Hallo, ihr lieben Wissenden,
gerade sagte ich in einem informellen Telefongespräch zu jemandem: „Ich schick’
dir gleich den ganzen Floz“ und meinte damit eine Vielzahl von Unterlagen. Ich
hätte auch sagen können: „Die ganze Ladung/den kompletten Krempel.“
Auf die Frage, wo der Ausdruck „Floz“ denn herkomme, musste ich als mehfach
dialektgeschädigte Person passen. Keine Ahnung! Ist’s aus dem Schwäbischen? Wo
genau leitet es sich hier? Weiß da jemand was?
Schon jetzt vielen Dank!
LG
Edith
Hallo, Edith,
die Schreibung „Floz“ ist archaisch, hat also die letzten zehn bis siebenunddreißig Sprach- und Schreibreformen unbeschadet überstanden.
Heute aber würde man „Floß“ schreiben.
Und Fischers „Schwäbisches Handwörterbuch“ vermerkt unter diesem Stichwort:
Floß, Floz
- maskulin, übertagen: Redeschwall, übertriebener Wortschwall.
Einen (langen, rechten uä) Floß/Floz machen. Einen Floß/Floz um etwas machen = viel Ünnötiges über etwas reden.
Ich denke, das ist es!
Lieben Gruß Fritz
Danke, Fritz!
Ob das irgendwas mit „Redefluss/fließen“ zu tun hat? Oder sehe ich jetzt auch
schon völlig hirnrissige Zusammenhänge wie … äh … andere Leute. 
LG
Edith
Bitte, Edith,
auch hier hilft vielleicht ein Blick in den Kluge:
_ Floß
Substantiv Neutrum Standardwortschatz (10. Jh.), mhd. vlOz m./n., ahd. flOz, as. flOt Stammwort.
In verschiedenen Bedeutungen, die das Wort als Ableitung zu fließen (Flotte) erweisen („das Schwimmende“).
Hierzu als Faktitivum flößen1 „im Floß oder als Floß befördern“.
LM 4 (1989), 578-579;
RGA 9 (1995), 233-238. deutsch iz
Flosse
Substantiv Femininum Standardwortschatz (9. Jh.), mhd. vlozze, ahd. flozza Stammwort.
Zu fließen in der Bedeutung „schwimmen“. indogermanisch s. fließen
flößen 1
flößen schwaches Verb zu Floß.
flößen 2
schwaches Verb „fließen lassen“ peripherer Wortschatz archaisch (13. Jh.), mhd. vlözen Stammwort.
Kausativ zu fließen, also „fließen machen, schwimmen machen“. Modern praktisch nur noch in einflößen. deutsch_
Gruß Fritz