Hallo Desperado,
sorry für die späte Antwort.
Kurze Korrektur: Die Nachfrage nach Dollar ist über einen gewissen Outputbereich am Zero-Lower-Bound sehr elastisch, nicht unelastisch.
Eine „unsterilized“ Foreign-Exchange-Intervention, wie von dir angeregt, wäre ebenso wirkungslos wie eine „sterilized“ Intervention, weil sie im Prinzip genau dasselbe wie eine Sterilized Intervention mit anschließender Vergrößerung der monetären Basis ist. Ich kann den Gedankengang natürlich insoweit nachvollziehen, als du sozusagen eine geografische Differenzierung vornimmst und – sofern ich das richtig verstehe – einen Unterschied siehst, ob die Nachfrage nach USD von innerhalb der USA oder von einem anderen Land aus befördert werden soll. Das ist hier grundsätzlich nicht der Fall.
Kurz noch zum praktischen Gesichtspunkt: Es wäre quasi undenkbar, dass das praktisch realisierbar ist, weil die Dimension – selbst wenn man einen schwachen Funktionseffekt eines solchen Geschäfts annähme – schlicht viel zu groß wäre. Es müssten ja enorme Devisenbestände hin- und hergeschoben werden. Zudem würde der erhoffte Effekt durch Spekulationsgeschäfte größtenteils zunichte gemacht. Und schließlich stoßen wir auch auf ein politisches Problem: Schon jetzt versuchen die Regierungen/Zentralbanken der Welt ihre Währungen abzuwerten – eine einseitige Intervention der FED würde also sofort Gegenmaßnahmen der betroffenen Währungsräume befördern.
Grüße,
John