logische Konsistenz ist kein konstitutives Element von Religionen. Das unterscheidet sie von Wissenschaft im Allgemeinen und Philosophie im Besonderen. Wenn Du Dich beklagst, Religionen seien unlogisch, dann beklagst Du Dich darüber, dass Religion keine Wissenschaft ist. Damit erzählst Du nun wahrlich nichts Neues - lass dir versichern, dass fast alle Menschen sich dieser Tatsache vollauf bewusst sind.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hallo Anne,
wäre auch ein Teufel
ein Gott, wenn auch ein Böser, und damit einige
monotheistische Religionen nicht monotheistisch.
Mal abgesehen von der christlichen Dreieinigkeit und der
ganzen Heiligen.
Die einzige Definition, die dies ausschließt, ist jene, die
Allmacht voraussetzt - wobei lt. Bibel die Allmacht des
allmächtigen Gottes ja auch nicht 100%ig ist (den Teufel hat
er schließlich nicht unter Kontrolle, sonst gäbs ihn nicht).
Mir gehts dabei…
… um die Unlogik innerhalb der Religionen.
Finde schon unlogische Krimis schrecklich genug.
wahrscheinlich liegt es daran, daß Du mit „Logik“ nix am Hut hast.
Dazu gehört mehr, als nur etwas zusammen zu schwafeln.
Wenn Du „innerhalb der Religionen“ Logik suchst, dann mußt Du erst
einmal das Innenverständnis dieser Religion ergründen oder es
zur Kenntnis nehmen, wie es offeriert wird.
Von „außen“ gibt es keine Logik für eine Religion.
So ist es Quatsch, wenn Du Deine Definition von „Gott“ (für Dich sind
Heilige, Geister, Teufel usw. auch Götter)in eine Religion hinein
interpretierst und diesen Deinen eigenen Unsinn dann hinterfragst,
kritisierst, anprangerst.
Also übe Dich erst mal schön in Logik (vielleicht liest Du mal was
darüber wenn Du es nicht selbst bringst), dann kannst du hier
antreten ohne Dich zu blamieren.
Gruß VIKTOR
Gott ist der ganz andere
Hallo Leute,
das Zitat in der Überschrift stammt von Karl Barth. Ich glaube (sic!), er wollte damit das Bilderverbot neu beleben, zumindest in Beziehung auf Gott - oder zumindest die sehr genauen Vorstellungen hinterfragen, welche Theologen des ausgehenden 19. Jahrhunderts von Gott hatten. Wenn wir Offenbarungen und deren Authentizität mal außen vor lassen, ist jedes Gottesbild anthropomorph. Vermutlich wäre auch eine authentische Offenbarung anthropomorph, denn Gott müsste sich, um kommunizieren zu können, so ausdrücken, dass die Menschen, denen er sich offenbart, ihn auch verstehen können. er müsste also menschliche Begriffe benutzen. Das Problem ist, dass diese eventuell nicht geeignet sind, das Wesen eines Gottes inhaltlich korrekt zu kommunizieren (siehe hierzu auch die erkenntnistheoretische Debatte in der Quantenmechanik zu den verwendeten Begriffen).
Nach dem Durchlesen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob mein Beitrag zielführend ist, aber vielleicht versteht ja jemand, wie ich das meine (wenn nicht, wäre das auch eine Bestätigung meiner These).
Grüße, Thomas
Lieber Tychiades,
Jein. Natürlich darf man nicht theologisieren, aber ich denke schon,
dass es gerade Aufgabe der Religionswissenschaft ist ( vor allem wenn sie sich als „vergleichend“ versteht), sich ihre eigene Metasprache zu
schaffen, dazu gehört es auch, zu wissen worüber man redet, ob über Zwischenwesen oder eben Götter oder einen Gott, ganz ohne eine Defenition geht es eben nicht und man kommt sich doch wohl schon ein bisschen blöde vor, wenn man immer " die sog. „Götter“ bei den…" schreiben soll. Sollte keine Abstraktion möglich sein, ist vielleicht auch die Wissenschaft überlüssig.
Ob Gladigows „Soziomorphe Interpretation von Welt“ aus dem HrwG ausreicht, weiß ich nicht, aber ehrlich gesagt, finde ich sie wirklich nicht schlecht.
Das ist jetzt für dich wahrscheinlich auch Kalter Kaffee, sind ja auch nicht meine Argumente oder Defenitionen, dachte, ich merke es aber nochmal an.
Grüße Sober