Deklination - 'mich' und 'mir'

N’ Abend :smile:

Wie erkläre ich einem - in diesem Fall - Belgier den Unterschied zwischen „Mir“ und „Mich“?

Beispiel:
„aber du hörst mich nicht zu…“

Wem oder was hörst Du nicht zu? Mir! Aber er versteht ja nicht den Unterschied zwischen „Wem“ und „Wen“ beispielsweise… Wie kann ich ihm das einfach nahebringen?

Grüße,
Sweet-Jane

Ich liebe Dir, ich liebe Dich!

„Ich liebe Dir, ich liebe Dich!
Wie’s richtig ist, ich weeß es nich
Un’s is mich ooch Pomade.
Ich lieb´ nich uf den dritten Fall,
Ich lieb´ nich uf den vierten Fall,
Ich lieb´ uf alle Fälle.“

J.F. Rüthling, Mir und mich (Gedichte)

Hallo

Also, zuerst: Mich ist Akkusativ, mir Dativ.

Tja, nun muss er nur noch lernen, welche Verben und Präpositionen den Akkusativ, welche den Dativ erfordern.

Zuhören ist besonders toll. Erfordert Dativ. Hören allerdings den Akkusativ. (du hörst mich)

Als Faustregel: Im Dativ steht (fast) immer eine PErson/Lebewesen, im Akkusativ kann beides stehen.

Ich höre DEN Wecker/Ich höre DEM Mann zu. Ich höre dem Wecker zu ist Quatsch.
Ebenso kann ich einem Tisch nichts zeigen, sagen, geben, schenken… Alles Verben die ein Dativobjekt haben.

Da hilft nur:lernen! Erkläre ihm, das es verschiedene Kasus sind, und der Kasus eben vom Verb oder der Präpostion bestimmt wird. Diese sind dann zu lernen!
(Dativpräpositionen: mit, nach, bei, von, zu, seit, aus sowie alle Wechselpräpositionen bei der Frage wo? -> in, auf, hinter, unter, neben etc…)

Viel Erfolg bei der Erklärerei
Maria

Moin,

ehe ich weiter aushole:
wenn Flämisch seine Muttersprache ist, kann ich nichts dazu sagen. Falls er im französischen Teil Belgiens aufgewachsen ist, dann wäre es schon möglich. Dann bliebe noch zu hoffen, dass die Grammatikterminogie in Belgien die gleiche ist wie in Frankreich.
Sollte Französisch seine „Hauptmuttersprache“ sein - frag ihn mal, ob die Begriffe „complément d’objet direct (COD) / complément d’objet indirect (CID)“ ihm etwas sagen.

Schönes Wochenende
Pit

Weitere Verse zu ‚mir‘ und ‚mich‘

Hallo

Weitere Verse zu ‚mir‘ und ‚mich‘ und ‚dir‘ und ‚dich‘ sind hier:
/t/mir-oder-mich–3/1925867

Gruss
Adam

Hallo, Sweet-Jane,

wenn er den Unterschied nicht kennt und erkennt, hast du wenig Chancen.

Ein Weg könnte über 1000 Beispiele führen, durch die du ihm klar machst, dass es im Deutschen eine „Rektion der Verben“ gibt.

Und die einen Verben haben den Akkusativ bei sich und der heißt bei den Personalpronomen: mich, dich, sich, uns, euch, sie.

Und der wird benutzt bei den Verben:

Ich liebe dich/ihn/sie/euch/sie. (So bei allen anderen auch!)
Ich kenne dich.
Ich küsse dich.
Ich vermisse dich.
Ich hasse dich.
Ich verlasse dich.
Ich töte dich.
Ich verprügle dich.
Ich hacke dich in kleine Stücke.
Ich drehe dich durch den Fleischwolf.
Ich verehre dich.
Ich denke nur an dich.
Ich bitte dich auf Knien, mich zu heiraten!

Und zeige ihm, dass das „dich“ da immer das Ziel, das Objekt einer Aktion und Tätigkeit ist.

Und dann gib ihm Beispiele von Verben, die den Dativ bei sich haben, der fast immer eine Person nennt, zu deren Gunsten eine Aktion oder Tätigkeit getan wird.

Dessen Formen heißen: mir, dir, ihm, ihr, uns, euch, ihnen.
Und sie werden verwendet bei den Verben:

Ich helfe dir/ihm/íhr/euch/ihnen beim Packen. (So bei allen anderen auch!)
Ich gratuliere dir zum Geburtstag.
Ich schenke dir einen Kaugummi.
Ich schneide dir die Haare.
Ich poliere dir die Nase.
Ich greife dir unter die Arme.
Ich singe dir ein Lied vor.
Ich bringe dir einen heißen Pfannkuchen.
Ich erzähle dir ein Schauermärchen.
Ich gehe dir auf die Nerven.

Ansonsten: Schau doch mal in die Büchersammlung auf der Startseite dieses Brettes. Da gibt es Übungsbücher, Übungsgrammatiken und Grammatiken, die den Unterschied ganz gut erklären.

Zum Bleistift dies:
http://www.amazon.de/Deutsch-%C3%BCben-Rechtschreibu…

Und - das halte ich für wichtig - schau dir diese Bücher in einer Buchhandlung an, um zu sehen, ob sie für dich und deinen Belgier taugen.

Beste Grüße
Fritz