Die Macht der Frauen in der Kirche

Hallo,

in der Süddeutschen Zeitung ist folgendes zu lesen: Nach einem Bericht der Welt am Sonntag will der Dalai Lama die Gleichberechtigung von Frauen im Buddhismus durchsetzen. In Hamburg werde das geistliche Oberhaupt der Tibeter bekannt geben, dass fortan auch Frauen in die Führungsetage des tibetischen Buddhismus einziehen dürften.
Warum ist die Einstellung des Papstes da anders? Steckt eine philosophische christlich geprägte oder eine kirchenpolitische Überzeugung dahinter?

Mit Grüßen
Reni

Hallo,

man muß das etwas historisch sehen.
In der antiken Welt (und speziell da im römischen Recht) waren Frauen ziemlich rechtlos. Es zählte immer nur der männliche Haushaltsvorstand. Frauen konnten keine rechtsgeschäfte abschließen und der Gedanke, eine Frau in irgendeine Funktion zu berufen oder zu wählen, war völlig abwegig. Frauen hatten ja auch kein Wahlrecht.
Aus diesem Grunde treten im NT logischerweise fast nur Männer als handelnde Personen auf und aus diesem grunde gab es in der christlichen Frühzeit auch nur Männer als Bischhöfe.
Die katholische Kirche (die ja sich selber als einzige richtige und wahre Kirche sieht), hat aus dieser historisch erklärbaren Tatsache dann ein Dogma gemacht. Das Schlimme ist fa, daß aus ihrer eigenen Sicht, die Kirche sich nie irrt und nie irren kann. Das heißt, daß das alte Frauenbild aus antiker und mittelalterlicher Zit nun einfach weiter durchgeschleppt werden muß bis zum bitteren Ende, weil alles andere ja das Eingeständnis eines eigenen fehlers wäre, der ja nicht sein darf.
Bezeichnenderweise sehen andere chrsitliche Kirchen das zum teil anders. In der protestantischen Kirche gibt es Frauen als Pastoren und Bischhöfe. Aber da hat ja Luther damals den Schnitt vollzogen und der katholischen Kirche vorgeworfen, in der Vergangenheit Fehler begangen zu haben. Und da die protestantische Kirche kein Kirchenoberhaupt wie den Papst hat, hat sie auch das Dogma der fehlerlosigkeit und der Unfehlbarkeit nicht - da ist vieles leichter.

Gernot Geyer

Hallo Reni

die Kirche gesteht den Frauen für das Leben gleiche Rechte zu wie den Männern.

Nur der sakrale Bereich ist so geregelt, dass Frauen nicht die gleichen Verhaltensvorschriften bekommen wie Männer.

Insbesondere können sie nicht das Amtspriestertum erhalten und somit keiner Eucharistiefeier oder keiner Beichte vorstehen.

Sind das aber Rechte? Mir ist neu, dass es ein Recht sein soll, wenn ein Priester die Eucharistie feiert. Das ist doch gar nicht das Recht irgend eines Menschen, es ist doch Gott, der die Messe feiert, und die Menschen sind es, die Ihm dienen.

Somit ist die Bezeichnung „Recht“ für die Unterscheidung, die in der Kirche zwischen Männern und Frauen gemacht wird, wohl nicht die richtige Bezeichnung.

Allerdings hast Du ja im Titel nicht so sehr nach Recht, sondern nach Macht gefragt. Ist die Kirche etwa nicht von allem Ursprung an so verfasst, dass Macht nichts gilt und statt dessen Demut zu gelten hat?

Ich gestehe Dir allerdings zu, dass es einen Fehler in der Gemeinschaft gegeben hat und da oder dort noch gibt, wenn es soweit kommen konnte, dass man meint, man müsse von „Macht“ sprechen. Aber das war ursprünglich nicht so und wird auch vom Papst und vom Lehramt durchaus anders genannt.

Gruss
Mike

Insbesondere können sie nicht das Amtspriestertum erhalten und
somit keiner Eucharistiefeier oder keiner Beichte vorstehen.
Sind das aber Rechte? Mir ist neu, dass es ein Recht sein
soll, wenn ein Priester die Eucharistie feiert. Das ist doch
gar nicht das Recht irgend eines Menschen, es ist doch Gott,
der die Messe feiert, und die Menschen sind es, die Ihm
dienen.

Hallo,
das auf verschiedene „Verhaltensvorschriften“ zu reduzieren, halte ich für etwas beschönigend. Bleiben wir beim Beispiel der Kirchenämter: das Recht auf den Zugang zu Kirchenämtern ist vor allem im Codex iuris canonici (Gesetzbuch der katholischen Kirche, CIC) geregelt. Auch wenn - wie du schreibst - Gott die Eucharistie feiert, sind Frauen vom Recht, dort als Priester fungieren zu dürfen, dennoch ausgeschlossen, weil die Funktion eines geistigen Amtsträgers untrennbar an das Sakrament der Weihe geknüpft ist (Can. 1008 CIC). Der CIC ist zweifellos ein weltlicher Text, und soviel ich weiss, finden sich in der Bibel keine Aussagen darüber, dass Personen allein aufgrund ihres Geschlechts generell von einem Sakrament ausgeschlossen seien (berichtige mich bitte, falls ich mich irre). Trotzdem kann nach Can. 1024 CIC nur ein getaufter Mann die Weihe erhalten. Frauen haben demnach nicht das Recht, geistliche Amtsträgerinnen zu werden. Es kann also keine Rede davon sein, dass Frauen die gleichen Rechte hätten wie Männer.
Überhaupt ist auffällig, dass es in Can. 1008 CIC noch vollmundig heißt: „Durch das Sakrament der Weihe werden kraft göttlicher Weisung aus dem Kreis der Gläubigen einige mittels eines untilgbaren Prägemals, mit dem sie gezeichnet werden, zu geistlichen Amtsträgern bestellt; sie werden ja dazu geweiht und bestimmt, entsprechend ihrer jeweiligen Weihestufe die Dienste des Lehrens, des Heiligens und des Leitens in der Person Christi des Hauptes zu leisten und dadurch das Volk Gottes zu weiden.“
Da denkt man sich noch:„Toll, da wird besonders verdienten Menschen eine große Ehre zuteil!“
Und dann bekommen die Frauen in Can 1024 vor den Latz geknallt: „Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann.“
Und da frage ich mich schon, auf welcher Grundlage der kirchliche Gesetzgeber zur Überzeugung gelangt, dass Gott niemals eine Frau aus dem Kreis der Gläubigen auswählen wird…
Grüße, Peter

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Hallo Reni,

eigentlich wollte ich gar nicht antworten. Aber nachdem ich eine der anderen Antworten gelesen habe, derzufolge Frauen die gleichen Rechte haben, muss es doch sein.

Ich weiß nicht, wie irgend jemand darauf kommen könnte, dass z.B. das Recht, Priester (oder auch nur Ministrant) zu werden, kein Recht sein könnte, sondern „nur“ eine Pflicht. Wieso Pflicht? Dann müsste ja jeder Priester werden, und das ist wohl nicht der Fall.

Ich bin in Bayern aufgewachsen, und wir hatten einen sehr alten Pfarrer, der auch unser Religionslehrer war. Der hat es nicht erlaubt, dass auch Mädchen ministrieren, und auch in anderen Kirchen ist das erst relativ spät eingeführt worden. (Da war ich definitiv schon zu alt dafür.)

Er hat einmal eine Begründung genannt, warum nur Männer Priester werden, nämlich: Die Apostel Jesu, das waren auch alles Männer. Deswegen sind auch heute die Priester noch Männer.

Ich glaube aber gar nicht einmal, dass man das so sagen kann. Wer kann das so genau wissen, ob die Apostel bzw., um ein anderes Wort zu verwenden, diejenigen, die Jesus nachfolgten, alle Männer waren. Man sagt, dass auch Maria Magdalena zu seinem Gefolge gehört haben soll.

Übrigens, kennst du den Roman „Die Päpstin“? Es gab wirklich einmal eine Frau, die Päpstin wurde. Dafür musste sie sich natürlich als Mann verkleiden, denn gleiche Rechte haben die Frauen in der Kirche nicht. Nachdem man das dann entdeckt hatte (ich glaube, erst nach ihrem Tod), wurde so ein besonderer Stuhl eingeführt, der hatte unten ein Loch. Da kommt dann noch ein Tuch außenrum, um die Privatsphäre zu wahren, und dann muss sich der zukünftige Papst auf diesen Stuhl setzen, und von unten wird das inspiziert, ob man es auch wirklich mit einem Mann zu tun hat.

Nicht erfunden! Oder wenn, dann zumindest nicht von mir.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Ich glaube aber gar nicht einmal, dass man das so sagen kann.
Wer kann das so genau wissen, ob die Apostel bzw., um ein
anderes Wort zu verwenden, diejenigen, die Jesus nachfolgten,
alle Männer waren. Man sagt, dass auch Maria Magdalena zu
seinem Gefolge gehört haben soll.

Es kommt ziemlich drauf an: Nach Lukas ist ein Apostel ein Zeuge von Tod und Auferstehung Christi, der zudem aktiv missioniert, Paulus defininiert etwas weiter. Bei diesen Reisenden in Sachen Mission wird es sich, insebsondere aus sozialgeschichtlichen Gründen, um Männer gehandelt haben, wobei natürlich man auch einer besonders aktiven Frau (Junia) dann auch diesen Ehrentitel zuerkannt haben kann.
In die Nachfolge gerufen (was nämlich das Verlassen der Familie mit einschließt) hat der historische Jesus Männer, daher ist wohl auch der sogenannte 12er Kreis männlich, was auch immer neuerdings hineinübersetzt wird (btw, es gab auch sicherlich keine „Pharisäerinnen“).

Übrigens, kennst du den Roman „Die Päpstin“? Es gab wirklich
einmal eine Frau, die Päpstin wurde. Dafür musste sie sich
natürlich als Mann verkleiden, denn gleiche Rechte haben die
Frauen in der Kirche nicht. Nachdem man das dann entdeckt
hatte (ich glaube, erst nach ihrem Tod), wurde so ein
besonderer Stuhl eingeführt, der hatte unten ein Loch. Da
kommt dann noch ein Tuch außenrum, um die Privatsphäre zu
wahren, und dann muss sich der zukünftige Papst auf diesen
Stuhl setzen, und von unten wird das inspiziert, ob man es
auch wirklich mit einem Mann zu tun hat.

Die Entdeckung geht einher mit der LEgende der Geburt vor der Kirche S Clemente…
Eine schöne Geschichte, nicht von Dir erfunden, aber von anderen. Sie entbehrt historisch jeglicher Glaubwürdigkeit, wäre, angesichts des antifemininen Generalverdachts, dass so eine Fau es nicht anders kann, als es mit Männern zu treiben (Geburt), auch kaum frauenfreundlich.
Es gibt ein paar ziemlich läncherliche, da quotenträchtige „Dokus“ zu diesem Thema - nicht ohne Grund werde dazu immer Leute interviewt, die man als Historiker kaum ernst nimmt…
Wie gesagt, natürlich kann es alles gegeben haben, aber nacht wissenschaftilchen Kriterien hat es diese Frau nie gegeben.

Grüße
Taju

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Hallo Dahinden,

Sind das aber Rechte? Mir ist neu, dass es ein Recht sein
soll, wenn ein Priester die Eucharistie feiert. Das ist doch
gar nicht das Recht irgend eines Menschen, es ist doch Gott,
der die Messe feiert, und die Menschen sind es, die Ihm
dienen.

Aber damit sagst du doch, dass Frauen nicht das Recht haben, Gott in diesem Zusammenhang zu dienen. Bist du sicher, dass das richtig ist?

Somit ist die Bezeichnung „Recht“ für die Unterscheidung, die
in der Kirche zwischen Männern und Frauen gemacht wird, wohl
nicht die richtige Bezeichnung.

Soweit ich weiß, dürfen Frauen in der katholischen Kirche vieles nicht. Wer etwas nicht darf, darf es im Allgemeinen deshalb nicht, weil ihm das Recht dazu fehlt oder es gegen ihn ist. Das scheint mir hier auch der Fall zu sein. Und ich verstehe das nicht. Bei den Protestanten, die sich doch auf dieselbe Schrift berufen, gibt es zum Beispiel die Bischöfin Frau Kässmann und die macht ihre Sache doch sehr gut. Die katholische Kirche grenzt so über die Hälfte ihrer Mitglieder aus. Das kann man nicht gutheißen, finde ich.
Da du keine Frau bist, kannst du das vielleicht nicht so gut verstehen, aber du solltest es nicht schönreden, finde ich.

cu Amy

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Hallo Taju,

Nach Lukas ist ein Apostel ein
Zeuge von Tod und Auferstehung Christi, der zudem aktiv
missioniert, Paulus defininiert etwas weiter.

Das ist interessant. Ein „Zeuge von Tod und Auferstehung Christi“, das dürfte auch auf viele Frauen zutreffen. Und es waren ja dann auch zwei Frauen, die das leere Grab vorgefunden haben.

In die Nachfolge gerufen (was nämlich das Verlassen der
Familie mit einschließt) hat der historische Jesus Männer,
daher ist wohl auch der sogenannte 12er Kreis männlich …

Ja, das mag sein - aber da behaupten eben auch manche, dass Maria Magdalena zu diesem Kreis gehört hat. Und einmal ganz davon abgesehen finde ich diese Begründung, warum Frauen keiner Priesterinnen werden würfen, etwas an den Haaren herbeigezogen. Man sucht einfach 12 Menschen aus, die Jesus besonders nahe standen, stellt fest, dass es alles Männer waren, und schließt daraus messerscharf, dass nur Männer Priester werden dürfen. -> *???*

Und dann behauptet hier jemand, das Priesteramt sei ja gar kein Recht, sondern eine Pflicht. Solche Begründungen finde ich nicht besonders überzeugend. Es klingt zu sehr nach „ach, das wollt ihr doch gar nicht wirklich. Das ist doch anstrengend.“

Die Entdeckung geht einher mit der LEgende der Geburt vor der
Kirche S Clemente…

Das gehört mit zu der Geschichte? Oh, und ich dachte, das hätten sich diese amerikanischen Schreiberlinge ausgedacht. Denn die haben schon manchmal eine blühende Phantasie …

Wie gesagt, natürlich kann es alles gegeben haben, aber nacht
wissenschaftilchen Kriterien hat es diese Frau nie gegeben.

Und diesen Stuhl? Gibt es den dann auch nicht?

Ich meine, gesehen habe ich ihn nicht. (Da würde man mich ja auch gar nicht dran lassen.) Von dem habe ich auch nur gelesen. Es ist schon eine seltsame Vorstellung, dass jemand, der Papst werden will, erst so eine Prozedur hinter sich bringen muss.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

die Geschichte mit der Päpstin ist nicht bewiesen.
Es gibt Hinweise darauf, daß es eine solche gegeben haben könnte. Der bewußte Stuhl gehört übrigens dazu, aber ich glaube, der ist seid über 100 Jahren nicht mehr im Gebrauch. Wenn es eine Päpstin gegeben hat irgendwann, dann hatte logischerweise die Kirche allen Grund, alle schriftlichen Dokumente zu beseitigen - das wird sich also nie wirklich beweisen lassen.
Ich selber zweifle im Übrigen daran - ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es eine Frau geschafft haben sollte, über Jahrzehnte hinweg alle Leute dermaßen zu täuschen. Denn so weltfremd waren die Leute ja damals auch wieder nicht, auch nicht die Geistichen…

Gernot Geyer

Hallo,

die Geschichte mit der Päpstin ist nicht bewiesen.
Es gibt Hinweise darauf, daß es eine solche gegeben haben
könnte. Der bewußte Stuhl gehört übrigens dazu, aber ich
glaube, der ist seid über 100 Jahren nicht mehr im Gebrauch.

Hi Gernot

ja den bestimmten Stuhl gabs/gibts (ist glaub ich irgendwo aufgestellt) und ja, er ist nicht mehr im Gebrauch.
Es gab den aber nicht nur für den Papst, in einer der umliegenden Kirchen (Essen, NRW) frag mich auswendig nicht welche, kam auch jemand auf die glorreiche Idee, son Teil zu verwenden, das kann man heute noch besichtigen. (oder konnte, ist ein paar Jährchen her).

lg
Kate

Hallo,

Ja, das mag sein - aber da behaupten eben auch manche, dass
Maria Magdalena zu diesem Kreis gehört hat.

Ich denke, da muß man mal wieder die historische Sozialstruktur sehen.
Frauen zählten bei vielen Dingen einfach nicht. Schau bloß mal die Geschlechtsregister im Buch Mose, nur Männer und Söhne. Es mag gut sein, daß Maria Magdalena mit zu dem Kreis gehörte, denn Jesus fiel auch dadurch auf, daß er Frauen mehr Gewicht zumaß, aber als zugehörig wurde sie später als Frau dann doch nicht angesehen.

Gruß Steffi

"Durch das Sakrament der Weihe werden kraft
göttlicher Weisung aus dem Kreis der Gläubigen einige mittels
eines untilgbaren Prägemals, mit dem sie gezeichnet werden, zu
geistlichen Amtsträgern bestellt;…

Hallo,

was ist ein „untilgbares Prägemal“? Eintätovierte Mitglied-Nr.? Oder???

Gruß Steffi

Hallo,

na ich bitte Dich doch um etwas mehr Objektivität.
Der ganze Kirchenaufbau, die Verfahrensvorschriften, alles, was mit der Kirchenorganisation zusammenhängt - wer hat denn das fstgekegt in der katholischen Kirche? Es waren doch immer die oberen Geistlichen - und das waren Männer, ausschließlich. Das ist doch wohl schon ein sehr großes recht, festzulegen, was und wie Hunderte Millionen menschen zu glauben haben und wie sie ihren Glauben auszuüben haben - und adas wird allein von Männern bestimmt. Wenn das kein einseitiges recht ist, dann weiß ich auch nicht mehr, was ein recht sein soll. Der Papst ist der Oberste aller katholischen Gläubigen, er allein nimmt das Dogma der Unfehlbarkeit in Anspruch für sich - und das darf keine Frau sein.
Natürlich ist jedes Amt auch eine Belastung - zweifellos. Aber auch das Recht, diese Belastung auf sich nehmen zu dürfen, ist ein recht. Und das bleibt Frauen verwehrt.
Mal hanz ehrlich: Es ist echt nicht verwunderlich, wenn moderne Frauen der katholischen Kirche den Rücken kehren. Denn wenn zum beispieö mich einer als Menschen zweiter Klasse behandeln würde - dem würde ich vor die Tür scheißen und weggehen. Deshalb sollten übrigens alle katholischen Pfarrer immer mal vor ihre Kirchentüre schauen - der ganze Laden betrachtet ja Protestanten nur als Christen zweiter Klasse. Insofern - slso wenn ich mal an einer jatholischen Kirche vorbeikomme und gerade mal muß-----

Gernot Geyer

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Aber damit sagst du doch, dass Frauen nicht das Recht haben,
Gott in diesem Zusammenhang zu dienen.

Die Frauen haben das Recht zu jeder Einzelhandlung, aus denen die Sakramente bestehen. Dass die Spendung der meisten Sakramente dem Mann vorbehalten bleibt, ist doch bei näherer Betrachtung eine Frage der Gestalt und nicht von Inhalten.

Soweit ich weiß, dürfen Frauen in der katholischen Kirche
vieles nicht.

Männer auch nicht.

Da du keine Frau bist, kannst du das vielleicht nicht so gut
verstehen, aber du solltest es nicht schönreden, finde ich.

Es ist ein Problem zwischen Frau und Mann, somit sollen beide Seiten mitreden. Ich bin jederzeit zu weiteren - =hoffentlich näheren - Auseinandersetzungen bereit.

cu Amy

Nix für ungut, will gerne sachlich bleiben

Gruss
Mike

Frauen haben auch Anteil am Priestertum

Das ist interessant. Ein „Zeuge von Tod und Auferstehung
Christi“, das dürfte auch auf viele Frauen zutreffen. Und es
waren ja dann auch zwei Frauen, die das leere Grab vorgefunden
haben.

Und genau das betonen die Amtspriester andauernd. Es ist somit auch in keiner Weise als Verdienst, Vorteil oder Vollkommenheit zu werten, wenn ein Mann der Liturgie tätig vorstehen darf und eine Frau nicht. Denn es ist für alle, Männer wie Frauen, erste Aufgabe, hörende Kirche zu sein.

Und dann behauptet hier jemand, das Priesteramt sei ja gar
kein Recht, sondern eine Pflicht. Solche Begründungen finde
ich nicht besonders überzeugend. Es klingt zu sehr nach „ach,
das wollt ihr doch gar nicht wirklich. Das ist doch
anstrengend.“

Es ist ein Dienst. Es würde mich interessieren, was Du unter einem Recht verstehst.

Ich redete übrigens vom Amtspriestertum, das ist scharf getrennt vom allgemeinen Priestertum. Alle Getauften haben Anteil am allgemeinen Priestertum.

Als Dienst ist der Dienst der Amtspriester mit einzelnen Rechten und Pflichten verbunden. Die einzelnen Rechte und Pflichten, die man darin erblicken kann, haben aber Frauen meines Wissens auch. Es geht Dir also wohl lediglich um die Gesamtheit, bzw. darum wie die Rechte sich summieren und einander zugeordnet sind. Wenn man darüber nachdenkt, ist somit das (Amts-)Priestertum als Ganzes angesprochen.

Gruss
Mike

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Lieber Mike,

es ist sicher richtig, daß auch „Frauen Anteil am Priestertum“ haben - aber das war hier nicht die Frage.
Du bringst hier - und leider auch in Deinen anderen Beiträgen - nur das, was ich als „frommes Gewäsch“ zu bezeichnen pflege. Dies mag Deiner überzeugten Zugehörigkeit zur katholischen Kiche zuzurechnen sein; sie sollte freilich eine genauere Analyse nicht verhindern.

Nun ist dieses ganze thread wiederum einer, der zu Spekulationen reichlich Anlaß bietet ebenso wie zur Sattelung diverser Steckenpferde und zur Ausbreitung bewährter (weil alter, oft wiederholter und die eigene Großartigkeit befördernder) Vorurteile.

Die Frage war eindeutig die nach der Macht der Frauen in der Kirche.
Und da müssen wir ganz eindeutig festhalten, daß es um diese Macht nicht eben gut bestellt ist, auch nie bestellt war. Die Gründe sind vielfältig.

Durchaus nicht vielfältig, sondern überaus einfältig ist das Argument (ich weiß, nicht Du hast es gebracht; aber ich will nicht auf jeden Artikel einzeln antworten), daß nur Männer Priester werden können, weil Jesus nur Männer zu Aposteln berufen habe. Wenn mich nicht alles täuscht, hat Jesus auch nur Juden zu Aposteln berufen; es hat aber noch niemand davon gehört, daß die Kirche meint, nur Juden dürften Priester werden.

Ich weiß nicht, ob Du die gegenwärtige Machtverteilung in der katholischen Kirche und die Machtlosigkeit der Frauen billigst oder ihre gegenwärtige Form nur verteidigst, weil Du anderes nicht kennst und nicht gewöhnt bist. Daß ein Amt Last und Verantwortung bedeuten, ist an anderer stelle schon gesagt worden und bleibt richtig - aber es bedeutet eben auch Macht. Und je höher das Amt angesiedelt ist, desto mehr Macht ist damit verbunden.
Wir brauchen nicht einmal so tief in die Kirchengeschichte zu steigen, um Erweise dieser Macht deutlich vor Augen zu haben: die drei Namen Küng, Drewermann und Hasenhüttl rufen sofort entsprechende Erinnerungen und Assoziationen hervor.

Gruß - Rolf

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Das sind doch Haarspaltereien

… Es ist somit
auch in keiner Weise als Verdienst, Vorteil oder
Vollkommenheit zu werten, wenn ein Mann der Liturgie tätig
vorstehen darf und eine Frau nicht.

Nein? Tatsache ist jedenfalls, dass eine Frau zwar Theologie studieren kann, aber dann - wenn sie katholisch ist - dieses Wissen nur in sehr eingeschränktem Maße auch praktisch anwenden kann. Und das kommt für mich einem Berufsverbot gleich.

Denn es ist für alle,
Männer wie Frauen, erste Aufgabe, hörende Kirche zu sein.

Aha. Warum nur hörende, und nicht denkende Kirche?

Und dann behauptet hier jemand, das Priesteramt sei ja gar
kein Recht, sondern eine Pflicht. Solche Begründungen finde
ich nicht besonders überzeugend. Es klingt zu sehr nach „ach,
das wollt ihr doch gar nicht wirklich. Das ist doch
anstrengend.“

Es ist ein Dienst. Es würde mich interessieren, was Du unter
einem Recht verstehst.

Siehe oben. Das Recht, einen Beruf auszuüben. Das haben Frauen in der katholischen Kirche jedenfalls nicht.

Schöne Grüße

Petra

HAllo,

es kann auch ein Recht sein, einen bestimmten Dienst leisten zu dürfen. Und wenn Männer das Bedürnis haben können, Gott als Priester zu dienen - wieso leibt das dann Frauen verwehrt?
Irgendwie erinnert Deine ganze Argumentation an die alte Theorie vom schwachen weiblichen Geschlecht, das vür allem Möglichen beschützt werden muß - aber genau diese Theorie ist falsch. Frauen können und wollen all das, was wir auch können.
Es geht ja nicht darum, daß jemand Priester werden soll. Die meisten Frauen wollen genau das nicht - die meisten Männer allerdings auch (deshalb hat ja die römisch/katholische Kirche Probleme, Nachwuchs an Priestern zu finden). Und es ist ja auch ein Glück, daß nicht alle das Gleiche wollen. Aber ein ige wollen es halt - Männer wie Frauen - und genau das wird den Frauen verwehrt, ohne daß es dafür einen wirklich nachvollziehbaren Grund gibt.
Im Übrigen ist Deine Argumentation lachhaft, die Priester als arme leidgeprüfte Seelen hinzustellen. Denn genau den Eindruck machen sie mir nicht unbedingt.

Gernopt Geyer

Hallo Reni,

in der Süddeutschen Zeitung ist folgendes zu lesen: Nach
einem Bericht der Welt am Sonntag will der Dalai Lama die
Gleichberechtigung von Frauen im Buddhismus durchsetzen. In
Hamburg werde das geistliche Oberhaupt der Tibeter bekannt
geben, dass fortan auch Frauen in die Führungsetage des
tibetischen Buddhismus einziehen dürften.

Ich war vor Ort und habe das Geschehen verfolgt. Es handelte sich um den ‚Congress on buddhist women‘,zudem der Dalai Lama am Abschlußtag als Gast geladen war und nach einer kurzen Ansprache dann in der Podiumsdiskussion den führenden Mönchen und Nonnen Rede und Antwort zu stehen hatte. Es ging darum, die Möglichkeit der vollen Ordination für Nonnen der tibetischen Tradition ins Leben zu rufen (wie in anderen Traditionen - z.B. Theravada - ab diesem Jahr möglich).

Obschschon sich fast alle Nonnen und Mönche (lediglich ein Senior-Mönch der tibetischen Tradition sprach sich gegen diese Einführung aus!) einer Meinung waren, und logisch, nachvollziehbar und mit guten Begründungen sich hierfür aussprachen war der Dalai Lama nicht bereit auf diese Bitten direkt einzugehen. Stattdessen umschiffte er jede an ihn herangetragene Bite mit teisweise haarsträubenden Begründungen. Eine davon war: er sei selbst nicht Buddha und könne diese Entscheidung also nicht treffen.

Die Vorgeschichte in Kürze: Seit Dekaden bitten die tibetischen Nonnen um klare Anweisungen und Neuregelungen zur vollen Ordination von Nonnen durch Nonnen druch eine Fixierung einer Regelung hierzu durch den Dalai Lama, der wiederrum seit Dekaden darauf verwiesen hatte, daß noch mehr Forschung in diesem Bereich nötig sei, um eine Entscheidung zu treffen. Er sagte zwar zu, ein Nonnenkloster in Tibet etablieren zu wollen, gestand den tibetischen Ordinierten die Erlaubnis für (ohnehin schon akzeptierte und generell in buddhistischen Traditionen verankerte Riten (wie z.B den ‚Vassa‘ = Rains-Retreat; eine dreimonatige Rückzugszeit für Ordinierte zu Zeiten der asiatischen Regenzeit)zu und zerstörte somit das, was ein historisches Ereignis hätte werden können. Alle Ordinierten sprachen an, daß praktisch keine Forschungsarbeit diesbezüglich mehr geleistet werden könne, denn seit Dekaden hätten sie alles themenbetreffende hierzu durchforstet - eine Entscheidung stünde jetzt an, hier und heute in Hamburg (20.07). Der Dalai Lama erwiderte, daß er überhaupt kein Problem sähe, denn er persönlich würde doch die Nonnen als gleichberechtigt ansehen. Daß dies in den Ordensregeln nicht fixiert ist und daher also auch nicht zum Tragen kommt, hierauf ging er nicht ein.

Daß dieses Treffen nun von Zeitungen als 'historisches Ereignis’betitelt wird liegt wahrscheinlich daran, daß die Journalisten die Paliwörter (wie eben Vassa) nicht verstanden und lediglich eine ‚Neuerung‘ von drei Faktoren verstanden, die aber tatsächlich keine sind.
Zurückblieben enttäuschte Nonnen und Mönche und ein enttäuschter Anteil des Publikums, nämlich jener, der des Pali mächtig war.

Eine der Vorredenerinnen war Bischöffin Jeppsen, die sehr klug, anschaulich und geschichtlich versiert auf die Rolle der Frau in der christliche Welt eingegangen war, mit ihrer Rede gleichwohl die Ordinierten unterstützte, beim Dalai Lama damit aber letztlich auch auf taube Ohren stieß.

Mein Fazit: Der Dalai Lama ist lediglich ein Diplomat und Politiker, umhüllt von einer Wolke aus Klischees, bestehend aus dem, was die Menschen gern in ihm sehen.
Und: Hut ab vor Frau Jeppsen, die mich (als Buddhist und nicht Christ) in Ausdruck, Nachdruck und Kompetenz sehr beeindruckte.
Es waren diverse Kamerateams aus dem In- und Ausland präsent, so daß sicherlich irgendwann und irgendwo diese Konferenz zu sehen sein wird (wohlmöglich via Internet durch eine buddhistische Vereinigung) und dann kann jede/r selbst verfolgen, was tatsächlich geschah.

MfG, Ted

Hallo,

wer darf eigentlich die Andachten und Gebete leiten
in einem Kloster für Nonnen ?Die meisten Nonnen
sind berufstätig für die Kirche als Lehrer und
Krankenschwester oder als Kindergärtnerin.

Gruß Edel

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