Es geht um die Grünen und deren gescheiterte Politik in Bremen.
Warum ist das Genitiv?
Warum seht hier „Unterpfand“ und nicht „Pfand“?
Seht ihr einen Unterschied zwischen „Pfand“ und „Unterpfand“?
Danke
Im Wiktionary habe ich das Wort nachgeschlagen:
[1] „ Unterpfand ist edler als Pfand in den meisten Fällen, vermutlich nur, weil es durch den gemeinen Gebrauch noch nicht so sehr herab gewürdigt worden, als dieses.“[1]
Es geht um einen Text über Habeck und die Grünen. Es war heute in der SZ. Die Fragen sind:
Warum steht hier der Genitiv?;
Warum „Unterpfand“ und nicht „Pfand“?;
Was ist der Unterschied zwischen „Pfand“ und „Unterfand“?
Von Georg Ismar
Robert Habeck hatte sich einiges anders
vorgestellt. Es war das Jahr
2018, als die damaligen Grünen-
Chefs Habeck und Annalena Baerbock eine
Deutschlandreise unter dem Motto
„Des Glückes Unterpfand“ unternahmen.
Eine Reise zu den Wurzeln der deutschen
Geschichte, zu Symbolorten des
Kampfes für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit
– zum Hermannsdenkmal,
zum Hambacher Schloss, zur Frankfurter Paulskirche.
Eine Antwort auf das Kapern
nationalernationaler Symbole durch rechte Demokratiefeinde.
Weil August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sich 1841 die Freiheit nahm, „des Glückes Unterpfand“ zu schreiben, statt „Unterpfand des Glückes“ oder Unterpfand fürs Glück" … damit es sich auf „deutsches Vaterland“ reimt.
Dass er sich die Freiheit nahm, mit der Sprache so umzugehen, sodass sie reimte. Das ist ja merkwürdig. Aber warum bemüht er nicht „Pfand“ statt „Unterpfand“? Wieder wegen der heiligen Kuh, des Reimes?
Und wo in dem von dir zitierten Text steht etwas von „des Unglücks Unterpfand“?
Der vorangestellte Genitiv („viele Hunde sind des Hasen Tod“) ist eine absolut gängige Variante in der älteren deutschen Sprache, vor allem in poetischen Kontexten.
Und btw. der Genitiv hier ist ein sog. → Genitivus explicativus. Eine absolut genuine Form in der deutschen Grammatik.
Den Link, den ich dir schrieb, hast du nicht gelesen, stimmt’s?
Das ist eine Frechheit gegenüber Hoffmann von Fallersleben, einem Großmeister der deutschen Sprache des 19. Jhdts.
Stopp! Verehrter Metapher! Beruhige dich nun! Mit der heiligen kuh meinte ich den Reim und nicht August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
Und ich kenne übrigens den Herrn nicht und ob er ein Meister der Sprache war.
Es steht dort genauso wie im Wiktionary: Das Wort hat zwei Bedeutungen
Der Ausdruck Unterpfand hat zwei verschiedene Bedeutungen: Eine ältere ist die, bei der das Wort als ›Pfand, das dem Gläubiger als Bürgschaft für seine Forderung gegeben wird‹ zu verstehen ist – bereits das »Grammatisch-kritische Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart« von Adelung (Wien 1807 ff.) gibt diese (und nur diese) Bedeutung an. So lesen wir beispielsweise in Schillers »Räubern«: »Hattest du ihm nicht einen Ring an den Finger gesteckt? Einen Diamantring zum Unterpfand deiner Treue!« Bereits im Mittelhochdeutschen ist diese Verwendungsweise dokumentiert: underphant ›ein Pfand, das der Pfandempfänger dem Verpfänder belassen hat‹ (vgl. Matthias Lexer: »Mittelhochdeutsches Wörterbuch«, Stuttgart 1992).
Wieso merkwürdig? Der Reim ist ein integraler Bestandteil vieler Lyrikformen.
…
Btw: Der vorangestellte Genitiv ist (außer bei Eigennamen: Lisas Bruder, Ottos Mops, …) zwar nicht mehr gebräuchlich, aber das macht diese Konstruktion doch nicht automatisch zu „schlechtem Deutsch“.
Sie ist noch in zahlreichen Redewendungen und Sprichwörtern zu finden, z. B.
Ja, für das Wort „Zungen“. Da das aber ohne Artikel steht und man am Wort „Zungen“ alleine nicht erkennen kann, das es im Dativ steht, hast du dich vom zum Wort „Frauen“ gehörenden, den Genitiv anzeigenden Artikel „der“ in die Irre leiten lassen.
Bitte kopier doch jetzt einfach noch den Kontext, in welchem der Begriff „Unglücks“ erscheint (also mindestens einen Satz vor und einen nach der betreffenden Textstelle).
Unglück steht nur im Titel: Des Unglücks Unterpfand
Im Text selbst steht „Des Glückes Unterpfand“
Robert Habeck hatte sich einiges anders
vorgestellt. Es war das Jahr
2018, als die damaligen Grünen-
Chefs Habeck und Annalena Baerbock eine
Deutschlandreise unter dem Motto „Des Glückes Unterpfand“ unternahmen.
Eine Reise zu den Wurzeln der deutschen
Geschichte, zu Symbolorten des
Kampfes für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit
– zum Hermannsdenkmal,
zum Hambacher Schloss, zur FrankfurterPaulskirche.
Eine Antwort auf das Kapern
nationaler Symbole durch rechte Demokratiefeinde.