Hallo,
Hallo Omar!
Deine Richtigstellung ist zu begrüßen.
Zwei deiner Quellen habe ich nicht gekannt und habe dazu
Fragen, wenn du erlaubst.
http://www.arij.org
Hier wird detalliert beschrieben, was die eine (israelische)
Seite der anderen (palästinensischen) antut. Unter anderem
sehr ausführlich die Zerstörung der landwirtschaftlichen
Flächen. Warum und weswegen, wird nicht beschrieben, diese
Welt ist kafkaesk.
?? Warum sie das beschreiben oder warum sie begangen werden? Wenn es die erste Frage ist, dann kann ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen. Warum gibt es Medien im Allgemeinen?
Zur zweiten Frage: Oft gibt es den Fall, dass jemand sein Land nicht bestellen darf, da in der Nähe eine Siedlung ist. Die Argumentation geht davon aus, dass das Land um eine Siedlung herum frei von Palästinensern sein muss. Unabhängig davon, wie stark die Gefahr für die jüdischen Siedler in dem Fall ist, muss doch festgestellt werden, dass die Rechte der Palästinenser in diesem Fall eine untergeordnete Rolle spielen. In den monatlichen Reports wird manchmal der Grund für Räumungen oder Angriffen genannt. Aber dabei geht es ja auch nur darum, welche Papiere das israelische Militär im speziellen Fall vorgelegt hat. In letzter Zeit wird immer öfter die Mauer als Grund genannt. Dazu ein Beispiel:
http://www.poica.org/editor/case_studies/view.php?re…
Ich weiss nicht, warum die Begründung so wichtig sein sollte.
Die geschichtlichen Karten erklären die
politische Position der Autoren. Das ist dann für mich klar.
Unklar dagegen bleibt für mich etwas anderes, und das passt in
eure Diskussion über die Landwirtschaft im Region: Warum wird
bei diesem Institut die generelle selbstgestellte Aufgabe,
nämlich die Landwirschaft Palästinas zu fördern, nur als ein
weiter nicht ausgearbeitetes Projekt vorgestellt? Wird das
zugunsten der minütiosen Beobachtung der militärischen
Operationen aufgegeben? Was denkst oder (noch besser) weißt
du?
Ich glaube nicht. Zugegeben, mich hat an der Seite vor allem die monatliche Auflistung von Menschen, die entrechtet werden interessiert, da ich selbst nicht Landwirt bin. Auf der anderen Seite scheint die Organisation mit Universitäten zusammenzuarbeiten, um die landwirtschaftliche Lage zu studieren und dementsprechend zu helfen. Dazu dienen die 4 Projekte, die auf der rechten Seite des Internetauftritts vorgestellt werden.
http://www.zmag.de/artikel.php?id=1465
„Die Siedler kontrollieren ein Viertel des Gebietes, 40%
des landwirtschaftlich nutzbaren Landes und den größten Teil
des Wassers. Dies ist ein hoffnungslos koloniales
Unternehmen, begleitet von einem der längsten und brutalsten
militärischen Besatzungen unserer Zeit.“
Der Artikel, wohl gemerkt vom Juni 2005, ist sehr einseitig
und provozierend polemisch, ein typischer Leserbrief, aus
meiner Sicht. Der erste Satz stimmt wohl, wenn auch im Bezug
auf Gaza, offensichtich nicht mehr.
Noch nicht ganz, aber demnächst stimmt er hoffentlich nicht mehr.
Der zweite Satz wäre
überflüssig, wenn es dir nur um die Landwirtschaft gehen
würde. Deswegen meine Frage: Im Forum der von dir zitierten
Seite, die diesen Artikel übernommen hat, habe ich noch einen
(bezeichnenderweise) abgebrochenen Dialog gefunden:
http://forum.zmag.de/viewtopic.php?t=165
Hier also eine Frage: Warum nur hat die Forumsbetreiberin die
zwei ausgewogenen und inhaltsreichen Briefe, die sie als
Antworte auf ihre Anfrage bekommen hat, nicht weiter
kommentiert?
Um ehrlich zu sein, weiss ich das nicht. Aber soweit ich das verstanden habe, wollte sie „die andere Seite“ zeigen:
„vor einigen Tagen habe ich an eine der jüdischen Gemeinden in Köln geschrieben und Sie darum gebeten ihre Meinung zur Mahnwache für die Opfer in Palästina/Israel auf der Kölner Domplatte zu äußern.“
Da die Gemeinden nicht mehr so richtig die Möglichkeit haben werden, auf ihre Antworten widerum zu antworten, macht es meiner Meinung auch keinen Sinn, was dazu zu schreiben. Ich finde diesen Forumsbeitrag (das Forum der Seite kannte ich vorher gar nicht) eigentlich positiv insofern als dass auch Leute, die Israel kritisieren immer noch in der Lage sind, die andere Seite zu zeigen.
Oder einfacher formuliert, wenn es zu anstrengend ist, - könnt
ihr vielleicht respektvoller miteinander diskutieren, daß es
dem jeweils anderen klar ist, er (sie) ist nicht für alle Übel
der Welt verantwortlich?
Wer seid „ihr“? Sicher ist niemand für alle „Übel“ der Welt verantwortlich (dafür hat keiner wirklich Zeit…). Allerdings muss man demjenigen seine Verfehlen vorwerfen. Das gilt vor allem, wenn es um Staaten geht.
Gruss, Omar Abo-Namous