Servus Edith,
Stundenkürzungen auf sich beruhen lassen und die Ferien
geniessen. Es ist ja schon jetzt zu lesen, daß die Lehrer
streikmüde sind. Nona, wenn die Ferien bevor stehen. Wo kämen
wir denn da hin, wenn man für die Durchsetzung der eigenen
Ansprüche die eigene Freizeit opfern würde *kotz*
hmmm, na ja die Lehrer da geht’s aber meines Wissens um was
ganz anderes – Verkürzung der Unterrichtszeiten,
ja, dafür auch. Schrieb ich ja schon.
Achja, nur zur Klarstellung für Nichtösterreicher: gemeint war natürlich gegen Verkürzung der Unterrichtszeiten.
bezahlt haben, und jetzt wo sie dran sind und die
wohlverdiente Pension antreten können vielleicht kaum für die
Wohnungskosten aufkommen können?
Also diejenigen, die jetzt schon dran sind um in Pension gehen
zu können trifft es doch nicht mehr. „Nur“ diejenigen, die
zumindestens noch ein Weilchen haben bis zum Pensionsantritt.
Ich habs zwar nicht im Detail verfolgt, aber es gibt doch
Einschleifregelungen.
Ob es einem gefällt oder nicht, wenn man so eine Reform
durchzieht, wie immer sie aussehen wird, man muß einen
Zeitpunkt setzen, ab dem die Änderung gilt.
Wegnehmen läßt sich doch niemand gerne was. Tja, und ich werde
genau in die Zeitpunkte reinfallen bei denen ich aus
Einschleifregelungen nicht mehr profitieren kann, mich wird
die volle Härte etwaiger Reformen treffen. Je länger die auf
sich warten lassen um so härter werden die Verluste für mich
sein.
Das sehe ich nicht ganz so. Es ist eine politische Entscheidung wie viel uns die Versorgung unserer älteren Mitbürgern (also in ein paar Jahren auch uns) wert ist. Mal ganz provokant, mehr oder weniger als ein paar Eurofighter?
Weil man schon Jahre, Jahre und nochmals Jahre weiß, daß es so
nicht weitergehen kann? Und weil, wenn man jetzt nichts tut
die Sache in ein paar Jahren noch schlimmer wird?
Nein, ich bin ja auch der Meinung, daß gespart werden muß. Nur
sind es wiedermal die ASVG-Pensionen die am meisten
beschnitten werden. Irgendwann, sagt man, sind dann die
Beamtenpensionen dran. Wann denn, in 20 Jahren?
Und warum beteiligen sich am Streik dann hauptsächlich
diejenigen, deren Pensionen kaum in Gefahr sind? Das ist es
doch was mich an der Sache so ärgert.
Das nennt man glaub ich Solidarität 
als ein Experte, aber bis zum Herbst eine gute Lösung finden,
heißt ja nicht es über Jahre zu verwässern.
Es wird keine gute Lösung geben, denn selbst wenn es eine
gerechte Lösung gebe - und keiner findet es gerecht, daß
ausgerechnet ihm was weggenommen wird - wird die Gewerkschaft
dagegen sein, wenn der Vorschlag von der verhaßten Regierung
kommt und die Regierung wird dagegen sein, wenn der Vorschlag
von der Gewerkschaft kommt.
Sehe ich nicht so. Auch die Gewerkschaften wissen, daß gespart werden muß. Es geht um die ‚kleineren’ Pensionen, so um und unter € 1000,–.
Meine Meinung, die sollte man weitgehend unangetastet lassen, also nur um wenige Prozent kürzen. Pensionen unter 700 € sollte man überhaupt unangetastet lassen. Über das was drüber ist, können wir ruhig reden. Nochmal, es geht mir nicht um die Pensionen insgesamt, es geht mir um die kleinen Pensionen, jene Menschen die es ohnehin schon schwer haben, klarzukommen.
Das ist richtig, ich muß ja morgen auch arbeiten.
Ich ja zum Glück nicht
)
Wer morgen
nicht zur Arbeit kommt, dem wird wahrscheinlich der Tag nicht
bezahlt.
Tja, und der darf sich dann bei den Gewerkschaften recht
freundlich bedanken, wenn er nur nix bezahlt kriegt. Was hat
der davon? Wahrscheinlich wird ihm am Schluß bei der
Pensionsberechnung sogar noch dieser Tag abgerechnet werden,
weil er dafür auch nicht versichert war.
Ziemlich sicher sogar…
Nö, lieber Herbert. Mit dem morgigen Streik haben sich die
Gewerkschaften die letzten noch spärlich vorhandenen Sympatien
bei mir verschmerzt und das sogar fast soweit, daß ich hoffe,
daß die Regierung sich durchsetzt und eine knallharte Reform
durchzieht.
Du tust ja so, als ob wir streitwütige Gewerkschaften haben.
Wann gab es vor dem 5.6. den letzten Streik? Vor 50 Jahren.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich für den Streik
absolut kein Verständnis habe.
Ich frag mal, ab wann Du Streikmaßnahmen verstehen würdest. Bei Kürzungen von 1000 Europensionen auf 500 Euro? Wo ist die Grenze? Ab wann darf man sich wehren?
Außerdem wofür hätten die Gewerkschaften bislang streiken
sollen? Die gewerkschaftsgenehme SPÖ-Regierung hat doch durch
jahrzehntelange Geschenke und so weiter die heutige Situation
doch zum Großteil mitverschuldet.
Wieder: politische Entscheidungen. Ich finde, das was die SPÖ in den 60ern und 70ern so alles durchgesetzt hat gar nicht so schlecht. Man muß ja auch sehen, daß der Wohlstand auch einen Art Bumerangeffekt hat. Zahlungskräftige Arbeiter/Pensionisten usw. kurbeln wieder die Wirtschaft an, was wieder mehr Arbeitsplätze bedeutet… Klar war das teuer, aber was wenn es nicht passiert wäre? Was wäre mit der Wirtschaft passiert? Um wie viel Arbeitslosigkeit mehr hätte wir gehabt?
Obwohl ich dadurch im Alter sicher sehr viel mehr
verlieren würde/werde als es bei dieser Form der Reform
geschehen würde.
Jetzt muß ich Dir aber sagen, Du bist 35 und kannst noch
privat vorsorgen.
Ich weiß, aber trotzdem will mir die Gewerkschaft erzählen,
daß die Regierung gerade in meiner Altersgruppe stark in die
Lebensplanung eingreift. Ja spinnen die??? Ich plane
doch nicht jetzt schon mein Leben bis zur Pension!!!
Mir war außerdem schon bei meinem Berufseintritt klar, daß ich
sicher nie die Pension kriegen werde, die die jetzige
Pensionsgeneration bekommt. Aber geplant für die Pension habe
ich damals trotzdem nicht.
Und das isses ja gerade. Die heutigen Jungen denken nicht einmal alt zu werden. Wenn ich mal denke wie schnell es ging 45 zu werden… A bissi noch dann bin ich… Wenn es die staatliche Pension eines Tages nicht mehr gibt, es wird viele geben die nicht vorgesorgt haben. Slums werden einen Großteil der Städte einnehmen.
Heute 50 oder 60jährige können das nicht
mehr, und da liegt die Gemeinheit.
Mein Vater ist Jahrgang 1944. Ihn kratzt das nicht mehr, er
geht mit Mitte nächsten Jahres in Pension. Keine jetzige
Reform wird daran was ändern können. Das würde nicht mal der
Schüssel wagen, daß bei dieser Altersgruppe noch was geändert
wird.
Da bin ich mir nicht mehr sicher…
Irgendwann trifft dann die fallende Pensionskurve die
steigende Wohnungskostenkurve.
Wieso regt sich eigentlich immer jeder nur übers Wohnen auf?
*g* Es wird doch alles teurer. Die Lebenserhaltungskosten
insgesamt steigen doch von Jahr zu Jahr. Ob das Wohnen da mehr
oder weniger stark steigt, kann ich so adhoc nicht sagen.
Wohnen musst. Essen musst. Ein Minimum zum Anziehen musst haben. Alles andere ist Luxus. Wenn man sich ansieht wie Wohnkosten so um die 2% pro Jahr steigen (derzeit Wien) und jetzt die Einkommensverluste der Pensionsbezieher betrachtet… Ich hab mich in letzter Zeit berufsmäßig ein wenig im Land umgehört. Vor allem Leute am Land haben mir von Pensionen um die 500 € und weniger erzählt. (Dabei 40 Jahre Bauer gewesen und nebenher noch gejobt) Also denen noch was wegzunehmen ist wirklich gemein.
Liebe Grüße in Dein Sommerdomizil, wo bist denn eigentlich?
Im Moment im Baumhaus, nachdem ich am Sonntag in der Nacht von
einem Urlaub im schönen Hessen zurückgekommen bin.
Laß Dir die Sonne auf den Bauch scheinen und sitz nicht so
viel vor dem dummen Compi 
*lol* Werde ich machen, obwohl es mir zurzeit ein bißchen
zuviel Sonne ist. D.h. weniger die Sonne ist mir zuviel als
die hohe Temperatur, die sie mitbringt.
Hast recht, dann laß es Dir mal gut gehen.
Liebe Grüße nach Wiener Neustadt.
Servus
Herbert