hallo!
ich kann die unzufriedenheit der lehrerin schon nachvollziehen…
liebe ist meiner erfahrung nach etwas, das immer da ist, als grundmatrix sozusagen, mir gefällt dazu goethe:
„Denn das Leben ist die Liebe und des Lebens Leben Geist“
aus dem west-östlichen divan, es gibt bekannteres von ihm.
das ist ein großes thema.
das sich, so wie ich es sehe, erst mit den jahren- bestenfalls- im menschen entfaltet, die liebe sich entfaltet.
es mit verliebtheit zu verwechseln oder gar auf die biologische ebene zu reduzieren geht m. e. fast völlig an der liebe vorbei.
denn liebe in größerer tiefe ist keine emotion mehr und schon gar nicht biologie, sie ist geist (was nicht dasselbe ist wie gedanke).
sie zu beschreiben ist so eine sache, in ihrer tiefsten mir bekannten form kann sie nur erfahren werden, hat aber gewisse „symptome“:
diese liebe ist nicht gebunden an einen menschen, an eine sache, sie ist grenzenlos.
das wussten schon die mystiker (und schwiegen überwiegend dazu).
sie will nicht, sie will gar nichts, weder erfüllung noch besitzen noch bindung noch sonst irgendwas. sie ist.
so wie ich es beobachte, gibt es stufen der entfaltung dieser höchsten liebe, oder besser, „der realisierung“.
der mensch ringt (im besten falle) mit seinem menschsein, zu dem biologische ebenen gehören wie du sie beschreibst, und emotionale. verliebtheit gehört auch dazu.
ich sehe das als eine ständige spannung zwischen „niederen“, irdischen trieben und notwendigkeiten und der höchsten ebene, die eben liebe mir zu sein scheint.
aus dieser spannung entsteht , im besten falle, entwicklung, die immer nur die realisierung der höchsten liebe zum tiefsten ziel hat.
auf diesem entwicklungsweg kommt irgendwann auch einmal der punkt, an dem wir bemerken, dass die liebe, die wir im aussen suchen (die nur ein abbild der höheren liebe ist, eine projektion) eigentlich im innen, in uns zu finden ist.
damit wären wir schon recht weit, das wäre eine höhere stufe der realisation der höchsten liebe, aber auch das halte ich noch für eine projektion, denn ganz am ende hört die trennung auf, jede trennung, sogar die zwischen innen und aussen.zwischen objekt und subjekt.zwischen liebe und menschsein.
dann ist da nur noch liebe.
die sich selbst im menschsein erfährt.
in der gelebten realität erkenne ich die meisten lieben , im besten falle, als eine mischform zwischen trieben, emotionen und wirklicher, freier und unbedingter liebe.
das ist „normal“.
das ist polariät, in der wir leben und am leitstrahl der liebe aber dürfen wir uns- im besten falle- immer mehr ausrichten.
sind wir weit auf diesem weg voran geschritten, kann dazu nur noch geschwiegen werden.
ausser, jemand fragt, weil er sich gedanken über den weg macht oder machen soll
beste grüße,
zahira