Hallo!
Also, erstmal die Warnung. Ich bin zwar selbst seit 43 Jahren Diabetiker und ganz gut geschult (u.a. war eine Lebensgefährtin Assistenzärztin auf der mich behandelnden Station), aber ich bin kein Arzt. Ich sage das auch als Absicherung für mich! Und…deine Frage ist sehr komplex. Das kann man eher nicht in Kürze im Internet beantworten. Es gibt sicherlich ein gutes Diabetes-Zentrum bei dir in der Nähe. Die helfen sicherlich auch weiter. Von „Hausärzten“ halte ich eher weniger. Ist euer Arzt ein "Haus"arzt oder wenigstens Diabetologe?
Ich rate dringend zu einem Diabetologen und/oder aufsuchen einer Fachklinik. Im Frankfurter Raum z.B. das Krankenhaus Sachsenhausen und deren Spezialabteilung.
Grundsätzlich ist es aber so, dass viele Typ II Diabetiker (wie deine Frau) zu spät auf Insulin umsteigen. Dies ist mein Wissen und lernte ich auch wieder bei meinem letzten Aufenthalt im Krankenhaus Sachsenhausen.
Es gibt verschiedene Medikamente. Welche genau deine Frau erhält hast du nicht genannt. Vereinfacht gesagt, es gibt sowohl Welche die die noch vorhandene Insulinproduktion anregen, als auch solche die Verhindern, dass der Körper immer resistenter gegen Insulin (auch das evtl. Gespritze) wird. Alles sehr komplex, deshalb…geht zu einem Spezialisten.
Die von dir genannten „Werte“ sind offensichtlich die Durschnittswerte, ich nehme an der Faktor HbA1c. Die von dir genannten Werte sind sehr hoch. Auch „10“ ist nocht sehr hoch. Das entspricht ca. eine Durchschnitts(!)wert von ca. 250!!! Das ist 2,5 X dem ca. Normalzucker. Das halte ich für gefährlich hoch. Es sind zudem noch die Durschnittswerte. Dabei können aber auch noch sehr viele noch sehrhöhere, aber auch sehr niedrieg sein, die dann zu einem immer noch zu hohen Durchschnittswert führen. Um das fsetzstellen müssen engmaschine Kontrollen (teilweise alle 2 Stunden) über den ganzen Tag durchgeführt werden. Das kann in der Regel nur stationär durchgeführt werden. Also nochmal…Klinik.
Nach meinen vielfachen Empfehlungen zu einem Aufenthalt in einer spezialisierten Klinik meine persönliche Meinung.
Also, abnehmen ist immer eine gute Idee, Nicht nnur bei TypII Diabetikern, sondern auch bei TypI (ich bin mittlerweiel auch zu dick; 1,74m und 90kg
). Mit frühzeitigem Umstieg auf Insulin vermeidet man nicht nur höhere Blutzuckerwerte, sondern auch und gerade starke Schwankungen des Zuckerwertes. Auch diese Schwankungen schädigen die Blutgefäße! Und zwar sehr stark und in kürzerer Zeit als hohe Werte alleine.
Und keine Angst vor dem spritzen. Das ist heute kein Problem mehr. Vor 40 Jahren gab es noch richtig dicke Nadeln, heute merkt man das gar nicht. Und, lieber heute ein paar mal am Tag einen klitzekleinen Pickser, als später ein amputiertes Bein (sorry, aber das ist halt ein deutliches Bild).
Ich vermute, dass euer Arzt bei einem Durchschnittswert von ca. 250 (siehe oben) davon ausgeht, dass deine Frau 68 ist und dieser Zuckerwert zwar schädigt, er es aber angesichts des Altes deiner Frau (sorry.
) nicht mehr für so relevant hält. Dies halte ich für falsch und gefährlich. Deine Frau will doch sicher ohne Gefäßprobleme noch lange leben. Mein Vater z.B. ist schon 86 und noch ohne Gefäßprobleme.
Also, sucht euch eine 2. Meinung. Am besten in einer Fachklinik, kein „normales“ (!!!) Krankenhaus. Dort eine engmaschige Kontrolle, z.B. für eine Woche. Dann ggfs. Umstieg auf Insuligabe. Das muss besprochen werden. Natürlich mit deiner Frau. Denn „gegen“ Sie geht das nicht, egal wie sinnvoll das ist. Es geht nur mit Ihr!
Mit den besten Wünschen für deine Frau
erbs