Deutschland - US Krise... ich kapier das nicht

Gute Frage

Hallo Wolfgang,

Warum werden denn Kriege geführt? Wegen der schöneren Frauen
im Irak??

Genau die gleiche Frage habe ich in Brett Miltärpolitik gestellt, weil ich es nicht verstehe. Es gibt viele Thesen, aber überzeugt hat mich keine. Ich bin davon überzeugt, dass es für die US-Administration „gute“ Gründe gibt, auch wenn ich sie persönlich nicht teile würde.

Deine Interpretion würde mich wirklich interessieren.

Gruß
Carlos

Hallo Drache!

Diese Hoffnung hege ich übrigens auch und allzu abwegig ist
sie nicht. Wenn wir Ende 2003 5 Mio. Arbeitslose haben, könnte
es spannend werden…

Ach jetzt verteh ich, warum in Bayern in den letzten 12
Monaten die Arbeitslosenzahlen um über 19% gestiegen sind
(bundesweit ca. 6%).

Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, dass man bei der Betrachtung solcher Zahlen auch die Ausgangswerte anssehen sollte.

Quelle: http://www.br-online.de/bayern-regionen/thema/arbeit/

Ein gaaaaanz fiiiiser Trick, um Schröder zu stürzen *hmmpf*

Schröder ist maßgeblich verantwortlich für steigende Arbeitslosenzahlen, denn er gibt die Rahmenbedingungen bzgl. des Exports vor. Auch Bayern muß daher darunter leiden, vermutlich sogar mehr als andere BL, da durch die High-Tech-Konzentration dort auch eine gewisse Exportlastigkeit vorhanden ist.

Grüße,

Mathias

Hallo Raimund,

… Wenn wir Ende 2003 5 Mio. Arbeitslose haben, könnte
es spannend werden…

Mal den Teufel nicht an die Wand!

Das ist keine abwegige Annahme.

Lieber gönne ich rot/grün
nach der jetzigen Legislaturperiode noch mal eine. Und das
will bei mir was heissen!

Kann ich nicht verstehen.
Diese Leute fahren die deutsche Wirtschgaft mit Vollgas an die Wand und die Hälfte der Bevölkereung schreit dazu noch „Hurra“…
Komische Leute sind das hier.

Grüße,

Mathias

Moin Mattes

Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, dass man bei
der Betrachtung solcher Zahlen auch die Ausgangswerte anssehen
sollte.

Klar, sonst kann man ja nicht vergleichen wos hingeht :smile:

Schröder ist maßgeblich verantwortlich für steigende
Arbeitslosenzahlen,

Tatsache ist, dass die Arbeitslosenzahlen in den letzten 4 Jahren gefallen sind. Das siehst du in der Tabelle mit dem 12-Jahresvergleich wo die Linie ab 1998 nach unten geht :smile:

denn er gibt die Rahmenbedingungen bzgl.

des Exports vor. Auch Bayern muß daher darunter leiden,
vermutlich sogar mehr als andere BL, da durch die
High-Tech-Konzentration dort auch eine gewisse
Exportlastigkeit vorhanden ist.

Wie hat die Regierung Schröder denn deiner Meinung nach die Rahmenbedingungen für den Export verschlechtert ? (Um mal wieder den Bogen zur Außenpolitik zu kriegen…)

Im übrigen höre ich als Grund für stockenden Export aus der Industrie eher das Argument der wirtschaftlichen Rezession im Ausland. Dafür willst du Schröder doch nicht auch noch verantwortlich machen, oder ? *g*

Gruss
Marion

Moin Drache!

Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, dass man bei
der Betrachtung solcher Zahlen auch die Ausgangswerte anssehen
sollte.

Klar, sonst kann man ja nicht vergleichen wos hingeht :smile:

…vort allem nicht, wo´s herkommt…

Schröder ist maßgeblich verantwortlich für steigende
Arbeitslosenzahlen,

Tatsache ist, dass die Arbeitslosenzahlen in den letzten 4
Jahren gefallen sind. Das siehst du in der Tabelle mit dem
12-Jahresvergleich wo die Linie ab 1998 nach unten geht :smile:

Tatsache ist, dass dieser Statistik andere Daten zugrunde liegen, als noch vor 1998.
Hunderttausende in ABM-Maßnahmen u.s.w.
Tatsache ist, dass die Zahl der Unternehmenspleiten während Schröders Amtszeit massiv gestigen ist.
Tatsache ist, dass Schröder die Bedingungen für den Mittelstand massiv verschlechtert hat, z.B.

  • Änderung des Betr.Verf.G
  • Abschaffung der Gewerbesteuer fü Großkonzerne, daher weitere Polarisierung und schlechtere Verhandlungsposition für den Mittelstand.
  • Verschärfung des Kündigungsschutzes
  • Verstärkung der Macht der Gewerkschaften

denn er gibt die Rahmenbedingungen bzgl.
des Exports vor. Auch Bayern muß daher darunter leiden,
vermutlich sogar mehr als andere BL, da durch die
High-Tech-Konzentration dort auch eine gewisse
Exportlastigkeit vorhanden ist.

Wie hat die Regierung Schröder denn deiner Meinung nach die
Rahmenbedingungen für den Export verschlechtert ? (Um mal
wieder den Bogen zur Außenpolitik zu kriegen…)

Zunächst einmal wurden die Rahmenbedingungen wie oben beschrieben verschlechtert, was zu Wettbewerbsnachteilen deutscher Anbieter führte.
Ferner wird so die Ansiedlung ausländischer Firmen in Deutschland verhindert (Stichwort: Standortnachteil) und somit Deutschland auch für den internationalen Handel weniger interessant.

Im übrigen höre ich als Grund für stockenden Export aus der
Industrie eher das Argument der wirtschaftlichen Rezession im
Ausland. Dafür willst du Schröder doch nicht auch noch
verantwortlich machen, oder ? *g*

Ich mache Schröder dafür verantwortlich, dass er die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft nicht der veränderten Lage anpasst, sondern im Gegenteil noch weiter verschlechtert.

Im übrigen kann ich einen Unternehmer nicht ernst nehmen, der in einer Situation wie der aktuellen lediglich die Schwäche ausländischer Märkte als Anlaß für die Rezession nimmt.
Solche Situationen haben immer mehrere Ursachen und ich kann nur das Beispiel unserer Firma nennen. Uns brach zuerst ab ca. 1999 der deutsche Universitäts-Markt weg (soviel zu Schröders „Bildungsoffensive“), dann sahen wir uns Rückgängen in den USA gegenübergestellt.
Unsere Reaktion war, uns in Richtung Asien zu konzentrieren, wo wir nun unseren Umstatz massiv steigern konnten und weltweit fast auf Vorjahresniveau liegen, während in Deutschland schon ein Rückgang von nur 50% als unternehmerische Spitzenleistung gefeiert wird.

Wie würde die Sache wohl aussehen, wenn die Politik in D die richtigen Rahmenbedingungen vorgegeben hätte und der deutsche Unternehmer etwas wacher wäre?

Grüße,

Mathias

Ach Mathias,

jedem seine politische Meinung…

Ich halte folgendes für einen Fakt:
Kohl kam u.a. mit der (durchaus richtigen) Aussage an die Macht, dass die SPD-Regierung unter Schmidt mit ihrer Politik D in eine hohe Verschuldung hineingeführt habe, die eine Belastung für die Zukunft sei…
Was tat Kohl? Die Schulden explodierten und damit auch die Belastung für die Zukunft…
Nach 16 langen Jahren der Verschwendung, des Aussitzens und des Stillstands waren die Deutschen Kohl und seine Mannen/Frauen endlich leid und wählten ihn ab.
Schröder erbte ein System, das schlicht und ergreifend am Limit angekommen ist. Er hat trotz ruhiger Hand mehr geändert, als Kohl in den letzten 10 Jahren seiner Regierung. Und das trotz allgemeiner Änderungsresistenz des deutschen Systems, da ja jeder das System geändert haben will, aber natürlich nur zu seinen Gunsten…

Jetzt kommt Stoiber mit seinen Kohljüngern daher und versprach wieder solch blühende Landschaften, dass sogar sein Wirtschaftsfachmann Späth den Kopf schüttelte. Und das soll überzeugen?

Wenn die sogenannte wirtschaftskompetente CDU unter Kohl/Waigl et al. wie ein Unternehmer gewirtschaftet hätte, hätten wir so manches Problem heute weniger (und sie wäre mit Sicherheit noch an der Macht).

Und wenn ich das Geheule meiner Unternehmerkollegen höre, wenn es wieder darum geht, Subventionen abzubauen, das Steuersystem zu verschlanken (Schlupflöcher zu stopfen!)…, dann kriege ich das Kotzen.

Grüße
Jürgen

Wirtschaftlich im eigenen Sinn ist der ganze
Nahe Osten den Amis einen Schreißdreck wert, aber die haben
Angst, daß den irgendein Diktator den Ölhahn abdreht.

Das würde dem betreffenden Diktator weit mehr schaden als den Amis. Der Irak ist dafür das beste Beispiel.

Hallo,

Das würde dem betreffenden Diktator weit mehr schaden als den
Amis. Der Irak ist dafür das beste Beispiel.

ich glaube doch, Was passiert Dir, wenn ich Dir morgen den Strom, Gas, Wasser und die Benzinzufuhr abstelle? Den Kram werde ich auch woanders los. Mal sehen wer am längeren Hebel sitzt.

Michael

Ahoi Mattes :smile:

Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, dass man bei
der Betrachtung solcher Zahlen auch die Ausgangswerte anssehen
sollte.

Klar, sonst kann man ja nicht vergleichen wos hingeht :smile:

…vort allem nicht, wo´s herkommt…

also da musst du links auf die Graphik kucken. Der Verlauf ist von links nach rechts *fg*.

Tatsache ist, dass dieser Statistik andere Daten zugrunde
liegen, als noch vor 1998.
Hunderttausende in ABM-Maßnahmen u.s.w.

Wieviele sind denn heute in ABM-Maßnahmen im Vergleich zu 1998 ? Und welche „anderen“ Daten wurden zugrunde gelegt, ohne die Statistiken anzugleichen ? Da bin ich ja mal gespannt.

Tatsache ist, dass die Zahl der Unternehmenspleiten während
Schröders Amtszeit massiv gestigen ist.

Vielleicht auch die Zahl der Unternehmensgründungen ?

Tatsache ist, dass Schröder die Bedingungen für den
Mittelstand massiv verschlechtert hat, z.B.

  • Änderung des Betr.Verf.G

Und was ist daran so schlimm für den Mittelstand gewesen ?

  • Abschaffung der Gewerbesteuer fü Großkonzerne, daher weitere

das ist wohl der Kommunismus, vor dem du immer warnst *g*

Polarisierung und schlechtere Verhandlungsposition für den
Mittelstand.

Hat die Regierung Schröder genau wie verschuldet ?

  • Verschärfung des Kündigungsschutzes

ok, Kündigungsschutz find ich auch Mist so wie er zur Zeit ist. Allerdings war der vor 4 Jahren auch nicht großartig anders, oder hab ich da was verpasst ?

  • Verstärkung der Macht der Gewerkschaften

Ui…wie hat die Regierung denn das Geschaft ? Gleichzeitig die Großunternehmen und die Gewerkschaften begünstigt ? Wow.

denn er gibt die Rahmenbedingungen bzgl.
des Exports vor. Auch Bayern muß daher darunter leiden,
vermutlich sogar mehr als andere BL, da durch die
High-Tech-Konzentration dort auch eine gewisse
Exportlastigkeit vorhanden ist.

Der ganze High-Tech Sektor war eine riesige Luftblase. Übrigens war das seit längerer Zeit bekannt. Es geht nunmal auf Dauer nicht gut, Firmen über den Aktienmarkt und über Bankkredite mit großen Kapitalsummen auszustatten, die außer ein paar Schreibtischen, PCs und zu hoch bezahlten Geschäftsführen nicht viel mehr vorzuweisen haben als eine gute „Idee“. Firmen können auf Dauer nur existieren, wenn sie wenigstens auf absehbare Zeit in die Gewinnzone kommen. Sowas sollte sich auch bis nach Bayern rumgesprochen haben. Im übrigen waren Kirch und Co. seit langer Zeit ein leckes Boot, aber vielleicht solltest du dir mal die Verflechtungen einiger bayrischer Wirtschaftsunternehmen mit Politikern der CSU anschauen.

Zunächst einmal wurden die Rahmenbedingungen wie oben
beschrieben verschlechtert, was zu Wettbewerbsnachteilen
deutscher Anbieter führte.

Hier widersprichst du dir selbst. Oben beklagst du, dass die Regierung die Großunternehmen gegenüber dem Mittelstand bevorzugt hat. Nur sind grade die Großunternehmen für den meisten Export verantwortlich. Also sollte eine Förderung der Großunternehmen doch auch die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt verbessern.

Mittelständische und Kleinunternehmen sind nun mal eher selten exportorientiert. Insofern haben sie die weltweite Konkurrenz auch weniger zu fürchten. Noch fliegen recht wenig Leute nur zum Friseurbesuch nach London *g*.

Ferner wird so die Ansiedlung ausländischer Firmen in
Deutschland verhindert (Stichwort: Standortnachteil) und somit
Deutschland auch für den internationalen Handel weniger
interessant.

Die Standortfrage ist viel regionaler als du hier glauben machen willst. Es ist nun mal nicht besonderns reizvoll beispielsweise für ein Dienstleistungsunternehmen sich in München mit den horrenden Wohnungspreisen und so zwangsläufig überhöhten Löhnen niederzulassen. Das sieht hier in Bremen schon ganz anders, insbesondere dann, wenn man nicht an den lokalen Absatzmarkt gebunden ist (oder würdest du bsw. ausgerechnet in München ein Call-Center eröffnen ?).

Ich mache Schröder dafür verantwortlich, dass er die
Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft nicht der
veränderten Lage anpasst, sondern im Gegenteil noch weiter
verschlechtert.

Im übrigen kann ich einen Unternehmer nicht ernst nehmen, der
in einer Situation wie der aktuellen lediglich die Schwäche
ausländischer Märkte als Anlaß für die Rezession nimmt.
Solche Situationen haben immer mehrere Ursachen und ich kann
nur das Beispiel unserer Firma nennen. Uns brach zuerst ab ca.
1999 der deutsche Universitäts-Markt weg (soviel zu Schröders
„Bildungsoffensive“), dann sahen wir uns Rückgängen in den USA
gegenübergestellt.
Unsere Reaktion war, uns in Richtung Asien zu konzentrieren,
wo wir nun unseren Umstatz massiv steigern konnten und
weltweit fast auf Vorjahresniveau liegen, während in
Deutschland schon ein Rückgang von nur 50% als
unternehmerische Spitzenleistung gefeiert wird.

Obiges klingt für mich so, dass Unternehmenserfolge selbstverständlich der Verdienst der Unternehmenleitung ist. Läuft es aber mal schlechter, ist natürlich die Bundesregierung verantwortlich. Das ist genau das typische Gejammer, das viele Leute nicht mehr hören mögen.

Aber vielleicht kannst du mir ja erklären, wie es die Regierung geschafft hat, Rahmenbedingungen festzulegen, die sich negativ auf das US-Geschäft, aber positiv auf das Asien-Geschäft ausgewirkt haben ? *aufmerksam lausch*.

Wie würde die Sache wohl aussehen, wenn die Politik in D die

richtigen Rahmenbedingungen vorgegeben hätte und der deutsche
Unternehmer etwas wacher wäre?

Bikausalität ist in diesem Fall sicher besser als Monokausalität, aber immer noch weit von der Realität entfernt :smile:

lieben Gruss
Marion

Hallo Drache!

Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, dass man bei
der Betrachtung solcher Zahlen auch die Ausgangswerte anssehen
sollte.

Klar, sonst kann man ja nicht vergleichen wos hingeht :smile:

…vort allem nicht, wo´s herkommt…

also da musst du links auf die Graphik kucken. Der Verlauf ist
von links nach rechts *fg*.

Die Graphik ist eben nicht ohne weiteres fortschreibbar, s.u.

Tatsache ist, dass dieser Statistik andere Daten zugrunde
liegen, als noch vor 1998.
Hunderttausende in ABM-Maßnahmen u.s.w.

Wieviele sind denn heute in ABM-Maßnahmen im Vergleich zu 1998
?

Weiss ich nicht. Es geht darum, dass allein schon die kurzfristigen Fluthelfer nicht mehr in der Statistik stehen.

Und welche „anderen“ Daten wurden zugrunde gelegt, ohne die
Statistiken anzugleichen ? Da bin ich ja mal gespannt.

Beispielsweise werden Langzeitarbeitslose, die in wenigen Jahren in rente gehen, schon nicht mehr mitgezählt. Dies war bis 1998 anders.
Da sich auch die Praxis bei ABM geändert hat, liegt eine andere Datenbasis vor und der vermeintliche Erfolg ist keiner mehr.
Vor einigen Monaten habe ich ein Dossier eines Wirtschaftsforschungsinstitutes (leider weiss ich nicht mehr welches) zum Thema gelesen, in dem man von reell ca. 5 Mio. Arbeitslosen in D ausging.

Tatsache ist, dass die Zahl der Unternehmenspleiten während
Schröders Amtszeit massiv gestigen ist.

Vielleicht auch die Zahl der Unternehmensgründungen ?

Nein, das wohl kaum.

Tatsache ist, dass Schröder die Bedingungen für den
Mittelstand massiv verschlechtert hat, z.B.

  • Änderung des Betr.Verf.G

Und was ist daran so schlimm für den Mittelstand gewesen ?

Ein Schreinermeister mit Betriebsrat ist wohl kaum sinnvoll…

  • Abschaffung der Gewerbesteuer fü Großkonzerne, daher weitere

das ist wohl der Kommunismus, vor dem du immer warnst *g*

Korrekt.
Schließlich ist der Staat an vielen Großunternehmen, aber an wenigen Mittelständlern beteiligt.
Hohes staatliches Engagement in der Wirtschaft ist ja das, was ich immer anprangere.

Polarisierung und schlechtere Verhandlungsposition für den
Mittelstand.

Hat die Regierung Schröder genau wie verschuldet ?

Schrieb ich doch.

  • Verschärfung des Kündigungsschutzes

ok, Kündigungsschutz find ich auch Mist so wie er zur Zeit
ist. Allerdings war der vor 4 Jahren auch nicht großartig
anders, oder hab ich da was verpasst ?

Allerdings. Er wurde seit 1998 massiv verschärft.
Ist auch ein Ausfluß des geänderten BVG, denn der Betriebsrat, den früher ja kaum ein Mittelständler brauchte, muss Kündigungen ja nun auch zustimmen.

  • Verstärkung der Macht der Gewerkschaften

Ui…wie hat die Regierung denn das Geschaft ?

Allein schon dadurch, dass der Oberfunktionär des DGB nun in der Regierung mitspielen darf. Habe ich vor 2 Tagen im Radio gehört.
Ansonsten ist Schröder ja sehr viel mehr abhängig von den Gewerkschaften, als Kohl es war, denn die Gewerkschaften haben ihn ja massiv im Wahlkampf unterstützt, wofür er nun natürlich seinen teil des Deals beitragen muss…

Gleichzeitig
die Großunternehmen und die Gewerkschaften begünstigt ?
Wow.

Das passt bestens zusammen, denn die deutsche Großindustrie ist, wenn sie nicht ohnehin eigene Tarifverträge abschließt, klassisch durch Gewerkschaften „penetriert“. Das kennt man und das ist wohl auch akzeptiert. Nun erweiterte man den Einfluß der Gewerkschaften noch auf den Mittelstand.

denn er gibt die Rahmenbedingungen bzgl.
des Exports vor. Auch Bayern muß daher darunter leiden,
vermutlich sogar mehr als andere BL, da durch die
High-Tech-Konzentration dort auch eine gewisse
Exportlastigkeit vorhanden ist.

Der ganze High-Tech Sektor war eine riesige Luftblase.

Diese Aussage solltest Du mal einem Mittelständler erzählen, der seit 30 Jahren High-Tech macht. der steinigt Dich. Fakt ist, dass Deutschland vor allem(!) wegen seiner feinen mittelständischen High-Tech Firmen wirtschaftlich noch ganz ordentlich dasteht.

Wir sollten diese Deine Aussage also besser als „Kleine Irritation“ abhaken, ansonsten muss ich die Diskussion hier wegen Inkompetenz des Diskussionspartners sofort abbrechen…

Übrigens war das seit längerer Zeit bekannt. Es geht nunmal
auf Dauer nicht gut, Firmen über den Aktienmarkt und über
Bankkredite mit großen Kapitalsummen auszustatten, die außer
ein paar Schreibtischen, PCs und zu hoch bezahlten
Geschäftsführen nicht viel mehr vorzuweisen haben als eine
gute „Idee“.

Eas hat das generell mit dem High-Tech-Sektor zu tun?
Ist eine HT-Firma zwangsläufig eine totgesagte AG?

Firmen können auf Dauer nur existieren, wenn sie
wenigstens auf absehbare Zeit in die Gewinnzone kommen.

Welch Feststellung… :wink:

Sowas
sollte sich auch bis nach Bayern rumgesprochen haben.

…gääääähn…

Im
übrigen waren Kirch und Co. seit langer Zeit ein leckes Boot,
aber vielleicht solltest du dir mal die Verflechtungen einiger
bayrischer Wirtschaftsunternehmen mit Politikern der CSU
anschauen.

Wen interessiert Kirch?
Ist Kirch eine High-Tech-Firma?

Zunächst einmal wurden die Rahmenbedingungen wie oben
beschrieben verschlechtert, was zu Wettbewerbsnachteilen
deutscher Anbieter führte.

Hier widersprichst du dir selbst. Oben beklagst du, dass die
Regierung die Großunternehmen gegenüber dem Mittelstand
bevorzugt hat. Nur sind grade die Großunternehmen für den
meisten Export verantwortlich. Also sollte eine Förderung der
Großunternehmen doch auch die Wettbewerbsfähigkeit auf dem
Weltmarkt verbessern.

Das sind zwei Punkte.
Was Großunternehmen über die schlechteren Rahmenbedingungen in D verlieren, erhalten sie über Subventionen zurück.
Für den Mittelstand gilt das leider nicht.
Somit leiden natürlich alle unter den schlechten Bedingungen, nur wird einigen die Last wieder abgenommen.

Mittelständische und Kleinunternehmen sind nun mal eher selten
exportorientiert.

Meinst Du das ernst???

Insofern haben sie die weltweite Konkurrenz
auch weniger zu fürchten. Noch fliegen recht wenig Leute nur
zum Friseurbesuch nach London *g*.

Ich fasse es nicht.
Der typische deutsche Mittelständler ist also ein Friseur???
Es ist erschreckend, wie uninformiert viele Deutsche im Hinblick auf die Wirtschaftssituation ihres eigenen Landes sind.
Das beweist ja auch das Wahlergebnis…

Ferner wird so die Ansiedlung ausländischer Firmen in
Deutschland verhindert (Stichwort: Standortnachteil) und somit
Deutschland auch für den internationalen Handel weniger
interessant.

Die Standortfrage ist viel regionaler als du hier glauben
machen willst. Es ist nun mal nicht besonderns reizvoll
beispielsweise für ein Dienstleistungsunternehmen sich in
München mit den horrenden Wohnungspreisen und so zwangsläufig
überhöhten Löhnen niederzulassen. Das sieht hier in Bremen
schon ganz anders, insbesondere dann, wenn man nicht an den
lokalen Absatzmarkt gebunden ist (oder würdest du bsw.
ausgerechnet in München ein Call-Center eröffnen ?).

Die Standortfrage ist also nach „Bremen oder München“ zu stellen?
Weshalb verrechnet dann Daimler Chrysler die Verluste aus Chrysler USA mit den gewinnen aus Europa und zahlt somit in D keine Steuern? Die sitzen nur noch hier, um als deutsches Unternehmen Marketing machen zu können und um die Ingenieursleistungen hier machen zu lassen.
Neue Produktionsstätten wie z.B. VW und Porsche in Leipzig wurden durch staatliche Subventionen und Steuergeschenke teuer erkauft.

Ich mache Schröder dafür verantwortlich, dass er die
Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft nicht der
veränderten Lage anpasst, sondern im Gegenteil noch weiter
verschlechtert.

Im übrigen kann ich einen Unternehmer nicht ernst nehmen, der
in einer Situation wie der aktuellen lediglich die Schwäche
ausländischer Märkte als Anlaß für die Rezession nimmt.
Solche Situationen haben immer mehrere Ursachen und ich kann
nur das Beispiel unserer Firma nennen. Uns brach zuerst ab ca.
1999 der deutsche Universitäts-Markt weg (soviel zu Schröders
„Bildungsoffensive“), dann sahen wir uns Rückgängen in den USA
gegenübergestellt.
Unsere Reaktion war, uns in Richtung Asien zu konzentrieren,
wo wir nun unseren Umstatz massiv steigern konnten und
weltweit fast auf Vorjahresniveau liegen, während in
Deutschland schon ein Rückgang von nur 50% als
unternehmerische Spitzenleistung gefeiert wird.

Obiges klingt für mich so, dass Unternehmenserfolge
selbstverständlich der Verdienst der Unternehmenleitung ist.

In den meisten Fällen ist das so. Zumindest im Mittelstand.

Läuft es aber mal schlechter, ist natürlich die
Bundesregierung verantwortlich. Das ist genau das typische
Gejammer, das viele Leute nicht mehr hören mögen.

Das sage ich ja.
Siehe auch mein Kommentar zu den Fluthilfen.
Nur täuscht das eben nicht darüber hinweg, dass die besten Firmen das Land verlassen, und sei es nur teilweise.
Glaubst Du, das niederländische Holding-Modell haben nur die Investment-Töchter unserer geschätzten Großbanken entdeckt?

Schröder setzt immer mehr auf Leute, die in Deutschland ohnehin nur noch ein paar hochqualifizierte Arbeitsplätze haben, ihre Steuern aber schon versuchen, woanders zu zahlen.
Bislang ging das auch gut, da ja der Mittelstnd die Zeche bezahlen musste und konnte, er war ja an D gebunden. Nur entdecken immer mehr kleinere Firmen mittlerweile auch die Vorteile der Globalisierung und seilen sich ab. Und selbst jetzt, wo seit Jahren die besten abwandern, kapieren es die Sozis nicht und setzen weiterhin auf Klassenkampf (s. aktuelle Diskussion um die Steuererhöhungen für „Reiche“ und „Erben“). Merke: ein Erbe kann auch ein Unternehmen sein, welches verkauft und zerschlagen wird, weil derjenige, der es eigentlich weiterführen möchte, die Erbschaftssteuern nicht bezahlen kann.

Aber vielleicht kannst du mir ja erklären, wie es die
Regierung geschafft hat, Rahmenbedingungen festzulegen, die
sich negativ auf das US-Geschäft, aber positiv auf das
Asien-Geschäft ausgewirkt haben ? *aufmerksam lausch*.

Hat sie nicht. Wir haben lediglich clever reagiert, andere gingen pleite.

Wie würde die Sache wohl aussehen, wenn die Politik in D die
richtigen Rahmenbedingungen vorgegeben hätte und der deutsche
Unternehmer etwas wacher wäre?

Bikausalität ist in diesem Fall sicher besser als
Monokausalität, aber immer noch weit von der Realität entfernt

Korrekt. Und wir werden in den nächsten Jahren alle bitter dafür bezahlen.
Du bist Akademikerin. Verdienst Du mehr als 40.000 Euro p.a.? Glückwunsch, Du gehörst zur Zielgruppe der Klassenkämpfer!
Viel Spaß damit, ich bin froh, dass ich meinen Kram bald vornehmlich in der Schweiz abwickeln kann.

Grüße,

Mathias

Hallo!

jedem seine politische Meinung…

Das hoffe ich doch!

Ich halte folgendes für einen Fakt:
Kohl kam u.a. mit der (durchaus richtigen) Aussage an die
Macht, dass die SPD-Regierung unter Schmidt mit ihrer Politik
D in eine hohe Verschuldung hineingeführt habe, die eine
Belastung für die Zukunft sei…
Was tat Kohl? Die Schulden explodierten und damit auch die
Belastung für die Zukunft…
Nach 16 langen Jahren der Verschwendung, des Aussitzens und
des Stillstands waren die Deutschen Kohl und seine
Mannen/Frauen endlich leid und wählten ihn ab.
Schröder erbte ein System, das schlicht und ergreifend am
Limit angekommen ist.

Soweit gehe ich mit.
Du sitzt hier allerdings dem Irrtum auf, ich sei ein treuer Unionist…

Er hat trotz ruhiger Hand mehr geändert,
als Kohl in den letzten 10 Jahren seiner Regierung.

Korrekt. Die Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes hätte Kohl so nicht gewagt…

Und das
trotz allgemeiner Änderungsresistenz des deutschen Systems, da
ja jeder das System geändert haben will, aber natürlich nur zu
seinen Gunsten…

Das stimmt auch wieder und genau daran wird Deutschland noch bitter zu knabbern haben.
In 5 Jahren sind wie hier im Eimer und dann wachen vielleicht manche auf und bewegen etwas.
Der Deutsche braucht erst mal ordentlich Druck, bevor er seinen Hintern hebt. So ist das eben.

Jetzt kommt Stoiber mit seinen Kohljüngern daher und versprach
wieder solch blühende Landschaften, dass sogar sein
Wirtschaftsfachmann Späth den Kopf schüttelte. Und das soll
überzeugen?

Nein. Habe ich das behauptet?

Wenn die sogenannte wirtschaftskompetente CDU unter Kohl/Waigl
et al. wie ein Unternehmer gewirtschaftet hätte, hätten wir so
manches Problem heute weniger (und sie wäre mit Sicherheit
noch an der Macht).

Das mag, isoliert betrachtet, stimmen. Nach Deiner Argumentation könnte man allerdings auch konstatieren, dass Kohl 1982 von Schmidt ebenfalls ein massiv belastetes System übernommen hatte. Wie weit wilst Du das zurückspinnen?

Und wenn ich das Geheule meiner Unternehmerkollegen höre, wenn
es wieder darum geht, Subventionen abzubauen, das Steuersystem
zu verschlanken (Schlupflöcher zu stopfen!)…, dann kriege
ich das Kotzen.

Also ich kenne keinen, der Subventionen in interessantem maße erhält. Vielmehr wünscht der deutsche Mittelstand sich nach meinen Informationen eine massive Deregulierung des Arbeitsmarktes und eine grundlegende Reform des Steuersystems.

Grüße,
Mathias

Hallo Mathias

Soweit gehe ich mit.
Du sitzt hier allerdings dem Irrtum auf, ich sei ein treuer
Unionist…

tat ich das?:smile:

Das mag, isoliert betrachtet, stimmen. Nach Deiner
Argumentation könnte man allerdings auch konstatieren, dass
Kohl 1982 von Schmidt ebenfalls ein massiv belastetes System
übernommen hatte. Wie weit wilst Du das zurückspinnen?

Sicher:smile: Nur erwarte ich von jemanden, der Mißstände anprangert, in 16 Jahren zumindest einen Versuch, diese Mißstände zu beheben und nicht das Gegenteil einer weiteren exponentiellen Ausweitung dieser Mißstände… Und die jetzige Regierung mit Eichel ist die erste, die (sicherlich von der EU gezwungen) zumindest versucht, mal einen ausgeglichenen Hasuhalt irgendwann zu erreichen. Waigl war da doch sehr zögerlich…

Also ich kenne keinen, der Subventionen in interessantem maße
erhält. Vielmehr wünscht der deutsche Mittelstand sich nach
meinen Informationen eine massive Deregulierung des
Arbeitsmarktes und eine grundlegende Reform des Steuersystems.

Ich rede hier jetzt nicht von uns Kleinunternehmern sondern von denen, die in den mächtigen Lobbyvereinen (BDI, VDMA…) mitmischen, IMHO meist grosse Industriunternehmen.
Und die erhalten durchaus gigantische Subventionssummen! Beispiele: BMW 500Mio für Leipzig, vom aktuellen Mobilcom-Desaster mal abgesehen. Hier wird doch das unternehmerische Risiko sozialisiert, wobei die Gewinne privatisiert werden! Und kaum jemand von den werten Unternehmern (von Porsche mal abgesehen) will doch von diesem Desaster weg!

Grüße
Jürgen

Hallo!

Soweit gehe ich mit.
Du sitzt hier allerdings dem Irrtum auf, ich sei ein treuer
Unionist…

tat ich das?:smile:

Indem Du auf einige meiner Sätze mit Kritik an der Union geantwortet hast, tatest Du das.

Das mag, isoliert betrachtet, stimmen. Nach Deiner
Argumentation könnte man allerdings auch konstatieren, dass
Kohl 1982 von Schmidt ebenfalls ein massiv belastetes System
übernommen hatte. Wie weit wilst Du das zurückspinnen?

Sicher:smile: Nur erwarte ich von jemanden, der Mißstände
anprangert, in 16 Jahren zumindest einen Versuch, diese
Mißstände zu beheben und nicht das Gegenteil einer weiteren
exponentiellen Ausweitung dieser Mißstände…

Es gab einige dieser Versuche, so fair muss man sein. Natürlich war das alles halbherzig, da unser System jede Regierung dazu zwingt, sich mit allen Interessengruppen gutzustellen. Somit können einschneidende Reformen schon rein theoretisch nicht erfolgen. Die perfekte Lobbyarbeit macht das unmöglich.

Und die jetzige
Regierung mit Eichel ist die erste, die (sicherlich von der EU
gezwungen) zumindest versucht, mal einen ausgeglichenen
Hasuhalt irgendwann zu erreichen. Waigl war da doch sehr
zögerlich…

Mag sein. Nur wäre mein Ziel in der aktuellen Situation nicht, mit Gewalt einen ausgeglichenen Haushalt herzubeten, sondern mittelfristig das Land wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen.

Also ich kenne keinen, der Subventionen in interessantem maße
erhält. Vielmehr wünscht der deutsche Mittelstand sich nach
meinen Informationen eine massive Deregulierung des
Arbeitsmarktes und eine grundlegende Reform des Steuersystems.

Ich rede hier jetzt nicht von uns Kleinunternehmern sondern
von denen, die in den mächtigen Lobbyvereinen (BDI, VDMA…)
mitmischen, IMHO meist grosse Industriunternehmen.

Du sprachst von Deinen „Unternehmerkollegen“. Ich wusste nicht, dass Du damit die Großindustrie meinst.

Und die erhalten durchaus gigantische Subventionssummen!
Beispiele: BMW 500Mio für Leipzig, vom aktuellen
Mobilcom-Desaster mal abgesehen. Hier wird doch das
unternehmerische Risiko sozialisiert, wobei die Gewinne
privatisiert werden! Und kaum jemand von den werten
Unternehmern (von Porsche mal abgesehen) will doch von diesem
Desaster weg!

Da gehe ich mit.
Subventionen wie die hierzulande eingesetzt werden sind absolut tödlich für jedwedes selbständige Engagement und eine gesunde Selbstreguloierung der Unternehmenslandschaft.

Grüße,

Mathias

Was passiert Dir, wenn ich Dir morgen den
Strom, Gas, Wasser und die Benzinzufuhr abstelle?

Dann wechle ich zu einem anderen Anbieter.

Der Ach-wie-wichtig-das-Erdöl-für-uns-ist-Hysterie liegt die Annahme zugrunde, daß die aranbischen Staaten den größten Teil des Erdöls kontrollierenh und sich so einig sind, daß sie diese Ponopolstellung für ein weltweites Embargo ausnutzen können. Beides ist aber falsch. Die NATO-Staaten und ihre Verbündeten kontrollieren genug Öl um sich selbst zu versorgen. Natürlich würden dabei die Preise steigen, aber das wäre zu verkraften.

Was ein Ebmargo angeht, so wäre der Nahe Osten wesentlich mehr gefährdet als wir. Die dortigen Ölstaaten besitzen nämlich keine anderen Einnahmequelle. Sie haben gar keine andere Wahl, als ihr Öl zu verkaufen, während wir die Wahl haben, ob wir es ihnen abnehmen. Es ist nicht schwer zu erraten, wer hier am längeren Hebel sitzt.

Hallo,

Natürlich war das alles halbherzig, da unser System jede
Regierung dazu zwingt, sich mit allen Interessengruppen
gutzustellen. Somit können einschneidende Reformen schon rein
theoretisch nicht erfolgen. Die perfekte Lobbyarbeit macht das
unmöglich.

Ehrlich? Ich dachte bisher, das läge weniger am System, sondern an der Visionslosigkeit und Angepasstheit unserer Berufspolitiker, die meinen, sich keinen zum Feind machen zu können. Interessanterweise schaffen es ja einige unserer Nachbarländer mit vergleichbarem System deutlich „spritziger“ bei Reformen zu sein.

Mag sein. Nur wäre mein Ziel in der aktuellen Situation nicht,
mit Gewalt einen ausgeglichenen Haushalt herzubeten, sondern
mittelfristig das Land wirtschaftlich wieder auf Kurs zu
bringen.

Tja, es nützt uns halt eine Überschuldungssituation (übertrieben gesagt) mittelfristig wenig, da das nur steigende Ausgaben für Zinsen bedeutet und eben keinen Raum für mehr Investitionen. Womit wir wieder beim Eingangsthema Schmidt/Kohl und den jetzt begrenzten Möglichkeiten eines deficit spendings wären…

Du sprachst von Deinen „Unternehmerkollegen“. Ich wusste
nicht, dass Du damit die Großindustrie meinst.

Na ja, Unternehmer heisst nunmal die Grossgruppe, der ich angehöre…

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Natürlich war das alles halbherzig, da unser System jede
Regierung dazu zwingt, sich mit allen Interessengruppen
gutzustellen. Somit können einschneidende Reformen schon rein
theoretisch nicht erfolgen. Die perfekte Lobbyarbeit macht das
unmöglich.

Ehrlich? Ich dachte bisher, das läge weniger am System,
sondern an der Visionslosigkeit und Angepasstheit unserer
Berufspolitiker, die meinen, sich keinen zum Feind machen zu
können.

Das halte ich eher für eine Folge des Systems.

Interessanterweise schaffen es ja einige unserer
Nachbarländer mit vergleichbarem System deutlich „spritziger“
bei Reformen zu sein.

Mit deutlicheren Mehrheiten.

Was würde passieren, wenn Schröder nun ehrlich sagen würde, dass der gesamte Sozialetat für 2003 nur 30% von dem in 2002 betragen muss, dass Kindergeld nur noch für Einkommen bis beispielsweise EUR 1500 brutto gezahlt wird, dass alle Subventionen sofort gestoppt werden, dass jedwede Entwicklungshilfe sofort beendet wird und dass das Gesundheits- und das Rentensystem nur noch Grundsicherungen mit privat abzuschließenden Zusatzversicherungen bietet?
Er würde wohl 50% seiner Wähler verlieren. Und das nur, weil er die dringend nötigen Sofortmassnahmen durchziehen will.
Und genau deshalb wird dieses Land mit hurra an die Wand fahren. Vorher schnallt der Deutsche nicht, dass nicht nur die anderen, sondern auch er selbst Opfer bringen muss und dass man in Deutschland nicht abgekoppelt von den weltwirtschaftlichen Realitäten lebt.

Mag sein. Nur wäre mein Ziel in der aktuellen Situation nicht,
mit Gewalt einen ausgeglichenen Haushalt herzubeten, sondern
mittelfristig das Land wirtschaftlich wieder auf Kurs zu
bringen.

Tja, es nützt uns halt eine Überschuldungssituation
(übertrieben gesagt) mittelfristig wenig, da das nur steigende
Ausgaben für Zinsen bedeutet und eben keinen Raum für mehr
Investitionen. Womit wir wieder beim Eingangsthema
Schmidt/Kohl und den jetzt begrenzten Möglichkeiten eines
deficit spendings wären…

s.o.

Du sprachst von Deinen „Unternehmerkollegen“. Ich wusste
nicht, dass Du damit die Großindustrie meinst.

Na ja, Unternehmer heisst nunmal die Grossgruppe, der ich
angehöre…

Also ich als Mittelständler zähle Leute wie Schrempp & Co. nicht zu den Unternehmern im klassischen Sinne.

Grüße,
Mathias