Demonstrationen gegen Digitalisierung - gab's da nicht schone eine?

Hallo,
die Welle der Digitalisierung greift immer mehr um sich und damit auch die Anzahl der Suchtkranken, der Menschen, bei denen sich das Gehirn zurückentwickelt und der Menschen, deren Gesundheit allgemein darunter leidet.
Den letzten Skandal, den ich dazu gehört habe, ist der, dass die Deutsche Bahn nur noch Kunden mitfahren lässt, die das Internet immer mitschleppen.
Davor habe ich gehört, dass in anderen europäischen Ländern die Digitalisierung zumindest bei Kindern wieder auf dem Rückzug ist, da man bei ihnen eine zunehmende Verblödung festgestellt hat.
Auf Erwachsene, die ebenfalls den Gefahreb der Digitalisierung schutzlos ausgeliefert sind, wird bislang kaum Rücksicht genommen. Wo bleibt da der Protest? Gab es nicht in einem Bundesland schon eine große Demonstration in dieser Sache? Warum weitet sich das nicht aus? Sind die Menschen blind?
Selbst in Seniorenheimen soll diese Seuche mitlerweile umsichgreifen: Da spielen ältere Leute aus Langeweile den ganzen Tag mit dem Smartphone 'rum.

Hallo,

es ist mir völlig neu, dass die Möglichkeit, Bankgeschäfte, Behördengänge und Reisebuchungen online vornehmen zu können bzw. weil die Prozesse dahinter automatisiert und papierlos ablaufen (was man im allgemeinen unter Digitalisierung versteht) zu einer Zunahme von Suchterkrankungen und Gehirnerweichungen geführt hat. Gibt es dazu irgendwelche belastbaren Untersuchungen?

Oder verwechselst Du möglicherweise Digitalisierung mit Suchterkrankungen im Zusammenhang mit online-Spielen, -Kasinos und -Shopping?

Hm, nach dem Absatz bin ich mir ziemlich sicher, dass Du nicht die Digitalisierung meinst, sondern den Umgang mit digitalen Endgeräten. Wie genau äußert sich denn dieser Rückzug und in welchen Ländern wird dieser vollzogen?

Sagen wir es mal so: vielleicht magst Du uns mal genauer erklären, wo Du welche Gefahren darin siehst, dass man viele Dinge heute mit dem Smartphone bzw. dem Laptop erledigen kann, die man früher entweder überhaupt nicht erledigen (bspw. eine virtuelle Besichtigung einer Ferienwohnung, die Konfiguration eines Autos oder Computers oder das Betrachten des eigenen Gartens auf Luftbildern aus den frühen 90er Jahren) oder mit einem großen Aufwand erledigen konnte.

Möglicherweise finden die das besser als einfach nur rumzusitzen und auf den nächsten Besuch von Verwandten oder den wöchentlichen Bingoabend.

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Hallo, siehe hier:


Diesen Beitrag habe ich selbst im Fernsehen gesehen. Es war ein dringender Appell einer Lehrkraft an Deutschland zu hören.
Und zum Thema Sucht: Die Leute können sich nicht mehr von ihrem Smartphone trennen, und das ist ein deutliches Zeichen einer Suchterkrankung.
Selbst gesehen habe ich zum Beispiel, wie vor eine Fahrschule mehrere junge Leute mit ihrem „Ding“ ’ rumspielten, weder noch rechts noch nach links schauten und auch nicht miteinander sprachen. Von den Szenen, die sich in Pausen, in Arztpraxen oder in der Bahn abspielen will ich gar nicht sprechen. Tipp: Mal beobachten, wirkt sehr skurril.
Und bevor ich es vergesse: Da sitzen Schüler nach der Schule den ganzen Tag mit Ohrenschützern vor’m Pc und Erwachsene bis morgens um 5. Die Schäden der Digitalisierung sind also offensichtlich.

Du schmeißt Digitalisierung mit Kommunikation mittels Smartphone und Computerspielsucht in einen Topf, was eine sachliche Diskussion erschwert.

Natürlich gibt es die Leute, die zu acht beim Abendessen im Restaurant sitzen und gleichzeitig auf ihren Handys herumdaddeln, weil sie dem Rest der Welt Fotos vom Abendessen schicken müssen oder alte Fotos suchen, mittels derer endlich klargestellt wird, ob sie vor fünf Jahren im gleichen Restaurant Paella oder die große gemischte Platte gegessen haben.

Natürlich gibt es die Jugendlichen, die in der Pause rumstehen und ihre Social Media-Accounts checken, um zu sehen, was die Leute, die neben ihnen stehen, am Vorabend gemacht haben. Natürlich gibt es die Menschen, die mit dem Handy in der Hand durch die Straßen laufen, um sich anzusehen, welche Kleidung, die sie sich nicht leisten können, andere Leute, die sie nicht kennen, an Orten getragen haben, an denen sie niemals sein werden.

Das alles hat aber mit Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft nach der üblichen Definition nichts zu tun.

Aus diesem Artikel geht mitnichten hervor, dass Digitalisierung in der Schule zwangsläufig schlecht für die Schüler bzw. deren Entwicklung ist. Natürlich kommt es wie bei allem anderen darauf an, was man daraus macht. Ich selber sehe Digitalisierung in der Schule kritisch, weil es vielfach nur darum geht, Stift und Papier durch ein Tablet oder Karten am Kartenhalter durch ein an die Wand geworfenes Bild oder auf dem Monitor gezeigte Karten zu ersetzen. Damit Digitalisierung in der Schule nicht nur eine andere Technik ist, sondern wirklich etwas bringt, müssen Unterrichtskonzepte überarbeitet und angepasst werden. Das kann nicht jede Lehrkraft und das will auch nicht jede Lehrkraft.

Dass aber die Qualität eines Unterrichts von der Lehrkraft (d.h. Vorbereitung, Engagement, Interesse usw.) abhängt, ist nichts neues. Man kann auch ohne Digitalisierung schlechten Unterricht machen, nur ist es mit Digitalisierung vielleicht noch ein bisschen leichter, weil die Kinder natürlich gerne auch alleine und mit minimaler Anleitung an den Geräten rumdaddeln bzw. die richtige Software dem Lehrer Arbeit abnimmt, obwohl der Unterricht dadurch vielleicht weniger bringt.

Mit anderen Worten: Du wirfst drei Sachverhalte in einen Topf, greifst den einen davon, der wirklich unter den Oberbegriff Digitalisierung fällt, heraus und willst anhand eines Textes, in dem sehr unterschiedliche Standpunkte vertreten werden, belegen, dass Digitalisierung schlecht ist, obwohl sich Dein Groll vor allem gegen die anderen beiden Sachverhalte (nämlich Handyzombies und Spielsüchtige) richtet.

So ist eine ernsthafte und sachliche Diskussion nicht möglich. Vielleicht könntest Du Dich in einem Schritt mal für einen Aspekt entscheiden, über den Du reden willst:

  1. Digitalisierung im eigentlichen Sinne
  2. Spielsüchtige
  3. exzessive Nutzung von Social Media im Speziellen und Smartphones im Allgemeinen
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Unter Digitalisierung (von lateinisch digitus ‚Finger‘ und englisch digit ‚Ziffer‘) versteht man die Umwandlung von analogen, d. h. stufenlos darstellbaren Werten bzw. das Erfassen von Informationen über physische Objekte in Formate, welche sich zu einer Verarbeitung oder Speicherung in digitaltechnischen Systemen eignen. Die Information wird hierbei in ein digitales Signal umgewandelt, das nur aus diskreten Werten besteht. Zunehmend wird unter Digitalisierung auch die Nutzung primär digitaler Repräsentationen, zum Beispiel durch Digitalkameras oder digitale Tonaufzeichnungssysteme verstanden. Die Möglichkeit der informationstechnischen (Weiter-)Verarbeitung ist ein Prinzip, das allen Erscheinungsformen der Digitalen Revolution und der Digitalen Transformation im Wirtschafts-, Gesellschafts-, Arbeits- und Privatleben zugrunde liegt.[1]

Das ist die Definition von Digitalisierung das was du meinst hat mit der Tatsache das mein ÖPNV Verband mittels QR Code auf meiner Chipkarte oder meinem Smartphone abfragen kann ob ich eine Monatskarte besitze nichts zu tun, oder das ich meine neue Geburtsurkunde Online beantragen kann, oder meine Steuererklärung über Elster mache.

Das ist absoluter Quatsch und entspricht nicht der Realität, du kannst an jedem Fahrscheinautomaten Tickets aus Papier kaufen.

Auch das ist absoluter Quatsch, das geht sogar aus dem Artikel hervor den du gepostet hast.

Das ist jetzt Satire oder…?

Digitalisierung – Wikipedia

Ich nehme an das es hier absolut nicht um den Wunsch nach einer sachlichen Diskussion geht, wie man an dem Fahrkarten Beispiel sehen kann.

Es ist irgendwie sehr deutlich, das du nicht weißt was der Begriff Digitalisierung bedeuted…

Mittlerweile wird der Begriff ja in zwei Bedeutungen verwendet: die eine und ursprüngliche ist die von Dir erwähnte Umwandlung von analogen Daten in digitale. Die andere und inzwischen (leider) politisch und gesellschaftlich weiter verbreitete Bedeutung meint die Verlagerung von Prozessen/Abläufen aus der realen, papier- und sprachegebundenen Welt in Hard- und Softwarelösungen. Der Großteil der Missstände, die der Fragesteller „anprangert“, hat natürlich mit keiner der beiden Bedeutungen etwas zu tun.

Wahrscheinlich bezieht er sich auf die Ankündigung der Bahn, die Bahncard nicht mehr als Plastikkarte auszugeben, sondern nur noch als Datensatz in der Bahn-App.

Tja, man weiß es nicht. Vielleicht war es sogar mal die Intention, aber das vorgelegte Ergebnis der Überlegungen lässt wenig hoffen.

Ja. Das ist allgemein bekannt, dass es Menschen gibt, die psychisch abhängig werden von den Inhalten, die ihnen digitale Geräte bieten.

Nur würde ich das nicht generell auf die so genannte Digitalisierung schieben. Sondern, man ahnt es vielleicht, auf die transportierten Inhalte.

Für diese Behauptung wirst Du doch sicher evidente Beweise anführen können.

Auch dafür wirst Du ganz sicher eine evidenten Beleg haben.

Die Worte, die mir zu dieser Behauptung durch den Kopf gehen, schreibe ich aus Höflichkeit nicht. Lass es mich so formulieren: ja, man hat einen Abfall bei Aufmerksamkeit und Wissensansammlung nachweisen können, wenn Kinder zu früh ausschließlich mit digitalen Endgeräten arbeiten und lernen. Ob man das „Verblödung“ nennen muss?

Vielleicht weil die Zahl der Betroffenen zu kein ist?! Man geht von einem übermäßigen Gebrauch bei etwa 1-2 % der Bevölkerung aus. Oder anders gesagt: 98-99% haben keine Probleme, Internetdienste nur im üblichen Maße zu benutzen. Hinzu kommt natürlich der gewaltige Unterschied, dass die Begriffe Digitalisierung und Internet nur indirekt zusammenhängen und zwei völlig verschiedene Dinge meinen.

Viele nehmen andere gesellschaftliche Strömungen offenbar als gefährlicher an.

Und? Wo ist das Problem?

Nein. So einfach ist die Definition für Sucht nicht.

Früher haben die Menschen dagesessen, Bücher, Zeitungen und Zeitschriften konsumiert. Und auch nicht miteinander geredet. Auch damals schon sehr skurril.

Ich kenne keine Schule, bei der das Gang und Gäbe ist.

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Zum 1. Januar 2024 wurde das Angebot an den Fahrkartenautomaten deutlich eingeschränkt, es sind dort keine Sparpreise mehr erhältlich. So „absoluter Quatsch“ ist das also nicht.

Wenn man an einer sachlichen Diskussion interessiert ist, sollte man sich auch selbst informieren.

Dass der Begriff „Digitalisierung“ häufig falsch verstanden wird, hat auch damit zu tun, dass unter diesem Schlagwort gerade vieles verläuft, was letztendlich nur darauf hinausläuft, Informations- und Vertriebswege auf das Smartphone einzuschrüänken. Gelunge Digitalisierung ist das nicht - man wird aber sehr schnell als „Digitalisierungsgegner“ beschimpft, wenn man das kritisch sieht,

Kritisch daran sehe ich vor allem die Abhängigkeit von zwei Großkonzernen. Ich meine, eigentlich sollten wir doch in den letzten zwei Jahren gerlernt haben, wie kritisch das ist, wenn man in einem elementaren Lebensbereich vor allem von einem Anbieter abhängig ist? Und das Großkonzerne ihre Firmenpolitik innerhalb kürzester Zeit radikal ändern können, wenn sie übernommen werden, haben wir auch gelernt.

Wie könnte es anders ausehen? Zum Beispiel wie mit der Oyster Card in London oder der In-Karte in Tsxchechien. Das sind Chip-Karten, auf die man verschiedene Tickets oder Rabatte laden kann. Man ist damit von Internet, Strom und Smartphone unabhängig und hat trottzdem die Vorteile digitaler Prozesse.

Man stelle sich das mal für Deutschland vor: Eine Karte, auf der mein Deutschlandticket und meine BahnCard 50 gespeichert. Wenn ich am automaten eine Fahrkarte kaufe, schiebe ich die Karte rein, und das Ticket wird gespeichert. Beim Kauf im Internet wird das Ticket dem Kuundenkonto hinzugefügt, dass dann wieder über den QR-Code auf der Karte ausgelesen werden kann.

DAS wäre Digitalisierung. Nicht der Mist, denn die DB AG unter diesem Deckmantel produziert.

Gruß,
Max

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Doch , denn der user schrieb

Und nicht, das die Bahn bei Sparpreistickets eine email Adresse oder Handynummer haben will um diese zu personalisieren damit eine Weitergabe unmöglich wird…

Ich hatte es geahnt, dass dieser Einwand kommen würde …

Um es deutlich zu sagen: Du bist ohne Mailadresse und Smartphone bei der Bahn mittlerweile auch preislich Kunde dritter Klasse. Das ist nicht dasselbe, wie „nur noch Kunde mitfahren lassen, die das Internet mitschleppen“, aber auch nicht so meilenweit davon entfernt, dass man es als „absoluten Quatsch“ bezeichnen könnte - außer, man ist an einer sachlichen Diskussion nicht wirklich interessiert.

Personalisieren könnte man Sparpreistickets übrigens auch anders. Bei vielen Gruppenangeboten wie Bayernticket etc. ging das schlicht und einfach mit Kugelschreiber. :slight_smile:

Grüße.
Max

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Du hast vollkommen recht, das hat aber alles nichts mit der Behauptung zu tun das die Bahn niemanden mehr transportiert der nicht das „Internet in der Tasche hat“

Das von Dir angesprochene Thema wurde außer von Dir von keinem Menschen in diesem Thread auch nur erwähnt. Mach doch einfach einen Thread mit deinem Thema auf und wir diskutieren da über dein Thema und hier über die unbelegten Behauptungen des Fragestellers.

Naja befördert werden wird man dann ja trotzdem und das hat auch weniger mit Digitalisierung als mit Kostenvermeidung durch die Bahn zu tun, bin gespannt bis es in diesem Fall die ersten Klagen gibt, vor allem bei der Junior Bahncard ist das ganze nicht zuende gedacht etc…

Ja, natürlich. Ich bin bin da ganz bei Dir. Dass Rabattaktionen oder andere Vergünstigungen an die Nutzung von Apps, Registrierung auf Internetseiten oder das Abonnieren von E-Mail-Newslettern gebunden sind, ist ja auch keine Spezialität der Bahn, sondern inzwischen schon recht weit verbreitet.

Ob das nett ist oder gar angemessen, steht auf einem anderen Blatt. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass die Bahn halt kein online-Shop für Klamotten oder Lebensmittel ist, sondern ein umweltfreundliches Massenverkehrsmittel, dessen Betreiber zudem dem Bund gehört.

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Naja, was Denker da ganz richtig angesprochen hat ist doch, dass in Lindols Beitrag kleine Fitzelchen von Wahrheit stecken, über die man ernsthaft reden könnte. Aber im Gemenge mit offensichtlich Falschem und total Übertriebenem macht der Beitrag dann keinen Sinn mehr.

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Genau das. Dann könnte man das offensichtlich falsche und total übertriebene nämlich auch geraderücken, und zwar genau hier und nicht in irgendeinem anderen Thread.

Stattdessen einfach mal in die andere Richtung zu übertreiben hat halt was von Streit unter Kleinkindern: „Habe ich nicht!“ - „Haste doch!!!“

Scheint aber ein Reflex bei vielen Menschen zu sein. Konnte man auch während Corona beobachten.

Grüße,
Max

Da können wir uns ja dann beide die Hand reichen und zu Lindols Frage zurückkehren

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Das Problem ist nur, dass es ein typisches Muster von Extremisten ist, die gerade in großer Zahl versuchen, uns klar zu machen, in was für einem Sch***-staat wir doch alle leben, und dass es dringend den großen Aufstand, die große Revolution braucht, und es uns unter Herrn Putin oder einem beliebigen anderen Despoten , in einem Kalifat, … so viel besser gehen würde, dass ihre Aussagen immer ein „Fünkchen Wahrheit“ beinhalten. Und die Bestätigung dieses „Fünkchens Wahrheit“ genau das ist, worauf solche Leute aus sind. Denn genau an dieser Bestätigung machen sie dann die angebliche Notwendigkeit radikaler Maßnahmen fest, die einzig und alleine zielführend wären. Und schon bist Du in einem Strudel ins Verderben.

Also lass uns sachliche Diskussionen bitte an anderer Stelle führen, und gewisse Leute ins Leere laufen.

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Das sehe ich genau andersherum: Die Leute warten nur darauf, dass man ihrem Fünkchen Wahrheit widerspricht. Und wenn sie dann den Widerspruch in diesem einen Punkt widerlegen können, können Sie sagen: „Seht her, wenn er da schon Unrecht hat, dann ist alles Blödsinn, was er sagt, und ich habe in allen Punkten recht.“

Das habe ich zu oft miterlebt. Und deswegen bleibe ich dabei: Wenn man einer Behauptung widerspricht, dann bitte differenziert und sachlich korrekt, sonst spielt man den anderen in die Hände.

Grüße,
Max

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