Die Sache mit der Oblate

Hallo!

Was ich mich schon seit längerer Zeit frage:
Wie ist das denn eigentlich nun mit der Kommunion? Darf sich der Evangelische in einer katholischen Messe eine Oblate abholen (aus Sicht der evang. bzw. kath. Kirche)? Und wie ist es andersrum - wenn ein Katholischer einen evangelischen Gottesdienst besucht?

Würde mich über ein paar Infos freuen!
Es grüßt das
Sternchen

Hi Sternchen,

für die Katholiken hört hier der Spaß die Ökumene auf. Bei den Lutherischen ist es egal - wer will, der darf am Abendmahl teilnehmen. Wo kein Wunder im Spiel ist, kann schließlich nichts geschändet werden.

Gruß Ralf

Hallo,

Was ich mich schon seit längerer Zeit frage:
Wie ist das denn eigentlich nun mit der Kommunion? Darf sich
der Evangelische in einer katholischen Messe eine Oblate
abholen (aus Sicht der evang. bzw. kath. Kirche)?

aus Sicht der katholischer Kirche: nein
Die Hostie darf nur an katholisch getaufte Christen gegeben werden, die bei der Erstkommunion waren (ich glaube, wenn die Umstände die Erstkommunion nicht zugelassen haben, reicht auch die Taufe) und sich nicht im Zustand „schwerer Sünde“ befinden (was alles dazu zu rechnen ist, kann ich nicht sagen). Darunter würden z.B. wiederverheiratete Geschiedene zählen, da sie sozusagen in ständigem Ehebruch leben (oder zumindest wird das so gesehen).

Soweit die Theorie. In der Praxis (ich kenne aber auch vor allem liberale Priester) habe ich noch nie gesehen, dass jemandem die Kommunion verweigert wurde, egal ob einem Protestanten oder Geschiedenen.

Gruß
Kati

Soweit die Theorie. In der Praxis (ich kenne aber auch vor
allem liberale Priester) habe ich noch nie gesehen, dass
jemandem die Kommunion verweigert wurde, egal ob einem
Protestanten oder Geschiedenen.

Hallo,
man möchte es nicht für möglich halten, aber so etwas gibt es tatsächlich: in Raxendorf (Niederösterreich) hat der Pfarrer Behinderten die Kommunion verweigert und dies damit begründet, diesen Menschen - die auf dem Niveau eines dreijährigen Kindes stünden - fehle die Würde, das Sakrament zu empfangen. Er dürfe diesen Leuten daher die Kommunion nicht geben. Dies fand nicht im tiefsten Mittelalter statt, sondern im April 2006.
Grüße, Peter

Und wie steht es um den Arbeitsplatz des Priesters?

Danke!
Hallo!

Danke für die Antworten!

Grüße vom
Sternchen

Hallo Peter,

man möchte es nicht für möglich halten, aber so etwas gibt es
tatsächlich: in Raxendorf (Niederösterreich) hat der Pfarrer
Behinderten die Kommunion verweigert und dies damit begründet,
diesen Menschen - die auf dem Niveau eines dreijährigen Kindes
stünden - fehle die Würde, das Sakrament zu empfangen. Er
dürfe diesen Leuten daher die Kommunion nicht geben. Dies fand
nicht im tiefsten Mittelalter statt, sondern im April 2006.

Da bin ich mal froh, dass ich eher liberale Priester kenne… Waere mal interessant zu wissen, wie andere Priester diese Aktion beurteilen. Je mehr ich darueber nachdenke, desto mehr aergert es mich: Hat sich nicht auch Jesus gerade mit Suendern, Behinderten, Ausgesto"senen, etc. „abgegeben“?

Hallo Kati!

Das mit den Wiederverheirateten ist leider war. Das mit dem Ehebruch ist sowieso ein erzkonservativer Schwachsinn. Da fällt mir der Spruch „Urteilt nicht, dann werdet auch ihr nich verurteilt werden“

Denn ich weiß auch, dass es Priester gibt, die bei der zweiten Trauung die Ringe segnen (ist aber keine offizielle kirchliche Trauung ich glaube das ist nur eine kirchliche Feier - Trauung glaub ich heißt das nicht).

Ich selbst habe darin schon bei einem Priester Kritik geübt, denn ich bin der Meinung, jeder getaufte eingetretene Christ sollte die Möglichkeit haben, wenn er ehrlich an das Sakrament glaubt, dieses zu empfangen. Ich denke mir Jesus hätte da sicher nichts dagegen, auch wenn der Christ statt römisch-katholisch evangelisch ist. Ich als katholischer Christ würde es sogar sehr begrüssen, wenn in unserer Kirche Protestanten und Christen aus der Altkatholischen Kirche zur Kommunion gehen könnten. Schließlich will die kath. Kirche ja den Dialog also kann sie da ja anfangen. Wie weit geschiedene Christen nicht zur Kommunion gehen können weiß ich nicht, da ich erfahren habe, dass eine Scheidung an sich keine Sünde ist (hab ich so verstanden) - außerdem kann der Herr Pfarrer ja auch nicht sagen ob er ewig Priester bleiben wird oder nicht. Es gibt genug Priester die wieder aus dem Amt zurücktreten und die werden auch nicht von uns verurteilt. Ich weiß nur, dass ausgetretene Christen das Sakrament versagt bleibt jedoch weiß ich auch aus bekannter Quelle das dieser Person das Sakrament trotzdem nicht verweigert wurde (ist übrigens daraufhin wieder eingetreten).

Aber ein Tip von mir. Der Herr Pfarrer muss es ja nicht wissen, ich würde trotzdem zur Kommunion gehen. Denn wenn die Ehrlichkeit zum Sakrament besteht was soll daran schlecht sein. Man muss schließlich sein Tun vor Gott verantworten und nicht vor dem Priester.

liebe grüsse

petra

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Hallo Ralf!

Ich weiß schon der Klerus sagt das mit der Schändung und so. Aber der Klerus ist auch nur „Mensch und nicht Gott“ - ist auch gut so.

Wo bitte ist es Schändung zur Kommunion zu gehen. Solange ich mit der Hostie nicht fortmaschiere und schwarze Messen feiere kann nichts passieren. Ich hab mir da schon einmal sagen lassen, dass da etwas in der Bibel steht über den unwürdigen Gang zur Kommunion aber ich sage dir wer außer Gott kann beurteilen, ob der Gang würdig oder unwürdig war.

liebe grüsse

Petra

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Hallo Peter!

Ich war auch entsetzt darüber. Man sollte dem Herrn Pfarrer doch glatt fragen, woher er das Recht nimmt Herrgott zu spielen.

liebe Grüsse

Petra

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Hi Petra,

Wo bitte ist es Schändung zur Kommunion zu gehen.

beiß Dich nicht an dem Wort fest, ich hätte auch von Frevel sprechen können.

dass da etwas in der Bibel steht über den unwürdigen
Gang zur Kommunion

ganz bestimmt nicht.

aber ich sage dir wer außer Gott kann
beurteilen, ob der Gang würdig oder unwürdig war.

Ich. Nur ich beurteile, was meiner würdig ist und was nicht. Deswegen ist mir auch schleierhaft, wie Du (in einem anderen Posting) Exkommunizierten dazu raten kannst, zur Kommunukation zu schleichen. Hast Du schon mal von Selbstachtung gehört?

Gruß Ralf

Hallo Ralf!

Theme Exkommunziert: Ich habe bei Seesternchen nicht herauslesen können, das sie/er exkommuniziert ist, sonst hätte ich ihr dazu nicht geraten. Ich glaube schon dies mit meinem Gewissen vereinbaren zu können, da ich ja nicht wusste das sie exkommuniziert ist. Nur weil Seesternchen von Oblate spricht heißt es noch lange nicht, dass ich darin Exkommunikation lesen muss. Und ein evangelischer Christ glaubt genauso an Jesus Christus wie wir römisch-katholische. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass sie nicht Maria die Mutter Gottes verehren und das sie lediglich 2 statt 7 Sakramente haben. Protestanten sind genauso Menschen wie du und ich die es verdient haben würdig behandelt zu werden.

Auch exkommunizierte Menschen sind Menschen vor Gott, die sicherlich auch von ihm geliebt werden (auch wenn das schwer verständlich ist, denn Gott liebt ja alle Menschen - hab ich gehört - außerdem beim Herrn ist Barmherzigkeit und reichlich Erbarmen etc.). Vielleicht wäre es für mich als einfacher Christ einmal toll, wenn ich über das Thema Exkommunizieren etwas erfahren würde. Leider habe ich das im Religionsunterricht nicht gehabt.

Unter Selbstachtung verstehe ich übrigens den Respekt vor mir selbst und sonst nichts.

Gruss

Petra

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Hi Ralf,

dass da etwas in der Bibel steht über den unwürdigen
Gang zur Kommunion

ganz bestimmt nicht.

oh doch!
Wer nun unwürdig von dem Brot ißt oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.“ (1.Kor.11,27)

aber ich sage dir wer außer Gott kann
beurteilen, ob der Gang würdig oder unwürdig war.

Ich. Nur ich beurteile, was meiner würdig ist und was nicht.

Das ist der Punkt. Hier hast Du Recht!
Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke aus diesem Kelch.“ (1.Kor.11,28)

Gruss Harald

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Hallo!

Was ich mich schon seit längerer Zeit frage:
Wie ist das denn eigentlich nun mit der Kommunion? Darf sich
der Evangelische in einer katholischen Messe eine Oblate
abholen (aus Sicht der evang. bzw. kath. Kirche)?

Wenn Du es bezeichnest als „Oblate abholen“, dann solltest Du das in der Kirche sein lassen. Geh lieber ins Lebensmittelgeschäft und kauf es Dir dort.

Wo bitte ist es Schändung zur Kommunion zu gehen. Solange ich
mit der Hostie nicht fortmaschiere und schwarze Messen feiere
kann nichts passieren. Ich hab mir da schon einmal sagen
lassen, dass da etwas in der Bibel steht über den unwürdigen
Gang zur Kommunion aber ich sage dir wer außer Gott kann
beurteilen, ob der Gang würdig oder unwürdig war.

liebe grüsse

Petra

Dafür gab es von mir ein Sternchen - und das will ich auch extra noch sagen :smile:

Gruß, Infotalk

Moin,Petra,

Theme Exkommunziert: Ich habe bei Seesternchen nicht
herauslesen können, das sie/er exkommuniziert ist

ich auch nicht.

Protestanten sind genauso Menschen wie du und ich die
es verdient haben würdig behandelt zu werden.

Wer sagt etwas anderes?

Auch exkommunizierte Menschen sind Menschen vor Gott, (…)

nicht nur Menschen vor Gott, sondern überhaupt.

Unter Selbstachtung verstehe ich übrigens den Respekt vor mir
selbst und sonst nichts.

Versteht jemand etwas anderes darunter?

Frage zum Abschluss: Hast Du tatsächlich mir geantwortet oder war das Posting für jemand anders bestimmt?

Gruß Ralf

Hallo miteinander,
zu eueren interessanten Stellungnahmen meine Frage:
Wenn ich mich recht ans Fernsehen bei der Totenmesse für Papst J. P. II. erinnere, reichte damals Joseph Kardinal Ratzinger dem evangelischen (???) Mönch Frère Roger Schutz weltweit sichtbar die Kommunion. Weiß noch jemand, wie das damals gegen Einwände gerechtfertigt wurde? Welche Ausnahmen von dem r.-k. Verbot der Interkommunion sind definiert?
Gruß!
H.

Hallo, Hannes,

reichte damals Joseph Kardinal Ratzinger
dem evangelischen (???) Mönch Frère Roger Schutz weltweit
sichtbar die Kommunion. Weiß noch jemand, wie das damals gegen
Einwände gerechtfertigt wurde? Welche Ausnahmen von dem r.-k.
Verbot der Interkommunion sind definiert?

auf http://www.netzeitung.de/spezial/derpapst/333173.html und http://www.kreuz.net/article.1489.html findest Du Artikel darüber.

Gruß
Kreszenz

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Der Prior der Gemeinschaft von Taizé Fr. Roger Schutz hat deshalb an der Eucharistie teilnehmen dürfen, weil er das Abendmahlverständnis der katholischen Kirche teilt. Auch als Protestant ist das durchaus möglich.

Gruß, Kris

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Hallo Kati,

Soweit die Theorie. In der Praxis (ich kenne aber auch vor
allem liberale Priester) habe ich noch nie gesehen, dass
jemandem die Kommunion verweigert wurde, egal ob einem
Protestanten oder Geschiedenen.

in einem Nachbardorf hat ein Pfarrer hartnäckig einer Frau die Kommunion verweigert, weil sie einen geschiedenen Mann geheiratet hat.
Die Dame ließ sich aber nicht so ohne weiteres abweisen und ging mehrfach zum Altar, bis sie vom Priester und dem Küster der Kirche verwiesen wurde.
Das daraufhin mehrere Gemeindemitgleider den Gottesdienst verweigerten, ließ ihn kalt.

Gandalf