Doppelte Negation

Seid gegrüßt liebe Philosophen und Philosophinnen,

in der institutionellen Philosphie ist nun sein über zweitausendjahren bis in die Gegenwart hinein als Grundlage eine strenge zweiwertige Logik vorherrschend, die lediglich zwischen wahr und falsch, ja und nein, Objekt und Subjekt unterscheidet.

Aber gerade wenn die Differenz zwischen Objekt und Subjekt betrachtet wird, erscheint mir die Dualität problematisch. Denn wenn die Negation des Objekts das Subjekt ergibt, und das Ganze wieder Negativiert wird ergibt das doch nicht zwangsläufig, wie der klassische Logiker behaupten würde, wieder das Objekt. Viemlmehr gelangt man dadurch zu der doppelten Reflexion, die im Stande ist, überhaupt erst die Differenz Objekt/Subjekt zu denken.

Daran lässt sich meines Erachtens erkennen, dass die Schwäche der klassischen Logik ist, das sich selbst in der Welt erkennende Subjekt zu vernachlässigen.

Hat irgendjemand trotz Italien vs. USA eine Meinung dazu?
Aber nun ab zum Spiel!

Gruß Eddie.

hALLO eDDIE

Aber gerade wenn die Differenz zwischen Objekt und Subjekt
betrachtet wird, erscheint mir die Dualität problematisch.

Da gehe ich mit :wink:

Denn wenn die Negation des Objekts das Subjekt ergibt

Hier wiederum nicht. Die Negation des Objekts ergibt doch nicht zwangsläufig das Subjekt. Genausowenig wie die Negation des Subjekts das Objekt ergäbe.

Daran lässt sich meines Erachtens erkennen, dass die Schwäche
der klassischen Logik ist, das sich selbst in der Welt
erkennende Subjekt zu vernachlässigen.

Nicht DARAN, aber ich gehe mit, dass es eine Schwäche der klass. Logik ist, das sich selbst erkennende Subjekt zu vernachlässigen. Aber dafür hat uns der liebe Gott ja zum Ausgleich unter anderem die HERMENEUTIK und die PSYCHOANALSE geschenkt. :wink:

Hat irgendjemand trotz Italien vs. USA eine Meinung dazu?

Ich WAR zunächst für Italien, habe aber nach der groben Spielweise der taliener meine Meinung grundlegend geändert.
Gruß,
Branden

Moin Branden,

Denn wenn die Negation des Objekts das Subjekt ergibt

Die Negation des Objekts ergibt doch
nicht zwangsläufig das Subjekt. Genausowenig wie die Negation
des Subjekts das Objekt ergäbe.

Aber gerade aus der Interpretation der Dualität von Objekt und Subjekt ergibt analog dazu für die klassischen Logiker die wahr/falsch-Dualität, wonach man dann von der Negation des Subjekts wieder zum Objekt käme.

Daran lässt sich meines Erachtens erkennen, dass die Schwäche
der klassischen Logik ist, das sich selbst in der Welt
erkennende Subjekt zu vernachlässigen.

Nicht DARAN

Es freut mich, dass Du es ähnlich siehst. Aber welcher ist für Dich der entscheidende Grund? Würd mich dann doch interessieren!

Hat irgendjemand trotz Italien vs. USA eine Meinung dazu?

Ich WAR zunächst für Italien, habe aber nach der groben
Spielweise der taliener meine Meinung grundlegend geändert.

Naja, darin haben die Amis dann ja doch nicht aufgeholt. Aber sie waren auch von Beginn an spielfreudiger und hatten das größere Herz.

MfG Eddie.

Hallo Eddie

Es freut mich, dass Du es ähnlich siehst. Aber welcher ist für
Dich der entscheidende Grund? Würd mich dann doch
interessieren!

Schon damals an der Uni, als der Positivismusstreit tobte zwischen Typen wie Popper und der Frankfurter Schule (insbesondere Adorno, Marcuse, Horkheimer) fand ich die formale Logik der Positivisten und Neopositivisten total langweilig und im Kern nicht überzeugend. Die Empfindungen des Subjekts ernstzunehmen, wie es die Psychoanalyse tat, wie es im Rahmen der Hermeneutik geschah und geschieht, wie es Adorno klug verteidigte, das war und ist für mich weitaus spannender und überzeugender.
Es lebe das Subjekt! :wink:
Es grüßt ich
Branden

Hi,

Daran lässt sich meines Erachtens erkennen, dass die Schwäche
der klassischen Logik ist, das sich selbst in der Welt
erkennende Subjekt zu vernachlässigen.

die Doppelte Negation ist eine Tautologie,
deren Aufgabe ist es nicht das erkennende
Subjekt zu integrieren! Wie kommst du darauf?
Du wirst auch nicht die Mathematik für
das finden eines Kochrezeptes verantwortlich
machen, wenngleich man diese für das
gelingen desselben braucht!

Gruß
Walden

OT
Hallo Branden,

Schon damals an der Uni, als der Positivismusstreit tobte
zwischen Typen wie Popper und der Frankfurter Schule
(insbesondere Adorno, Marcuse, Horkheimer) fand ich die
formale Logik der Positivisten und Neopositivisten total
langweilig und im Kern nicht überzeugend.

Popper ist weder Positivist und schon gar keine Neopositivist,
vom Wiener Kreis hat er sich doch wohl ganz deutlich
distanziert, war gar einer der schärfster Kritiker!
Und diesen sogenannten Positivismusstreit halte ich für
einen Streit um des Kaisers Bart! Viel Aufhebens um
eigentlich lapidare Begriffsdifferenzen, bzw. deren
Verständnis! Z.B. Totalität! Eine sinnlose Vergeudung
von wertvollem Potential!

Es lebe das Subjekt! :wink:

Eben! That`s it! Leben und leben lassen!

Gruß
Walden

Hallo Walden

Popper ist weder Positivist und schon gar keine Neopositivist,
vom Wiener Kreis hat er sich doch wohl ganz deutlich
distanziert, war gar einer der schärfster Kritiker!

Ich weiß, aber das betraf ja mehr den Positivismus. Meiner Erinnerung nach wird er zumindest von seinen Gegnern (und es derer viele gg) aber als Neopositivist gesehen.
Man selber seht sich ja öfters anders als die Anderen einen sehen. :wink:

Und diesen sogenannten Positivismusstreit halte ich für
einen Streit um des Kaisers Bart! Viel Aufhebens um
eigentlich lapidare Begriffsdifferenzen, bzw. deren
Verständnis! Z.B. Totalität! Eine sinnlose Vergeudung
von wertvollem Potential!

Das mag sein.

Es lebe das Subjekt! :wink:

Eben! That`s it! Leben und leben lassen!

Das sehe ich auch so.
Aber den Ärger der Alt-68-er über Popper teile ich schon noch. Als ich nach Jahrzehnten wieder mal verschiedene Schriften von ihm las, fand ich ihn sowohl flach als auch unsauber und kleinbürgerlich.
Aber das ist ein weites Feld und lässt sich wahrscheinlich unter uns philosophisch Interessierten kaum in der Kürze klären. :wink:
Gruß,
Branden

Hallo Branden

Aber den Ärger der Alt-68-er über Popper teile ich schon noch.
Als ich nach Jahrzehnten wieder mal verschiedene Schriften von
ihm las, fand ich ihn sowohl flach als auch unsauber und
kleinbürgerlich.

Der Streit ist doch vor allem einer zwischen
Soziologie und Popper, in den anderen Disziplinen
ist er weniger umstritten. Grad du als Arzt, wirst
doch wohl auch auf ein strenges Falsifikationsprinzip
bestehen, wenn es um von dir verschriebene Medikamente
geht!? Oder wären dir beschichtigend-interpretative
Nebenwirkungen gleichgültig?

Aber das ist ein weites Feld und lässt sich wahrscheinlich
unter uns philosophisch Interessierten kaum in der Kürze
klären. :wink:

Wohl nicht, es hat ja jeder auch eine Meinungsfreiheit und
ein persönliches faible!

Gruß
Walden

Hallo Walden

Grad du als Arzt, wirst
doch wohl auch auf ein strenges Falsifikationsprinzip
bestehen, wenn es um von dir verschriebene Medikamente
geht!? Oder wären dir beschichtigend-interpretative
Nebenwirkungen gleichgültig?

Offen gestanden, kann ich mir unter „beschwichtigend-interpretativen Nebenwirkungen“ von durch das Falsifikationsprinzip gegangene Medikation wenig Konkretes vorstellen.
Ich fürchte sogar, mit Verlaub, dass es so etwas gar nicht gibt. :wink:
Aber mal im Ernst: Auch wenn wir neulich sehr übereinstimmten hier im Brett, scheinen wir beim guten Popper ja neuralgische Punkte erwischt zu haben. Offenbar hälst Du eine Menge von Popper, ich hingegen so gut wie garnichts. Man könnte sich nun einfach mal fragen, warum das so ist.
Ich für meinen Teil finde halt seine Schriften nicht überzeugend, ganz egal, ob wir sie innerhalkb der Philosophie oder der Soziologie diskutieren wollen.
Einerseits versucht P. mit formaler Logik (Falsifikation statt Verifikation) zu arbeiten, andererseits schreibt er wieder völlig affektinkontinent und polemisch wie am besten Stammtisch über seine Gegner. So macht er sich in kindischer Weise über Adorno her und lässt verlauten, über H.Marcuse w+ürde er garnicht mehr diskutieren.
Nun gibt es ja viele solcher Provinzler; ich wundere mich nur, dass er so berühmt geworden ist bzw. es WIEDER (sozusagen in Renaissance) wurde, nachdem er Ende der 60er / Anfang der 70er eigentlich schon intellektuell erledigt war.
Das kann natürlich damit zusammenhängen, dass die Generation, die jetzt am Ruder ist, einfach nicht mehr so kritisch und scharf denken (und sprechen übrigens auch) kann wie die Generation davor. Selbst in der Frankfurter Schule ist ja der Jürgen Habermas nicht mehr so zündend wie es noch Adorno und Marcuse waren, sondern eher etwas betulich.
Es grüßt Dich
Branden

Moin, moin,

die Doppelte Negation ist eine Tautologie,
deren Aufgabe ist es nicht das erkennende
Subjekt zu integrieren! Wie kommst du darauf?

Zunächst einmal sind die logischen Werte ‚wahr‘ und ‚falsch‘ Analogien zum Objekt und zu dem reflektierenden Subjekt. Bleibt man in der strikten Zweiwertigkeit, gelangt man durch die doppelte Negation natürlich zurück zum Objekt. Dann ist „-(-a)=a“ selbstverständlich eine Tautologie.

Aber alleine schon die Tatsache, dass wir über diese zweiwertige Differenz diskutieren können, zeigt doch, dass es noch ein Drittes geben muss, um den Gegensatz von Objekt und Subjekt zu reflektieren, dass also der Satz vom ausgeschlossenen Dritten in einem solchen umfassenderen Konzept fallengelassen werden muss.
Ich denke mir das so, dass dann „-(-a) = a & S“, wobei S für etwas wie einen subjektiven Rest steht.

Gruß Eddie.

Hi Eddie,

Ich denke mir das so, dass dann „-(-a) = a & S“, wobei S für
etwas wie einen subjektiven Rest steht.

Nur dass S nicht formalisierbar ist, deshalb ist man
auf Hermeneutik etc. angewiesen.

Gruß
Walden

Hallo Branden,

Ich fürchte sogar, mit Verlaub, dass es so etwas gar nicht
gibt. :wink:

*hihi* natürlich gibt es das nicht, wäre ja noch schöner!
Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Medikamente,
mit Nebenwirkungen eben nicht auf den Markt kommen.
Ein praktisches Beispiel für eine Falsifikation und wie
Popper heute praktisch angewendet wird!

Aber mal im Ernst: Auch wenn wir neulich sehr übereinstimmten
hier im Brett, scheinen wir beim guten Popper ja neuralgische
Punkte erwischt zu haben.

Ach lieber Branden, warum denn immer so kategorisch?
Der Konstanzer Dahrendorf ist in vielen Augen als
Sieger aus dem Positivismusstreit hervorgegangen,
weil er eben einen Konsens gefunden hat!
Aber auch dieser ist nicht unumstritten, ich weiss…

Offenbar hälst Du eine Menge von
Popper,

Popper ist in der modernen Wissenschaft nicht wegzudenken,
eine feste Größe. Während dein verehrter Adorno doch schon
von den eigenen Studenten und Anhängern vom Sockel gestürzt
wurde, was er nicht überwunden hat und viele darin den
Grund zu seinem baldigen Ableben sehen.
Bist du denn so unkritisch der Frankfurter Schule gegenüber?
Ich will dich nicht provozieren, nur mal die Gegenseite
aufzeigen.

ich hingegen so gut wie garnichts.

Mir persönlich sagt Wittgenstein z.B. auch mehr und mit
diesem hatte Popper wie du wissen wirst auch einen
heftigen Streit, bis hin zum Feuerhaken!
Aber darf ein intelligenter Mensch daran eine Meinung
aufbauen? Ich finde es klüger die Sache differenzierter
anzugehen.

völlig affektinkontinent und polemisch wie am besten
Stammtisch über seine Gegner.

Das stimmt, aber da stand ihm Adorno in nichts nach,
wie du wissen wirst. Der Streit war nicht nur sinnlos
übertrieben, sondern wurde auch unter der Gürtellinie
ausgetragen.

So macht er sich in kindischer
Weise über Adorno her und lässt verlauten, über H.Marcuse
w+ürde er garnicht mehr diskutieren.

Da ist er nicht der einzige, Mao, Marx und Marcuse
hieß es damals. Schau dich um in der Welt,
was ist übriggeblieben?

Nun gibt es ja viele solcher Provinzler; ich wundere mich nur,
dass er so berühmt geworden ist bzw. es WIEDER (sozusagen in
Renaissance) wurde, nachdem er Ende der 60er / Anfang der 70er
eigentlich schon intellektuell erledigt war.

Aber nur bei den 68ern! :wink:))

Das kann natürlich damit zusammenhängen, dass die Generation,
die jetzt am Ruder ist, einfach nicht mehr so kritisch und
scharf denken…

Seine Arbeit wurde weiterentwickelt im Gegensatz zu den
Frankfurtern. Wieso glaubst du, wenn ich dich fragen darf?
Ist die jetztige Generation verblödet? :wink:

Sei mir gegrüßt lieber Branden

Walden

Lieber Walden

Während dein verehrter Adorno doch schon
von den eigenen Studenten und Anhängern vom Sockel gestürzt
wurde, was er nicht überwunden hat und viele darin den
Grund zu seinem baldigen Ableben sehen.

Ich weiß… Aber für so ein unsportliches Dckerchen wie unseren vergeistigten Teddy Adorno ist ja so ein Herzinfarkt in diesem Alter eigentlich auch nicht so was Seltenes. :wink:

Bist du denn so unkritisch der Frankfurter Schule gegenüber?

Naja, ich bin ja nichts gegenüber total unkritisch, möcht ich mal sagen. Die Frankfurter Schule hat auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, das ist wohl wahr, aber ich sehe eigentlich nicht viel Neues, was sie deutlich überholt hätte.

Mir persönlich sagt Wittgenstein z.B. auch mehr und mit
diesem hatte Popper wie du wissen wirst auch einen
heftigen Streit, bis hin zum Feuerhaken!

Ich weiß. Schönes Büchlein. Hab ich damals gekauft, als Harald Schmidt es mal empfahl, wenn ich mich recht erinnere.

Da ist er nicht der einzige, Mao, Marx und Marcuse
hieß es damals. Schau dich um in der Welt,
was ist übriggeblieben?

Bei Mao haben „wir“ uns ziemlich schwer geirrt, zugegeben, wenn ich die Gewaltakte gegenüber den Tibetern und ihrer Kultur und Religion betrachte.
Marx hab ich -wie Mao- auch nie a toto übernommen. Nur Teile seines Denkens gefielen mir, nicht zuletzt, was er über entfremdete Arbeit schrieb.
Bei Marcuse verhält es sich interessanterweise etwas anders: Ich habe damals „Triebstruktur und Gesellschaft“ und „Der eindimensionale Mensch“ gern gehabt und viele Jahre später seine „Schriuften aus dem Nachlass“ noch lieber! Die kann man heite noch mit Gewinn lesen, ich jedenfalls. Herbert Marcuse ist nicht umsonst so sehr von der Studentenbewegung geliebt worden - ein klarer, aufrechter und trotzdem nicht eindimensionaler Mensch halt.

Wieso glaubst du, wenn ich dich fragen darf?
Ist die jetztige Generation verblödet? :wink:

Sie kommt mir so unkritisch, so glatt, so angepasst, auch so sprachlich verarmt vor. Sicherlich hörst Du das nicht zum ersten Mal von einem aus der „alten“ Generation. Ich sehe mich generationsmäßig übrigens eher bei den Hippies als bei den 68ern. Ich war ein bißchen zu jung für die 68er :wink:. Ich war ja erst 18 im Jahre 1968. Sicher hat mich damals das Attentat auf unsern Rudi Dutschke sehr erschüttert - ich sehe mich noch mit einem Freund Fotos entwickeln und Abzüge machen, als es im Radio kommt.
Übrigens…Dein Hinweis auf die Hermeneutik weiter oben spricht mir schon wieder eher aus dem Herzen. Da schließt sich wieder der Kreis, oder?
Es grüßt Dich herzlich
Branden

Hallo Branden,

Sie kommt mir so unkritisch, so glatt, so angepasst, auch so
sprachlich verarmt vor. Sicherlich hörst Du das nicht zum
ersten Mal von einem aus der „alten“ Generation.

oh das kann ich schon nachvollziehen, wenn man die
Musik beispielsweise als Indikator gelten lassen will!
Wenn du die Hits von damals mit heute vergleichst!

Übrigens…Dein Hinweis auf die Hermeneutik weiter oben
spricht mir schon wieder eher aus dem Herzen. Da schließt sich
wieder der Kreis, oder?

Ist ein Kreis denn unterbrochen wegen ein paar Fragen,
oder wegen einiger Meinungsverschiedenheiten? Dann war es
nie ein Kreis. Und wenn wir beide immer der gleichen
Ansicht wären, dann wäre einer von uns beiden überflüssig!
So sehe ich das auch mit Adorno und Popper!
Zwei der großen Denker und Intellektuellen des 20. Jhd.
Warum soll man gegen den einen sein, wenn manches für
den anderen spricht?
Adorno war sicherlich ein Allroundgenie, unbestritten!
Aber er wurde von den eigenen Reihen gestürtzt,
unverdientermassen und so plötzlich, so unvorhersehbar.
Hast du darauf eine Antwort?
Bei Popper ist es einfacher, er hat Anhänger oder Gegner.
Das ist normal!
Der eine Wissenschaftstheoretiker, der andere Soziologe,
Musikwissenschaftler, Komponist…Das kann man doch
auch gar nicht in einen Topf schmeissen.
Wenns nicht zu simpel wäre würde ich linke und rechte
Hemisphären sagen, diese können sich unterstützen
oder in Konflikt geraten.
Vielleicht sollten wir sie versöhnen, den Rationalisten
und den Gefühlsmenschen, denn beide sind gleichermassen
wichtig…auch wenn dich die musische Seite mehr anspricht!
Was im ästhetischen Sinne auch verständlich ist. :smile:

Viele Grüße
Walden

eineinhalb Einwürfe
Hallo Walden,

Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Medikamente,
mit Nebenwirkungen eben nicht auf den Markt kommen.
Ein praktisches Beispiel für eine Falsifikation und wie
Popper heute praktisch angewendet wird!

hmm?

Der Erkenntnisvorgang, der hinter der Zulassungserwägung von Medikamenten steht, bedarf sicherlich nicht des Falsifikationismus; verifikationistische Mittel, verbunden mit dem Zauberwort „Probabilität“, sind hierfür absolut ausreichend.

soweit der Halbwurf

Seine Arbeit wurde weiterentwickelt im Gegensatz zu den
Frankfurtern. Wieso glaubst du, wenn ich dich fragen darf?
Ist die jetztige Generation verblödet? :wink:

mit dieser Feststellung und diesen beiden (ironischen; Fang-) Fragen zeigst Du doch bereits, dass Du in diesem jeux-a-deux auf der Seite Poppers stehst …

Für Adorno ist die Weiterführung eines theoretischen Ansatzes im wissenschaftlichen Diskurs in keinster Weise eine Gütemerkmal wie für Popper, weil er den wissenschaftlichen Diskurs nicht (so weit) von der Gesellschaftsentwicklung abkoppelt.

Er würde die heute Generation nicht für „verblödet“ halten, nein, wahrscheinlich für „sehr-spät-kapitalistisch“ :wink:

Viele Grüße
Franz

Bonsoir, Walden!

Der eine Wissenschaftstheoretiker, der andere Soziologe,
Musikwissenschaftler, Komponist…Das kann man doch
auch gar nicht in einen Topf schmeissen.

Ich würde beide in erster Linie als Wissenschaftstheoretiker und Philosophen sehen.

Wenns nicht zu simpel wäre würde ich linke und rechte
Hemisphären sagen, diese können sich unterstützen
oder in Konflikt geraten.
Vielleicht sollten wir sie versöhnen, den Rationalisten
und den Gefühlsmenschen, denn beide sind gleichermassen
wichtig…auch wenn dich die musische Seite mehr anspricht!

Mich spricht zwar in der Tat die musische, künstlerische, emotionale Seite sehr an, das ist wohl wahr, aber ich sehe in Adorno auch gerade den Prototyp des Intellektuellen des 20.Jahrhunderts.
Im musischen, insbesondere musikalischen Bereich sehe ich ihn sogar eher kritisch. Was Adorno so über den Jazz losgelassen hat, darüber kann man heute bestenfalls milde lächeln. Es gibt da ebenfalls ein schlönes Buch mit einem schönen Titel…hab ihn leider vergessen und das Buch verschenkt…aber Titel und Inhalt sind ähnlich köstlich wie das Buch, in dem der Wittgenstein den Popper fast mal mit dem Feuerhaken erschlagen hätte.
Es ist spät, ich muss ins Bett. :wink:
Gruß,
Branden

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Hallo Franz B.,

Er würde die heute Generation nicht für „verblödet“ halten,
nein, wahrscheinlich für „sehr-spät-kapitalistisch“ :wink:

Kurz: dekadent. Am Diskussionsverlauf lässt sich das sogar nachvollziehen: man kommt mit der eigenen Logik nicht mehr klar und macht daraus Eintopf statt zu defferenzieren. Natürlich ist die Negation der Negation in der klassischen Logik eine Tautologie.

Gruß

Moin Walden,

Ich denke mir das so, dass dann „-(-a) = a & S“, wobei S für
etwas wie einen subjektiven Rest steht.

Nur dass S nicht formalisierbar ist

Das ist halt die Frage. Dazu müsste man sich eben vielleicht von der starren Zweiwertigkeit der Logik verabschieden, nicht nur um das Subjekt zu formalisieren, sondern auch um die andere Subjektivität, die Du-Subjektivität, mit in das Kalkül zu integrieren.

Gruß Eddie.

Hallo Franz,

Der Erkenntnisvorgang, der hinter der Zulassungserwägung von
Medikamenten steht, bedarf sicherlich nicht des
Falsifikationismus; verifikationistische Mittel, verbunden mit
dem Zauberwort „Probabilität“, sind hierfür absolut
ausreichend.

Dann können wir uns glücklich schätzen,
dass du kein Pharmazeut geworden bist!
Oder würdest du ein Medikament, das
der Wahrscheinlichkeit nach
nicht zum Tode oder contaganähnlichen
Wirkungen führt zulassen?
Nun gut, Spass beiseite, das Falsifikationsprinzip
kann natürlich NIE äquivalent übernommen
werden, sondern es dient lediglich paradigmatisch,
weil theoretisch, den individuellen praktischen
Methoden. Theorie und Praxis sind immer noch zu
trennen. Soviel Differenzierungsvermögen setze
ich eigentlich voraus.

mit dieser Feststellung und diesen beiden (ironischen; Fang-)
Fragen zeigst Du doch bereits, dass Du in diesem jeux-a-deux
auf der Seite Poppers stehst …

Siehst du das so? Man kennt sich selbst ja nie so genau!
Wenn du Brandens vorhergehenden Eintrag aber gelesen
hättest, dann würdest du meine Intention verstehen.
Es war nur eine Reflexion oder
hälst du vielleicht den guten Branden für einen
Popperfan?

Für Adorno ist die Weiterführung eines theoretischen Ansatzes
im wissenschaftlichen Diskurs in keinster Weise eine
Gütemerkmal wie für Popper, weil er den wissenschaftlichen
Diskurs nicht (so weit) von der Gesellschaftsentwicklung
abkoppelt.

Weil er Soziologe ist, aber das hatten wir auch schon!
Aber es ist allemal eine spannende Sache!
Die noch nicht gelöst, sondern lediglich kaltgestellt
ist!

Er würde die heute Generation nicht für „verblödet“ halten,
nein, wahrscheinlich für „sehr-spät-kapitalistisch“ :wink:

Ich auch nicht, da müßte ich mich ja selbst bezichtigen
und da ist meine Eitelkeit zu ausgeprägt! :wink:

Viele Grüße
Walden

Hi Eddie,

Das ist halt die Frage. Dazu müsste man sich eben vielleicht
von der starren Zweiwertigkeit der Logik verabschieden, nicht
nur um das Subjekt zu formalisieren, sondern auch um die
andere Subjektivität, die Du-Subjektivität, mit in das Kalkül
zu integrieren.

Wenn dir das überzeugend gelingt, dann wirst du ein
ganz Großer!

Viele Grüße
Walden