Diskussionsrunde im Rundfunk

Hallo,

Ich handle bei dieser Geschwindigkeit nach dem
Vertrauensgrundsatz: Ich verlasse mich darauf, dass alle
anderen Verkehsteilnehmer sich an die regeln halten. Ich
verlasse mich darauf, dass jemand den LKW nur überholt, wenn
einen Gefährdung des nachfolgenden Verkehs ausgeschlossen ist.

das ist interessant. Du vertraust einem Menschen, den Du nicht kennst, den Du nicht mal sehen und damit wenigstens ansatzweise seine Fahrtüchtigkeit beurteilen kannst… und dem vertraust Du Dein Leben an.
Das verwundert mich auch immer an den Dränglern, die bei 100 km/h auf der Landstraße mit 5 Metern Abstand hinter einem her fahren. Sie wissen nicht, ob der vor ihnen Fahrende nicht vielleicht eine neue Stoßstange braucht und - in völliger Fehleinschätzung des Risikos - mal kurz und kräftig auf die Bremse drückt.

Nein, nein. Ich fahre eher nach dem Motto: Schau, dass Du die Situation selbst unter Kontrolle hast.

Naja, in Deinem Alter hat man vermutlich noch nicht genügend bescheuerte Autofahrer erlebt, die sich völlig irrational verhalten.
Als kleiner Tipp: Nach meiner Erfahrung endet der Wahrnehmungshorizont von ca 30 -50% der Autofahrer 20 Meter vor und 5 Meter hinter ihrem Auto. 10% wissen nicht, wozu die Rückspiegel dienen (außer, dass sie die Sicht einschränken).

Gruß, Niels

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Hallo,

es bleibt Dir doch gar nichts anderes übrig als allen anderen zu vertrauen. Sonst könntest Du Dich doch gar nicht auf die Straße trauen. Du könntest doch niemand mehr überholen, wenn Du nicht darauf vertrauen würdest, dass der Überholte so lange auf seiner Spur bleibt. Du könntest über keine Kreuzung mehr fahren, wenn Du nicht darauf vertrauen würdest, dass der Querverkehr sich an rote Ampelsignale und Vorfahrtsregeln halten würde, …

Die Frage muss eher lauten, wie weit man anderen vertrauen muss, weil einem nichts anderes übrig bleibt, inwieweit man durch eigenes Verhalten Vorsorge treffen kann, um Fehler anderer auszugleichen, und welches Restrisiko dann verbleibt, und ob man bereit ist, dies einzugehen.

Und ja, ich denke, dass auch Du gelegentlich überholst, über Kreuzungen fährst, … und das Risiko, dass jemand neben Dir einfach rüberzieht, oder einer aus dem Querverkehr das Rotlicht missachtet von Dir so eingeschätzt wird, dass Du bereit bist, es zu tragen.

Und beim Überholen stellt sich da natürlich sogar folgende paradoxe Situation dar: Du siehst in der hohen Geschwindigkeit das Risiko übersehen zu werden. Man kann aber natürlich auch sagen, dass durch die hohe Geschwindigkeit der gesamte Vorgang verkürzt wird, und damit die Chance, dass einem jemand während des Überholvorgangs seitlich rein fährt minimiert wird.

Und ganz ehrlich: Ich halte die aktuellen Versuche, Verkehr möglichst auf Null abzubremsen und dies auch entsprechend zu kontrollieren und Verstöße hart zu sanktionieren nicht für den allein glücklich machenden Weg zur Unfallvermeidung. Die absoluten Geschwindigkeiten sind weniger ein Problem als Geschwindigkeitsunterschiede, und riskantes Verhalten in konkreten Situationen. Natürlich ist dieses schwieriger zu kontrollieren, und im Zweifelsfall zu beweisen, und damit auch nicht so lukrativ. Aber die Unfallsituationen entstehen selten monokausal daraus, weil jemand 140 statt 120 fährt, sondern weil dazu andere beitragen. Natürlich kann man noch eher reagieren, wenn man langsamer fährt, um die Fehler anderer auszugleichen. Aber das Ziel sollte eingentlich sein, primär diejenigen aus dem Verkehr zu ziehen, die den konkreten Unfug treiben. Denn damit vermeidet man dann auch die Unfalle, die unabhängig von der Geschwindigkeit des anderen Unfallbeteiligten sind.

Gruß vom Wiz

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Das stimmt, Richtgeschwindigkeit ist kein Freibrief um auf der linken Spur umherzutuckern oder einfach rüberzuziehen, weil die „anderen ja zu schnell sind“.

Das ist vor allem schlimm wenn es 3 spuren gibt aber iwelche Leute immer links mit 130 fahren müssen obwohl die Mitte frei ist! Hallo??

Das hatte ich mal als ich von Hamburg runtergefahren bin, fährste immer schön mti deinen 220 - 280 kmh und plötzlich STEHT da einer mit 130 auf der linken spur, sonst alles leer :smiley:

am besten…
da ich zur kategorie der mehr PS fahrer gehöre gehen mir solche fiatfahrer auf den sa…

es sollte ein mindest PS und mindestgeschwindigkeits GEBOT auf AB geben.

nur wer das erfüllt darf überholen. ansonsten soll er hinter den LKWS bleiben.

da wäre die AB frei und es gäbe weniger unfälle, da die meist nur entstehen wenn solche FIAT fahrer einfach mal so ausscheren

meine meinung

das Tempolimit wird kommen. Ob in 5 Jahren oder in 10 spielt keine Rolle, aber es wird kommen. Und wenn es nihct Einsicht und Vernunft sind, die dazu führen, dann sind es irgendwann die ruinierten Straßen, die es notwendig machen.

da ich zur kategorie der mehr PS fahrer gehöre gehen mir
solche fiatfahrer auf den sa…

Die Meinung sei dir nicht genommen…

es sollte ein mindest PS und mindestgeschwindigkeits GEBOT
auf AB geben.

Zumindest die Geschwindigkeit ist in §18, Absatz 1 der StVO geregelt.

nur wer das erfüllt darf überholen. ansonsten soll er hinter
den LKWS bleiben.

hab ich kein Problem mit. Auch wenn beileibe nicht jeder, der diese Normen erfüllt in der Lage sein wird, LKW zu überholen…

da wäre die AB frei und es gäbe weniger unfälle, da die meist
nur entstehen wenn solche FIAT fahrer einfach mal so
ausscheren

meine meinung

Die Unfälle entstehen nicht, wenn Fiat-Fahrer ausscheren. Die entstehen, wenn Fiat-Fahrer ausscheren und zeitgleich Mercedes-Fahrer mit deutlich höherer Geschwindigkeit die Bremse nicht finden.

Wer mit 200 über die AB brettert sollte auch in der Lage sein, sein Fahrzeug bei dieser Geschwindigket zu kontrollieren. Auch in unverhergesehenen Situationen.
Und dieses niedliche Pedal in der Mitte ist nicht nur zur Zierde da, sondern recht hilfreich, wenn vor einem etwas auftaucht, das langsamer ist als man selber.
Rehe und Wildschweine beispielsweise haben eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von deutlich unter 100 km/h (und blinken tun die auch eher selten).

[Ende meiner Meinung]
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das Tempolimit wird kommen. Ob in 5 Jahren oder in 10 spielt
keine Rolle, aber es wird kommen. Und wenn es nihct Einsicht
und Vernunft sind, die dazu führen, dann sind es irgendwann
die ruinierten Straßen, die es notwendig machen.

Ich kann im zeitlichen Verlauf keinen Verfall der Straßen feststellen, sondern eher das Gegenteil.
Und ich bin davon überzeugt, dass das so bleiben wird.

Gruß
Paul

das Tempolimit wird kommen. Ob in 5 Jahren oder in 10 spielt
keine Rolle, aber es wird kommen. Und wenn es nihct Einsicht
und Vernunft sind, die dazu führen, dann sind es irgendwann
die ruinierten Straßen, die es notwendig machen.

Ich kann im zeitlichen Verlauf keinen Verfall der Straßen
feststellen, sondern eher das Gegenteil.

Wenn man das ausdiskutieren würde, käme man unweigerlich zu einer Ost-West-Diskussion, also lassen wir’s lieber gleich. Fakt ist, gerade der zunehmende LKW-Verkehr macht die Straßen kaputt.

Wie auch immer, es gibt tatsächlich Anzeichen dafür, dass das Tempolimit kommen wird, und zwar über den Umweg EU. Sind die korrupten Eurokraten doch zu was gut, wer hätte das gedacht?

Hi,

Klasse, auf den Punkt gebracht!
Gilt übrigens auch für sich gegenseitig überholende Brummis.

Gruß Selorius

Brainstorming , wie denkt Ihr … ?

…dass hier letztlich 2 verschiedene Sachverhalte beschrieben werden. Nur eine dieser Wahrnehmungen kann stimmen, aber die Wahrheitsfindung ist natürlich häufig schwierig bzw. sogar unmöglich. Am Ende entscheidet ggf ein Richter.

Grüße, M

Ich will ja hier nicht schon wieder Sternchen sammeln, aber Aufrufe zu Rücksicht und Vernunft von dir? Du magst ja vielleicht kein unvernünftiger Fahrer sein, jedoch sind deine Reaktionen auf manche Themen hier nicht gerade von Sachlichkeit geprägt.

Ein Tempolimit ist solange unnötig, wie aufeinander Rücksicht
genommen wird.

Ja, es nimmt aber keiner Rücksicht, der meint, aufgrund seines tollen Autos und seiner Zugehörigkeit zur Leistungsspitze habe er es verdient, 200 fahren zu dürfen. Oder der seine Zeit so plant, als komme er mit 200 durch. Zumindest einem Teil dieser Leute würde ein allgemeines Tempolimit die Illusion nehmen.

Der übliche Limitverfechter ist wohl eher zu faul, seine
Spiegel zu benutzen und vor einem Überholmanöver auch mal
abzuwarten…

Du vermischt hier ständig zwei verschiedene Sachen. Das eine ist der Spurwechsel, bei dem selbstverständlich niemand behindert oder gefährdet werden darf. Nur leider, und das ist die andere Sache, hat man Drängler durchaus auch mal nach einem absolut korrekten Spurwechsel hinter sich. Dass du jede Situation, in der sich hinter dem überholenden Fahrzeug ein schnelleres Fahrzeug befindet, mit einem gefährlichen Spurwechsel gleichsetzt, macht dich unglaubwürdig. Denn du müsstest eigentlich wissen, dass die rechte Spur manchmal von einer ganzen Reihe von LKWs besetzt ist.

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Hallo

Rehe und Wildschweine beispielsweise haben eine
bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von deutlich unter 100
km/h (und blinken tun die auch eher selten).

Nennen wir diese Geschwindigkeit mal v_Sau. Dann ist die Geschwindigkeitsdifferenz v_Diff bei einem Zusammenprall mit einem Kfz um so größer, je größer v_Kfz: V_Diff = v_Kfz - v_Sau.

Wobei zu ergänzen wäre, dass diese Tierchen (wie überhaupt alle Lebewesen mit über Motorhaubenhöhe liegendem Schwerpunkt), seien sie nun mit Hauern, Geweihen, Hörnern oder sonstigem bewehrt, bei ausreichendem v_Diff dann auch mit v_Diff durch die Windschutzscheibe ins Gesicht des Fahrers fliegen. Das kann selbst Junglandwirten den ganzen Tag versauen, so ein Horn nebst 500 kg Kuh mit 150 km/h durch den Kopf geschoben zu bekommen.

Gruß
smalbop

Was dem Ami sein Colt, ist dem Deutschen sein BMW
In beiden Ländern besteht ein ähnlich neurotisch-fetischistisches Verhältnis zu jeweils ganz unterschiedlichen Gebrauchsgegenständen. Mit ganz ähnlichen gesellschaftlichen Auswirkungen.

Ein Amoklauf mit einem frei verkäuflichen Sturmgewehr in den USA entspricht ungefähr dem, was auf deutschen Autobahnen von manchen mit ihren Boliden veranstaltet wird.

Der politisch mächtige Lobbyist NRA, der gegen ein Waffenverbot opponiert („The right to bear arms“), entspricht dem politisch mächtigen Lobbyisten ADAC, der das Tempolimit bekämpft („Freie Fahrt für freie Bürger“).

Wäre mal ein Sujet einer vergleichenden volkspsychologischen Studie über Kryptofaschismus.

Gruß
smalbop

Hallo

Wie auch immer, es gibt tatsächlich Anzeichen dafür, dass das
Tempolimit kommen wird, und zwar über den Umweg EU. Sind die
korrupten Eurokraten doch zu was gut, wer hätte das gedacht?

Das Tempolimit wird mit absoluter Sicherheit aus Brüssel kommen. Erstens schon, weil jede deutsche Regierung selbst zu feige dazu ist. Zweitens aber, weil es die Straßen sicherer macht. Und drittens, weil es umweltschonend ist.

Gruß
smalbop

,

Das Tempolimit wird mit absoluter Sicherheit aus Brüssel
kommen. Erstens schon, weil jede deutsche Regierung selbst zu
feige dazu ist. Zweitens aber, weil es die Straßen .

Also letztens: Je früher desto besser.

Hallo

Das hatte ich mal als ich von Hamburg runtergefahren bin,

Rein interessehalber: Wohin kann man den von Hamburg aus noch „runter“ fahren? Liegt doch quasi schon auf Meereshöhe?!

smalbop

Der übliche Limitverfechter ist wohl eher zu faul, seine
Spiegel zu benutzen und vor einem Überholmanöver auch mal
abzuwarten…

Viele Leute konzentrieren sich nicht 100%ig aufs Autofahren.
Die fahren so Auto, wie wenn ich koche.
Ich pass beim Kochen schon auf, dass nichts anbrennt und versuche, alles einigermaßen schmackhaft hinzubekommen, aber manchmal mache ich was auch nebenbei oder fang es einfach unfertig an zu essen.
Ich koche hauptsächlich, um Nahrung zu mir zu nehmen, die nebenbei auch noch gut schmeckt.

Die meisten Leute fahren Auto, um von A nach B zu kommen, und vielleicht macht das nebenbei auch Spaß.

Doch ich fahre Auto, um Auto zu fahren. Sich von A nach B zu bewegen, ist eher sekundär. Ich mache mir über jeden Spurwechsel Gedanken, jede Lenkbewegung hat einen bewussten Sinn, Schalten läuft nicht automatisch sondern sehr bewusst ab. Wenn ich fahre, „kenne“ ich die meisten Autos um mich herum. Ich weiß, dass zwei Autos hinter mit ein Peugot ist, wie alt der Fahrer vor mir ist etc.
Es kann mir nicht passieren, dass ich beim überholen vergesse, in den Rückspiegel zu schauen.
Die meisen Leute fahren aber einfach. Und da kann sowas durchaus passieren.

Ich kann das nachvollziehen: Würde ich so fahren, wie ich „normale“ Sachen mache, dann wäre ich wahrscheinlich bis jetzt in mehrere Unfälle verwickelt gewesen.
Fehler anderer Verkehsteilnehmer verbuche ich einfach unter „Menschsein“.
Ich kann nicht vorraussetzen, dass alle meine Leidenschaft fürs Autofahren teilen.

Gruß
Paul

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ohne LKWs…

dass die rechte Spur manchmal von einer ganzen Reihe von LKWs besetzt ist.

Das ist besonders nervig, doch habe ich einmal auf einem LKW gelesen:
„Ohne LKWs wäre die Autobahn so schön leer.
und ihr Kühlschrank auch.“

und seitdem bin ich nicht mehr so sehr genervt von ihnen.

Gruß
Paul

Faschismus? Tempolimit? O_o

Wäre mal ein Sujet einer vergleichenden volkspsychologischen
Studie über Kryptofaschismus.

Faschismus? Tempolimit?
O_o

verwirrt,
Paul

Rein interessehalber: Wohin kann man den von Hamburg aus noch
„runter“ fahren? Liegt doch quasi schon auf Meereshöhe?!

Diese abstrakte Bezeichnung resultiert daraus, dass Norden auf den meisten Landkarten (wenn man sie an die Wand hängt) oben ist und die Bezeichnung „oben“ auch weiter benutzt wird, wenn die Karte vor einem auf dem Tisch liegt.
Deswegen fährt man von Hamburg runter nach München und von Kassel rauf nach Hannover.

Gruß
Paul