Degeneriert die Menschheit über kurz oder lang?

Ich frage mich grade, ob unsere Sinnesorgane so nach und nach degenerieren, wenn es keine evolutionären Druck mehr gibt.

Nehmen wir beispielsweise den Geruchssinn. Ob jemand gut oder schlecht riechen kann, spielt bei der Partnerfindung bzw. Fortpflanzung in der Menschheit quasi keine Rolle mehr. Ebenso ob ein Menschen gut oder schlecht sieht.

Führt das nicht auf lange Sicht dazu, dass die betreffenden Sinne immer schlechter werden? Führt unsere hochentwickelte Medizin dazu, dass der Mensch an sich immer fragiler wird?

*grübelt*

der Zerschmetterling

Ist schon längst passiert
Guten Tag,

im Vergleich zu unseren evolutionären Groß-Groß-Groß-Neffen, den Mäusen haben wir zwar noch die Plätze auf unseren Genen für vielfältige Geruchsempfindungen, allerdings ist genau das passiert was du sagst: Sie sind mangels Selektionsdruck zum Erhalt defektös und funktionsunfähig.

Ebenso ob ein Menschen gut oder schlecht sieht.

Hmm. Hmm. Hmm. Beim Sehen denke ich eher nicht.

Führt das nicht auf lange Sicht dazu, dass die betreffenden
Sinne immer schlechter werden? Führt unsere hochentwickelte
Medizin dazu, dass der Mensch an sich immer fragiler wird?

Könnte sein.
Könnte zum Problem werden,
falls es nicht schon eins ist!

Gruß

Stefan

Moin,

Ich frage mich grade, ob unsere Sinnesorgane so nach und nach
degenerieren, wenn es keine evolutionären Druck mehr gibt.

der Mensch ist ein Generalist.
Er kann besser sehen als ein Hund, besser riechen als ein Adler, ist beim Hören in einer niedriegen Liga angesiedelt, wie beim Schmecken und Riechen.
In Summe ist er aber recht gut ausgestattet.

Nehmen wir beispielsweise den Geruchssinn. Ob jemand gut oder
schlecht riechen kann, spielt bei der Partnerfindung bzw.
Fortpflanzung in der Menschheit quasi keine Rolle mehr. Ebenso
ob ein Menschen gut oder schlecht sieht.

Vorsicht. Gerade in letzter Zeit vermehren sich Hinweise, daß unterschwellige/unterbewuste Geruchwahrnehmungen bei der Partnerwahl eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen

Führt das nicht auf lange Sicht dazu, dass die betreffenden
Sinne immer schlechter werden? Führt unsere hochentwickelte
Medizin dazu, dass der Mensch an sich immer fragiler wird?

Sinne müssen so gut sein, daß ein Individuum damit (über)leben kann.
Wenn Du nicht sehen und riechen kannst, wo die nächste Frittenbude und der nächste Supermarkt ist, musst Du verhungern :wink:

Gandalf

Wenn Du nicht sehen und riechen kannst, wo die nächste
Frittenbude und der nächste Supermarkt ist, musst Du
verhungern :wink:

Naja, was uns an Sinnen fehlt, machen wir durch Technologie wett. Wir haben Sehhilfen, Hörhilfen, wir entwickeln Maschinen, die ausgleichen was uns an Körperkraft fehlt. Dank unserer Technologie können Menschen überleben, denen dies früher nicht möglich war. Das soll übrigens nicht in Richtung Eugenik & Co gehen, ich halte unsere Technologie für eine großartige Sache. Wir werden vermutlich in wenigen Jahren in der Lage sein, Blinde wieder sehen zu lassen, Menschen die heute an den Rollstuhl gefesselt sind wieder gehen zu lassen, etc…

Was sonst die Evolution erledigt, machen wir durch Technologie. Ich frage mich halt ein wenig, ob der Mensch dabei so nach und nach auf der Strecke bleibt und ob wir die Evolution nicht schon längst auf einer technologischen Schiene weiterführen…

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Hallo!

Ich meine, dass es für den Sehsinn nachgewiesen sei, kann Dir aber keine Quelle angeben. Brillen gibt es seit einigen Jahrhunderten. Heute ist es kein nennenswerter Nachteil mehr, einen Sehfehler zu haben. Die Gendrift sorgt dafür, dass die Menschheit im Mittel schlechter sieht als noch vor 1000 Jahren.

Auch gewisse Erbdefekte werden auf die Dauer zunehmen: Während ein Bluter noch vor hundert Jahren schlechte Chancen hatte, seine Gene weiterzugeben, sieht es heute sehr viel „besser“ aus.

Aber die Selektion ist nach wie vor wirksam, nur wirkt sie in eine andere Richtung. Pure Spekulation: Viele Frauen „planen“ ihren Kinderwunsch wegen ihrer Karriere zu einem späteren Zeitpunkt als früher. Außerdem sind sie durch die gestiegene Lebenserwartung länger fähig, „Brutpflege“ zu betreiben. Ich könnte mir daher vorstellen, dass sich die Menopause immer weiter nach hinten verschiebt (wenn sich an den genannten zivilisatorischen Effekten über längere Zeit nichts ändert).

Michael

Hi

Was bei der Evolution landläufig gerne mal unter den Tisch fallen gelassen wird ist die Partnerattraktivität.

Für einen Vogel der von Räubern gejagt wird ist es total bescheuert, ein buntes, prächtiges Kleid zu tragen und noch wild in der Gegend herumzubalzen. Und dennoch tun sie es.

So wird auch der Mensch weiterhin nach Äußerlichkeiten und allen versteckten, bisher unbekannten Dingen „sortieren“ und diese attraktiveren Menschen werden im Schnitt mehr zu Nachwuchs kommen als andere.

Allerdings sprechen wir hier nicht von 100 Jahren, sondern mindestens von tausenden Jahren, bis sich da was drastisch bemerkbar macht, insbesondere, weil der Genpool riesig ist (bis auf wenige Ausnahmen, wo Menschenpopulationen sehr isoliert leben).

Eher kommt wieder ein großer Krieg, wo es dann doch wieder auf die körperliche „Zähigkeit“ ankommt.

Ein interessanter Faktor fällt mir noch ein, immer mehr Jungen haben von Geburt an irreperabele Störungen an ihren Hoden, was vermutlich auf Chemikalien in unserer Umwelt zurückzuführen ist, die wir täglich einnehmen und kaum ausweichen können. Diese Männer können sich nicht fortpflanzen. Werden wir in Zukunft Chemikalienresistenter sein?

Grüße

Karana

Ja, aber nicht deswegen…
ich glaube das problem liegt eher darin, dass im schnitt intelligente leute, die ein geordnetes leben führen udn sich gedanken machen ob und wann sie kinder bekommen meistens 0-3 kinder haben und die anderen eher 4-8 und damit meine ich nicht, dass jede familie mit mehr als 3 kindern „assi“ ist, aber im schnitt ist das so. und denken wir dann500 jahre weiter, dann ist klar zu wlechen leuten hin sich das verhätnis verschiebt…

Hallo,

Ich frage mich grade, ob unsere Sinnesorgane so nach und nach
degenerieren, wenn es keine evolutionären Druck mehr gibt.

im Prinzip wird es wohl so sein, aber da es bei der Wirkzeit
von Evolution um zig bis hunderte Generationen geht, ist
abzusehen, das über kurz oder lang die Gentechnologie diese
Effekte aufhebt und wahrscheinlich sogar entgegengesetzt
verbessert, bevor deutliche Verschlechterungen und merklich
Degeneration wirksam werden.

Eine andere Frage ist sowieso, ob die Menschheit auf lange
Zeit als biologische Wesen weiter existiert oder nicht
doch in ferner Zukunft sich auf völlig andere
Daseinsformen transformiert.
Gruß Uwi

Nehmen wir beispielsweise den Geruchssinn. Ob jemand gut oder
schlecht riechen kann, spielt bei der Partnerfindung bzw.
Fortpflanzung in der Menschheit quasi keine Rolle mehr.

Hallo,

das ist schon mal ein grosser Irrtum, der spielt eine grössere Rolle als je zuvor, und eine millardenschwere Industrie für Parfüm, Deodorants usw. lebt davon. Wenn man der Werbung glauben darf, hat man ohne Axe oder Boss oder wie immer das Zeug heisst überhaupt keine Chance auf Fortpflanzung.

Und gerade was die Gerüche angeht, da gibt es ja inzwischen Tausende, die es nie zuvor gegeben hat - da ist eher zu erwarten, dass wir dahin mutieren, eines Tages Dioxin zu riechen oder Pflanzenschutzmittel - vorausgesetzt, es gibt bis dahin überhaupt noch unbehandelte Lebensmittel, sonst bringt die Unterscheidung ja nichts.

Gruss Reinhard

nichts davon macht im sinne der fragestellung sinn.
gruß, der zerschmetterling.

Hallo,

also evolutionärer Druck ist immer da. Auch jetzt gerade bei Dir. Er passt sich allen Situationen an.
Wir Menschen ändern uns geringfühgig, aber was in den letzten paar hudert Jahren passiert ist, hat wenig Einfluss. Die Medizin auch nicht.
Die meisten Menschen auf der Welt müssn ohne tolle medizinische Versorgung und ohne die hierzulande so viel gepriesene gesunde Ernährung auskommen. Es wird also immer gut angepasste Überlebende geben solange wir nicht die ganze Welt atomar total zerbomben.

Was die wenigen Kinder der eher Intelligenten angeht - tja, die sind dann wohl kein Erfolgsmodell.
Evolutionäre Erfolgsmodelle haben viele Nachkommen. Dadurch aber auch Überbevölkerung und steigenden Selektionsdruck (sprich: Armut. Hunger, Kriege und viele Tote, ergo viel Selektion).
Die Evolution ist alles andere als moralisch vertretbar.
Man sieht ja, was dabei rauskommt - wir z.B.: ein Desaster für fast alle Lebewesen auf der Erde.

Wir Menschen sind der beste Beweis für die Nichtexistenz eines Gottes - oder für die eines arg alternativ begabten Gottes.

Die meisten anderen Lebewesen begnügen sich damit, sich per Hunger und Krankheiten selektieren zu lassen, wir Menschen haben den Krieg und, Homo sapiens halt, die dazu nötigen Waffen und die Götter zur moralischen Unterstützung / Berechtigung erfunden.

Das Aussterben der Menschheit wäre wohl ein Segen für den Rest der Welt (vor allem für Tiere aus der Fleischindustrie, die meisten Rassetiere und alle bedrohten Arten).
Aber die Evolution funktioniert zu unseren Gunsten - oder eher umgekehrt.

Gruß, Hovke

Was die wenigen Kinder der eher Intelligenten angeht - tja,
die sind dann wohl kein Erfolgsmodell.

Hm. Doch aus evolutionärer Sicht schon. Vielmehr bilden sie eine eigene, kleinere Population, die in gesellschaftlicher Hinsicht deutlich erfolgreicher ist als der Rest und im Wesentlichen stabil bleibt.

Evolutionäre Erfolgsmodelle haben viele Nachkommen.

Nein. So einfach kannst du das nicht ausdrücken. Die Anzahl der Nachkommen ergibt sich aus den Überlebenschancen der Nachkommen. Je geringer die Überlebenschancen der Nachkommen, desto mehr müssen erzeugt werden um die Population aufrecht zu erhalten. Mit ‚Erfolg‘ oder ‚Mißerfolg‘ hat das aber zunächst wenig zu tun. Fische (mit hunderten Eiern) sind nicht weniger erfolgreich als Elefanten.

Dadurch
aber auch Überbevölkerung und steigenden Selektionsdruck
(sprich: Armut. Hunger, Kriege und viele Tote, ergo viel
Selektion).
Die Evolution ist alles andere als moralisch vertretbar.
Man sieht ja, was dabei rauskommt - wir z.B.: ein Desaster für
fast alle Lebewesen auf der Erde.

Evolution hat mit Moral ja auch nichts zu tun. Tiere handeln nicht moralisch. Menschen bemühen sich um moralisches Handeln. Es endet allerdings da, wo die Moral mit anderen Interessen kollidiert.

Wir Menschen sind der beste Beweis für die Nichtexistenz eines
Gottes - oder für die eines arg alternativ begabten Gottes.
Die meisten anderen Lebewesen begnügen sich damit, sich per
Hunger und Krankheiten selektieren zu lassen, wir Menschen
haben den Krieg und, Homo sapiens halt, die dazu nötigen
Waffen und die Götter zur moralischen Unterstützung /
Berechtigung erfunden.

Das ist falsch. Auch Tiere rotten sich mit Begeisterung gegenseitig aus, wenn sie dazu Gelegenheit erhalten (mal ‚rote Feuerameise‘ googlen). Tiere haben keinerlei Gespür dafür, ob sie mit ihrem Handeln ein Ökosystem nachhaltig schädigen. Das ‚Miteinander in Einklang‘ leben in der Tierwelt ist eine romantische Vorstellung vieler Menschen aber deswegen nicht weniger Blödsinn.

Ich will damit nicht in abrede stellen, dass wir Menschen das ganze viel effektiver und in größerem Maßstab betreiben als es den anderen Tieren derzeit möglich wäre, aber wir unterscheiden uns in unserem Verhalten nicht grundsätzlich vom Verhalten jeder Tierpopulation.

Der wichtige Unterschied ist aber, dass wir inzwischen anfangen zu lernen, was unser Handeln anrichtet und beginnen gegenzusteuern. Und das heute mit deutlich mehr Aufwand und Verständnis als beispielsweise noch vor 30 oder 40 Jahren.

Das Aussterben der Menschheit wäre wohl ein Segen für den Rest
der Welt (vor allem für Tiere aus der Fleischindustrie, die
meisten Rassetiere und alle bedrohten Arten).
Aber die Evolution funktioniert zu unseren Gunsten - oder eher
umgekehrt.

Die Tiere der Fleischindustrie existieren überhaupt nur wegen des Menschen und würden mit dem Menschen aussterben. Überhaupt ist deine ganze Aussage wieder von dieser romantischen Vorstellung einer harmonischen Welt geprägt. Die Biosphäre dieses Planeten ist in einem komplexen und stetig fliessenden Gleichgewicht und der Mensch ist Teil dieses Gleichgewichts. Er kann, per Definition, das Gleichgewicht nicht stören, nur ändern. Aus der Sicht der Evolution ist eine Wüste ebenso ein Lebensraum, wie es ein Dschungel wäre.

Aus evolutionärer Sicht ist der Mensch das Beste, was die Natur bisher vorhergebracht hat - so sehr, dass wir inzwischen praktisch nicht mehr mit anderen Arten in Konkurrenz stehen und uns eigentlich nur noch gegenseitig Konkurrenz machen können.

PS: Mit keiner meiner Aussagen, möchte ich werten, dass heisst eine Aussage darüber treffen ob ich etwas gut oder schlecht finde.

nichts davon macht im sinne der fragestellung sinn.
gruß, der zerschmetterling.

Wenn man dir sagt, dass deine Voraussetzungen nicht zutreffen, ist es natürlich am bequemsten, das einfach zu ignorieren. Anscheinend suchst du hier nur Bestätigungen deiner vorgefassten Meinung.

Gruss Reinhard

Oh. Was für ein nettes Totschlagargument.

Aber nein. Meine Aussage war exakt dass, was da stand.

das ist schon mal ein grosser Irrtum, der spielt eine grössere Rolle als je zuvor, und eine millardenschwere Industrie für Parfüm, Deodorants usw. lebt davon. Wenn man der Werbung glauben darf, hat man ohne Axe oder Boss oder wie immer das Zeug heisst überhaupt keine Chance auf Fortpflanzung.

Dein Kommentar zum Parfüm allein enthält gleich mehrere Probleme:

  1. Die Aussage das Parfüm für die Fortpflanzung nötig sei, wird, wie du richtig schreibst, von denen vertreten, die damit Geld verdienen. Das dem nicht so ist, wissen wir alle. Wo also liegt da der evolutionäre Zusammenhang?

  2. Selbst, wenn dem so wäre, so ist doch der allgegenwärtige Parfümgeruch eher ein Hinweis darauf, dass unsere Nasen schlechter werden. Will sagen: Das Verwenden von Parfüm ist keinerlei Hinweis darauf ob unser Geruchssinn schlechter oder besser geworden ist. Ein evolutionärer Druck für eine Verbesserung der Riechleistung ist bestenfalls gegeben, weil sich unser Körper verzweifelt müht an all dem Parfüm vorbeizuriechen. :smile:

Im Sinne der Fragestellung sind deine Aussagen zum Parfüm belanglos.


Die andere Aussage:

Und gerade was die Gerüche angeht, da gibt es ja inzwischen Tausende, die es nie zuvor gegeben hat - da ist eher zu erwarten, dass wir dahin mutieren, eines Tages Dioxin zu riechen oder Pflanzenschutzmittel - vorausgesetzt, es gibt bis dahin überhaupt noch unbehandelte Lebensmittel, sonst bringt die Unterscheidung ja nichts.

Macht ebenso wenig Sinn. Es gäbe uns ja keinen Vorteil Dioxin oder Pflanzenschutzmitteln in minimalen Konzentrationen riechen zu können (in großen Konzentrationen können wir sie heute schon riechen). Und die Möglichkeit unbehandelte von behandelten Pflanzen zu unterscheiden bringt uns auch nichts. Es gibt also keinen evolutionären Druck in diese Richtung.

Insofern hat deine Aussage, im Sinne der Fragestellung, keine Inhalte und genau das habe ich dir auch geschrieben. Mit dem Ignorieren von Argumenten hat das wenig zu tun.

Mal abgsehen davon, habe ich eine grundsätzliche Frage gestellt. Wenn es also einen evolutionären Druck für eine Verbesserung der Riechleistung gäbe, könnte man das sicher so argumentieren, die grundsätzliche Fragestellung bliebe aber erhalten.

… Wenn es also einen evolutionären Druck für eine
Verbesserung der Riechleistung gäbe, könnte man das sicher so
argumentieren…

Das ist kein Wenn - das behaupte ich ja gerade: nach vielen Untersuchungen ist der Geruch für die menschliche Partnerwahl von entscheidender Bedeutung (wenn auch meist unbewusst), auch ganz ohne Parfüm. Dass Geruch mit Geruchsinn zu tun hat, solltest du mit einigermassen gutem Willen wohl nachvollziehen können. Und den Zusammenhang von Partnerwahl und Fortpflanzung muss ich dir hoffentlich nicht auch noch im Detail erläutern.

Es tut mir auch garnicht leid, wenn das nicht zu deiner Meinung passt, das ist ja nicht mein Problem. Für unreflektierten Beifall bist du im falschen Forum.

Gruss Reinhard

Und mit tut es leid, dass du anscheinend gar nicht verstehen willst um was es eigentlich geht. Ausserdem will ich keinen Beifall sondern Meinungen.

Das der Geruch einer Person eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl spielt, ist durchaus klar. Wenn du das sagen wolltest, warum hast du dann nur von Parfüm und Dioxin geschwätzt?

Davon mal ganz abgesehen, ist die Tatsache, das der Geruch bei der Partnerwahl entscheidend ist noch lange kein Argument für die eigentliche Fragestellung.

Sieht das, was du sagen wolltest etwa so aus?

Da eine Person, die schlechter riechen kann als der Durchschnitt, schlechtere Chancen hat einen passenden Partner zu finden als jemand der überdurchschnittlich gut riecht, gibt es einen gewissen Evolutionsdruck zugunsten eines besseren Riechvermögens.

Das wäre immerhin ein nachvollziehbares Argument.

Hallo,

Was die wenigen Kinder der eher Intelligenten angeht - tja,
die sind dann wohl kein Erfolgsmodell.

Hm. Doch aus evolutionärer Sicht schon. Vielmehr bilden sie
eine eigene, kleinere Population, die in gesellschaftlicher
Hinsicht deutlich erfolgreicher ist als der Rest und im
Wesentlichen stabil bleibt.

Da hast Du natürlich recht, aber das funktioniert nur solange, wie die Armen sich den reichtum weniger gefallen lassen - kann also auch schiefgehen (siehe russische Zarenfamilie).
Meist kommt es allerdings schon hin, das hatte ich nicht bedacht.

Evolutionäre Erfolgsmodelle haben viele Nachkommen.

Nein. So einfach kannst du das nicht ausdrücken. Die Anzahl
der Nachkommen ergibt sich aus den Überlebenschancen der
Nachkommen. Je geringer die Überlebenschancen der Nachkommen,
desto mehr müssen erzeugt werden um die Population aufrecht zu
erhalten. Mit ‚Erfolg‘ oder ‚Mißerfolg‘ hat das aber zunächst
wenig zu tun. Fische (mit hunderten Eiern) sind nicht weniger
erfolgreich als Elefanten.

Ich meinte dabei nicht den Nachkommensunterschied unterscheidlicher Arten - den kann man schlecht vergleichen. Es ging mir um die Nachkommensunterschiede innerhalb einer Art.

Dadurch
aber auch Überbevölkerung und steigenden Selektionsdruck
(sprich: Armut. Hunger, Kriege und viele Tote, ergo viel
Selektion).
Die Evolution ist alles andere als moralisch vertretbar.
Man sieht ja, was dabei rauskommt - wir z.B.: ein Desaster für
fast alle Lebewesen auf der Erde.

Evolution hat mit Moral ja auch nichts zu tun.

Tiere handeln nicht moralisch. Menschen bemühen sich um moralisches Handeln.

Es endet allerdings da, wo die Moral mit anderen Interessen
kollidiert.

Je nun, sagte ich doch mit `moralisch nicht vertretbar´ - habe ich damit zumindest gemeint - war wohl missverständllich ausgedrückt.

Wir Menschen sind der beste Beweis für die Nichtexistenz eines
Gottes - oder für die eines arg alternativ begabten Gottes.
Die meisten anderen Lebewesen begnügen sich damit, sich per
Hunger und Krankheiten selektieren zu lassen, wir Menschen
haben den Krieg und, Homo sapiens halt, die dazu nötigen
Waffen und die Götter zur moralischen Unterstützung /
Berechtigung erfunden.

Das ist falsch. Auch Tiere rotten sich mit Begeisterung
gegenseitig aus, wenn sie dazu Gelegenheit erhalten (mal ‚rote
Feuerameise‘ googlen). Tiere haben keinerlei Gespür dafür, ob
sie mit ihrem Handeln ein Ökosystem nachhaltig schädigen. Das
‚Miteinander in Einklang‘ leben in der Tierwelt ist eine
romantische Vorstellung vieler Menschen aber deswegen nicht
weniger Blödsinn.

Hoppla, ich habe nie behauptet, dass Tiere sich nicht gegenseitig ausrotten. Natürlich tun sie das schon mal - aber eben nur schon mal.

Wir Menschen sind knapp dran einen Faunenschnitt zu bewirken, etwas, dass es schon einige Male in der Erdgeschichte gab, aber nur alle paar hundert Millionen Jahre und meist mit Kometeneinschlägen oder sehr heftigen Vulkanausbrüchen als Ursache. Nie war eine einzige Tierart Ursache eines Artensterbens, wie es heute zu beobachten ist.
Es hat nie eine andere Tierart alleine auch nur annähernd soviele andere Arten hingemacht, wie wir Menschen.

Ich will damit nicht in abrede stellen, dass wir Menschen das
ganze viel effektiver und in größerem Maßstab betreiben als es
den anderen Tieren derzeit möglich wäre, aber wir
unterscheiden uns in unserem Verhalten nicht grundsätzlich vom
Verhalten jeder Tierpopulation.

Natürlich sind wie wie andere Tiere - nur leider deutlich proffesioneller. Wir machen den Mist mit Abstand am Besten.
Und einen qualitativen Unterschied zumindest für unsere Futtertiere gibt es schon: kein anderes Raubtier züchtet sein Futter und seine Hobbitiere (google mal nach Möpsen und derren Gesundheitsproblemen) und quält es aus rein wirtschaftlichen oder emotionalen Gründen.
(Ich weiß, Katzen quälen Mäuse, aber nicht deren Leben lang).

Der wichtige Unterschied ist aber, dass wir inzwischen
anfangen zu lernen, was unser Handeln anrichtet und beginnen
gegenzusteuern. Und das heute mit deutlich mehr Aufwand und
Verständnis als beispielsweise noch vor 30 oder 40 Jahren.

Glaubst Du, dass das klappt? In 50 Jahren sollen angeblich 9 Milliarden von uns auf dieser einen Erde rumwuseln. Und angeblich weiß man jetzt schon, wie die alle zu ernähren sind - obwohl heutzutage täglich im Schnitt 2500 Menschen verhungern (zum Vergleich: in zwei Tagen sind das ca. 1/3 mehr, als beim Anschlag auf das WTC starben).
Wie sollen denn 9 Milliarden Menschen ernährt werden, ohne weiter massiv Lebensräume anderer Tiere zu zerstöhren? Ich kanns mir nicht vorstellen. Es wird mehr industrialisierte Tierproduktion geben. Mehr Hühner mit Brüsten, die sie nicht tragen können, Kühe, deren Euter am Boden lang schleifen und Schweine, die bei Gewitter an Herzinfarkt sterben oder was auch immer. Dazu gibts Gengemüse von Monsanto.
Tut mir leid, wenn das jetzt romantisch klingt.

Das Aussterben der Menschheit wäre wohl ein Segen für den Rest
der Welt (vor allem für Tiere aus der Fleischindustrie, die
meisten Rassetiere und alle bedrohten Arten).
Aber die Evolution funktioniert zu unseren Gunsten - oder eher
umgekehrt.

Die Tiere der Fleischindustrie existieren überhaupt nur wegen
des Menschen und würden mit dem Menschen aussterben.

Ja. Sie würden aussterben, weil sie in der freien Wildbahn nicht lebensfähig wären. Hätten aber auch nichts zu leiden. Und andere /oder robustere Arten hätten wieder eine Chance auf ein halbwegs lebenswertes Leben.

Überhaupt

ist deine ganze Aussage wieder von dieser romantischen
Vorstellung einer harmonischen Welt geprägt. Die Biosphäre
dieses Planeten ist in einem komplexen und stetig fliessenden
Gleichgewicht und der Mensch ist Teil dieses Gleichgewichts.

Du glaubst garnicht, wie total unromantisch ich bin.
Natürlich sind wir Teil des Gleichgewichts, der evolutionären Entwicklung. Wir können garnichts machen sondern hängen da drin und sind dem schlicht ausgeliefert.
Mich stöhrt nur, dass wir uns trotzdem und allem als Krone der Schöpfung feiern. Das sind wir m.E. definitiv nicht.
Eie kleine Krone der Schöpfung waren ev. die Homo Erectus und die frühen Jäger und Sammler - intelligent, aber doch im Sinne von Leben und Leben lassen. Aber um das zu beurteilen, ist von H.E. zu wenig bekannt. Ist auch wurscht, die haben wir schon ausgerottet.

Nächster Versuch wäre ein Wesen, dass sich ebenfalls nicht übermäßig vermehrt, mit Ressourcen umgehen kann, anderen Tieren ausreichend Raum ließe etc… Das wird es natürlich erst geben, wenn es evolutionär-ökonomisch sinnvoll ist und auch nur solange es das ist - wäre also nur eine kurze Phase.

Unsere moralischen Vorstellungen sind das Problem, weil eben die Evolution nur moralisch ist, wenn es sich lohnt - also an sich nicht. Menschen sind eigentlich genauso, also sehr gut angepasst.

Aus evolutionärer Sicht ist der Mensch das Beste, was die
Natur bisher vorhergebracht hat - so sehr, dass wir inzwischen
praktisch nicht mehr mit anderen Arten in Konkurrenz stehen
und uns eigentlich nur noch gegenseitig Konkurrenz machen
können.

Naja, die Kleinviecher können uns noch Ärger machen. Viren und Bakterien, Parasiten ev. auch. Das bleibt anbzuwarten.

PS: Mit keiner meiner Aussagen, möchte ich werten, dass heisst
eine Aussage darüber treffen ob ich etwas gut oder schlecht
finde.

Es geht doch nicht um gut oder schlecht finden, sondern um logisch oder nicht - denke ich.
Man kann doch über dergleichen diskutieren - und mal ein bißchen Pfeffer reintun, damit es nicht fade wird.

Hoffe, wir verstehen uns einigermaßen richtig.

Micht stöhrt nur die Bezeichnung `romantisch´ - denn nichts liegt mir ferner als solcher Käse.
Ich bitte ausdrücklich darum, mich nicht in eine Bio-, Müsli- oder Tarotkartenfraktion einzuteilen. In eine romantische schon garnicht.
Alles nicht mein Ding.

Ich kaufe Fleisch bei Neuland wegen der artgerechten Tierhaltung - komme selbst vom Kleinbauernhof, kenne die Viecher und habe Mitleid mit denen, die heute in Industriebauernhöfen leben und sterben müssen.

Das muss nicht sein. Und dass Schweinefilet pro Kilo billiger ist als z.B. Paprika oder Äpfel muss auch nicht sein. Das ist paradox.

Gruß, Hovke

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Das der Geruch einer Person eine wichtige Rolle bei der
Partnerwahl spielt, ist durchaus klar.

Zitat du selbst: „Ob jemand gut oder schlecht riechen kann, spielt bei der Partnerfindung bzw. Fortpflanzung in der Menschheit quasi keine Rolle mehr.“

Scheint also doch nicht so klar zu sein, steht aber da als eine Voraussetzung für deine weiteren Ausführungen. Es hat aber garkeinen Sinn bei einer so drehfreudigen Argumentation noch was dazu zu sagen. Ich kann ja nicht mal mehr feststellen, ob du nun ja oder nein meinst oder noch was ganz anderes oder je nach Bedarf.

Gruss Reinhard

Anscheinend hast du ein Problem mit dem Verstehen geschriebener Texte. Insofern macht es das schwierig mit dir in dieser Form zu kommunizieren.

Meine Eingangsaussage war: Der Geruchssinn spielt kaum eine Rolle.

Von dir richtig eingeworfen wurde: Der Geruch ist aber wichtig (implizit: der Geruchsinn spielt daher indirekt schon eine Rolle).

Meine Ableitung war: Unter bestimmten Vorrausetzungen gibt es also doch einen Evolutionsdruck in Richtung gutem Geruchssinn.

Stattdessen schreibst du nur irgendwelchen Mist über Parfüm und Dioxin zusammen und wirfst mit Beschimpfungen und Unterstellungen um dich. Und drehbar ist da mal gar nichts. Körpergeruch und Geruchssinn sind nunmal 2 verschiedene Eigentschaften.

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Hallo,

dann hab ich dein Anliegen wohl auch nicht richtig verstanden :wink:

Ob jemand gut oder schlecht riechen kann, spielt bei der Partnerfindung bzw. Fortpflanzung in der Menschheit quasi keine Rolle mehr.

Ein, grob gesagt, „streng“ riechender Mensch hat wenig Aussicht auf dem Markt der Beziehungen. Was in früheren Menschenzeiten eventuell als hart arbeitend gerochen hat und damit evt. positiv bewertet wurde, ist in unserer hiesigen Gesellschaft anrüchig.

Führt das nicht auf lange Sicht dazu, dass die betreffenden Sinne immer schlechter werden?

Hm, das verstehe ich jetzt auch nicht so ganz.
Menschen riechen jetzt zwar den „Säbelzahntiger“ nicht mehr, aber den Brand, den Diesel, das Düngemittel, den grillenden Nachbarn…

In einem angestammten Biotop gibt es relativ gleichmäßige Gerüche, fremde Gerüche werden entsprechend wahrgenommen.
Woran leitest du das „schlechter werden“ ab?

Führt unsere hoch entwickelte Medizin dazu, dass der Mensch an sich immer fragiler wird?

Weites Feld, beginnend bei Impfungen im Kleistkindalter, Antibiotika… und schließlich genetischer Manipulation. Das müsste man im Detail aufdröseln.

Grüße

Ich frage mich grade, ob unsere Sinnesorgane so nach und nach degenerieren, wenn es keine evolutionären Druck mehr gibt.

Der „Druck“ geht in eine andere, visuelle Richtung: Lesen, gelesenes verarbeiten können. Aber es macht ja immer noch „pling“, wenn es eine neue Mail gibt :wink: