Hallo Heinrich!
… statt den Leuten Mut
zuzusprechen und zu sagen: :„Leute, spuckt in die Hände.
Irgendwas geht immer. Habt :Ideen. Seid mutig. Steht :zusammen. Packt’s an. Und :verlaßt euch dabei nicht auf :die Politk.“
Solche Sprüche hältst Du für hilfreich und möchtest sowas hören? Das „Vergnügen“ bereiten vor jeder Wahl zahllose Redner. Wird jetzt schon gemeckert, weil jemand kein hohles, sinnfreies Gerede abließ?
Was aber redet er? So :ziemlich genau das Gegenteil. :„Wer die Ungleichheit :beseitigen will, zementiert :den Subventionsstaat.“ Was :für ein Käse!
Was ist an der Wahrheit so störend? Wir müssen die Situation der öffentlichen Haushalte zur Kenntnis nehmen und danach handeln. An wirtschaftlich unterschiedlichen Voraussetzungen in den einzelnen Regionen läßt sich nur im Zeitmaßstab von Jahrzehnten etwas bewegen und der Staat ist damit überfordert. Nicht nur das, er hat auch kaum geeignete Werkzeuge zu solcher Veränderung. Wenn z. B. in McPomm eine industrielle Infrastruktur weitgehend fehlt, kann der Staat daran kaum etwas ändern. Jeder Versuch der Änderung läuft auf Subventionen hinaus. Dabei fiel bisher noch keiner staatlichen Stelle ein geeignetes Mittel ein, rechtzeitig das reine Abgreifen von Subventionen von nachhaltiger Wirtschaftförderung zu unterscheiden. Das alles ganz abgesehen von der Tatsache, daß die Staatskasse nichts mehr hergibt, es sei denn, wir machen noch mehr Schulden. Darf das ein Bundespräsident nicht sagen?
Nebenbei: Es gibt überhaupt keine staatliche Handhabe, ein paar Betriebe nach McPomm zu schaffen. In einer staatlich gelenkten Wirtschaft funktioniert solches Vorhaben. Da ist es auch egal, an welchem Ort ein Unternehmen unwirtschaftlich arbeitet.
Ich finde überhaupt nichts Schlimmes an unterschiedlichen Voraussetzungen. Etliche Dinge sind grundsätzlich nicht zu verändern. So kann man in einem dünn besiedelten Flächenland, das mehr Schafe und Kühe als Menschen hat, nicht alle paar Kilometer ein Gymnasium, ein Theater, Einkaufspassagen und Szenekneipen erwarten. Dafür aber hockt man sich in McPomm nicht auf irrwitzig teuren Bonsai-Grundstücken dicht auf der Pelle. Hier braucht man keine Schlafbrille, um es nachts dunkel zu haben und keine Lärmschutzfenster, um schlafen zu können. Das Leben in solcher Gegend ist nicht schlechter, es ist nur anders. Deshalb zog ich als „Wessi“ aus der Stadt in eine Gegend, von der mancher sagt, sie sei gottverlassen.
Die Nivellierung unterschiedlicher Lebensbedingungen in Deutschland ist ein irreales Ziel, wobei ich nicht einmal sicher bin, ob solche Nivellierung überhaupt wünschenswert ist. An der hohen Arbeitslosigkeit können staatliche Stellen abseits der Rahmenbedingungen nichts ändern. Gründung von Unternehmen, Dienstleistung, Produktion und Vermarktung sind nun einmal private Aufgaben. Bisher wurde kein Staatswesen bekannt, das sich erfolgreich unternehmerisch betätigt hat.
Gruß
Wolfgang