Hallo!
Hohe Ansprüche an materiellen Lebensstandard sind mit
Massenfertigung und Montagearbeit nicht erfüllbar, solange
solche Arbeit irgendwo preisgünstiger erledigt werden kann.
Das ist richtig, die Frage ist nur, wie hoch die Ansprüche sind, diese definiert werden, und ab welcher Höhe der eben schwer zu definierende „hohe Anspruch“ realisierbar wäre!
Will heißen, wo liegt die Messlatte des hohen Anspruches und wer soll diesen festlegen? Ein Multimillionär oder eine Arbeiterfamilie. (bitte nicht schon wieder flasch verstehen)
Kein Mensch kauft ein Produkt aus hiesiger Produktion, wenn
ein anderes Produkt gleicher Qualität aber anderen
Ursprungslands preisgünstiger zu haben ist. Für einen
Produktionsbetrieb im Streubesitz wird die Entscheidung, wo
produziert wird, emotionslos nach betriebswirtschaftlichen
Gesichtspunkten getroffen. Damit sind hierzulande Menschen
mit geringer Qualifikation nicht mehr im früher gewohnten Maß
zu beschäftigen. Ich sehe keinen rechtsstaatlichen und
wirtschaftlich tragfähigen Weg, daran etwas zu ändern.
Mag sein, ich bin aber leider nicht kompetent genug, dies zu beurteilen.
Für möglich halte ich es, wenn die entsprechende gesellschaftliche Gesinnung vorhanden ist.
Wir brauchen deshalb eine Methode, künftig nicht mehr so viele
Menschen mit fehlender, einseitiger und nicht zeitgemäßer
Qualifikation im sozialen Sicherungsnetz auffangen zu müssen.
Die Methode heißt Bildung.
Das allein reicht noch nicht. Wir brauchen mehr Menschen mit
der Bereitschaft, ihr Leben dem Aufbau überregional
wettbewerbsfähiger Unternehmen zu widmen. Wir brauchen mehr
inhabergeführte Unternehmen, mehr Mittelstand.
Auch ein guter Ansatz, den ich teile. Das wird allerdings dann zum Problem, wenn trotz durchweg Superschlauer es der Markt trotzdem nicht hergibt, jedem ein Betätigungsfeld zu bieten. Egal ob als Unternehmer, oder in gehobener Stellung. Das Problem, genug Arbeitsplätze zu haben, kann allein durch Bildung und ausgeprägten Mittelstand nicht gelöst werden. Produziertes und Angebotenes muss abgesetzt werden.
Da nutzt zwar ein hoher Anspruch an den Lebesstandard, da dadurch stärker konsumiert wird und ich mal unterstelle auch die Kaufkraft dafür vorhanden ist. Aber dennoch werden wir wohl die ärmeren Länder brauchen, um bei uns produziertes abzusetzen, da der Markt bald übersättigt ist. Das Prob haben wir doch schon jetzt, wenn ich mich nicht irre.
Man sollte angesichts der Zeichen des
Arbeitsmarktes erwarten, daß die Abiturientenzahlen in die
Höhe schnellen und Schüler ohne abgeschlossene Schulbildung
zur seltenen Ausnahme werden. Davon ist nichts zu merken. Die
Bedeutung von Bildung ist in den Bevölkerungskreisen
vorhanden, die dieses Bewußtsein schon immer hatten.
Hier möchte ich allerdings anmerken, dass festgestellt wurde, dass die sog. „unteren“ Schichten in D extrem benachteiligt sind und nicht einmal annähernd eine Chancengleichheit herrscht. Vieles scheint auch in dem Schulsystem, und wie immer, in den fehlenden Geldern begründet zu sein. Bei Bedarf kann ich den Link ja nochmal suchen.
Die Mehrheit hat noch nichts begriffen. Man sollte einen Ansturm
auf die technischen, ingenieur- und
wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge erwarten.
Diese Studiengänge sind doch meines Wissens eh überlaufen und wir haben massenweise arbeitslose Ingenieure. Es will sich ja keiner mehr die Hände schmutzig machen, darum „stirbt“ das Handwerk fast aus. Wieder ein Indiz, dass wir vielleicht doch nicht nur Akademiker brauchen.
!!!Davon ausgehend!!!, dass deine Vision ein Staat ist, der vorwiegend von, ich nenne es mal „vergeistigten“, hochqualifizierten Arbeiten geprägt ist, möchte ich zu bedenken geben, dass es ohne „minderwertige“, sprich handanlegende Arbeit wohl nicht gehen wird.
Es sei denn, wir verlegen derlei Arbeiten, wie ja wohl auch von dir propagiert?, in ärmere Länder, wo dann andere dumme die unliebsamen wenig anspruchslosen und mechanischen Arbeiten erledigen. Oder wir holen uns dann einfach wieder Gastarbeiter für derlei Verrichtungen.
Ich betone vorsichtshalber, dass ich hier auf eine Hypothese eingehe.
Einen solchen elitären Staat möchte ich nicht. Ich würde mich nicht gut dabei fühlen.
Gruß Jadzia