ich habe eine Frage bezügl. des situativen Grammtikunterrichts von Sitta und Böttcher.
Die Germanisten Wolfgang Böttcher und Horst Sitta entwickelten im letzten Jahrhundert den situativen Grammatikunterricht. Dieser Grammatikunterricht ist an (inner)schulische Situationen gebunden und legt seinen Schwerpunkt auf die Kommunikation im Unterricht.
Warum wird dieser Ansatz nicht mehr im Deutsch/Grammatikunterricht verfolgt?
Hi Smith,
bin nicht ganz sicher, was Du meinst. - warum es auf wissenschaftlicher Ebene nciht weiterverfolgt wird, also danach geforscht wird?
Denn in der Schule im Unterricht hat ja jeder die Möglichkeit, die Grammatik zu lehren, die er für angemessen und zielführend hält.
LG T
tut mir leid, auf diese Frage kann ich keine Antwort geben. Ich bin kein Lehrer und habe auch sonst keine Ahnung vom Schul- und Unterrichtssystem in Deutschland.
um nicht einfach nur gar nicht zu antworten, antworte ich kopfschüttelnd: Ich weiß es nicht. Obwohl von Haus aus Sprachwissnschaftler, bin ich durch die (Gymnasial-) Lehrerausbildung gegangen ohne je didaktisch auf Grammatikunterricht vorbereitet worden zu sein. Tatsache ist wohl, dass das Primat der Literaturarbeit im Unterricht sich sowohl ursächlich als auch konsequent in einer grundsätzlichen Missachtung des Themas Sprachnorm (-Vermittlung) sowohl im Studium wie auch in der Praxis des Lehramts niederschlägt. Ich weiß nicht, ob deine These, der Ansatz von Sitta/Böttcher würde im Unterricht nicht mehr verfolgt, so allgemein stimmt (die mir bekannten Lehrbücher scheinen dies zu untermauern), aber sicher bin ich mir dessen, dass der Grammatikunterricht AN SICH ein solches Mauerblümchendasein pflegt, dass es wohl keinem Ansatz wesentlich besser ergeht als dem der situativen Vermittlung.
Ich übrigens unterichte Grammatik tatsächlich „anders“, also fast immer nur im situativen Kontext. Will sagen: Statt abgeschlossener künstlicher Einheiten zu Tempus, Modus, Satzgliedern etc., meist anlassbezogene Exkurse, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Erfolgreiches Konzept? Messbar weniger Widerstand, das immerhin.
Liebe Grüße aus Stuttgart,
Daniel
die Namen dieser Autoren sind mir bekannt, aber von dem didaktischen Ansatz habe ich noch nicht gehört.
Ich werde versuchen, Informationen dazu zu finden und bin selber sehr daran interessiert, eine Antwort auf Ihre Frage zu finden.
Schönen Gruß von JKM
ich habe eine Frage bezügl. des situativen Grammtikunterrichts
von Sitta und Böttcher.
Die Germanisten Wolfgang Böttcher und Horst Sitta entwickelten
im letzten Jahrhundert den situativen Grammatikunterricht.
Dieser Grammatikunterricht ist an (inner)schulische
Situationen gebunden und legt seinen Schwerpunkt auf die
Kommunikation im Unterricht.
Warum wird dieser Ansatz nicht mehr im
Deutsch/Grammatikunterricht verfolgt?
Leider kann ich dazu nichts sagen, da ich nur ein „Außenstehender“ bezüglich des Deutschunterrichts war.
Ähnliche Entwicklungen gibt es zwar auch in anderen Fächern, aber ich war ja nur an der Gestaltung der Ausbildung von Informatik-LehrerInnen beteiligt.
Besten Gruß
Piet Vomberge
Hallo,
dass der situative Grammatikunterricht im Deutschunterricht primär nicht eingesetzt wird, hat folgende Gründe:
• Dieser Grammatikunterrichts ist fragmentarisch und bietet keine curriculare Einbindung
• Grammatikunterricht wird zum „Gelegenheitsereignis“
• Die Verknüpfung von Grammatik, Pragmatik und Semantik fehlt
• Die Sprachverwendung und das Sprachsystem werden getrennt
• Der Lehrer muss immer auf alle Eventualitäten vorbereitet sein
• Bei einer konsequenten Anwendung findet kein Grammatikunterricht statt
Aber wenn es akut und kontextual passt, wird er natürlich angewendet, nur eben nicht currucular und verbindlich als Vorgabe des Deutschunterrichtes.
Hoffe, geholfen zu haben.
Hallo zusammen,E
ich habe eine Frage bezügl. des situativen Grammtikunterrichts
von Sitta und Böttcher.
Die Germanisten Wolfgang Böttcher und Horst Sitta entwickelten
im letzten Jahrhundert den situativen Grammatikunterricht.
Dieser Grammatikunterricht ist an (inner)schulische
Situationen gebunden und legt seinen Schwerpunkt auf die
Kommunikation im Unterricht.
Warum wird dieser Ansatz nicht mehr im
Deutsch/Grammatikunterricht verfolgt?