Komisch nur, dass sich doch so manche Menschen trotz
mangelnder Zwänge darauf einlassen.
Zum einen gibt es diese Zwänge sehr wohl. Bei jeder Gelegenheit versuchen die Bepartnerten dich spüren zu lassen, dass du ja nur eine halbe Portion bist. Z. B. wenn du eingeladen wirst. Und wenn du aus Gesprächen ausgeschlossen wirst, weil du ja nichts zu sagen hast. Hauptsächlich Frauen benehmen sich so. Dazu kommt die Allgegenwart der „Liebe“ in Film und Fernsehen, Popmusik und Werbung. Wir haben ein Klima, wo es selbstverständlich ist, dass diese Liebe das einzige Ziel im Leben ist. Da gehört schon eine Portion Abgebrühtheit und viel Selbstwertgefühl dazu, um da wirklich drüberzustehen. Wer das nicht hat, wird sich möglichst bald (wieder) bepartnern, nur um „dazuzugehören“.
Zum zweiten beginnen die „Zwänge“ auch nicht sofort. Wenn man verliebt ist, merkt man einfach nicht, wie man Stück für Stück seine Person in den Hintergrund stellt. Erst nach Jahren, wenn die Hormone aufhören und man den Menschen mit klaren Augen sieht, dämmert so einiges. Aber dann ist es zu spät. Haus gekauft, Kinder erzeugt, die Rolle der prefekten Familie einstudiert. Da wieder rauszukommen ist nicht leicht. Das gilt für Männer wie für Frauen, wobei es Männer noch einen Zacken schwerer haben.
Grüße Bellawa.