Hallo Drache!
Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, dass man bei
der Betrachtung solcher Zahlen auch die Ausgangswerte anssehen
sollte.
Klar, sonst kann man ja nicht vergleichen wos hingeht 
…vort allem nicht, wo´s herkommt…
also da musst du links auf die Graphik kucken. Der Verlauf ist
von links nach rechts *fg*.
Die Graphik ist eben nicht ohne weiteres fortschreibbar, s.u.
Tatsache ist, dass dieser Statistik andere Daten zugrunde
liegen, als noch vor 1998.
Hunderttausende in ABM-Maßnahmen u.s.w.
Wieviele sind denn heute in ABM-Maßnahmen im Vergleich zu 1998
?
Weiss ich nicht. Es geht darum, dass allein schon die kurzfristigen Fluthelfer nicht mehr in der Statistik stehen.
Und welche „anderen“ Daten wurden zugrunde gelegt, ohne die
Statistiken anzugleichen ? Da bin ich ja mal gespannt.
Beispielsweise werden Langzeitarbeitslose, die in wenigen Jahren in rente gehen, schon nicht mehr mitgezählt. Dies war bis 1998 anders.
Da sich auch die Praxis bei ABM geändert hat, liegt eine andere Datenbasis vor und der vermeintliche Erfolg ist keiner mehr.
Vor einigen Monaten habe ich ein Dossier eines Wirtschaftsforschungsinstitutes (leider weiss ich nicht mehr welches) zum Thema gelesen, in dem man von reell ca. 5 Mio. Arbeitslosen in D ausging.
Tatsache ist, dass die Zahl der Unternehmenspleiten während
Schröders Amtszeit massiv gestigen ist.
Vielleicht auch die Zahl der Unternehmensgründungen ?
Nein, das wohl kaum.
Tatsache ist, dass Schröder die Bedingungen für den
Mittelstand massiv verschlechtert hat, z.B.
Und was ist daran so schlimm für den Mittelstand gewesen ?
Ein Schreinermeister mit Betriebsrat ist wohl kaum sinnvoll…
- Abschaffung der Gewerbesteuer fü Großkonzerne, daher weitere
das ist wohl der Kommunismus, vor dem du immer warnst *g*
Korrekt.
Schließlich ist der Staat an vielen Großunternehmen, aber an wenigen Mittelständlern beteiligt.
Hohes staatliches Engagement in der Wirtschaft ist ja das, was ich immer anprangere.
Polarisierung und schlechtere Verhandlungsposition für den
Mittelstand.
Hat die Regierung Schröder genau wie verschuldet ?
Schrieb ich doch.
- Verschärfung des Kündigungsschutzes
ok, Kündigungsschutz find ich auch Mist so wie er zur Zeit
ist. Allerdings war der vor 4 Jahren auch nicht großartig
anders, oder hab ich da was verpasst ?
Allerdings. Er wurde seit 1998 massiv verschärft.
Ist auch ein Ausfluß des geänderten BVG, denn der Betriebsrat, den früher ja kaum ein Mittelständler brauchte, muss Kündigungen ja nun auch zustimmen.
- Verstärkung der Macht der Gewerkschaften
Ui…wie hat die Regierung denn das Geschaft ?
Allein schon dadurch, dass der Oberfunktionär des DGB nun in der Regierung mitspielen darf. Habe ich vor 2 Tagen im Radio gehört.
Ansonsten ist Schröder ja sehr viel mehr abhängig von den Gewerkschaften, als Kohl es war, denn die Gewerkschaften haben ihn ja massiv im Wahlkampf unterstützt, wofür er nun natürlich seinen teil des Deals beitragen muss…
Gleichzeitig
die Großunternehmen und die Gewerkschaften begünstigt ?
Wow.
Das passt bestens zusammen, denn die deutsche Großindustrie ist, wenn sie nicht ohnehin eigene Tarifverträge abschließt, klassisch durch Gewerkschaften „penetriert“. Das kennt man und das ist wohl auch akzeptiert. Nun erweiterte man den Einfluß der Gewerkschaften noch auf den Mittelstand.
denn er gibt die Rahmenbedingungen bzgl.
des Exports vor. Auch Bayern muß daher darunter leiden,
vermutlich sogar mehr als andere BL, da durch die
High-Tech-Konzentration dort auch eine gewisse
Exportlastigkeit vorhanden ist.
Der ganze High-Tech Sektor war eine riesige Luftblase.
Diese Aussage solltest Du mal einem Mittelständler erzählen, der seit 30 Jahren High-Tech macht. der steinigt Dich. Fakt ist, dass Deutschland vor allem(!) wegen seiner feinen mittelständischen High-Tech Firmen wirtschaftlich noch ganz ordentlich dasteht.
Wir sollten diese Deine Aussage also besser als „Kleine Irritation“ abhaken, ansonsten muss ich die Diskussion hier wegen Inkompetenz des Diskussionspartners sofort abbrechen…
Übrigens war das seit längerer Zeit bekannt. Es geht nunmal
auf Dauer nicht gut, Firmen über den Aktienmarkt und über
Bankkredite mit großen Kapitalsummen auszustatten, die außer
ein paar Schreibtischen, PCs und zu hoch bezahlten
Geschäftsführen nicht viel mehr vorzuweisen haben als eine
gute „Idee“.
Eas hat das generell mit dem High-Tech-Sektor zu tun?
Ist eine HT-Firma zwangsläufig eine totgesagte AG?
Firmen können auf Dauer nur existieren, wenn sie
wenigstens auf absehbare Zeit in die Gewinnzone kommen.
Welch Feststellung… 
Sowas
sollte sich auch bis nach Bayern rumgesprochen haben.
…gääääähn…
Im
übrigen waren Kirch und Co. seit langer Zeit ein leckes Boot,
aber vielleicht solltest du dir mal die Verflechtungen einiger
bayrischer Wirtschaftsunternehmen mit Politikern der CSU
anschauen.
Wen interessiert Kirch?
Ist Kirch eine High-Tech-Firma?
Zunächst einmal wurden die Rahmenbedingungen wie oben
beschrieben verschlechtert, was zu Wettbewerbsnachteilen
deutscher Anbieter führte.
Hier widersprichst du dir selbst. Oben beklagst du, dass die
Regierung die Großunternehmen gegenüber dem Mittelstand
bevorzugt hat. Nur sind grade die Großunternehmen für den
meisten Export verantwortlich. Also sollte eine Förderung der
Großunternehmen doch auch die Wettbewerbsfähigkeit auf dem
Weltmarkt verbessern.
Das sind zwei Punkte.
Was Großunternehmen über die schlechteren Rahmenbedingungen in D verlieren, erhalten sie über Subventionen zurück.
Für den Mittelstand gilt das leider nicht.
Somit leiden natürlich alle unter den schlechten Bedingungen, nur wird einigen die Last wieder abgenommen.
Mittelständische und Kleinunternehmen sind nun mal eher selten
exportorientiert.
Meinst Du das ernst???
Insofern haben sie die weltweite Konkurrenz
auch weniger zu fürchten. Noch fliegen recht wenig Leute nur
zum Friseurbesuch nach London *g*.
Ich fasse es nicht.
Der typische deutsche Mittelständler ist also ein Friseur???
Es ist erschreckend, wie uninformiert viele Deutsche im Hinblick auf die Wirtschaftssituation ihres eigenen Landes sind.
Das beweist ja auch das Wahlergebnis…
Ferner wird so die Ansiedlung ausländischer Firmen in
Deutschland verhindert (Stichwort: Standortnachteil) und somit
Deutschland auch für den internationalen Handel weniger
interessant.
Die Standortfrage ist viel regionaler als du hier glauben
machen willst. Es ist nun mal nicht besonderns reizvoll
beispielsweise für ein Dienstleistungsunternehmen sich in
München mit den horrenden Wohnungspreisen und so zwangsläufig
überhöhten Löhnen niederzulassen. Das sieht hier in Bremen
schon ganz anders, insbesondere dann, wenn man nicht an den
lokalen Absatzmarkt gebunden ist (oder würdest du bsw.
ausgerechnet in München ein Call-Center eröffnen ?).
Die Standortfrage ist also nach „Bremen oder München“ zu stellen?
Weshalb verrechnet dann Daimler Chrysler die Verluste aus Chrysler USA mit den gewinnen aus Europa und zahlt somit in D keine Steuern? Die sitzen nur noch hier, um als deutsches Unternehmen Marketing machen zu können und um die Ingenieursleistungen hier machen zu lassen.
Neue Produktionsstätten wie z.B. VW und Porsche in Leipzig wurden durch staatliche Subventionen und Steuergeschenke teuer erkauft.
Ich mache Schröder dafür verantwortlich, dass er die
Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft nicht der
veränderten Lage anpasst, sondern im Gegenteil noch weiter
verschlechtert.
Im übrigen kann ich einen Unternehmer nicht ernst nehmen, der
in einer Situation wie der aktuellen lediglich die Schwäche
ausländischer Märkte als Anlaß für die Rezession nimmt.
Solche Situationen haben immer mehrere Ursachen und ich kann
nur das Beispiel unserer Firma nennen. Uns brach zuerst ab ca.
1999 der deutsche Universitäts-Markt weg (soviel zu Schröders
„Bildungsoffensive“), dann sahen wir uns Rückgängen in den USA
gegenübergestellt.
Unsere Reaktion war, uns in Richtung Asien zu konzentrieren,
wo wir nun unseren Umstatz massiv steigern konnten und
weltweit fast auf Vorjahresniveau liegen, während in
Deutschland schon ein Rückgang von nur 50% als
unternehmerische Spitzenleistung gefeiert wird.
Obiges klingt für mich so, dass Unternehmenserfolge
selbstverständlich der Verdienst der Unternehmenleitung ist.
In den meisten Fällen ist das so. Zumindest im Mittelstand.
Läuft es aber mal schlechter, ist natürlich die
Bundesregierung verantwortlich. Das ist genau das typische
Gejammer, das viele Leute nicht mehr hören mögen.
Das sage ich ja.
Siehe auch mein Kommentar zu den Fluthilfen.
Nur täuscht das eben nicht darüber hinweg, dass die besten Firmen das Land verlassen, und sei es nur teilweise.
Glaubst Du, das niederländische Holding-Modell haben nur die Investment-Töchter unserer geschätzten Großbanken entdeckt?
Schröder setzt immer mehr auf Leute, die in Deutschland ohnehin nur noch ein paar hochqualifizierte Arbeitsplätze haben, ihre Steuern aber schon versuchen, woanders zu zahlen.
Bislang ging das auch gut, da ja der Mittelstnd die Zeche bezahlen musste und konnte, er war ja an D gebunden. Nur entdecken immer mehr kleinere Firmen mittlerweile auch die Vorteile der Globalisierung und seilen sich ab. Und selbst jetzt, wo seit Jahren die besten abwandern, kapieren es die Sozis nicht und setzen weiterhin auf Klassenkampf (s. aktuelle Diskussion um die Steuererhöhungen für „Reiche“ und „Erben“). Merke: ein Erbe kann auch ein Unternehmen sein, welches verkauft und zerschlagen wird, weil derjenige, der es eigentlich weiterführen möchte, die Erbschaftssteuern nicht bezahlen kann.
Aber vielleicht kannst du mir ja erklären, wie es die
Regierung geschafft hat, Rahmenbedingungen festzulegen, die
sich negativ auf das US-Geschäft, aber positiv auf das
Asien-Geschäft ausgewirkt haben ? *aufmerksam lausch*.
Hat sie nicht. Wir haben lediglich clever reagiert, andere gingen pleite.
Wie würde die Sache wohl aussehen, wenn die Politik in D die
richtigen Rahmenbedingungen vorgegeben hätte und der deutsche
Unternehmer etwas wacher wäre?
Bikausalität ist in diesem Fall sicher besser als
Monokausalität, aber immer noch weit von der Realität entfernt
Korrekt. Und wir werden in den nächsten Jahren alle bitter dafür bezahlen.
Du bist Akademikerin. Verdienst Du mehr als 40.000 Euro p.a.? Glückwunsch, Du gehörst zur Zielgruppe der Klassenkämpfer!
Viel Spaß damit, ich bin froh, dass ich meinen Kram bald vornehmlich in der Schweiz abwickeln kann.
Grüße,
Mathias