Deutsche Aussprache

Hallo,

Person A lernt deutsch und hat eine Lehrerin, welche ihm einredet, dass man ich {isch) ausspricht. Teppich (teppisch), lediglich( lediglisch). Jetzt hätte ich gerne gewusst, ob es wirklich möglich ist in der Hochsprache, dass man die Aussprache ( In Klammern) verwenden kann.

Zudem, wie sagt man auf Hochdeutsch: ich lade dich zu meiner Geburtstagsparty ein oder ich lade dich auf meine Geburtstagsparty an.

Vielen Dank.

Grüße Lara

Hallo Lara,
das hab ich ja noch nie gehört, dass ein(e) Deutschlehrer(in) eine solche Aussprache lehrt. Also, m. E. ist das nicht korrekt!

Zur zweiten Frage: Richtig ist „Ich lade dich zu meiner Geburtstagsparty ein“.

Viele liebe Grüße
Birgitt

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Lara!

In Ergänzung bzw. geringfügig abweichend vom Schaukelschorsch:

Die Aussprachevariante ist nicht hochsprachlich, sondern für bestimmte Dialekte (Allemannisch) charakteristisch.

Im zweiten Satz würde ich zwar auch der angeführten idiomatischen Variante den Vorzug geben, falsch ist die andere aber sicher auch nicht.

Gruß, Wolfgang

Tach Lara,

die Aussprache isch für „ich“ ist definitiv nicht richtig!

Es mag natürlich sein, daß die Lehrerin ihre deviante Aussprache gar nicht bemerkt, weil sie die Wörter seit jeher so ausspricht und dies für hochdeutsch hält.
Ich kenne Menschen, die einen schweren S-Fehler hatten und ihre Artikulation für makellos hielten bis sie sich selbst einmal auf Tonband hörten.

Es gibt ja auch den entgegengesetzten Fall: Ein Bundeskanzler, den die Gechichte (!) gegen meinen ausdrücklichen Rat zu einem großen zu machen beschlossen hat, sprach (und spricht wohl noch) das „sch“ wie „ch“ aus: Geschichte also als Gechichte.

Im übrigen würde ich Dich auch „zu meiner Party“ einladen - wenn ich denn eine schmisse.

Gruß - Rolf

Person A lernt deutsch und hat eine Lehrerin, welche ihm
einredet, dass man ich {isch) ausspricht. Teppich (teppisch),
lediglich( lediglisch).

Person d wie datafox hat ein Deutschlehrbuch gekauft, in dem dieses bei der Lautschrift sogar DRINNEN STEHT. Daraufhin hat Person d ihrem Schüler beigebracht, daß das möglicherweise eine bundesdeutsche Eigenart ist und er sie am besten ignorieren sollte, wenn er nicht möchte, daß seine österreichische Schwägerschaft sich krumm und teppert lacht.

Viele Grüsche
datafogsch

Hallo Wolfgang,

das:

für Alemannisch charakteristisch.

wäre mir (schwäbischer Muttersprachler, aber unmittelbar an der Sprachgrenze zu Hause) sicherlich nicht entgangen. Es stimmt nicht.

Im Rheinhessischen, in Südhessen, bedingt auch in der Pfalz - aber nicht im Alemannischen. Dô seit ma „I“; ond bî Wörter wo ma meh seit, seit ma wia-n-em Dütscha, blos as „ch“ as bizzle wîter am Racha hintere.

Schöne Grüße

MM

Hallo Lara,

das ist schlicht falsch. Interessant wäre aber, im Gegensatz zu welchem ausgesprochenem Laut die Lehrerin das vertritt: Könnte es sein, dass dieser Laut noch weiter von der richtigen Aussprache weg liegt („Ik“, „Kirke“, „Kirtsche“)? Dann wäre es nicht grade die hohe pädagogische Kunst, aber eventuell eine Empfehlung, wie man der deutschen Aussprache wenigstens ein bisschen näher kommen kann, so dass das Ergebnis bloß noch nach Dialekt, und nicht mehr völlig fremd klingt?

Schöne Grüße

MM

Hallo, Martin,

für Alemannisch charakteristisch.

Es
stimmt nicht.

da kann ich Dir nur beipflichten. Vielleicht wurde es mit -sch- für -st- verwechselt?

Gruß
Kreszenz

PS völlig off topic: Du hast nicht zufällig ein Spezialrezept für Schlehenlikör?

Hallo, Lara,

Person A lernt deutsch und hat eine Lehrerin, welche ihm
einredet, dass man ich {isch) ausspricht. Teppich (teppisch),
lediglich( lediglisch).

zeig ihr doch mal http://www.uni-bielefeld.de/lili/studiengaenge/daf/p…

und http://cornelia.siteware.ch/phonetik/rechtschreibung…

Gruß
Kreszenz

Interessant wäre aber, im Gegensatz
zu welchem ausgesprochenem Laut die Lehrerin das vertritt

Sch kann als Ersatzlaut von Gaumen-ch durchgehen, wenn derjenige kein solches ch aussprechen kann (gibts in vielen Sprachen nämlich nicht). trotzdem isses falsch.

Gruß
datafox

Hallo!

Es gibt ja auch den entgegengesetzten Fall: Ein Bundeskanzler,
den die Gechichte (!) gegen meinen ausdrücklichen Rat zu einem
großen zu machen beschlossen hat, sprach (und spricht wohl
noch) das „sch“ wie „ch“ aus: Geschichte also als Gechichte.

Der Herr mit der „Gechichte“ hatte mal einen erfolglosen Gegenkandidat, der „Geschischde“ sagte. Wir selbst haben (leider) einen Landesvater, der Baden-Wirdenbrk sagt. Aber der ist ja eh der Ansicht, dass die Deutsche Sprache nur noch zu Hause gesprochen werden sollte…

Michael

Hallo

http://cornelia.siteware.ch/phonetik/rechtschreibung…

Auf dieser Seite werden als Beispiele genannt:
[x] Bach, doch, Buch, auch (klar, das ist der ch-Laut, der relativ weit hinten im Rachen gebildet wird.)

[ç] Bäche, ich, Bücher, echt, Milch, durch, manchmal, Mädchen, einig. (Dieser Laut entsteht irgendwo zwischen Zunge und Gaumen)

Dazu meine Frage: Sind die alle richtig? Besondere Zweifel habe ich bei „durch“ und „manchmal“. Ich finde, dass deren „ch“-Laut zwischen den beiden Alternativen liegt. Wenn man sich schon entscheiden muss, finde ich, dass es näher bei [x] liegt.

Und dann noch ein anderes Thema: einig. In Süddeutschland wird auch in der dort verwendeten _Hoch_sprache dieses g als g ausgesprochen. Ich weiß, dass Radiosprecher und Bühnenschauspieler für diesen Laut ein „ch“ antrainiert kriegen. Das klingt aber in unseren süddeutschen Ohren nicht hochdeutsch, sondern norddeutsch. Ich weiß nicht, wer an der Orthographie mit „g“ schuld ist - und wenn es Luther höchst persönlich war - irgendeinen Grund wird es dafür schon gegeben haben. Was ich damit sagen will: Ich plädiere für einen undogmatischen Umgang mit der Aussprache. Feine Nuancen, die die Herkunft eines Sprechers erkennen lassen, sollten nicht gleich als Fehler ausgelegt werden. Wir hatten das schon einmal beim bairischen „a“. Es gibt noch weitere Beispiel, etwa das Weglassen von „r“ am Silbenende im Nordwesten Deutschlands.

Das allerdings nur solange es nicht übertrieben wird: Ein Schwäbisches „-scht“ oder „-schp“ ist definitv falsch.

Genauso wie „isch“, „lediglisch“, …

Michael

Schwäbische Aussprache
Hallo

Das allerdings nur solange es nicht übertrieben wird: Ein Schwäbisches „-scht“ oder „-schp“ ist definitv falsch.

Was meinst du damit?

„Schprache, Schpiel, Schtadt, Schtrand, Schpargel“ ist korrekte Aussprache und nicht schwäbisch.

Die Schwaben haben aber ein Vorliebe für das innerwörtliche -sch.
Das gilt für Wurscht, Durscht, Bruscht, Luschtverluscht = Fruschtration.

Welches Wort hat am Ende ein „-schp“?

Ich kenne „Raschpel, Kaschper“ und sonst nicht viele.

Gruß Fritz

Servus,

sicher ist es falsch. Daher auch meine Gegenfrage - bei (sehr wenigen) einzelnen Anglophonen hab ich das schon gehört, u.a. einer Kollegin, die ich danach fragen konnte, und die mir erklärt hat, dass sie alternativ bloß „Kirke“ sprechen könnte, und sich deswegen den relativ weniger auffallenden Laut angewöhnt hat.

Ob Ratschläge in dieser Richtung pädagogisch vertretbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Ich selber wollte das bloß beurteilen, wenn ich wüßte, in welchem Zusammenhang und mit welchem Ziel der Sprachunterricht stattfindet: Wenn ich mich z.B. auf einen tschechischen Kontakt vorbereite, für den ich zu einem nicht verschiebbaren Termin in naher Zukunft in Grundlagen kommunikationsfähig sein will, bin ich für jeden halbwegs in der Nähe liegenden Ersatzlaut für das nicht ohne weiteres aussprechbare „r-Hadschek“ dankbar, der wenigstens der Spur nach verstanden wird, auch wenn er falsch ist.

Mir kommt halt die im Ursprungsposting zitierte Äußerung so hanebüchen vor, dass ich nach Deutungs- und Erklärungsmöglichkeiten suche. Angefangen damit, dass nicht jeder, der sich Lehrer nennt, ein Profi ist, bis zu allen möglichen Motiven, aus denen die Äußerung zwar nicht wörtlich so, aber so ähnlich gefallen sein könnte.

Schöne Grüße

MM

Hallo, Martin und Kreszenz!

Danke für Eure Korrektur! Abgesehen davon, dass ich kein Sprecher des Allemannischen bin, habe ich ungenauerweise die hessischen Mundarten dort subsumiert.

Besten Gruß!
Wolfgang Zimmermann

Hallo

Das allerdings nur solange es nicht übertrieben wird: Ein Schwäbisches „-scht“ oder „-schp“ ist definitv falsch.

Was meinst du damit?

„Schprache, Schpiel, Schtadt, Schtrand, Schpargel“ ist
korrekte Aussprache und nicht schwäbisch.

Darin ist ja auch kein _ - scht_ enthalten.

Gruß,

Malte, der immer noch lieber über den s-pitzen S-tein s-tolpert.

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Nabend!

Das allerdings nur solange es nicht übertrieben wird: Ein Schwäbisches „-scht“ oder „-schp“ ist definitv falsch.

Was meinst du damit?

„Schprache, Schpiel, Schtadt, Schtrand, Schpargel“ ist
korrekte Aussprache und nicht schwäbisch.

Schau mal nach, wo ich den Bindestrich hingesetzt habe! :wink:

Welches Wort hat am Ende ein „-schp“?

Ich kenne „Raschpel, Kaschper“ und sonst nicht viele.

Aus gegebenem Anlass:

Veschper.

(Außerdem Weschpe (die auf schwäbisch eigentlich „Wefzg“ heißt), lischpeln, Mischpel, … aber Du hast Recht: Es sind nicht viele).

Michael

Hallo

„Schprache, Schpiel, Schtadt, Schtrand, Schpargel“ ist
korrekte Aussprache und nicht schwäbisch.

Darin ist ja auch kein _ - scht_ enthalten.

Achja?

Malte, der immer noch lieber über den s-pitzen S-tein s-tolpert.

“Chacon a son gout.”

Gruß Fritz

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Hallo

„Schprache, Schpiel, Schtadt, Schtrand, Schpargel“ ist
korrekte Aussprache und nicht schwäbisch.

Darin ist ja auch kein _ - scht_ enthalten.

Achja?

Wenn wir uns darüber einig sind, dass ein führender Bindestrich bedeutet, dass an seiner Stelle etwas nicht-Leeres sein muss - ja.

Gruß,

Malte

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Hallo Lara,

Person A lernt deutsch und hat eine Lehrerin, welche ihm
einredet, dass man ich {isch) ausspricht. Teppich (teppisch),
lediglich( lediglisch). Jetzt hätte ich gerne gewusst, ob es
wirklich möglich ist in der Hochsprache, dass man die
Aussprache ( In Klammern) verwenden kann.

das klingt schwer nach Rheinland oder ev. auch Teile des Ruhrgebietes.
Aber ‚Hochdeutsch‘ ist das nicht!

Zudem, wie sagt man auf Hochdeutsch: ich lade dich zu meiner
Geburtstagsparty ein oder ich lade dich auf meine
Geburtstagsparty an.

Im Ruhrgebiet geht man z.B. ‚auf Schalke‘
Daher wieder eine Vermutung meinerseits; die Dame ist eine mehr oder weniger ausgeprägte Dialektsprecherin.

Gandalf