Die biologische Uhr - wann sollte man demnach

… schlafen gehen?

Hallo, ich habe letztens einen Artikel gelesen über die biologische Uhr des Menschen. Es ging unter anderem darum, wann warum welche Hormone ausgeschüttet werden. Ich habe mich gefragt, wann es nach der biologischen Uhr für den Menschen Zeit ist, sich schlafen zu legen. Danke

Für den menschlichen Organismus ist es am besten in der Nacht zu ruhen und tagsüber wach zu sein. Er braucht das Licht um gesund zu sein. Wer regelmässig zu wenig Tageslicht abbekommt, der wird zwangsläufig krank. Das Tageslicht entsteht durch die Sonne, gibt einen Kraft und Energie. Zudem kann man auch bloss bei Tag die Schönheit der Natur erblicken. Es ist also das allerbeste seinen Rhythmus so einzurichten, dass man sich zur Abenddämmerung hinlegt und zum Sonnenaufgang wieder aufsteht.

Schlafen sollte der Mensch wenn er müde ist. Nicht zu lange wach bleiben und die Müdigkeit hinaus zögern, das ist ungesund. Es ist das beste für den Körper ihn genügend Ruhezeit zu gönnen, aber natürlich auch nicht zu viel. Man merkt es in der Regel selbst, wenn der Körper genügend ausgeruht ist. Nur ein paar Stunden Schlaf ist also zu wenig, hingegen im Bett liegen zu bleiben bis zur Mittagszeit zu viel. An Schlaf sollte man nicht sparen, ausschlafen nicht nur an Wochenenden :wink:

schwierige Frage - keine eindeutige Antwort möglich.
Es gibt unterschiedliche „Gangarten“ dieser inneren Uhr - manche Menschen sind Frühaufsteher = Lerchen, andere Spätschläfer = Eulen. Das kann man recht aufwändig im Schlaflabor messen, oder aber sich einfach darauf verlassen, dass man das selbst erkennt. Abhängig davon sollte dann die Schlafenszeit liegen.
Das geht heutzutage oft mit Arbeitszeiten usw. schlecht - wäre aber sinnvoll.
Was sicher immer gilt: grundsätzlich zur gleichen Zeit aufstehen - egal ob früh oder spät: gleiche Uhrzeit - egal ob Arbeits/Urlaubs/Sonntag: die gleiche Uhrzeit. Denn unser „Kopf“ regelt dann rückwärts unsere Einschlafzeit ein, das sollte man dann aber auch beachten!
Sprich: ins Bett gehen, wenn man müde ist - schlafen bis zur (obigen) Aufstehzeit.
Eine Änderung dieses Rhythmus sollte nur als Ausnahme und selten vorkommen, auf keinen Fall aber daraus bestehen, dass man länger schläft - nur weil das an manchen Tagen eben möglich wäre.
Ich hoffe, das ist verständlich - denn es gibt zu diesem Thema seitenweise Details und Hintergründe.
Gruß
von der Schläferin

Hallo,
im Prinzip ist es ganz einfach.
Da unsere Zirbeldrüse auf die Lichtverhältnisse reagiert, signalisiert sie dem Körper beim untergehen der Sonne, also Dunkelheit, vermehrte Ausschüttung von Melatonin = Müdigkeit und beim aufgehen der Sonne, also Helligkeit, vermehrte Ausschüttung von Serotonin = Wachheit.

Hätten wir keine Elektrizität mit der wir Licht ins Dunkel bringen könnten, wäre es für uns spätestens mit Einbruch der Dunkelheit an der Zeit sich einen Schlafplatz zu suchen, da, im dunkeln zu sehen nicht die Stärke des Menschen ist und wir daher, wenn man unsere Steinzeit-Vorfahren nimmt, leichte Beute für Raubtiere gewesen wären.

Gruß

Hallo apfelbaeckchen,

also wenn ich mich recht erinnere (wir hatten das im Bachelor-Biologie-Studium), besitzen wir im Gehirn eine Art inneren Zeitgeber, der den Tagesrhythmus bestimmt. Dieser Zeitgeber ist nicht auf 24, sondern auf etwa 25 Stunden gepolt.
Das heißt, wenn du einen Menschen von äußeren Reizen wie Tages- und Sonnenlicht trennst und ihm gleichzeitig keinerlei Uhr zur Verfügung stellst, wird sich bei ihm nach einigen Tagen ein Tagesrhythmus von 25 STunden einstellen.

Jetzt ist es aber so, dass unserer innerer Zeitgeber laufend von äußeren Einflüssen korrigiert wird, dazu zählt auch das Sonnenlicht, und natürlich unser eigenes Verhalten, das wir mit der Uhrzeit abstimmen.

Wann ist es nun für den Menschen Zeit, schlafen zu gehen? Rein biologisch betrachtet macht es Sinn, sich abends schlafen zu legen und morgens wieder aufzustehen, da bei Dunkelheit vermehrt Melatonin ausgeschüttet wird, das „Schlafhormon“. Licht hingegen hemmt die Ausschüttung von Melatonin. Weiterhin ist der Mensch ein tagaktives Wesen, wie alle höher entwickelten Primaten (Affen). Das erkennst du z.B. daran, dass wir ein gut ausgebildetes Farbsehen haben, aber dafür ein eher schlechtes Dämmersehen.

Ob die biologische Uhr dem Menschen nun aber eine genaue Uhrzeit vorgibt, zu der er sich schlafen legen und aufstehen soll, kann ich dir nicht sagen.
Ich schätze, das hängt von individuellen Gewohnheiten ab und von der Dauer des Schlafes. Es heißt, ein erwachsener Mensch benötigt 8 Stunden Schlaf (± 2), aber das hängt wie gesagt davon ab, an was man gewöhnt ist.
Die Menge an benötigtem Schlaf nimmt auch mit zunehmendem Alter ab.

In der heutigen Zeit ist der Tagesrhythmus bestimmter Berufsgruppen ja auf den Kopf gestellt, sodass nachts gearbeitet und tagsüber geschlafen wird. Das ist aus biologischer Sicht nicht so sinnig, da der Mensch z.B. mithilfe von Sonnenlicht Vitamin D bildet und Lichtmangel ferner zu verschiedenen Symptomen wie Depressionen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen kann.
Ein weiterer Spezialfall sind die Länder jenseits des nördlichen Polarkreises, wo im Winter eine gewisse Zeit lang die Sonne nicht mehr aufgeht und im Sommer für einige Tage nicht mehr untergeht.
Die Menschen haben sich allerdings an diesen Wechsel gewöhnt und legen eine „Winter-Stimmung“ und eine „Sommer-Stimmung“ an den Tag, zwischen denen sie zweimal im Jahr wechseln. (Persönliches Gespräch mit Finnen)

Im Endeffekt musst du für dich selber herausfinden, wann deine ideale Schlafenszeit ist. Ich würde es daran messen, um wieviel Uhr du in der Regel aufstehst, damit fahren die meisten Menschen ganz gut.
Dein Körper gewöhnt sich auch daran, wenn du sehr früh aufstehen musst, wenn du nur ausreichend Schlaf hast. Eine dauerhafte Änderung der Aufsteh- / Zubettgeh-Zeit kann dazu führen, dass sich der Körper erstmal daran gewöhnen muss. Das zeigt sich an der alljährlichen Umstellung von Winter- auf Sommerzeit (und umgekehrt), unter der nicht nur Menschen, sondern auch Tiere zu leiden haben (z.B. Milchkühe).

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Antwort helfen. :smile:
Gruß,
Fuchs

Hallo,

entschuldige die späte Antwort, ich war eine Weile unterwegs :smile:

Eine ganz einfache Antwort darauf gibt es leider nicht, da gerade die biologische Uhr bei jedem Menschen einen Tick anders geht.

Prinzipiell hat das Tageslicht einen Einfluss darauf, wird es dunkel beginnt der Körper sich auf die Nachtruhe einzurichten. Ist man sehr erschöpft kann dies natürlich auch früher passieren.

Die richtige Zeit zum Schlafen gehen ist eigentlich die, wenn der Körper es möchte oder wenn man ein arbeitender Mensch ist dann wenn noch genug Zeit vom Schlafen gehen bis zum Weckerklingeln verbleibt. Das kann aber schon mal gegen die innere Uhr gehen.

Persönlich genügen mir z.B. 6 bis 7 Stunden Schlaf, um den nächsten Tag fit und wach zu absolvieren. Jedoch nicht wenn ich morgens um halb 7 aufstehen muss. Habe ich Urlaub und kann Schlafen und Aufstehen wie ich möchte dann pendelt sich mein Rhythmus automatisch auf Schlafengehen zwischen 2 und 3 Uhr Nachts ein und zwischen 9 und 10 Uhr morgens stehe ich auf.

Das gleiche Schlafpensum in der Arbeitszeit genügt mir nicht. Klingelt der Wecker bin ich matt und abgeschlagen, Abends zeitig wieder müde und gegen 23 Uhr spätestens im Bett und trotzdem morgens nicht fit.

Man kann den Körper aber darauf „trainieren“ zu bestimmten Zeiten zu Schlafen und damit die Abweichung zum eigenen Rhythmus etwas entschärfen.

Es gab auch mal einen Versuch bei dem die Menschen ohne Tageslicht, nur mit Kunstlicht nach Bedarf lebten. Deren Rhythmus pendelte sich dann unabhängig von einer Uhrzeit ein. Ich weiss allerding nicht mehr wer die Urheber waren aber der könnte Dich sicher auch interessieren.

Gruß,

JD