Das ist doch easy. Du kannst das doch selbst leicht
nachvollziehen.
Na ja, also so easy finde ich das trotz Deiner nachfolgenden Rechnung nicht, da ich immer noch nicht weiß, welchen Betrag Du als Soll ansetzt.
Volle KK macht ein minus von round about 8% plus
Pflegeversicherung.
Kranken- und Pflegeversicherung zahlst Du doch aus Deinem Gehalt auch, Unterschied ist, dass Du als Rentner den vollen Pflegeversicherungsbeitrag entrichten musst, da ist man tatsächlich schlechter gestellt.
Die Rente wird versteuert (50%) macht nochmal rund 12,5 %
weniger.
Da gibt es doch aber Freibeträge! Wie viel musst Du denn an Rente bekommen, damit überhaupt der erste Euro steuerpflichtig wird? Derzeit sind es bei einem Alleinstehenden über 1.500,- Euro Rente, die nicht besteuert werden! Um also effektiv 12,5 % über Steuern abzuziehen, musst Du über eine Rente von weit über 2.000 Euro verfügen und dazu noch alleinstehend sein.
Schau z.B. mal hier:
www.n-heydorn.de/rentenbesteuerung.html
Am Jahresende machen selbst „nur“ diese zwei Punkte 2 1/2
Monatszahlungen aus. Da freut sich doch jeder Rentner.
Was glaubst du nun wo die „anderen 20%“ herkommen?
Ja das wüsste ich dann auch ganz gerne, ich weiß es tatsächlich nicht. „Nachgewiesen“ hast Du mir bislang lediglich den erhöhten Beitrag zur Pflegeversicherung, da das mit dem Beitrag zur Krankenversicherung nicht passt - siehe oben - und mit der Besteuerung ebenfalls nicht. Also befinden wir uns im Moment bei 0,7 % statt der von Dir angegebenen 40 %.
Nochmals: Wie veranschlagst Du Dein Soll, d.h. von welchem Betrag gehst Du bei Deiner Berechnung aus? Vom letzten Nettoeinkommen? Das funktioniert nunmal leider so nicht, da bei der Rentenberechnung Dein gesamtes Erwerbsleben berücksichtigt wird. Hast Du erst zum Schluss „reichlich“ verdient, vorher aber über Jahre hinweg „nicht so dolle“, dann hast Du auch erst zum Schluss viel eingezahlt, über Jahre hinweg aber wenig. Dadurch wird dann natürlich auch Deine Rente im Vergleich zum letzten Netto weniger sein. So funktioniert die Rentenberechnung.
Und nochmals, auch für Roger, soweit er dies denn liest: Die Rentenberechnung an sich ist fair! Inzwischen sind u.a. Bewertungen, also rentensteigernde Berücksichtigungen von versicherungsfremden Zeiten wie Schulausbildung etc, also Zeiten, in denen nichts in die Rentenkasse eingezahlt wurde, nahezu gen Null gefahren worden. War das nicht auch an anderer Stelle ein Kritikpunkt von jemand anderem?
Die Rentenberechnung ist - wie gesagt - fair, ob es das System an sich ist … ich sehe das in vielen Punkten ebenfalls nicht so, halte es also auch nicht für fair, aber zum größten Teil aus anderen Gründen, u.a. auch weil mir der Solidargedanke nicht in dem Umfang verwirklicht wird, wie es sein sollte, da Beamte, aber auch bestimmte Berufsgruppen unter bestimmten Umständen nicht in die Rentenkasse einzahlen. Auch daran müsste man etwas ändern.
Auch bin ich der Meinung, dass Bestandsrentner mehr Kürzungen hinnehmen müssten, m.E. ggf. gestaffelt nach Rentenhöhe. Auch das ist Solidarität! Aber da wird die Sache eben politisch, denn wenn die große Koalition das macht, haben wir demnächst „Die Linken“ am Ruder, die zwar sozialpolitisch sehr engagiert sind, aber kein Finanzierungskonzept haben … aber das geht jetzt ggf. zu weit.
Ich möchte daher nochmals bitten: Auch wenn Roger der Meinung ist, er müsse keine konstruktive Kritik üben, die Entscheidungsträger sind schließlich für Lösungen verantwortlich, verschafft Euch einen Einblick in das System der Rentenversicherung und wie sie funktioniert. Das System kann funktionieren, nur derzeit stimmen die Rahmenbedingungen dafür nicht. Und ein besseres Konzept hat in Deutschland seit Jahren, derzeit und wohl auch in Zukunft niemand.
sm
Gruß,
Robert