Die blanke Zerstörungswut

Das „Omega-Tier“ hat zwar die Arschkarte, weil es ganz unten steht, dennoch lebt es nicht in ständiger Angst.
Klar wird es versuchen, seine Position zu verbessern, wenn sich die Gelegenheit bietet. Aber dann ist das eine vom „Omega-Tier“ herbei gerufene Situation. Im Alltag, also wenn es seine Position akzeptiert, lebt es nicht in Angst.
Das Alpha-Tier beispielsweise gibt sich erst gar nicht mit dem Omega-Tier ab. Kämpfe finden meistens zwischen den sich am nächsten stehenden Tieren, also dem, der die Alpha-Position haben will, statt.
Aber ein Omega-Tier wird nicht versuchen, die Alpha-Position zu bekommen, denn da muss es erst die Hürden der anderen, ranghöheren Tiere überwinden. Von daher lebt es nicht mehr in Angst als die anderen. Und schon gar nicht ist das Omega-Tier bei allem das letzte!
Bei der Futtersituation beispielsweise stürzen sich alle Tiere gleichzeitig auf das Fressen, scheißegal, wer welche Position hat.
Sonst würde ja auch das Omega-Tier gar nichts abbekommen und sterben.

Ich kann nur immer alles mit meinem „Rudel“ zu Hause vergleichen.
Der Jüngste ist hier auch der rangniedrigste, und der würde es nie wagen, meine Position anzufechten. Denn da steht immer noch einer über ihm, an dem er erst mal vorbei müßte. Und er akzeptiert diese Situation ohne weiteres, ohne in Angst zu leben.

Es hat insofern mit Wiz Hund zu tun, als dass es hier um auch um Rangordnung geht. Und um Kommunikation.
Ist ein wenig abgeschweift, ich weiß. Sorry…
Hach, ich rege mich auch hin und wieder mal auf, und ich weiß auch, dass viele meine Postings oft missverstehen, dieses Problem hatte ich schon mal. Viele meinen, ich ließe immer nur meine Meinung gelten und nichts anderes. Das ist gar nicht der Fall - es sei denn bei Schlägen. Möchte mich entschuldigen, wenn mein Ton manchmal hart rüber kommt. Ist alles hier nicht böse gemeint!
Galli

Habe bei meinem Hund als er noch Welpe war - wenn er etwas
kaputtgemacht hat und nicht auf Kommando gehört hat -
ebenfalls am Nackenfell genommen und geschüttelt, er hat
keinen Schaden davongetragen.

Dennoch ist das für den Hund, als wolltest du ihn töten. Mag sein, dass unsere domestizierten Hunde das mittlerweile „nicht mehr so eng sehen“, aber ursprünglich ist das eine Geste, die besagt „Ich will dich töten“. Es ist reines Beuteverhalten, das Hunde wie Wölfe nur zeigen, wenn sie etwas erlegen möchten. Bei Rangordnungskämpfen zeigt sich derartiges Verhalten untereinander nie!

Jedoch weiss ich bei meinem Hund das e sich nicht ohne sich zu
wehren auf den Rücken legen läßt.
Er macht das von selbst wenn er den Bauch gekrault haben will,

Klar, das machen sie auch. In einem anderen Zusammenhang haben verschiedene Gesten auch verschiedene Bedeutungen! Genauso heißt es nicht immer, dass mein Hund sich freut, wenn er wedelt. Er kann genauso gut ängstlich oder verwirrt sein. Alles ist immer aus dem Zusammenhang zu sehen.

Ich habs einmal gemacht, der Hund hat getobt und richtig schiß
bekommen - ich hab sofort losgelassen!

Hast du schon mal beobachtet, wie es abläuft, wenn ein ranghöherer Hund den niedrigeren traktiert? Da wird der eine ganz schnell auf den Rücken geknallt. Der schreit dann natürlich wie am Spieß und ist ganz aufgebracht und versucht, sich zu befreien. Dennoch versteht er die Geste und der ranghöhere wird auch schnell wieder von ihm ablassen, weil die Sache dann auch sofort geklärt ist. Der ranghöhere macht einfach nur seine Position klar und der rangniedrige schreit und kreischt nach dem Motto „Hilfe, ich bin doch noch so klein, ich tus nie wieder, lass mich jetzt los!“. Und danach herrscht absoluter Frieden.
Wohingegen beim Griff in den Nacken der Hund irgendwann erstarrt. Aus Angst, weil er bei jeder Bewegung seinerseits damit rechnen muss, dass er zu Tode geschüttelt wird. Er stellt sich quasi tot!
Das ist ja auch das fatale, dass man diese beiden Reaktionen genau verkehrt herum einschätzt. Schreien und Kreischen heißt Todesangst, keine Reaktion heißt so viel wie „mach du nur, ist mir doch egal“ oder „ok, ich habs kapiert“. Dabei ist gerade das falsch! Im Hundereich heißt Schreien und Kreischen „Jau, alles klar, ich habs kapiert“ und völlige Bewegungslosigkeit, also keine großartige, erschrockene Reaktion bedeutet Todesangst. Das merkt man den Hunden leider nur schwer an.
Kämpfe kann man beispielsweise auch daran unterscheiden, dass ein Rangkampf in der Regel mit viel Getöse und Geschreie von Statten geht. Kämpfe allerdings, in denen es wirklich um Leben und Tod geht, laufen meistens völlig still ab.
Wir lassen uns da zu sehr täuschen, weil wir zu sehr von uns selbst ausgehen. Das ist aber ein Trugschluss!
Gruß, Galli

Und das ist schade, denn dabei zeigt das Tier keinerlei

Anzeichen von „Todesangst“ oder „panischer Angst“. Das kann
man sicher nur beurteilen, wenn man auch das Tier selbst gut
kennt und weiß, wie sich bei ihm so etwas äußert. Ich weiß,
dass mein Hund panische Angst hatte, als er zum Ultraschall
auf den Rücken gelegt werden musste. Und ich weiß, dass das
Tier NIE UND NIMMER auch nur ansatzweise ähnlich auf den
„Nackengriff“ so reagiert hat! Aber natürlich sollte man
allgemein gehaltenen Regeln mehr Vertrauen als den eigenen
Erfahrungswerten mit seinem, ganz individuellen Tier…

Zu eben dieser Kategorie zähle ich auch Eure Vermutungen,
unser Hund würde sich ängstlich uns gegenüber verhalten. Wie
gesagt, ICH kenne dieses Tier schon seit 12 Jahren und ich
weiß, wie sich bei ihm Angst äußert. Ich weiß auch, dass man
bei ihm nicht jedes Strecken als Angstsignal deuten darf, da
er dabei z.B. auch die Hinterbeine immer streckt - immer
nachdem er lange geschlafen hatte und aufstehen muss. Alles
erklärbar dadurch, dass er fortschreitende Arthrose hat.
Gerade aufgrund dieser Erfahrung halte ich verallgemeinerte
Erfahrungswerte aus der sehr jungen und sehr unsicheren
Wissenschaft - der Verhaltensbiologie - als nicht allzu sicher
und orientiere mich lieber an meinen eigenen Erfahrungen mit
DIESEM Tier (nicht mit jedem x-beliebigen). Für die Erziehung
eines jeden Hundes muss man einen eigenen Ansatz finden,
ebenso, wie man zu jedem Kind auf andere Art und Weise Zugang
findet, eben nicht nach Schema X.

So, das war das, was mir nach der Auswertung Eurer Beiträge
durch den Kopf gegangen ist. Ich finde es schade, dass Ihr
mich und meine Familie anscheinend gleich als Hundemisshandler
abstempelt, ohne selbst das Tier jemals gesehen zu haben und
allein auf Eure - sicherlich nicht allumfassenden -
Erfahrungen bzw. auf die (sehr allgemein gehaltene)
Wissenschaft vertraut.

Ich wollte Dich nicht als Hundemisshandler abstempeln, fand
nur die Methoden etwas hart. Hab auch geschrieben das ich
Deinen Hund nicht kenne und mir deshalb kein Bild von ihm
machen kann. Kann mir nur über Deine Postings ne Meinung
machen, wenn die falsch war tuts mir leid.

Es ist ganz sicher nicht mein Ziel,Euch die von mir
geschilderte Erziehungsweise für Eure Hunde

aufzuzwingen, aber vielleicht könntet Ihr dem Urteilsvermögen
anderer Menschen etwas mehr Vertrauen schenken und
akzeptieren, dass es nicht nur Tiere gibt, welche sich nach
den politischen Grundsätzen der menschlichen Gesellschaft
(nämlich völlig gewaltfrei) erziehen lassen (nicht mal dort
kann das ja eingehalten werden).

Ich denke, diese Ausführungen können durchaus als mein
Schluss-Statement zu dieser Diskussion gelten, da sie sowieso
mittlerweile ganz schön von der ursprünglichen Frage
abgedriftet ist.

Ich hoffe wir haben trotz unserer in manchen Beziehungen
gegensätzlichen Meinungen keinen Grund uns generell
anzufeinden.

Grüße
Yvonne

Gruß,
Anja

Hi Galli,

Das „Omega-Tier“ hat zwar die Arschkarte, weil es ganz unten
steht, dennoch lebt es nicht in ständiger Angst.

Doch. Wenn Du Dir mal ein richtiges Wolfsrudel anschaust, wirst Du feststellen, daß der Omega sich versucht aus allem herauszuhalten, solange er keine Chance wittert.

Klar wird es versuchen, seine Position zu verbessern, wenn
sich die Gelegenheit bietet. Aber dann ist das eine vom
„Omega-Tier“ herbei gerufene Situation. Im Alltag, also wenn
es seine Position akzeptiert, lebt es nicht in Angst.

Jetzt müßte man klären, was Akzeptanz und Angst in einer für den Moment unveränderlichen Situation bedeutet…schwer…mir fehlen da die Worte, alleine habe ich bildliche Situationen vor meinem geistigen Auge, die ich mal beobachten durfte…

Das Alpha-Tier beispielsweise gibt sich erst gar nicht mit dem
Omega-Tier ab. Kämpfe finden meistens zwischen den sich am
nächsten stehenden Tieren, also dem, der die Alpha-Position
haben will, statt.

Richtige Kämpfe ja…dennoch wird bei Frust, immer der arme Omega zur Schnecke gemacht.

Aber ein Omega-Tier wird nicht versuchen, die Alpha-Position
zu bekommen, denn da muss es erst die Hürden der anderen,
ranghöheren Tiere überwinden.

Das sicher nicht. Ganz blöd ist der ja auch nicht…

Von daher lebt es nicht mehr in
Angst als die anderen. Und schon gar nicht ist das Omega-Tier
bei allem das letzte!
Bei der Futtersituation beispielsweise stürzen sich alle Tiere
gleichzeitig auf das Fressen, scheißegal, wer welche Position
hat.

nein, es ist nicht egal. Je nach Situation wird der Omega geduldet, wenn genug da ist zB. oder er wird weggebissen, und das oft genug von IHR.

Sonst würde ja auch das Omega-Tier gar nichts abbekommen und
sterben.

Bisweilen tun sie das auch, wenn sie durch Frustattacken verletzt oder geschwächt wurden, dann ist der davor erstmal der Omega.

Ich kann nur immer alles mit meinem „Rudel“ zu Hause
vergleichen.
Der Jüngste ist hier auch der rangniedrigste, und der würde es
nie wagen, meine Position anzufechten.

Das ist der Unterschied Hund/Wolf. Ein Hund kommt in diesem Sinne eigentlich nie über das Welpendasein hinaus. Wie soll ich das jetzt erklären…hm…
Ein Hund hat ein wesentlich größeres Kleinhirn, als der Wolf. Mit diesem Kleinhirn ist der Hund fähig Anpassungen vorzunehmen, die über seine Instinkte hinausgehen. Er ist verständig und äußerst lernfähig, dafür treten seine Urinstinkte ein wenig in den Hintergrund.
Beim Wolf ist das nicht so. Er "er"lebt seine Instinkte und lebt nach diesen.
Hast Du noch nie davon gehört, daß Leute sich einen Wolfswelpen „zugelegt“ haben, der die ersten 2-3 Jahre sich verahlten hat wie ein Hund, und dann plötzlich…*zack* hatte er die Oberhand?
Hunde vollenden eigentlich nie das Erwachsenwerden, daß bei Wölfen mit der ersten erfolgreichen Jagd bzw dem ersten Mal töten beginnt.
Deshalb sind sie auch viel einfacher zu kontrollieren, als Beispielsweise ein Wolf…auch die Rudelstrukturen sind ein kleinwenig anders…wenn auch nicht viel, aber die Fähigkeiten die ein größeres Kleinhirn mit sich bringt sind enorm.

Denn da steht immer
noch einer über ihm, an dem er erst mal vorbei müßte. Und er
akzeptiert diese Situation ohne weiteres, ohne in Angst zu
leben.

Er kann das ja, weil er weiß, daß es ihm so gut geht, und er nicht mehr braucht. Ein Wolf will nach oben und versucht noch stärker als ein Hund das tut seine Stellung zu verbessern…

Es hat insofern mit Wiz Hund zu tun, als dass es hier um auch
um Rangordnung geht. Und um Kommunikation.

Also inzwischen glaube ich nicht, daß es um Rangordnungsprobleme, oder mangelnde oder falsche Kommunikation geht.
Der Hund ist aggressiv und das zumindest derzeit nur scheinbar grundlos.
Es gibt auch Hunde, die „merken“ wenn jemand „anders“ ist. dazu könnte ich Dir von meinen Hunden Beispiele nennen, aber das würde jetzt zu weit führen…sei net sauer…

Ist ein wenig abgeschweift, ich weiß. Sorry…
Hach, ich rege mich auch hin und wieder mal auf, und ich weiß
auch, dass viele meine Postings oft missverstehen, dieses
Problem hatte ich schon mal. Viele meinen, ich ließe immer nur
meine Meinung gelten und nichts anderes. Das ist gar nicht der
Fall - es sei denn bei Schlägen. Möchte mich entschuldigen,
wenn mein Ton manchmal hart rüber kommt. Ist alles hier nicht
böse gemeint!

Ich persönlich finde schon ok wie Du Dich zu Wort meldest und ich nehme Dir weder etwas krumm, noch habe ich Dich mißverstanden. Du vertrittst Deine Meinung und das ist gut so.

Ich will jetzt nicht sagen, daß ich immer alles gut finde, was sie schreibt, sondern auch sehr nachdenklich werde, aber dennoch hat sie viel Durchblick :sunglasses:

Ad hoc mal ein Link, obwohl ich in Papierform schon viel mehr von ihr gelesen habe…
http://www.tierschutzverein-hamburg.de/pressestimmen…

In diesem Sinne
Maja

Strafbar
Lieber Wiz,

ist Dir eigentlich klar, daß man Dich wegen das hier:

Wenn da eine inzwischen extrem untergewichtige, hochgradig
demente und klapprige Person von 76 Jahren am Tisch sitzt,
dann legt der Hund nicht einfach nur seine Schnauze auf den
Tisch, sondern klaut ihr alles erreichbare vom Teller, wogegen
sie selbst sich nicht mehr wehren kann. Dann wird sie ständig
angesprungen, bis ihr die wenigen Happen, die sie vor dem Hund
in Sicherheit bringen kann, aus der Hand fallen und dann wird
sie in die Hände und Füße gebissen, versucht ihr die Kleidung
vom Leib zu reißen, … Eben all die Dinge, die er sich bei

bei der Staatsanwaltschaft anzeigen muß?

Mißhandlung Schutzbefohlener.

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Habe bei meinem Hund als er noch Welpe war - wenn er etwas
kaputtgemacht hat und nicht auf Kommando gehört hat -
ebenfalls am Nackenfell genommen und geschüttelt, er hat
keinen Schaden davongetragen.

Dennoch ist das für den Hund, als wolltest du ihn töten. Mag
sein, dass unsere domestizierten Hunde das mittlerweile „nicht
mehr so eng sehen“, aber ursprünglich ist das eine Geste, die
besagt „Ich will dich töten“. Es ist reines Beuteverhalten,
das Hunde wie Wölfe nur zeigen, wenn sie etwas erlegen
möchten. Bei Rangordnungskämpfen zeigt sich derartiges
Verhalten untereinander nie!

Aber wenn Du mal genau beobachtest wie eine Hündin teilweise mit ihren Welpen umgeht wirst Du sehen das die die kleinen auch am Nackenfell packt, und die will ihre kleinen sicher nicht zur Todesangst treiben.

Jedoch weiss ich bei meinem Hund das e sich nicht ohne sich zu
wehren auf den Rücken legen läßt.
Er macht das von selbst wenn er den Bauch gekrault haben will,

Klar, das machen sie auch. In einem anderen Zusammenhang haben
verschiedene Gesten auch verschiedene Bedeutungen! Genauso
heißt es nicht immer, dass mein Hund sich freut, wenn er
wedelt. Er kann genauso gut ängstlich oder verwirrt sein.
Alles ist immer aus dem Zusammenhang zu sehen.

Das stimmt wohl.

Ich habs einmal gemacht, der Hund hat getobt und richtig schiß
bekommen - ich hab sofort losgelassen!

Hast du schon mal beobachtet, wie es abläuft, wenn ein
ranghöherer Hund den niedrigeren traktiert? Da wird der eine
ganz schnell auf den Rücken geknallt. Der schreit dann
natürlich wie am Spieß und ist ganz aufgebracht und versucht,
sich zu befreien. Dennoch versteht er die Geste und der
ranghöhere wird auch schnell wieder von ihm ablassen, weil die
Sache dann auch sofort geklärt ist. Der ranghöhere macht
einfach nur seine Position klar und der rangniedrige schreit
und kreischt nach dem Motto „Hilfe, ich bin doch noch so
klein, ich tus nie wieder, lass mich jetzt los!“. Und danach
herrscht absoluter Frieden.

Ja, ist mir schon klar. Man sollte ihnen nur nicht den Hals zudrücken, und ich weiß das mein Hund in einer solchen Position richtig Schiß hat, vielmehr als wenn ich ihn am Nackenfell packe und schüttle.

Wohingegen beim Griff in den Nacken der Hund irgendwann
erstarrt. Aus Angst, weil er bei jeder Bewegung seinerseits
damit rechnen muss, dass er zu Tode geschüttelt wird. Er
stellt sich quasi tot!

Meiner nicht, im Gegenteil. Wenn ich ihn am Nackenfell gepackt hab hat er sich nie tot gestellt oder ähnliches, aber er hat begriffen das er gerade etwas getan hat was ich nicht akzeptiere und es hat funktioniert. Wie gesagt, ich kann da nur von meinem Hund sprechen bei dem diese Erziehungsmethode echt gute Erfolge hatte ohne das mein Hund Schiß vor mir hat.

Das ist ja auch das fatale, dass man diese beiden Reaktionen
genau verkehrt herum einschätzt. Schreien und Kreischen heißt
Todesangst, keine Reaktion heißt so viel wie „mach du nur, ist
mir doch egal“ oder „ok, ich habs kapiert“. Dabei ist gerade
das falsch! Im Hundereich heißt Schreien und Kreischen „Jau,
alles klar, ich habs kapiert“ und völlige Bewegungslosigkeit,
also keine großartige, erschrockene Reaktion bedeutet
Todesangst.

Da wiederrum muss ich zu sagen das mein Hund schon gepiept hat wenn ich ihn am Nackenfell gepackt hab, wie kann ich das jetzt deuten? Wenn ein ranghöherer Hund den anderen unterwirft liegt der auch mit dem Rücken auf dem Boden und Du wirst von dem unteren keinen Mucks mehr hören - ist das dann nicht Todesangst? Was ich im übrigen auch nicht so deute da es ja die meisten Hunde so machen und der untere sich halt nicht mehr bewegt um den oberen zu zeigen das er der Boss ict.

Das merkt man den Hunden leider nur schwer an.

Kämpfe kann man beispielsweise auch daran unterscheiden, dass
ein Rangkampf in der Regel mit viel Getöse und Geschreie von
Statten geht. Kämpfe allerdings, in denen es wirklich um Leben
und Tod geht, laufen meistens völlig still ab.
Wir lassen uns da zu sehr täuschen, weil wir zu sehr von uns
selbst ausgehen. Das ist aber ein Trugschluss!

In einigem stimme ich Dir vollkommen zu, aber auch ich habe in manchen Dingen halt so meine eigene Meinung mit der ich aber hier niemanden angreifen will. Spreche halt aus eigener Erfahrung mit meinem Hund und den Hunden von Bekannten die das auch ähnlich gehandhabt haben.

Liebe Grüße
Yvonne

Gruß, Galli

Und das ist schade, denn dabei zeigt das Tier keinerlei

Anzeichen von „Todesangst“ oder „panischer Angst“. Das kann
man sicher nur beurteilen, wenn man auch das Tier selbst gut
kennt und weiß, wie sich bei ihm so etwas äußert. Ich weiß,
dass mein Hund panische Angst hatte, als er zum Ultraschall
auf den Rücken gelegt werden musste. Und ich weiß, dass das
Tier NIE UND NIMMER auch nur ansatzweise ähnlich auf den
„Nackengriff“ so reagiert hat! Aber natürlich sollte man
allgemein gehaltenen Regeln mehr Vertrauen als den eigenen
Erfahrungswerten mit seinem, ganz individuellen Tier…

Zu eben dieser Kategorie zähle ich auch Eure Vermutungen,
unser Hund würde sich ängstlich uns gegenüber verhalten. Wie
gesagt, ICH kenne dieses Tier schon seit 12 Jahren und ich
weiß, wie sich bei ihm Angst äußert. Ich weiß auch, dass man
bei ihm nicht jedes Strecken als Angstsignal deuten darf, da
er dabei z.B. auch die Hinterbeine immer streckt - immer
nachdem er lange geschlafen hatte und aufstehen muss. Alles
erklärbar dadurch, dass er fortschreitende Arthrose hat.
Gerade aufgrund dieser Erfahrung halte ich verallgemeinerte
Erfahrungswerte aus der sehr jungen und sehr unsicheren
Wissenschaft - der Verhaltensbiologie - als nicht allzu sicher
und orientiere mich lieber an meinen eigenen Erfahrungen mit
DIESEM Tier (nicht mit jedem x-beliebigen). Für die Erziehung
eines jeden Hundes muss man einen eigenen Ansatz finden,
ebenso, wie man zu jedem Kind auf andere Art und Weise Zugang
findet, eben nicht nach Schema X.

So, das war das, was mir nach der Auswertung Eurer Beiträge
durch den Kopf gegangen ist. Ich finde es schade, dass Ihr
mich und meine Familie anscheinend gleich als Hundemisshandler
abstempelt, ohne selbst das Tier jemals gesehen zu haben und
allein auf Eure - sicherlich nicht allumfassenden -
Erfahrungen bzw. auf die (sehr allgemein gehaltene)
Wissenschaft vertraut.

Ich wollte Dich nicht als Hundemisshandler abstempeln, fand
nur die Methoden etwas hart. Hab auch geschrieben das ich
Deinen Hund nicht kenne und mir deshalb kein Bild von ihm
machen kann. Kann mir nur über Deine Postings ne Meinung
machen, wenn die falsch war tuts mir leid.

Es ist ganz sicher nicht mein Ziel,Euch die von mir
geschilderte Erziehungsweise für Eure Hunde

aufzuzwingen, aber vielleicht könntet Ihr dem Urteilsvermögen
anderer Menschen etwas mehr Vertrauen schenken und
akzeptieren, dass es nicht nur Tiere gibt, welche sich nach
den politischen Grundsätzen der menschlichen Gesellschaft
(nämlich völlig gewaltfrei) erziehen lassen (nicht mal dort
kann das ja eingehalten werden).

Ich denke, diese Ausführungen können durchaus als mein
Schluss-Statement zu dieser Diskussion gelten, da sie sowieso
mittlerweile ganz schön von der ursprünglichen Frage
abgedriftet ist.

Ich hoffe wir haben trotz unserer in manchen Beziehungen
gegensätzlichen Meinungen keinen Grund uns generell
anzufeinden.

Grüße
Yvonne

Gruß,
Anja

Hallo,

eigentlich schon, aber ich denke mal Wiz wollte uns hier nur den Ernst der Lage schildern. Auch denke ich das er schon eingreift wenn er dies beobachtet.

Grüße
Yvonne

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

bei der Staatsanwaltschaft anzeigen muß?

Mißhandlung Schutzbefohlener.

Nö, sie ist keine Schutzbefohlene, weil sich _noch_ nicht unter Betreuung steht, und wir uns diesen Zirkus ja auch nicht ständig geben, sondern es einfach nur hin und wieder mal versuchen um zu sehen, ob die Situation sich gebessert hat. Nach einigen Minuten machen wir dem Spiel dann natürlich ein Ende. In der übrigen Zeit wird Hund eben ausgesperrt, oder Schwiegermutter bekommt ihr Essen in ihrer Wohnung. Da sie mittlerweile kaum noch aus dem Bett zu bekommen ist, ist dies oft ohnehin die einzige Möglichkeit. Und damit sie nicht vollkommen vom Fleische fällt pumpen wir sie ja regelmäßig mit Fresubin auf. Aber auch diese Pflege ist natürlich ein Grenzfall, den man täglich immer wieder neu überdenken und mit den Ärzten abstimmen muss. Sie will halt einfach nicht mehr, und wenn man sich die Schwere der Demenz, die trotz Behandlung vorhandenen Depressionen und so ganz nebenbei auch einen sich abzeichnenden neuen onkologischen Befund ansieht, … Wir versuchen ihr halt ihr Leben so schön und angenehm wie möglich zu machen und alles zu tun, sie bei uns einzubeziehen, ihr ein wenig Spaß am Essen zu vermitteln, den absolut nötigen Grundbedarf durch Fresubin sicherzustellen, … Aber das ist ein anderes trauriges Thema, und der Hund macht dies alles eben durch sein Verhalten nicht einfacher.

Gruß vom Wiz

Aber wenn Du mal genau beobachtest wie eine Hündin teilweise
mit ihren Welpen umgeht wirst Du sehen das die die kleinen
auch am Nackenfell packt, und die will ihre kleinen sicher
nicht zur Todesangst treiben.

Ja, aber das ist eine andere Situation. Ein Muttertier tut das in der Regel, um ihre Jungen zu transportieren. So ist es halt am einfachsten. Es wäre dafür ja auch zu umständlich, die Welpen erst umzuwerfen oder so :wink:)

Meiner nicht, im Gegenteil. Wenn ich ihn am Nackenfell gepackt
hab hat er sich nie tot gestellt oder ähnliches, aber er hat
begriffen das er gerade etwas getan hat was ich nicht
akzeptiere und es hat funktioniert. Wie gesagt, ich kann da
nur von meinem Hund sprechen bei dem diese Erziehungsmethode
echt gute Erfolge hatte ohne das mein Hund Schiß vor mir hat.

Klar gibt es bestimmt Hunde, denen das nicht viel ausmacht bzw. die unsere Handlungen deuten können. Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass es unter Umständen eben ganz falsch sein kann, den Hund durch einen Nackengriff zu unterwerfen, erst recht, wenn er dann noch geschüttelt wird. Bei mir leuchten dann immer die Alarmglocken, weil eben so viele Hundebesitzer so etwas tun, und gar nicht wissen, was sie damit anrichten (können!) Und um Missverständnisse zu vermeiden sollte man es doch besser ganz lassen. Hundeerfahrene Leute können ihr Tier da sicher gut einschätzen und die Handlung entsprechend ausführen. Aber gerade in Wiz` Fall würde ich davon abraten, weil der Hund ja offensichtlich ein Problem hat und Herrchen erst mal Vertrauen aufbauen sollte.

Da wiederrum muss ich zu sagen das mein Hund schon gepiept hat
wenn ich ihn am Nackenfell gepackt hab, wie kann ich das jetzt
deuten?

Vielleicht hat es ihn dabei auch gezwickt, und er hat vor Schmerzen gepiept. Hunde sind ja manchmal sehr wehleidig. Kann ich aber so nicht beurteilen, ist nur ein Erklärungsversuch…

Wenn ein ranghöherer Hund den anderen unterwirft liegt

der auch mit dem Rücken auf dem Boden und Du wirst von dem
unteren keinen Mucks mehr hören - ist das dann nicht
Todesangst? Was ich im übrigen auch nicht so deute da es ja
die meisten Hunde so machen und der untere sich halt nicht
mehr bewegt um den oberen zu zeigen das er der Boss ict.

Wenn der Ranghöhere den Rangniedrigen auf diese Weise unterwirft, um die Positionen noch mal zu klären, dann gibt es lautes Geschrei.
Klar hält der Kleine dann irgendwann still und ist ruhig. Dann wird ja auch von ihm abgelassen. Aber das alles geht so schnell, dass man meistens nur das Gekreische und Geknurre wahrnimmt.
Ich habe noch nie erlebt, dass bei einem harmlosen Kampf, in dem es nur um Rangordnung geht, die relativ schnell geklärt werden kann, das rangniedrige irgendwann erstarrt und sich nicht mehr bewegt. Jedenfalls nicht in einem solchen Ausmaß, dass man es großartig bemerken würde. Gekreische und Geschrei trägt mit dazu bei, dass der ranghöhere Hund weiß „Der ergibt sich jetzt“.
Aber nichts für ungut, ich denke, das alles schweift jetzt zu sehr vom Thema ab.
Liebe Grüße, Galli

MOD: Pflegeproblematik von Menschen ist o/t
Hallo ihrs,

könntet ihr die Problematik der Pflege von menschlichen Angehörigen bitte in den Medizinbrettern oder Psychologie oder wo auch immer, nur nicht im Viecherbrett, fortsetzen? Danke :wink:

Gruß Nena

Das ist der Unterschied Hund/Wolf. Ein Hund kommt in diesem
Sinne eigentlich nie über das Welpendasein hinaus. Wie soll
ich das jetzt erklären…hm…

Ja, das weiß ich. Dennoch ist es nicht unbedingt bei allen Hunden so, dass sie aufgrund ihres „Welpendaseins“ nicht doch mal versuchen, Alpha im Rudel zu werden.
Klar sind die Bedingunge in einem Wolfsrudel ein wenig anders, und die Instinkte werden mehr ausgelebt etc.
Dennoch ist der Wolf unser einziger Anhaltspunkt, kein anderes Tier ist dem Hund schließlich so nahe.

Ich glaube auch nicht, dass es in Wiz Fall in erster Linie um Rangordnungsprobleme geht. Und vielleicht auch nicht um Kommunikationsprobleme. Sicher ist der Hund verhaltensgestört. Aber eben dann kommen Rangordnung und Kommunikation zum Tragen, weil ich damit alle anderen Probleme viel eher in den Griff bekomme.
Da muss ich erst mal anfangen.
Grüße,
Galli

Demenzbetreuung
Jaja, ich verstehe Deine Situation. Dem Wunsch der Betroffenen gemäß so lange wie möglich zuhause versorgen. Ist Scheiße, das – genau wie jede andere Möglichkeit. Bei dieser Altersdemenz hat irgendwie keiner der direkt beteiligten die Chance, etwas wirklich richtig zu machen, Kritik hingegen ist wohlfeil.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger