Diskussionsvorschlag neues Steuersystem

Hallo Gemeinde!
Nachdem ich mir alle Veränderungsvorschläge der Parteien zum Steuersystem angeschaut habe, komme ich zu dem Schluss, dass die Shareholder-Value-Thematik in die falsche Richtung bedient und die so genannte Heuschreckenmentalität genährt wird.
Denn:
So lange die Spitzensteuersätze für Unternehmensgewinne so niedrig sind, wird immer weiter versucht werden, die Unternehmensgewinne zu steigern, und das natürlich auf Kosten der Arbeitsplätze.

Daher mein Vorschlag für eine Steuer-Reform:

Der Spitzensteuersatz wird auf 75% erhöht, der Anfangs- bzw. Mindeststeuersatz auf 25% erhöht. Dazwischen linear-progressiver Tarif.
Zur Freistellung des Existenzminimums wird Steuer (25%) erst ab einem Jahreseinkommen von 12.000 € (Single) bzw 24.000 € (Verheiratete) für natürliche Personen erhoben (=Grundfreibetrag).
Für Firmen in der Rechtsform einer GmbH oder AG gibt es keinen Grundfreibetrag.
Dafür werden die Abschreibungsmöglichkeiten für Firmen massiv erhöht, wenn die Investitionen Arbeitsplätze schaffen oder erhalten:
Z.B. 50% im ersten Jahr, 30% im zweiten Jahr, 15% im dritten Jahr, 5% im vierten Jahr.
Die Finanzierung einer Investition durch Eigenmittel (früher: „versteuerte Gewinne“) wird der durch Kredit gleichgestellt.
Dadurch wird ein massiver Anreiz für Firmen geschaffen, Investitionen aus Eigenmitteln zu bezahlen, da dies den zu versteuernden Gewinn senkt.

Auch die Praxis, ausgeschüttete Gewinne einer AG anders zu besteuern als einbehaltene, soll geändert werden: Alle Gewinne, egal ob ausgeschüttet oder nicht, werden gleich besteuert. Dafür ist die Gewinnausschüttung einer Aktie für den Aktienbesitzer (Shareholder) aber nicht mehr zu versteuern.

Durch den Druck, hohe Gewinne hoch versteuern zu müssen, und die Möglichkeit, diese Gewinne stark steuermindernd zu senken durch Investitionen in Arbeitsplätze erhaltende oder schaffende Maßnahmen, sollte das „Kaputtsparen“ von Arbeitsplätzen der Vergangenheit angehören.

Was haltet ihr davon?

Michael

Hallo Michael,

Nachdem ich mir alle Veränderungsvorschläge der Parteien zum
Steuersystem angeschaut habe, komme ich zu dem Schluss, dass
die Shareholder-Value-Thematik in die falsche Richtung bedient
und die so genannte Heuschreckenmentalität genährt wird.
Denn:
So lange die Spitzensteuersätze für Unternehmensgewinne so
niedrig sind, wird immer weiter versucht werden, die
Unternehmensgewinne zu steigern, und das natürlich auf Kosten
der Arbeitsplätze.

Daher mein Vorschlag für eine Steuer-Reform:

Der Spitzensteuersatz wird auf 75% erhöht,

so gern ich Dir Recht geben würde. Hältst Du Deutschland für eine Insel der Glückseligen? Wenn das passieren würde, würden die Einkommen alle im Ausland anfallen. Sieh Dir mal die internationale Entwicklung der Spitzensteuersätze an. Die bewegen sich schon ewig lange alle auf etwa gleichem Niveau, ständig fallend. Das sieht aus wie ein Wettbewerb der Staaten um Kapital, Investitionen, was es nach meiner Meinung auch ist.
Du würdest eine Abwanderung des Kapitals auslösen.

der Anfangs- bzw.
Mindeststeuersatz auf 25% erhöht. Dazwischen
linear-progressiver Tarif.
Zur Freistellung des Existenzminimums wird Steuer (25%) erst
ab einem Jahreseinkommen von 12.000 € (Single) bzw 24.000 €
(Verheiratete) für natürliche Personen erhoben
(=Grundfreibetrag).

Daß der Grundfreibetrag unter €8000 liegt, auf €8000 angehoben werden soll ist Dir klar? Wie willst Du die Steuerausfälle abfangen? Mit dem Spitzensteuersatz, den dann kaum jemand zahlt? Das wird nichts werden. Ich halte das für unrealistisch.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

genau, da sehe ich auch das Problem: Meine Steueridee funktioniert nur, wenn sich entweder alle umliegenden Staaten ähnlich verhalten oder man verhindern kann, Gewinne ins Ausland und Verluste ins Inland zu verschieben.
Das ist ja auch die Krux bei unserem Unternehmertum: Kosten der Allgemeinheit auferlegen, Gewinne privatisieren.

Wie kann man denn diesem „Gewinn um jeden Preis“-Verhalten begegnen?

Unser derzeitiges Steuersystem hier ist ja auch für die Unternehmer nicht gut, wenn der Spitzensteuersatz zwar niedrig ist, die Abschreibungsmöglichkeiten aber eingeschränkt werden.
Ich persönlich (bin ja auch Kleinunternehmer) finde es furchtbar, wenn ich z.B. ein neues Firmenfahrzeug kaufen muss, dass ich in 4 Jahren zu Schrott gefahren haben werde, es aber nur auf 7 Jahre linear abschreiben kann. Wenn ich das vom versteuerten Gewinn „bar“ bezahle bleibt mir nichts zum Leben übrig, wenn ich es mit Kredit finanziere kann ich nur die Zinsen und Gebühren steuerlich geltend machen, wenn ich es lease kommt es wieder viel zu teuer.

Ich hatte früher die Einstellung, geschäftliche Kosten zu „produzieren“ ist gut, so lange ich das steuerlich geltend machen kann.
Obwohl bereits damals klar war: 100 € Ausgaben im Geschäft kosten nach Steuer-„Vorteil“ mindestens noch 50 €, also nur was unbedingt nötig ist kaufen…
Inzwischen aber sehe ich es so, dass die Kosten - insbesondere bei einem niedrigen Steuersatz und eingeschränkten Absetzungsmöglichkeiten - besser gar nicht bzw nicht so hoch anfallen sollten.
Das ist wohl auch so gewünscht - man will verhindern, dass „Spesen-Ritter“ bzw. „Kosten-Absetzer“ nur aus steuerlichen Gründen etwas anschaffen. Damit trifft man aber die, die Etwas wirklich brauchen um ihre Firma am Laufen zu halten, härter.

Michael

Hallo Michael,

genau, da sehe ich auch das Problem: Meine Steueridee
funktioniert nur, wenn sich entweder alle umliegenden Staaten
ähnlich verhalten oder man verhindern kann, Gewinne ins
Ausland und Verluste ins Inland zu verschieben.
Das ist ja auch die Krux bei unserem Unternehmertum: Kosten
der Allgemeinheit auferlegen, Gewinne privatisieren.

Ja, die Globalisierung wurde eben nicht erst mit dem Wort erfunden. Ein Staat kann nicht im Alleingang hohe Spitzensteuersätze durchsetzen.

Wie kann man denn diesem „Gewinn um jeden Preis“-Verhalten
begegnen?

Gar nicht, denke ich. Die großen Unternehmen werden von Fondsmanagern gesteuert. ‚Gewinn um jeden Preis‘ ist der Job, den die machen. Um das zu ändern müßtest Du schon Aktien verbieten, denke ich. Die kleineren Unternehmen sind direkt als Zulieferer oder indirekt durch das Preisgefüge und die Binnennachfrage von den großen abhängig.

Unser derzeitiges Steuersystem hier ist ja auch für die
Unternehmer nicht gut, wenn der Spitzensteuersatz zwar niedrig
ist, die Abschreibungsmöglichkeiten aber eingeschränkt werden.
Ich persönlich (bin ja auch Kleinunternehmer) finde es
furchtbar, wenn ich z.B. ein neues Firmenfahrzeug kaufen muss,
dass ich in 4 Jahren zu Schrott gefahren haben werde, es aber
nur auf 7 Jahre linear abschreiben kann. Wenn ich das vom
versteuerten Gewinn „bar“ bezahle bleibt mir nichts zum Leben
übrig, wenn ich es mit Kredit finanziere kann ich nur die
Zinsen und Gebühren steuerlich geltend machen, wenn ich es
lease kommt es wieder viel zu teuer.

Ich hatte früher die Einstellung, geschäftliche Kosten zu
„produzieren“ ist gut, so lange ich das steuerlich geltend
machen kann.
Obwohl bereits damals klar war: 100 € Ausgaben im Geschäft
kosten nach Steuer-„Vorteil“ mindestens noch 50 €, also nur
was unbedingt nötig ist kaufen…
Inzwischen aber sehe ich es so, dass die Kosten - insbesondere
bei einem niedrigen Steuersatz und eingeschränkten
Absetzungsmöglichkeiten - besser gar nicht bzw nicht so hoch
anfallen sollten.
Das ist wohl auch so gewünscht - man will verhindern, dass
„Spesen-Ritter“ bzw. „Kosten-Absetzer“ nur aus steuerlichen
Gründen etwas anschaffen. Damit trifft man aber die, die Etwas
wirklich brauchen um ihre Firma am Laufen zu halten, härter.

Das kann ich als AN nicht beurteilen. Mir fällt nur an der Gesetzgebung der letzten Jahre auf, daß mehr und mehr kleine Einkommen benachteiligt werden und große bevorzugt. Wo das Einkommen her kommt spielt dabei keine Rolle, Kleinunternehmer sind da genau so benachteiligt, wie Arbeitnehmer. Das ist auch der Punkt, an dem die Politik etwas verbessern könnte, ohne die ‚Großen‘ zu verprellen, aber die Grünen, SPD, CDU/CSU und FDP scheinen sich einig zu sein, daß das nicht gewollt ist. Da werden gute Vorschläge wohl unbeachtet bleiben.

Gruß, Rainer

Hallo die Herren.

genau, da sehe ich auch das Problem: Meine Steueridee
funktioniert nur, wenn sich entweder alle umliegenden Staaten
ähnlich verhalten(*) oder man verhindern kann, Gewinne ins
Ausland und Verluste ins Inland zu verschieben.

…(*)was spieltheoretisch gesehen nur Sinn macht, wenn es
sich für das Land lohnt. Ansonsten macht eine antizyklische
Strategie mehr Sinn.

Das ist ja auch die Krux bei unserem Unternehmertum: Kosten
der Allgemeinheit auferlegen, Gewinne privatisieren.

Wie kann man denn diesem „Gewinn um jeden Preis“-Verhalten
begegnen?

…von irgendwas müssen Unternehmen ja auch leben.
An der Stelle ein Bericht des MM: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828…

Unser derzeitiges Steuersystem hier ist ja auch für die
Unternehmer nicht gut, wenn der Spitzensteuersatz zwar niedrig
ist, die Abschreibungsmöglichkeiten aber eingeschränkt werden.

Hier einer, der dem Kirchhof Vorschlag Postitives abgewinnt:
http://www.bwl-bote.de/20050822.htm

Möge es nutzen
mfg M.L.

Hallo Michael!

Der Spitzensteuersatz wird auf 75% erhöht…

Ich werde wohl nie begreifen, wie man Menschen zu Leistung motivieren will, wenn der Staat ihnen weitgehend wegnimmt, was sie verdienen. Wenn sich Leistung nicht lohnt, läßt man es eben bleiben oder bringt die Leistung anderweitig.

Dafür werden die :Abschreibungsmöglichkeiten :für Firmen massiv erhöht, :wenn die Investitionen :Arbeitsplätze schaffen oder
erhalten…

Es kann nicht erste Aufgabe eines Unternehmens sein, möglichst viele Menschen zu beschäftigen. Nach Deiner Schilderung bist Du selbst Inhaber eines Kleinst- oder Kleinunternehmens. Du wirst es ganz sicher als unsinnige und nicht zu stemmende Aufgabe betrachten (betrachten müssen), möglichst viele Leute zu beschäftigen. Deine Aufgabe im Marktgeschehen besteht darin, Bedürfnisse zu befriedigen. Du möchtest Dich selbst und Deine Familie ernähren und Du möchtest den Bestand Deines Unternehmens und damit Deiner Existenz dauerhaft sichern. Das sind Deine Aufgaben. Dafür beschäftigst Du genau so viele Mitarbeiter, wie zur Erfüllung der Aufgaben erforderlich sind. So herum ist die Sache zu betrachten und nicht von der anderen Seite, die ganz viele Leute irgendwie unterbringen will.

durch Investitionen in Arbeitsplätze erhaltende oder
schaffende Maßnahmen, sollte das „Kaputtsparen“ von
Arbeitsplätzen der Vergangenheit angehören.

Das ist eine Betrachtung durch die ideologische Brille. Investitionen müssen nicht schon deshalb gut sein, weil sie Arbeitsplätze schaffen und umgekehrt sind arbeitsplatzvernichtende Investitionen nicht per se schlecht. 3 Mitarbeiter bedienen je 1 konventionelle Fräsmaschine. Diese Art der Herstellung ist hinsichtlich Qualität und Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig. Es werden einige hundert T€ für 1 Bearbeitungszentrum investiert und 2 Mitarbeiter sind übrig. Dafür steigt die Qualität und die Kosten bleiben beherrschbar. Ähnlich gestrickte Beispiele gibts in Massen.

Seit über 30 Jahren gibt es Vorschläge, die in letzter Konsequenz auf eine Art „Maschinen- oder Automatisierungssteuer“ hinaus laufen, um Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Das sind allesamt standortgefährdende Ansätze, die Veränderungen durch Automatisierung verhindern möchten und Verbesserung von Arbeitsbedingungen, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit außer Betracht lassen.

Wettbewerb ist auch das Stichwort, wenn es um Kapital und Köpfe geht. Wie sollen wohl die guten Leute gehalten und fähige Köpfe ins Land geholt werden, wenn man ihnen 3/4 ihres Verdienstes abknöpfen möchte? Wie soll man einen Investor dazu bewegen, in Deutschland zu investieren, wenn ihm der Lohn für sein Investment zum größten Teil weggenommen wird?

Die Nazis schafften es, dieses Land fürchterlich zur Ader zu lassen, indem sie in ihrer unendlichen Dämlichkeit abertausende Spitzenkräfte verjagten. Das wirkte noch viele Jahrzehnte nach. Die DDR schaffte mit ihrer Verprollung einen ähnlichen Effekt. Offensichtlich hat das gestörte Verhältnis zu Eliten in diesem Land Tradition. Es paßt genau ins Bild, daß Deutschland bei der Selbständigenquote in Europa die Schlußlaterne trägt.

Ich denke, wir müssen uns dringend davon verabschieden, den Leistungsträgern das Leben möglichst sauer zu machen. Der Chemiker, der Mediziner und der Ingenieur werden nach einem Jahrzehnt Ausbildung und in der Folge regelmäßiger 70-Stunden-Woche jedem was husten, der ihnen mit Neidmentalität zu hohe Abgaben abverlangt. Wir haben doch längst den Effekt, daß weit mehr Spitzenleute abwandern als ins Land kommen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Markus,

Wie kann man denn diesem „Gewinn um jeden Preis“-Verhalten
begegnen?

…von irgendwas müssen Unternehmen ja auch leben.

Klar, das muß sein. Das System funktioniert nun mal so. Wenn ein Bedarf besteht findet sich jamand, der daran verdienen will und deckt den Bedarf. Als Alternative ist mir nur die Planwirtschaft bekannt und die funktioniert erwiesener Maßen nicht.

An der Stelle ein Bericht des MM:
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828…

Unser derzeitiges Steuersystem hier ist ja auch für die
Unternehmer nicht gut, wenn der Spitzensteuersatz zwar niedrig
ist, die Abschreibungsmöglichkeiten aber eingeschränkt werden.

Hier einer, der dem Kirchhof Vorschlag Postitives abgewinnt:
http://www.bwl-bote.de/20050822.htm

Na ja, dafür ist es noch zu früh, aber irgendwann kommt das. Schon weil viele andere Europäische Staaten eine solche Steuergesetzgebung haben werden. Die Globalisierung verlangt eine Anpassung an die Umgebung. Nicht erst, seit das Wort erfunden wurde. :wink:

Gruß, Rainer

Hallo Wolfgang,

ich versuche gerade, mich zu beruhugen, hoffentlich ist mir das inzwischen ausreichend gelungen.

Der Spitzensteuersatz wird auf 75% erhöht…

Ich werde wohl nie begreifen, wie man Menschen zu Leistung
motivieren will, wenn der Staat ihnen weitgehend wegnimmt, was
sie verdienen. Wenn sich Leistung nicht lohnt, läßt man es
eben bleiben oder bringt die Leistung anderweitig.

Das hat er doch gar nicht vorgeschlagen. Es ging um die Großverdiener, nicht die Arbeitnmehmer.

Dafür werden die :Abschreibungsmöglichkeiten :für Firmen massiv erhöht, :wenn die Investitionen :Arbeitsplätze schaffen oder
erhalten…

Es kann nicht erste Aufgabe eines Unternehmens sein, möglichst
viele Menschen zu beschäftigen. Nach Deiner Schilderung bist
Du selbst Inhaber eines Kleinst- oder Kleinunternehmens. Du
wirst es ganz sicher als unsinnige und nicht zu stemmende
Aufgabe betrachten (betrachten müssen), möglichst viele Leute
zu beschäftigen. Deine Aufgabe im Marktgeschehen besteht
darin, Bedürfnisse zu befriedigen. Du möchtest Dich selbst und
Deine Familie ernähren und Du möchtest den Bestand Deines
Unternehmens und damit Deiner Existenz dauerhaft sichern. Das
sind Deine Aufgaben. Dafür beschäftigst Du genau so viele
Mitarbeiter, wie zur Erfüllung der Aufgaben erforderlich sind.
So herum ist die Sache zu betrachten und nicht von der anderen
Seite, die ganz viele Leute irgendwie unterbringen will.

durch Investitionen in Arbeitsplätze erhaltende oder
schaffende Maßnahmen, sollte das „Kaputtsparen“ von
Arbeitsplätzen der Vergangenheit angehören.

Das ist eine Betrachtung durch die ideologische Brille.
Investitionen müssen nicht schon deshalb gut sein, weil sie
Arbeitsplätze schaffen und umgekehrt sind
arbeitsplatzvernichtende Investitionen nicht per se schlecht.
3 Mitarbeiter bedienen je 1 konventionelle Fräsmaschine. Diese
Art der Herstellung ist hinsichtlich Qualität und Kosten nicht
mehr wettbewerbsfähig. Es werden einige hundert T€ für 1
Bearbeitungszentrum investiert und 2 Mitarbeiter sind übrig.
Dafür steigt die Qualität und die Kosten bleiben beherrschbar.
Ähnlich gestrickte Beispiele gibts in Massen.

Seit über 30 Jahren gibt es Vorschläge, die in letzter
Konsequenz auf eine Art „Maschinen- oder
Automatisierungssteuer“ hinaus laufen, um Menschen in Lohn und
Brot zu bringen. Das sind allesamt standortgefährdende
Ansätze, die Veränderungen durch Automatisierung verhindern
möchten und Verbesserung von Arbeitsbedingungen, Qualität und
Wettbewerbsfähigkeit außer Betracht lassen.

Wettbewerb ist auch das Stichwort, wenn es um Kapital und
Köpfe geht. Wie sollen wohl die guten Leute gehalten und
fähige Köpfe ins Land geholt werden, wenn man ihnen 3/4 ihres
Verdienstes abknöpfen möchte? Wie soll man einen Investor dazu
bewegen, in Deutschland zu investieren, wenn ihm der Lohn für
sein Investment zum größten Teil weggenommen wird?

‚Das ist eine Betrachtung durch die ideologische Brille.‘ hast Du oben geschrieben. Der Satz passt hier perfekt.

Die Nazis schafften es, dieses Land fürchterlich zur Ader zu
lassen, indem sie in ihrer unendlichen Dämlichkeit
abertausende Spitzenkräfte verjagten. Das wirkte noch viele
Jahrzehnte nach. Die DDR schaffte mit ihrer Verprollung einen
ähnlichen Effekt. Offensichtlich hat das gestörte Verhältnis
zu Eliten in diesem Land Tradition. Es paßt genau ins Bild,
daß Deutschland bei der Selbständigenquote in Europa die
Schlußlaterne trägt.

Ich denke, wir müssen uns dringend davon verabschieden, den
Leistungsträgern das Leben möglichst sauer zu machen.

Es geht immer noch um die Leute mit den großen Einkommen, die von der Leistung der AN leben.

Der
Chemiker, der Mediziner und der Ingenieur werden nach einem
Jahrzehnt Ausbildung und in der Folge regelmäßiger
70-Stunden-Woche jedem was husten, der ihnen mit
Neidmentalität zu hohe Abgaben abverlangt. Wir haben doch
längst den Effekt, daß weit mehr Spitzenleute abwandern als
ins Land kommen.

‚Neidmentalität‘ wollte ich mir schon seit einiger Zeit erklären lassen, ich habe aber noch niemanden gefunden, der bereit ist, mir das zu erklären. Was verstehst Du darunter?

Gruß, Rainer

Hallo Rainer und ihr anderen Wissenden,

Dass mehr und mehr kleine Einkommen benachteiligt und große bevorzugt werden ist der Eindruck der bei AN und Kleinstunternehmern entstehen muss, wenn sie erleben, dass die Abzüge (direkte und indirekte Steuern, Sozialabgaben und erzwungene Aufwendungen) mehr als die Hälfte ihres sauer verdienten Geldes wegfressen, während hohe (> 150T€ p.a.) und sehr hohe (> 500T€ p.a.) Einkommen zwar einer höheren direkten Steuerbelastung, aber weit geringeren Sozialabgaben (Beitragsbemessungsgrenze für Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung!) unterliegen.

Die Globalisierung (tolles Wort, ich wär froh ich wüsste ein schöneres) bewirkt durch ihre Nivellierung aber eine Verschlechterung für diejenigen, die in Deutschland, Österreich, der Schweiz und ähnlichen „Hochlohnländern“ auch hohe Ausgaben für Wohnen und Sozialleistungen haben.

Dass sich Leistung lohnen muss, wie die Befürworter geringer Spitzensteuersätze fordern, sollte man für die Bezieher von Niedriglöhnen und für Kleinstunternehmer aber auch fordern!

Und wo bleibt die Solidarität?

Ich habe neulich ein schönes Wort gehört von einer klugen Frau im Fernsehen (Publizistin, Name ist mir entfallen):
Die gegenseitige Unterstützung von Arm und Reich in unserem Land sollte nicht dazu führen, dass Alle den gleichen Geldbetrag zur Verfügung haben, aber dass ihnen die gleichen Möglichkeiten offen stehen.

Beispiel Krankenversicherung:
Die „einfachen“ Arbeitnehmer sind gezwungen in gesetzlichen Kassen zu bleiben, während die „besser Verdienenden“ sich privat versichern können und damit (Single, jung) viel Geld sparen.
Warum nicht die Sozialbeiträge für Alle ohne Bemessungsgrenze erheben?

Michael

Hallo nochmal.

Hallo Rainer und ihr anderen Wissenden,

Diese Ehre… :smile:

Die Globalisierung (tolles Wort, ich wär froh ich wüsste ein
schöneres) bewirkt durch ihre Nivellierung aber eine
Verschlechterung für diejenigen, die in Deutschland,
Österreich, der Schweiz und ähnlichen „Hochlohnländern“ auch
hohe Ausgaben für Wohnen und Sozialleistungen haben.

…immerhin sollten dieses hohen Ausgaben auch hohe Einkommen gegenüberstehen. Mit ‚Standardaufgaben‘ alleine ist in Zukunft nichts mehr zu gewinnen, siehe auch http://www.computerwoche.de/index.cfm?pageid=257&art…

Beispiel Krankenversicherung:
Die „einfachen“ Arbeitnehmer sind gezwungen in gesetzlichen
Kassen zu bleiben, während die „besser Verdienenden“ sich
privat versichern können und damit (Single, jung) viel Geld
sparen.

Vorsicht: eine private Krankenkasse wird ‚schlechte Risiken‘
versuchen loszuwerden bzw. nicht zu versichern. Und das
unabhängig vom Geldbeutel.
offtopic, war gerade ‚drin‘: http://www.sueddeutsche.de/,jkm2/jobkarriere/erfolgg…

Warum nicht die Sozialbeiträge für Alle ohne Bemessungsgrenze
erheben?

Jeder nach seinem Vermögen ? Dann kann es passieren, dass einige
mehr Gegenwert herausbekommen als sie überhaupt eingezahlt haben
Jeder soll nach seinen Bedürfnissen zahlen wäre da der bessere Weg.

HTH
mfg M.L.

Hi Michael,

Hallo Rainer und ihr anderen Wissenden,

wow! Das rahme ich mir ein, ja?

Dass mehr und mehr kleine Einkommen benachteiligt und große
bevorzugt werden ist der Eindruck

Eindruck ist gut. :wink:

der bei AN und
Kleinstunternehmern entstehen muss, wenn sie erleben, dass die
Abzüge (direkte und indirekte Steuern, Sozialabgaben und
erzwungene Aufwendungen) mehr als die Hälfte ihres sauer
verdienten Geldes wegfressen, während hohe (> 150T€ p.a.)
und sehr hohe (> 500T€ p.a.) Einkommen zwar einer höheren
direkten Steuerbelastung, aber weit geringeren Sozialabgaben
(Beitragsbemessungsgrenze für Kranken-, Renten- und
Arbeitslosenversicherung!) unterliegen.

Es ging nicht um absolute, aktuelle Werte, sondern um Entwicklungen.
Die Kopfpauschale, die Frau Merkel einführen möchte, belastet kleinere Einkommen und entlastet größere. Das ist nur ein Beispiel, andere sind Medikamentenzuzahlung, Praxisgebühr …

Im weiteren bin ich Deiner Meinung, muß das nicht extra kommentieren.

Gruß, Rainer

Hallo Michael!

Warum nicht die :Sozialbeiträge für Alle ohne :Bemessungsgrenze erheben?

Das könnte man machen, wenn auch die Leistungen in gleicher Weise unbegrenzt wären. Dann läßt Du den Selbständigen nicht nur für seine Beschäftigten die Hälfte der AL-Vers. bezahlen, sondern er muß auch für sich selbst AL-Beiträge entrichten. Geht er dann in die Insolvenz, stehen ihm seinem früheren Einkommen entsprechende Leistungen zu. Das will niemand. Man könnte auch vom 200 T€-Einkommen 19% RV-Beitrag einziehen, müßte dann aber entsprechend hohe Rentenzahlungen leisten. Das will niemand.

Die Anhebung von Beitragsbemessungsgrenzen wird schon seit Jahrzehnten gemacht, um kurzfristig Einnahmen zu erhöhen. Das dicke Ende kommt aber, wenn die Geschröpften zu Leistungsempfängern werden. Einige Leute träumen davon, einfach nur ohne Gegenleistung abzugreifen. Das aber würde ziemlich sicher einer gerichtlichen Prüfung nicht standhalten und würde man die Rechtslage passend hinbiegen, wären die Geschröpften bald außer Landes.

Man muß nüchtern feststellen: Es gibt nirgends auf dem Globus einen Wettbewerb um schlecht oder gar nicht ausgebildete Menschen, die für wenig Geld jeden Job machen. Es gibt nirgends einen Wettbewerb um Armut, bei dem versucht wird, möglichst viel Geld außer Landes zu jagen. Es gibt aber einen weltweiten Wettbewerb um Köpfe aller Sachgebiete und um Kapital. Natürlich kann man in diesem Wettbewerb nicht allein mit niedrigen Abgaben bestehen, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen gehören auch dazu, aber beim Überdrehen der Abgabenschraube wird die Wettbewerbsposition aussichtslos.

Wir sind deshalb schlecht beraten, für zwar bequeme, aber nicht mehr finanzierbare soz. Sicherungssysteme immer neue Einnahmequellen zu suchen. Wir müssen vielmehr an die Systeme selbst heran, sie transparenter, effizienter, schlanker und preiswerter machen. Das gilt in gleicher Weise für unser gesamtes Gemeinwesen.

Gruß
Wolfgang

Das hat er doch gar nicht vorgeschlagen. Es ging um die
Großverdiener, nicht die Arbeitnmehmer.

Es geht um Menschen, die Tag ein Tag aus Ihre Leistung erbringen. Eine Unterscheidung in Groß- Klein- oder sonstwas-Verdiener ist absurd.

Es geht immer noch um die Leute mit den großen Einkommen, die
von der Leistung der AN leben.

Ich hab’s ja immer gewusst: Nicht der Dr. Dipl.Ing, der mit 20 sein Abitur gemacht hat, weil er das Abi nicht in einem Durchlauf geschafft hat, sondern auch mal eine Klasse wiederholen musste, der dann nach seinem Wehrdienst mit 21 an die Uni gegangen ist, sagen wir mal fünf Jahre dort gelernt und sich die Nächte mit Büchern um die Ohren geschlagen hat, bis 26 nur von Nebenjobs, Schulden (Bafög) und der Gutmütigkeit der Eltern/Verwandten mit einem Durchschnitts-Einkommen von 500 Euro im Monat gelebt hat, danach in (gut gerechnet) 2 Jahren promoviert hat, und so mit knapp 30 sein erstes ernsthaft als solchen bezeichenbare Gehalt verdient und dennoch 60 Stunden dafür arbeiten muss, nicht er verdient sein Geld, sondern der Hauptschüler, der mit 16 seine Lehre (als was auch immer) angefangen hat, schon mit 16 über das Gehalt des 25-jährigen Studenten nur lachen konnte, über 10 Jahre länger Ansprüche an die Sozialkassen aufgebaut hat, mit 20 mit der tiefergelegten Karre zum Pizza-Essen gefahren ist, während der Student mit der Wurstbrot auf dem Gepächträger aus der Bibliothek nach Hause radelte, der Geselle, der also mit knapp 30 wahrscheinlich schon eine Hand voll Gehaltserhöhungen herausgestreikt hat, Freitag Mittag den Schraubenschlüssel fallen lässt, nach Hause in seine Doppelhaushälfte fährt und mit seiner Frau das zweite mal dieses Jahr nach Mallorca fliegt, der hat in der Tat das Gehalt unseres anfangs erwähnten Dr. Dipl-Ing verdient.

‚Neidmentalität‘ wollte ich mir schon seit einiger Zeit
erklären lassen, ich habe aber noch niemanden gefunden, der
bereit ist, mir das zu erklären. Was verstehst Du darunter?

Neidmentalität: Wer jetzt im augenblicklichen Vergleich mehr Geld hat als ich, der muss es notwendigerweise irgendwem gestohlen haben! Diese Schweine! Es kann nur mein Geld sein, dass die da haben.

moe.

Hi, flaming Moe!

Die Grundfrage ist m.E. doch nur:

Sollen alle Einkünfte - egal woher sie stammen und egal wie hoch sie sind und egal ob sie regelmäßig monatlich erziehlt werden oder nur sehr selten - mit dem gleichen Steuer-Prozentsatz besteuert werden, oder sogar mit der gleichen Steuer-Summe in Euro, jeder leistet also einen gleich hohen Beitrag zum Gemeinwesen?

Oder soll das Besteuern hauptsächlich davon abhängig gemacht werden, wie hoch das Einkommen von jemand ist (also maximale Steuerprogression, beginnend mit 1% Anfangssteuersatz und endend mit 100% Spitzensteuersatz, jeder leistet also einen Beitrag entsprechend seinem Einkommen zum Gemeinwesen?

Michael

Hallo Michael!

Oder soll das Besteuern hauptsächlich davon abhängig gemacht
werden, wie hoch das Einkommen von jemand ist (also maximale
Steuerprogression, beginnend mit 1% Anfangssteuersatz…

Der Steuersatz für niedrige Einkommen beträgt genau 0%.

und endend mit 100% :Spitzensteuersatz…

Dann müßte ein gut verdienender Mensch sein komplettes Einkommen abliefern. Auf eine derart dämliche Idee ist zum Glück noch keiner gekommen.

…jeder leistet also einen
Beitrag entsprechend seinem :Einkommen zum Gemeinwesen?

So war es eigentlich schon immer gedacht und bisher wurde dieses Prinzip von niemandem in Frage gestellt.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Der Steuersatz für niedrige Einkommen beträgt genau 0%.

Mehr noch. Es existiert sogar ein negativer Steuersatz in Form von Zuschüssen.

Hallo,

Sollen alle Einkünfte - egal woher sie stammen und egal wie
hoch sie sind und egal ob sie regelmäßig monatlich erziehlt
werden oder nur sehr selten - mit dem gleichen
Steuer-Prozentsatz besteuert werden, oder sogar mit der
gleichen Steuer-Summe in Euro, jeder leistet also einen gleich
hohen Beitrag zum Gemeinwesen?

eine Steuer sollte progessiv, nicht regressiv gestaltet sein. Bezahlt jeder den gleichen Steursatz, werden niedere Einkommen massiv benachteilig (siehe MwSt.->regressiv)

Eine gleiche Steuersumme ist absolut unmöglich, da der Staat massive Steuerverluste hinnehmen müsste und niedere Einkommen dieses komplett abliefern dürften, schlimmer noch, zu ihrem Einkommen noch etwas hinzuzahlen müssten.

Hallo,

Dass mehr und mehr kleine Einkommen benachteiligt und große
bevorzugt werden ist der Eindruck der bei AN und
Kleinstunternehmern entstehen muss, wenn sie erleben, dass die
Abzüge (direkte und indirekte Steuern, Sozialabgaben und
erzwungene Aufwendungen) mehr als die Hälfte ihres sauer
verdienten Geldes wegfressen, während hohe (> 150T€ p.a.)
und sehr hohe (> 500T€ p.a.) Einkommen zwar einer höheren
direkten Steuerbelastung, aber weit geringeren Sozialabgaben
(Beitragsbemessungsgrenze für Kranken-, Renten- und
Arbeitslosenversicherung!) unterliegen.

Menschen mit derart hohem Gehalt sichern sich rundum privat ab. Mit dem Gehalt ist man froh, nicht in einer gesetzlichen Krankenkasse zu sein.

Die Globalisierung (tolles Wort, ich wär froh ich wüsste ein
schöneres) bewirkt durch ihre Nivellierung aber eine
Verschlechterung für diejenigen, die in Deutschland,
Österreich, der Schweiz und ähnlichen „Hochlohnländern“ auch
hohe Ausgaben für Wohnen und Sozialleistungen haben.

Aber trotzdem leben wir ausgezeichnet. Wir leben in Saus und braus. Nach deinen Angaben müssten wir doch alle arm in der Gosse leben. Ich habe es heute wieder erlebt und es amüsiert mich jedesmal. Da kommt ein Feiertag und die Deutschen kaufen ein, als wäre morgen der Weltuntergang. Da wurden Lebensmittel gekauft, die würden bei mir einen Monat reichen. Armes Deutschland? Oder nur Jammerland?

Dass sich Leistung lohnen muss, wie die Befürworter geringer
Spitzensteuersätze fordern, sollte man für die Bezieher von
Niedriglöhnen und für Kleinstunternehmer aber auch fordern!

Man fordert es doch. Fü Kleinstunternehmer lohn sich doch Leistung am meisten. Sie sehen es direkt. Kleinstunternehmer haben sehr viele Vorteile. Erst wenn sie mehr verdienen, zahlen sie auch mehr Steuerern.

Und wo bleibt die Solidarität?

Leben wir im Sozialismus? Solidarität hört da auf, wo Neid anfängt. Ich wette, deine Solidarität ist sehr einseitig. Wer mehr verdient, als du, soll bitteschön auch mehr an dich abgeben. Du musst natürlich nichts beisteuern. Das wird bei den Linken auch gerne als soziale Gerechtigkeit propoagiert.

Ich habe neulich ein schönes Wort gehört von einer klugen Frau
im Fernsehen (Publizistin, Name ist mir entfallen):
Die gegenseitige Unterstützung von Arm und Reich in unserem
Land sollte nicht dazu führen, dass Alle den gleichen
Geldbetrag zur Verfügung haben, aber dass ihnen die gleichen
Möglichkeiten offen stehen.

Die gleichen Möglichkeiten stehen jedem offen.

Beispiel Krankenversicherung:
Die „einfachen“ Arbeitnehmer sind gezwungen in gesetzlichen
Kassen zu bleiben, während die „besser Verdienenden“ sich
privat versichern können und damit (Single, jung) viel Geld
sparen.

Warum sind besonders die Geringverdiener so häufig krank und belasten die Kassen am meisten? Man hat in Amerika Untersuchungen angestellt und ist auf ein sehr interessantes Ergebnis gestoßen. Je billiger das Gsundheitssystem ist, desto mehr wird es ausgenutzt. Oftmals gesunde Menschen verstopfen die Wartezimmer und blockieren die wirklich kranken Menschen. In Deutschland gab es auch ein Aufschrei mit der Medikamentenzuzahlung und Praxisgebühr. Das Ergebnis war, dass Menschen mit leichter Erkältung nicht mehr so einfach „blau“ gemacht haben, das Menschen mit Kratzern nicht mehr sofort einen Gips bekommen haben usw. Die Menschen isnd auf einmal gesünder geworden. Sie greifen auch mal zur alternativen Therapie, wie z.B. Tee bei Erkältung.

Übrigens, warum glaubst du, dass Private immer billiger sind? Schon mal auf die Preise im Alter geschaut?

Warum nicht die Sozialbeiträge für Alle ohne Bemessungsgrenze
erheben?

Und was machen dann die Geringverdiener?

Hallo Wolfgang,

und endend mit 100% Spitzensteuersatz…

Dann müßte ein gut verdienender Mensch sein komplettes
Einkommen abliefern. Auf eine derart dämliche Idee ist zum
Glück noch keiner gekommen.

Danke für die Blumen.
Das wurde aber offensichtlich falsch verstanden!
100% Spitzen -Steuersatz bedeutet ja, dass nur vom letzten Euro 100% einbehalten werden, vom vorletzten schon weniger und so weiter runter bis zum ersten Euro, von dem nichts genommen würde.

Wenn man die Fuß- und Kopf-Punkte der Prozentkurve bei 5.000 Euro p.a. und 5.000.000 Euro p.a. ansetzen würde, müsste einer mit 500.000 Euro p.a. ganz ungefähr 75% Spitzensteuersatz zahlen wie früher in UK. Die resultierende Durchschnitts-Steuerbelastung entspräche dann ganz ungefähr 37 % - bei immerhin einer halben Million Jahresverdienst!

jeder leistet also einen Beitrag entsprechend seinem Einkommen zum Gemeinwesen?

So war es eigentlich schon immer gedacht und bisher wurde
dieses Prinzip von niemandem in Frage gestellt.

Schön - warum meckern dann aber Alle dass der Spitzensteuersatz runter gehört und die Steuerabschreibungsmöglichkeiten weg? Das nivelliert doch genau wieder hin zu einem gleichen Prozentsatz vom Einkommen, der abzuführen ist. Soll das ein „gerechter“ und der persönlichen finanziellen Leistungsfähigkeit angemessener Beitrag zum Gemeinwesen sein?
Die oft erwähnten 25 % vom Einkommen tun einem, der mit Ach und Krach beim derzeitigen Steuersystem so einigermaßen über die Runden kommt, schon sehr weh.
Einem der eine halbe Million p.a. verdient (wohl gemerkt: wir sprechen hier von einzelnen Personen, nicht von Firmen!) tun 125.000 Euro nicht wirklich weh, mit den verbleibenden 375.000 Euro kann er noch genug Unsinn anstellen (wieviel teuerstes Essen und Trinken kann man alleine verbrauchen? wie oft kann man verreisen?).

Michael

Hallo, Steven,

genau so sehe ich das auch.

eine Steuer sollte progessiv, nicht regressiv gestaltet sein.
Bezahlt jeder den gleichen Steursatz, werden niedere Einkommen
massiv benachteilig (siehe MwSt.->regressiv)

Deine Meinung zu meiner Alternative

Eine gleiche Steuersumme ist absolut unmöglich, da der Staat
massive Steuerverluste hinnehmen müsste und niedere Einkommen
dieses komplett abliefern dürften, schlimmer noch, zu ihrem
Einkommen noch etwas hinzuzahlen müssten.

gießt Wasser auf meine Mühlen.
Eine Kopf-Pauschale (Krankenversicherung!) wäre aber genau das!

Michael