gestern beim zappen sah ich folgendes: eine vorarlbergerin(?) schrie in einer talkshow ihre mutter an, sie hätte sie „gefotzt“ und zwar täglich!
hat sie sie sexuell mißbraucht? oder heißt das was anderes?
ich habe mich jedenfalls sehr gewundert, das bayrische publikum blieb aber cool. offensichtlich gibt es das dort auch, pfui.
gestern beim zappen sah ich folgendes: eine vorarlbergerin(?)
schrie in einer talkshow ihre mutter an, sie hätte sie
„gefotzt“ und zwar täglich!
Das ist ein ziemlich derber Ausdruck für „geohrfeigt“, der auch in Bayern zwar nicht gerade zum alltäglichen Sprachgebrauch gehört, aber auf dem Land durchaus noch so benutzt wird.
„Mogst a Fotz’n?“ heißt z.B. nichts anderes als „Möchtest du eine Ohrfeige?“
Dass dieser Begriff noch eine ganz andere Bedeutung hat, dafür können die Bayern nichts…
Gruß
Uschi (die, wenn sie Dialekt spricht, „Watsch’n“ in diesem Kontext bevorzugen würde)
„Mogst a Fotz’n?“ heißt z.B. nichts anderes als „Möchtest du eine Ohrfeige?“
Völlig richtig, und deswegen hat der Satz „A Packerl Fotz’n is’ glei aufg’rissen!“ auch überhaupt nichts anstößiges! (Für Nicht-Baiern: „Ein Sechser-Pack Ohrfeigen ist ganz schnell für dich geöffnet“) *g*
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass „Fotze“ im Bairischen sowohl „Gesicht“ als auch „Ohrfeige“ bedeutet.
Ich habe eine etymologische Herleitung im Hinterkopf (aber ich finde leider grade keinen Beleg dafür), wonach fotze so ungefähr „etwas Dehnbares“ bedeutet, was dann eben sowohl für die Vulva als auch für den Mund (und damit pars pro toto für’s ganze Gesicht) stehen kann. Weiß jemand näheres?
Ich habe eine etymologische Herleitung im Hinterkopf (aber ich
finde leider grade keinen Beleg dafür), wonach fotze so
ungefähr „etwas Dehnbares“ bedeutet, was dann eben sowohl für
die Vulva als auch für den Mund (und damit pars pro toto für’s
ganze Gesicht) stehen kann. Weiß jemand näheres?
Soweit ich weiß, hat man damit früher die Jauchegrube bezeichnet und später dann jedes dunkle, stinkende Loch.
(Sorry, hört sich jetzt arg derb an, soll aber tatsächlich so gewesen sein. Quelle kann ich leider keine nennen.)
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass „Fotze“ im
Bairischen sowohl „Gesicht“ als auch „Ohrfeige“ bedeutet.
Hierzulande (tirolisch-salzburgisches Grenzgebiet) ist „Fotzn“ eine derbe Bezeichnung für Mund. Mit „Hålt dei Fotzn!“ wird jemand aufgefordert, seinen Mund zu halten.
Für ‚schmollen‘ gib es den Ausdruck „a Fotzn måchen“.
Ein hübsches Mädchen hat allerdings ein „liabs Fotzerl“, ein „Busslfotzerl“ (= Kussmündchen).
Und dann gibt es noch den „Fotzhobel“, die Mundharmonika.
wonach fotze so ungefähr „etwas Dehnbares“ bedeutet
Nicht so ganz:
hinter „fotze“ wird ein indogermanisches *pu(e) vermutet, das „dick, aufgeblasen, geschwollen“ bedeutet.
Auch „Fud, Futt, der Hundsfott, puta im Italienischen und der podex“ gehören in diese Wortgruppe.
Auf Körperteile angewandt kann es je nach Region und Sprache neben Scheide auch Hintern, Oberschenkel und eben auch Lippen, Mund, Backen bedeuten.