Hallo Gemeinde!
Nachdem ich mir alle Veränderungsvorschläge der Parteien zum Steuersystem angeschaut habe, komme ich zu dem Schluss, dass die Shareholder-Value-Thematik in die falsche Richtung bedient und die so genannte Heuschreckenmentalität genährt wird.
Denn:
So lange die Spitzensteuersätze für Unternehmensgewinne so niedrig sind, wird immer weiter versucht werden, die Unternehmensgewinne zu steigern, und das natürlich auf Kosten der Arbeitsplätze.
Daher mein Vorschlag für eine Steuer-Reform:
Der Spitzensteuersatz wird auf 75% erhöht, der Anfangs- bzw. Mindeststeuersatz auf 25% erhöht. Dazwischen linear-progressiver Tarif.
Zur Freistellung des Existenzminimums wird Steuer (25%) erst ab einem Jahreseinkommen von 12.000 € (Single) bzw 24.000 € (Verheiratete) für natürliche Personen erhoben (=Grundfreibetrag).
Für Firmen in der Rechtsform einer GmbH oder AG gibt es keinen Grundfreibetrag.
Dafür werden die Abschreibungsmöglichkeiten für Firmen massiv erhöht, wenn die Investitionen Arbeitsplätze schaffen oder erhalten:
Z.B. 50% im ersten Jahr, 30% im zweiten Jahr, 15% im dritten Jahr, 5% im vierten Jahr.
Die Finanzierung einer Investition durch Eigenmittel (früher: „versteuerte Gewinne“) wird der durch Kredit gleichgestellt.
Dadurch wird ein massiver Anreiz für Firmen geschaffen, Investitionen aus Eigenmitteln zu bezahlen, da dies den zu versteuernden Gewinn senkt.
Auch die Praxis, ausgeschüttete Gewinne einer AG anders zu besteuern als einbehaltene, soll geändert werden: Alle Gewinne, egal ob ausgeschüttet oder nicht, werden gleich besteuert. Dafür ist die Gewinnausschüttung einer Aktie für den Aktienbesitzer (Shareholder) aber nicht mehr zu versteuern.
Durch den Druck, hohe Gewinne hoch versteuern zu müssen, und die Möglichkeit, diese Gewinne stark steuermindernd zu senken durch Investitionen in Arbeitsplätze erhaltende oder schaffende Maßnahmen, sollte das „Kaputtsparen“ von Arbeitsplätzen der Vergangenheit angehören.
Was haltet ihr davon?
Michael