Hallo,
Wenn man nun aber feststellt dass es „Kinderarmut“ gibt,
Kinder ein finanzielles Risiko sind, berufliche Nachteile
bringen usw., dann hat das auf Dauer fatale Folgen.
ich schreib, daß 5% Gehaltszuwachs pro Jahr bei Tarifangestellten normal ist. Du warfst ein, daß es Kinder- und Altersarmut gibt (und noch einige andere Dinge). Ich erwähne das nur, damit klar ist, woher wir kommen und weil ich das Thema jetzt nicht weiter vertiefen will.
Und warum wird nicht über das Nettoeinkommen der Arbeitnehmer
diskutiert, sondern über das Bruttoeinkommen wildfremder
Menschen?Vermutung: weil die Abgeordneten selber sich lieber an einer
Vergleichsgruppe orientieren, deren Lohnzuwächse sicher sind.
Ich glaube, Du solltest mal den ein oder anderen Beamten fragen, wie das so mit der Einkommensentwicklung in den letzten Jahren aussah.
Im übrigen ist auch die Sache mit den Richtern nicht irgendeiner Beliebigkeit entsprungen. Dazu gibt es ein Urteil des BVerfG:
http://www.bundestag.de/mdb/mdb_diaeten/1333.html
Würden sie sich am Einkommen der Arbeitnehmer insgesamt
orientieren käme schnell heraus dass es keine Diätenerhöhung
gibt oder sie wesentlich kleiner ausfallen würde.
An welchen denn? Bankmitarbeiter? Metall- und Elektroindustrie? Bahnmitarbeiter? Jede Branche (zumindest jede, von der ich in den letzten 15 Jahren was gehört habe) hat höhere Tarifabschlüsse als ausgerechnet der öffentliche Dienst. (Was im übrigen auch logisch ist. Den Gewerkschaften fällt im öD die Argumentation über die gestiegene Produktivität und die gestiegenen Gewinne naturgemäß etwas schwer.)
In
wirtschaftlich eher nicht guten Zeiten sind Arbeitnehmer, die
den Schwankungen der Volkswirtschaft unterliegen, natürlich
ein schlechterer Maßstab als Beamte oder Richter, deren Gehalt
- einmal festgesetzt - stabil bleibt.
Tarifliche Gehaltssenkungen gab es in Deutschland m.W. noch nicht.
Um nicht in eine Nebendiskussion abzugleiten: „wirtschaftlioch
eher nicht gute Zeiten“ bedeutet nicht dass mir der Aufschwung
entgangen ist. Er kam nur nicht in den Geldbörsen der Menschen
an.
Ähem, auch die Bundestagsabgeordneten sind krankenversichert und müssen die Diäten versteuern. Hinzu kommt, daß auch die Altersentschädigung (vulgo: Pension) zum Anfang dieses Jahres umgestellt wurde und nun keine Vollversorgung mehr darstellt.
Den Unterschied zwischen Brutto und Netto kennen die Abgeordneten also durchaus auch.
Du hast aber einkalkuliert dass es nicht nur um das Geld geht,
was monatlich auf dem Konto landet, sondern auch um Dinge wie
Altersversorgung etc.?
Ich glaube, hier geistern einige Mißverständnisse durch Raum und Zeit.
Bitte mal nachlesen:
http://www.bundestag.de/mdb/mdb_diaeten/index.html
Also wenn ich Beamter auf Lebenszeit wäre würde ich mich in
meinem Sessel zurücklehnen und darüber lächeln dass ich in den
letzten Jahren „benachteiligt“ wurde… Mein Status, bis zur
Rente auf der sicheren Seite zu sein wenn ich keine silbernen
Löffel klaue, liessen mich die Nachteile problemlos
verschmerzen.
Auch dazu würde ich mal den ein oder anderen Beamten befragen. Es gibt natürlich Vorteile, aber auch Nachteile, die sogar ich als nicht unbedingt größter Fan des Beamtentums für nicht ganz unwesentlich halte. Ein Nachteil davon ist die andere Seite der Vorteils-Medaille: man ist praktisch auf die Tätigkeit festgenagelt, berufliche Veränderungen sind nur relativ schwierig und auch nur in geringem Maße möglich.
Ja, und? Wissen die Betreffenden bevor sie sich aus dem Beruf
verabschieden, daß sie wiedergewählt werden? Gibts dafür eine
Garantie oder so etwas? Nicht?Nö, aber die Wahrscheinlichkeit nicht wieder in den Bundestag
gewählt zu werden und dann weder in den angestammten Beruf
zurückkehren zu können noch sonst einen lukrativen Job zu
bekommen strebt gegen null im Unendlichen.
Sagst Du.
Die Renten folgen der Nettolohnentwicklung, daher ergibt Dein
Satz keinen Sinn.Die beschlossene Rentenerhöhung müßte doch dann die Folge
eines entsprechenden Nettolohn-Zuwachses der Arbeitnehmer
sein. Wann und wo hat der stattgefunden?
In Deutschland. 1,1% war die Rentenerhöhung. Irgendwo wird da der Zuwachs gewesen sein.
Ich weiß nur von Reallohnverlusten… Thema jeder
allabendlichen Tagesschau.
Davon habe ich schon lange nichts mehr in der Tagesschau gesehen. So oder so: Die Nettolohnverluste hat derjenige, der nur die tariflichen Gehaltserhöhungen auf der einen und die Inflationsrate auf der anderen Seite hat. Daneben gibt es aber noch die Umgruppierungen in andere Tarifgruppen, die Sache mit den Berufsjahren und individuelle Gehaltserhöhungen. Von Reallohnverlusten ist hier weit und breit nichts zu sehen.
Gruß
C.