Der Auftritt des Hernn Erdogan

Moin,

kleiner Scherz, oder? Wieso soll der deutsche Staat den
Kindern Deutsch beibringen?

Ich weiß ja nicht, wo du zur Schule gegangen bist, aber zumindest in meiner Schule stand Deutsch auf dem Stundenplan.

Willst Du Dein Kind in eine Schule
schicken, in der die Mitschüler kein Deutsch können?

Ein halbwegs talentiertes Kind kann innerhalb von einem Jahr bei entsprechendem Unterricht ein seiner Altersgruppe entsprechendes Deutsch erlernen. Allerdings nur, wenn man ihm entsprechenden Unterricht zuteil kommen lässt.

Meinst Du nicht, das ist eine bodenlose Frechheit, seinem Kind
hier kein Deutsch beizubringen?

Man kann seinem Kind nur das beibringen, was man auch selbst kann.

Das ist doch die Höhe. Und Du
willst, das von den Steuern dann der Staat das nachholt, was
diese Eltern versäumen?

Soll das heißen, du hast im deutschen Bildungssystem nichts gelernt, was deine Eltern dir nicht auch hätten beibringen können? Nun ja, das tut mir leid für dich.

Gruß
Marion

Hallo Allerseits,

die Bildung von Ghettos und Parallelgesellschaften kennt jedes Einwanderungsland. Das muss aber kein Problem sein.
Der Kabarettist Volker Pispers stellt dies wunderschön dar (ab Minute 3:10)
http://www.youtube.com/watch?v=U0JRfYZDHG8

Bei der türkischen Gemeinde in Deutschland ist dies aber mit Problemen verbunden (ich spreche jetzt mal plump von Türken bei türkischen Immigranten und deren Nachkommen ohne Berücksichtigung der faktischen Staatsbürgerschaft). Folgendes ist zu beobachten.

  • Manchen Menschen fühlen sich von Türken persönliche bedroht (z.B. deutscher Jugendliche Nachts vor der Disco).
  • Türken schotten sich stärker von der deutschen Gesellschaft ab, als andere Nationalitäten.
  • Die wachsende Islamophobie in der Bevölkerung.
  • Die überraschend schlechten Deutschkenntnisse vieler Türken.
  • Die deutlich gemachte Ablehnung des deutschen Staates und seiner Bewohner durch manche Türken.
  • Die überdurchschnittlich schlechte Bildungssituation und schlechte soziale Stellung.

Die Aussagen Erdogans sind in dieser Situation nicht hilfreich.
Die Ablehnung von Assimilation klingt wie ein schlechter Witz, wo doch der Vorwurf der fehlenden Integrationsbereitschaft im Raum steht.

Ob türkischsprachige Schulen oder Universitäten die Lösung sind, daran habe ich Zweifel. Das Immigranten der zweite und dritte Generation nicht akzentfrei deutsch sprechen, ist schon bemerkenswert. Wenn diese jungen Menschen aber vorhaben hier zu leben, dann ist die Beherrschung der deutschen Sprache eine Notwendigkeit. Sicherlich haben wir hier ein Bildungsproblem, aber ob ein junger Türke, der auf einer türkischsprachigen Schule das Äquivalent zum Abi erworben hat und deutsch radebrecht auf dem Lehrstellenmarkt bessere Chancen hat, als ein Hauptschüler, wage ich zu bezweifeln.
Türkischsprachige Universitäten, mit welcher Intension?
Soll der lokale Bedarf an Akademiker (Ärzte, Juristen, Betriebswirtschaftler usw.) für die türkischen Gemeinden gedeckt werden, um noch unabhängiger von der deutschen Gesellschaft werden? Oder dient es dazu auch Potentiale für die Türkei abzuschöpfen, was zu befürworten ist (besser ein Akademiker in Instabul, als ein Hilfsarbeiter in Berlin).

Gruß
Carlos

Moin,

kleiner Scherz, oder? Wieso soll der deutsche Staat den
Kindern Deutsch beibringen?

Ich weiß ja nicht, wo du zur Schule gegangen bist, aber
zumindest in meiner Schule stand Deutsch auf dem Stundenplan.

Bei mir konnten die Leute sogar in deutsch kommunizieren, und dass von der ersten Stunde an. Ist natürlich nicht so wichtig.

Ein halbwegs talentiertes Kind kann innerhalb von einem Jahr
bei entsprechendem Unterricht ein seiner Altersgruppe
entsprechendes Deutsch erlernen. Allerdings nur, wenn man ihm
entsprechenden Unterricht zuteil kommen lässt.

Naja, ein Jahr Verlust fuer Dein Kind, das kann ja dann nicht zuviel sein als Geschenk and die migrierten Kameraden …

Meinst Du nicht, das ist eine bodenlose Frechheit, seinem Kind
hier kein Deutsch beizubringen?

Man kann seinem Kind nur das beibringen, was man auch selbst
kann.

Soooo??? Dann brauchts ja keine Klavierlehrer, Sportverein etc.
Also wenn Dein Kind etwas essenzielles nicht kann oder eine Schwäche hat, was Du vor der Schule feststellst, dann hats halt Pech gehabt?

Soll das heißen, du hast im deutschen Bildungssystem nichts
gelernt, was deine Eltern dir nicht auch hätten beibringen
können? Nun ja, das tut mir leid für dich.

Du magst vielleicht Meisterin darin sein, anderen das Wort im Mund zu verdrehen, um nicht zu antworten. Als Mutter hat dich niemand verdient.

gruss
wl

Hallo,

Man kann seinem Kind nur das beibringen, was man auch selbst
kann.

Soooo??? Dann brauchts ja keine Klavierlehrer, Sportverein
etc.

Deinen logischen Fehler siehst du? Kleiner Tipp: mit weniger Schaum vorm Mund schreibt es sich leichter und möglicherweise verständlicher.

Amy

Hallo Marion,

solange unsere Schulen nicht in der Lage sind, Kindern, die
Deutsch nicht als Muttersprache haben, in 8 Jahren gutes
Deutsch beizubringen und ihnen zu einem Schulabschluss
ensprechend ihrer Intelligenz und nicht ihrer Herkunft zu
verhelfen, müssen wir uns wohl solche Vorschläge gefallen
lassen.

Das deutsche Schulsystem bekleckert sich hier wirklich nicht mit Ruhm.

Der Punkt mit den Sprachkenntnissen geht aber tiefer. Es gruselt mich immer, wenn männliche türkische Offizielle im Fernsehen Statements abgeben und dies in einem miserablen deutsch.
Wann immer Immigranten in ein anderes Land ziehen, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Kinder die Sprache der neuen Heimat beherrschen. Wie schafft man es, dass die Kinder die Sprache der neuen Heimat nicht oder nur schlecht lernen?

Gruß
Carlos

Hallo,

Man kann seinem Kind nur das beibringen, was man auch selbst
kann.

Soooo??? Dann brauchts ja keine Klavierlehrer, Sportverein
etc.

Deinen logischen Fehler siehst du? Kleiner Tipp: mit weniger
Schaum vorm Mund schreibt es sich leichter und möglicherweise
verständlicher.

Ich sehe ihn nicht ganz, vielleicht wegen dem „Schaum vorm Mund“.
=> Natürlich kann man seinem Kind nur das beibringen, was man selbst kann. Das kann aber keine Antwort auf die Frage sein, warum man seine Kinder nach 6 Jahren in Deutschland ohne Deutschkenntnisse zur Schule schickt. Dafür gibts Kurse, und ich bin sicher, die werden in Zusammenarbeit in Kulturvereinen kostenlos angeboten. Und natütlich nutze ich das , wenn ich Defizite feststelle (Was bei fehlendem Deutsch in Deitschland auch dem aus ganz Hinteranatolien klar sein sollte).

gruss
wl

Dem ist nichts hinzuzufügen! Danke! owt
.

Ergänzung
Aber: Schau mal, was da gemacht wird. Im Türkischen Fernsehen über Kabel wird nicht für Deutschkurse, sondern (imho viel oefter) für Türkisch geworben. Und vielleicht ist ja das Erlernen der Suren im Kindesalter noch viel viel wichtiger als Deutsch zu lernen …

Vielleicht ist ja das wahre Drama, dass diese Kider weder das eine noch das andere richtig können…

Hallo Winnie,

wie oft schaust Du denn türkische Fernsehsendungen an?

Neugierige Grüße

=^…^=
Katze

Selten. Lustig ist türkische Werbung. Das gucke ich gerne. Aber nur beim Zappen, wenn ich draufkomme. Ist auch schon wieder ne Weile her (liegt auf der FB mittlerweile hinten). Ist lustig, weil ich nur Produkt und Preis am Ende verstehe. Der Tonfall ist reisserisch, wirkt geradezu musikalisch, finde ich.

gruss
wl

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Spezialschulen

solange unsere Schulen nicht in der Lage sind, Kindern, die
Deutsch nicht als Muttersprache haben, in 8 Jahren gutes
Deutsch beizubringen und ihnen zu einem Schulabschluss
ensprechend ihrer Intelligenz und nicht ihrer Herkunft zu

Du findest in deutschen Gymnasien zahlreiche Ausländerkinder und zweisprachige Kinder, aber es ist nicht erlaubt, den Anteil solcher Gymnasiasten an der Gesamtzahl der Gymnasiasten mit dem Anteil der entsprechenden Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung in Beziehung zu setzen und diese Beziehung einer vergleichenden Betrachtung zu unterziehen.

Wenn ich das unaussprechliche Ergebnis einer solchen Betrachtung übrespringe: Man könnte unterhalb Grund-/Hauptschule einen zusätzlichen Schulzweig vorschlagen, der rein türkisch/arabische Kinder vom 4. Lebensjahr an mit Schulpflicht unterrichtet (auch in der Muttersprache) und mit 18. Jahren an den deutschen Hauptschulabschluss führt. (Die Absolventen hätten sowohl in D als auch in der Heimat eine Lebensperspektive.)

Dies sollte unter Kostenbeteiligung der türkisch/arabischen Seite erfolgen und würde eine Hebung des Niveaus in den deutschen Hauptschulen ermöglichen, wie sie als politisch erwünscht gilt.

Dieser neue Schulzweig könnte an der allgemeinen Durchlässigkeit des deutschen Schulsystems teilnehmen, ein begabtes und fleissig lernendes türkisches Kind könnte daraus auch ins deutsche Abitur aufsteigen.

Gruß

Docco

Hallo,

Man könnte unterhalb

Grund-/Hauptschule einen zusätzlichen Schulzweig vorschlagen,
der rein türkisch/arabische Kinder vom 4. Lebensjahr an mit
Schulpflicht unterrichtet (auch in der Muttersprache) und mit
18. Jahren an den deutschen Hauptschulabschluss führt. (Die
Absolventen hätten sowohl in D als auch in der Heimat eine
Lebensperspektive.)

finde ich prinzipiell gut, aber: Türken/Araber sind nicht dümmer als alle anderen. Reicht es nicht, wenn man vom 5-6. Lebensjahr intensiv deutsch lernt und sie danach ab der 1. Klasse mit den deutschen zusammen sind? Wenn sie sich da verständigen können, sollte der Rest doch einfach sein. oder erfolgt eine Rückentwicklung durch Umfeld und Clique?

gruss
wl

Bedingt geehrter Herr Wunderle
ich gehe davon aus, dass Sie entweder

  • meine Artikel nicht gelesen haben bzw
  • meine Artikel falsch verstanden haben.

Ich empfinde es als etwas irritierend, dass gerade Sie als einer der unermüdlichen Kämpfer gegen das willkürliche Islambashing hier bei W-W-W sowohl durch gewisse hiesige User innerhalb des Forums als auch durch diverse Politiker in Deutschland nunmehr in deren gleiche Kerbe hauen.

mit bedingt freundlichen Grüssen

M. Kling

Moin,

Du findest in deutschen Gymnasien zahlreiche Ausländerkinder
und zweisprachige Kinder, aber es ist nicht erlaubt, den
Anteil solcher Gymnasiasten an der Gesamtzahl der Gymnasiasten
mit dem Anteil der entsprechenden Bevölkerungsgruppe an der
Gesamtbevölkerung in Beziehung zu setzen und diese Beziehung
einer vergleichenden Betrachtung zu unterziehen.

Diese vergleichende Betrachtung findest du hochoffiziell in den PISA-Studien, die Deutschland hochoffiziell bescheinigen, dass das deutsche Schulsystem bei Immigrantenkindern und Kindern aus bildungsfernen Schichten blamabel versagt.

Wenn ich das unaussprechliche Ergebnis einer solchen
Betrachtung übrespringe: Man könnte unterhalb
Grund-/Hauptschule einen zusätzlichen Schulzweig vorschlagen,
der rein türkisch/arabische Kinder vom 4. Lebensjahr an mit
Schulpflicht unterrichtet (auch in der Muttersprache) und mit
18. Jahren an den deutschen Hauptschulabschluss führt. (Die
Absolventen hätten sowohl in D als auch in der Heimat eine
Lebensperspektive.)

Wenn man einem durchschnittlich intelligenten Kind eine echte Chance gibt, dann wird es jedem unterdurchschnittlich begabten rein deutsch/deutschen Kind bei der Schulkarriere den Rang ablaufen. Offenbar bereitet aber genau dieser Gedanke einigen nicht ganz so begabten deutsch/deutschen Schlusslichtern der Gesellschaft Sorgen.

Deine Vorschäge hingegen erinnern eher an Arpartheitspolitik statt an die Werte, für die unsere deutsche Gesellschaft eintritt, nämlich gleiche Chancen für alle, ohne Ansicht der Religion, des Geschlechts oder des Elternhauses.

Gruß
Marion

Moin,

Türken/Araber sind nicht
dümmer als alle anderen. Reicht es nicht, wenn man vom 5-6.
Lebensjahr intensiv deutsch lernt und sie danach ab der 1.
Klasse mit den deutschen zusammen sind?

Natürlich reicht das, aber das kostet eben Geld für Lehrer, Raummieten usw. Da kannst du mal sehen, wie die Priorität „Bildung“ in diesem Land mittlerweile abgesackt ist.

Gruß
Marion

Moin,

Wie schafft man es, dass die Kinder die
Sprache der neuen Heimat nicht oder nur schlecht lernen?

In dem man sie auf Schulen schickt, in denen sie diese Sprache nicht lernen. Grundschullehrer sind weder dafür Ausgebildet, nicht deutschsprachigen Kindern die deutsche Sprache zu vermitteln, noch kommt das im Lehrplan vor. Statt dessen wird dann der Unterricht für die paar Kinder durchgezogen, die sprachlich mithalten können, und der Rest kommt dann eben nach der vierten Klasse auf irgend eine Sonderschule.

Gruß
Marion

Hallo,

und vom Drüberzappen über türkische Werbung gewinnst Du die Erkenntnis, dass in den zwischen diese gekuschelten Sendungen für das Erlernen von Suren (welche gemeinhin in Arabisch daherkommen!) geworben wird?

Ich bin beeindruckt!

Beste Grüße

=^…^=
Katze

Moin,

Das Immigranten der zweite und
dritte Generation nicht akzentfrei deutsch sprechen, ist schon
bemerkenswert.

Ich kenne jede Menge Immigranten der zweien und dritten Generation, die akzentfrei (ok, vielleicht mit einem kleinen norddeutschen Akzent :smile:) Deutsch sprechen.

Das Problem sind nicht die Immigranten, sondern die sogenannten „bildungsfernen Schichten“. Ein Kind mit deutschen Eltern, das aus diesen Schichten stammt, wird genau so wenig eine Chance in unserem Schulsystem haben, wie ein Kind mit Migrationshintergrund.

Ich kenne einige Deutsche, die mit ihren Kindern ins Ausland gezogen sind. Alle haben ihre Kinder in die örtlichen Schulen geschickt, selbstverständlich mit der Erwartung, dass die Kinder dort auch die Landessprache lernen, egal wie gut sie als Eltern diese beherrschen. Dass unser Schulsystem das nicht leistet, ist ein Skandal.

Gruß
Marion

Hallo,

no. Das mit den Suren war eine Vermutung/böse Polemik. Ich habe aber wohl schon mehrfach Werbung fuer Türksich-Unterricht dort gesehen, aber noch nie fuer Deutsch. Nach persönlicher Einschätzung des Bedarfs meines Wohnumfelds habe ich mich etwas ob dieser Angebote gewundert, aber ich kann ja auch nur die Deutschkenntnisse einschätzen…und da hätte ich umfassend Bedarf gesehen!

gruss
wl

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]