Interessant ist doch, warum man überhaupt diese Aufteilung hat.
Mal ganz platt und klischeehaft formuliert, ist ein Grund, damit die Männer die Frauen nicht anfallen.
Was macht denn jetzt eins schwuler Mann? Gehört doch eigentlich in die Damenkabine, weil die Frauen fällt er nicht an, dafür aber die anderen Männer. Aber… das können die Frauen ja nicht wissen, und der Aufschrei wird groß sein, wenn er dort auftaucht. Also Herrenkabine. Sollte man als Mann jetzt besser drauf verzichten, die Seife aufzuheben?
Also ne eigene Kabine für Schwule? Achso… neee!
Nehmt das nicht zu ernst, aber das Körnchen Wahrheit ist nunmal, dass Personen mit dem falschen äußerlich sichtbaren Geschlecht zumindest schief angeschaut werden. Demnach bietet es sich doch an, einfach in die Kabine zu gehen, die dem eigenen Aussehen nach die richtige ist. Wenn das nicht so eindeutig ist, dann muss die Wahl auch nicht so eindeutig ausfallen.
(Die Länge der Zeichenkette LGBT.* wächst gefühlt jeden Monat etwas weiter, so schnell können wir keine zusätzlichen Umkleiden bauen…)
Da lob ich mir die neuseeländische Lösung. Lauter „Boxen“ so ähnlich wie hier die Behinderten-Toiletten - also komplett mit Toilette, Waschbecken, Spiegel und ggf. Pissior - mit Schild „unisex“ drauf.
Nicht so gut fand ich die Umsetzung einer öffentlichen Einrichtung: da wurde einfach an alle Toiletten der „unisex“-Aufkleber draufgepappt. Und so musste frau dann an den Pissoirs vorbei spazieren um zu den „Boxen“ zu kommen. Mir selbst war dort immer etwas unangenehm, nicht alles von allen Menschen möchte ich sehen.
Meine Lieblingssauna in Berlin hat Umkleidebereiche, die Frau und Mann nutzen. Nur konsequent, da ja auch die Saunen von allen genutzt werden. Unklar ist mir, warum dort aber noch die Toiletten nach w und m geteilt sind. Eigentlich überflüssig
Ich als Mann war in meinem Leben schon oft auf Herrentoiletten. Ehrlich gesagt habe ich nie etwas von den anderen Männern gesehen, was ich (oder auch evtl. anwesende Frauen) nicht sehen wollten. Die Männer stehen nämlich mit dem Rücken zum Raum und mit ihrer Vorderseite zur (spiegellosen) Wand.
Insofern sollte es kein Problem sein, als Frau in einem Männerklo zu sein.
Bombadil
Und ICH als FRAU möchte das aber nicht! Möchtest DU als MANN mir tatsächlich sagen, was für mich ein Problem ist und was nicht? Sorry, ich hoffte, diese Zeiten hätten wir hinter uns gelassen.
Wenn es um größere Dinge geht, ist auf Einzelschicksale noch nie Rücksicht genommen worden. Wenn man Diversität wirklich will, sind Einheitssanitärbereiche doch nur konsequent. Man kann ja nicht für jede neu enteckte Geschlechteridentität so etwas extra bauen.
You listen what I write, please! Ich schrob, dass ich das neuseeländische Modell (Einzelboxen „mit alles“) sehr schätze, während ich als Frau nicht durch eine Reihe von Pissoirs spazieren möchte um zu meiner „Box“ zu kommen. Ist das schwer zu verstehen?
@Cook1
Es gibt aber auch Männer, die sich diesem vor ca. 20 Jahren aufgeblühtem Trendwahns des (imho unnötig umständlichen) Sitzpinkelns nicht unterwerfen wollen.
Und wer richtig pinkeln kann, den Sinn der Krümmungen der sanitären Einrichtungen versteht, bei dem spritzt und tropft auch nix oder geht daneben.
Ein lieber Freund hat auf der Unterseite des Klodeckels so ein nettes Sprüchlein stehen. Die ersten Male hab ich beim Pinkeln darüber gegrübelt, was er bedeuten soll.
(zum Glück ist Urinieren in der Öffentlichkeit untersagt, sonst hätte manch moderner Mann ein Problem, ob er sich jetzt an einen Baum stellen oder zwischen die Büsche hocken soll…)
Stehpinkeln kann man in einem Pissoir oder an der Pissrinne tolerieren, in einer normalen Toilettenschüssel im Haushalt finde ich das eine Sauerei, die viele Männer nur deshalb praktizieren, weil sie diesen Bereich (nicht nur die Toilettenschüssel) nicht selber säubern müssen.
Solche Gründe sind mir nicht bekannt (ich bin kein Mediziner), kannst Du mich mal aufklären?