Raum, physikalisch
Extra für dich nochmal fett 
nicht nötig, ich kann ja lesen. Du hast bisher in keiner Weise gezeigt, daß du dich über physikalische Begriffe und Konzeptionen informieren, geschweige denn belehren läßt (auch wenn die Einwände, die du in den Brettern bisher bekamst, teilweise ebenfalls physikalisch inkorrekt waren, was du aber wiederum gar nicht bemerkt hast).
Wenn du aber nun wiederum, wie ja in dieser deiner Fragestellung, voraussetzt, daß die Physiker nicht alle Tassen im Schrank haben, dann ist eine Beantwortung deiner Frage müßig.
Das muß ja irgendwie etwas sein, was man als „Nichts mit Gehäuse“ oder so umschreiben kann.
Wieso? und wieso „muß“?
Was es mit geometrischen Raumkonzeptionen im Zusammenhang mit der ART auf sich hat, habe ich in FAQ:232 und FAQ:1234 zusammengefaßt. Hier wird Raum allein durch seine sog. „Metrik“ gefaßt. Raum und das was „im“ Raum ist, ist aber nicht mehr unabhängig voneinander. Wenn wir uns auf die Gravitation, die hier gerade die Metrik bestimmt, beschränken könnten, könnte man sogar sagen, Materie (somit allein als „Masse“ verstanden) sei eine „Form der Raumzeit“ und die Ergebnisse der Wheelerschen Geometrodynamik, die diesen Gedanken mathematisch konsequent durchführt wären durchaus befriedigend.
Der Gedanke, Materie als Form von Raum und Zeit zu fassen, und nicht als etwas, das additiv „in“ Raum und Zeit ist, ist übrigens - um eine philosophische Bemerkung einzufügen - von Hegel expliziert worden. Die Physik hat sich mit diesem ähnlichen Konzept allerdings nicht auf ihn berufen, es ist dort gänzlich unbekannt.
Die geometrische Interpretation der anderen Wechselwirkungen darf aber leider als mißlungen gelten. Daher reicht die ART bzw Geometrodynamik nicht aus, um als TOE (theory of everything) zu fungieren.
In der Quantenmechanik resp. Teilchenphysik wird Raum im Gegensatz dazu als flacher (=euklidischer) background space aufgefaßt, der von den Teilchen, deren Trajektorien „in ihm“ liegen, nicht affiziert wird, somit abgekoppelt ist. Er fungiert somit ganz im Sinne des Leibnizschen Begriffs des Koordinationsraums. Das funktioniert für die Teilchenphysik ganz gut, aber nicht für die quantenmechanische Fassung der Gravitation.
Zur Kollision dieser Raumbegriffe kommt es daher in kleinen Dimensionen, wo ja die Unschärfrelation wirksam ist, in der Größenordnng der Planckskala, weil bei einem Raumzeit-Volumen 10-33cm und 10-43sec die Gravitationskopplung mit von der Partie ist. Das ist daher vorerst die Grenze physikalischer Aussagemöglichkeiten.
Lösungen versprechen verschiedene Weiterentwicklungen der Kaluza-Klein-Theorie und neueren Stringtheorien.
Hier einige Literatur (d.h. die Klassiker), die zwar von dir nicht zu bewältigen sein wird, die aber einen Eindruck vermitteln, wie intensiv man in der Physik (bzw. Philosophie der Physik) auch die Raumbegriffe problematisiert (und immer tat):
P.Suppes: Space, Time and Geometry
SYNTHESE Vol 24 No 1/2 1972
A.Grünbaum: Philosophical Problems of Space and Time
Reidel, Dordrecht 1973
B.v.Fraassen: An Introduction to the Philosophy of Time and Space
Random House, New York 1970
P.S.Wesson: Space - Time - Matter. Modern Kaluza-Klein-Theory
World Sci.Pub., Singapore 1999
H.-J. Treder: Philosophische Probleme des pjysikalischen Raumes
Akademie Vlg, Berlin 1974
M. Friedmann: Foundations of Space-Time Theories. Relativistic Physics and Philosophy of Science
Princeton U.P. 1983
L.Castell, M.Drieschner, C.F.v.Weizsäcker (Hrg):
Quantum Theory and the Structures of Time and Space, 2 Bde
Hanser, München 1977
L.Sklar: Space, Time, and Spacetime
Univ. Calif. Pr., Berkeley 1974ff
Gruß
Metapher