'Dr. med.' ist doch bloß Beschiss!

Hallo Experten,

ich muss mich gerade mal wieder über die allzu leichtfertige Vergabe der Doktorwürde bei Ärzten ärgern. Jeder dahergelaufene Wicht darf sich nach kürzester Zeit und fragwürdiger Dissertation einen „Dr. med.“ auf sein Namensschildchen schreiben, während in nahezu allen anderen Wissenschaften nach dem Studium meist mehrere Jahre ernsthafter und intensiver Forschung vergehen, bis das bis zum Schluss noch nicht sichere Ziel endlich erreicht ist. Wenn ich mir anhöre, was wer über welches Thema in der Medizin so „geforscht“ *räusper* hat, kann ich doch nur noch müde lächeln. Eine solch inflationäre Verschwendung von Doktor(med.)titeln lässt einen das Ganze doch schon lange nicht mehr ernst nehmen.

Ich halte das einfach für Beschiss. Und noch schlimmer: Viele meinen, das wäre überall so. Da steht man nun mit seinem hart erkämpften Dr. sonstwas und dem nächsten Fast-noch-Medizinstudenten wird schon wieder ein Titel nachgeworfen. Das ist ungerecht und entbehrt meiner Ansicht nach der erforderlichen Grundlage. Nicht dass ich es dem Einzelnen nicht gönnen würde, aber es wurmt mich trotzdem einfach gewaltig, besonders dann, wenn ich beobachte, wie oftmals solcherlei Möchtegern-Champs auch in privaten Situationen (Hotelbuchung, Urlaub u.v.m.) den Doktor med. raushängen lassen. Da geht mir einfach die Galle über. Denen gehört doch ans Bein gepinkelt!

Gruß
Heiliger Bimbam

Hi,
nix einfacher als das, studiere einfach neben Deinem Job Medizin und mach einen Dr. med, dann kannst Du auch damit angeben…

A.

Jein.
Hi,

wenn du mit den Massstäben der Naturwissenschaften misst, dann ist die medizinische Doktorarbeit in der Tat dermassen lächerlich, dass es einem graust.
Aber: ein Mediziner wird ja nicht zum Forscher ausgebildet, sondern zum Anwender von gesichertem medizinischen Wissen, um Menschen zu helfen.
Ich würde die Frage eher umdrehen: Sind naturwissenschaftliche Doktorarbeiten nicht völlig überdreht, gemessen an dem, was der heutige Doktor rer. nat. später im Allgemeinen einmal tun wird?

Gruss,

Hallo Andreas,

nix einfacher als das, studiere einfach neben Deinem Job
Medizin und mach einen Dr. med, dann kannst Du auch damit
angeben…

Das geht gerade nicht. Ich muss vorher noch die Welt retten. Aber danach … :wink:

Gruß
Heiliger Bimbam

Hoi Bimbam,

ich habe das mit Kollegen auch schon des öfteren diskutiert. Viele der Dissertationen der Mediziner sind sicherlich nicht mit denen in Fächern wie Biologie, Chemie, Agrarwissenschaften oder anderen experimentellen Wissenschaften zu vergleichen. Schon wegen des Zeitaufwandes für die manchmal mehrjährigen Experimente. Auch die Eigenleistung (Entwicklung neuer Methoden, experimentelle Erhebung von Daten, oft aufwendige statistische Analysen) ist in vielen Fällen stark unterschiedlich. In meiner Branche ist es üblich, daß die Doktoranden kumulativ promovieren, sprich sie müssen 3 Publikationen in referierten Zeitschriften abliefern. Das macht man nicht so nebenbei. Unter 3-4 Jahren kommt kaum einer davon mit der Promotion.
Dennoch gibts ja auch Mediziner, die sich ihren Dr. med. hart erarbeitet haben im Rahmen eines Forschungsprojektes (ob im Labor oder wo auch immer) - also nicht alle über einen Kamm scheren, wenn man nicht weiß wie derjenige an seinen Titel gekommen ist.

Ich respektiere jeden Arzt, der seinen Job fachlich gut macht, sich weiterbildet und dann womöglich noch ein wenig Gespür für den Patienten hat. Letzteres ist leider bei manchen Ärzten nicht zu finden und man fragt sich (wie auch z.B. bei manchen Lehrern), warum sie denn einen Beruf gewählt haben, zu dem man sich auch berufen fühlen muß. Nur das handwerkliche Geschick reicht da meiner Meinung nach nicht aus.
Ich respektiere aber auch jeden Klempner, Piloten, Lehrer, Bäcker, etc. pp. (Reihenfolge beliebig, kein Anspruch auf Vollständigkeit, weibliche Formen der Berufe bitte wahlweise einsetzen) - so lange er seinen Job gut macht.

Trags einfach mit Fassung - auch in anderen Berufen und Positionen sitzen Menschen, denen die Überheblichkeit nur so aus dem Gesicht trieft und die bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit mit ihrem Posten hausieren gehen. Denk mal an so manche Leute, die in Vorständen, Aufsichtsräten, Parteiämtern sitzen… auch dort fragt man sich manchmal, was die wohl geleistet haben, um zu ihrem Posten zu kommen.

Gruß
Eva

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Hallo Helge,

Ich würde die Frage eher umdrehen: Sind naturwissenschaftliche
Doktorarbeiten nicht völlig überdreht, gemessen an dem, was
der heutige Doktor rer. nat. später im Allgemeinen einmal tun
wird?

wenn ich mir manche brandaktuellen Forschungsgebiete so ansehe, muss ich diese Frage im Großen und Ganzen verneinen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Viele Doktorarbeiten, die sich scheinbar um völlig überdrehte Kleinigkeiten ranken, tragen in ihrer Summe zum Verständnis wichtiger, komplexer Abläufe bei. Selbst in der Industrie, Arbeitsplatz vieler Dr. rer. nats, wird ständig nach neuen Methoden geforscht und/oder bestehende Methoden verbessert. Da zahlt es sich für beide Seiten aus, Forschungserfahrung zu besitzen.

Und wenn ich daran denke, was z.B. im Bereich Gentechnik, Halbleitertechnik, Werkstofftechnik, Pharmakologie oder aber auch Mathematik/Informatik noch alles auf uns zukommt, oder was da bereits auf uns zugekommen ist, kann ich das (wieder mal nur im Großen und Ganzen) als absolut relevant betrachten.

In der Medizin beschränkt sich Forschung sehr stark auf seltsam bezeichnete Studien (das ist auch so ein Spleen der Mediziner), wobei oftmals die Erkenntnisse und Ideen der Vorarbeit leistenden Techniker, Physiker, Chemiker, Molekularbiologen, Pharmazeuten etc. in die Praxisreife umgesetzt werden. Gerade z.B. im Bereich Chirurgie, Neurochirurgie, aber auch der Anästhesie sind doch die meisten aktuellen Fortschritte nicht auf dem Mist der Mediziner gewachsen, sondern vorallem der Hi-Tech zu verdanken (natürlich in Zusammenarbeit mit Ärzten). Auch hier gibt es viele Ausnahmen, aber tendenziell sieht es doch einfach mal so aus.

Wen wundert’s, dass der gemeine Mediziner nicht mehr können braucht, als Studien zu interpretieren und mit einer Auswahl an statistischen Mitteln zu arbeiten. Wohl dem, der noch praktisch forschen darf und kann. Da finde ich schon viel eher den einen oder anderen Studieninhalt etwas überdreht. Naja, dafür ist Medizin aber ein recht langes Studium. Vielleicht lässt man deshalb hier manchmal 5 gerade sein.

Gruß
Heiliger Bimbam

Hi Bimbam,

Du hast ja so recht: Ärzte können nix, sind überbezahlte Schwachköpfe
und die Welt ist eine Scheibe…
Ein wenig mehr Refelexion und Differenzierung und Du hast meine Zustimmung
Ein schönes Wochenende wünscht Synapse

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Liebe® Synapse,

Ärzte können nix,

das habe ich nicht behauptet.

sind überbezahlte Schwachköpfe

Dies ist ebenfalls nicht meine Überzeugung,

und die Welt ist eine Scheibe…

Ich will dir diesen Glauben nicht nehmen :wink:

Ein wenig mehr Refelexion und Differenzierung und Du hast
meine Zustimmung

… ist wohl eher ironisch gemeint. Mein Ausdruck von Ärger polarisiert halt mal. Damit kann ich leben. Andererseits richtet sich mein Groll nicht grundsätzlich gegen alle Ärzte, sondern über die Praxis der Titelvergabe. Falls das anders rübergekommen sein sollte, möchte ich mich entschuldigen. Die Mit-Doktortitel-Bahnkarten-Bucher gibt es ja schließlich auch in anderen Branchen.

Ein schönes Wochenende wünscht Synapse

Danke, ebenfalls.
Gruß
Heiliger Bimbam

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Trotzdem hat er irgendwo Recht. Eine Bekannte von mir ist z.B. noch im Grundstudium, die schreibt jetzt schon mal im 3. oder 4. Semester ihre Doktorarbeit, damit sie sie weg hat. Das Semester is dafür reserviert, die Anforderungen lächerlich. Mit einer Literaturarbeit auf dem Wissensstand von 3 Semestern kriegen andere Naturwissenschaftler einen Praktikumsbeleg, viele Mediziner kriegen dagegen dafür, sofern sie das restliche Studium schaffen, automatisch gleich die Doktorwürde mit verliehen.
Ich will nicht sagen, dass das die Regel ist, aber immerhin ist problemlos möglich, weil es Hochschulen gibt, wo sowas Gang und Gebe ist. Und ich finde das auch sehr fragwürdig.

LG, Jesse

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Au Mann, Herr Bimbam!

Wie mir diese Jammerlappen mit anspruchsvollen Promotionsordnungen auf den Keks gehen! Wann immer der Frust über das eigene harte Dasein als Laborratte in gammeligen Asbestzementbauten hochkommt, wird hier ein Artikel 'reingerotzt, in dem man sich über die Vergabeordnung bei den Medizinern beschwert. Hätte man das nur vor der Studienfachwahl gewußt! Ist das in Brettern von Sparten, in denen ebenfalls zügig promoviert werden kann ähnlich?
Ich möchte Euch ja nicht mit Details der Tragödie meiner eigenen
Arbeit langweilen. Allerdings will ich nur mal allgemein darauf hinweisen, daß erwartet wird, diese Arbeit während des Studiums nebenher abzuleisten und nicht als Vollzeitjob im Lauf einiger Jahre.
Lohn der „Mühe“ der Naturwissenschaftler, die dafür übrigens erstaunlich häufig in Unicafes herumhängend angetroffen wurden, ist ja in der Regel ein höheres Einstiegsgehalt und einmal besoffen in albernem Gewand über den Campus gezogen zu werden. Als Arzt erspart man sich später höchstens ein paar Nerven, weil man nicht jeder Oma auch noch erklären muß, wie es kommen kann, daß man zwar Arzt ist, aber kein Doktor.

Ach ja, ich könnte mich noch herrlich weiter auslassen, aber die Zeit ist knapp.

Dir bleibt wohl nur, in die Politik zu gehen und die Modaliäten zu ändern. Vielleicht wäre DAS dann aber das entscheidende Tröpfchen, das endlich das Faß zum Überlaufen brächte und die längst fällige Ärzterevolution auslösen würde. Alternative wäre, selbst Mediziner zu werden und vom System zu profitieren. Doktortitel können gegen einen kleinen Obolus auch in Lateinamerika erworben werden. Leider hört man derzeit immer wieder, daß das Studium gewaltig angezogen hat. Die Sache könnte slso anstrengend werden.

Gruß
Peter

Hallo,

etwas drastisch ausgedrückt, aber Du hast schon Recht, daß an eine medizinische Doktorarbeit nicht so hohe Ansprüche gestellt werden wie in anderen Fächern. Während die Mediziner ihre Arbeit bereits im Studium absolvieren, muß z.B. unsereiner (Psychologe) noch ein Promotionsstudium von ein paar Jahren dranhängen und etwas mehr auf den Tisch legen. Daher ist es gut, daß Du hier darauf aufmerksam gemacht hast, damit mehr Leute wissen, wie sie verschiedene Doktortitel einzuschätzen haben.

Übrigens noch ein Hinweis zu Doppeldoktoren (Dr. Dr.): Früher konnte man häufig mit einem Thema (und einer Doktorarbeit) mehrere Doktortitel erwerben. Wenn das Thema interdisziplinär war, hat man die Doktorarbeit eben in zwei Fächern angemeldet und war so auf dem Weg zu zwei Titeln.

Grüße,

Oliver Walter

Hallo Heiliger Bimbam,

die Vergabe von Dr.-Würden? Ich suche mir meinen Arzt nicht nach einem oder mehreren Titeln aus. Mir genügt es wenn er (oder sie) mir mit verständlichen Worten sagt was fehlt und was gemacht werden muß.
Ich habe an der Uni (Maschinenbau) einige Doktoranden erlebt und hatte das Gefühl es ist „Bücken“ für mehrere Jahre angesagt. Ich habe da aber auch Dr. kennengelernt und mit Ihnen gearbeitet, denen man den Titel nicht anmerkte und die für mich als einfachen Techniker tolle Chefs waren.
Für mich ist im Maschinenbau ein Dr.Ing. nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Da ist mir meist ein Dipl.-Ing (FH) lieber. Der weiß meist wovon er redet.
Warum auf einen Titel achten, der Mensch dahinter ist wichtig, sein Können, sein Wissen, seine Erfahrung. Ich denke das gilt auch in der Medizin.
Noch ein Beispiel: Ich fahre auch 200km, auf eigene Kosten, zu einem Arzt (in diesem Fall Dr.med.) um meine Hand operieren zu lassen obwohl es im Nachbarort einen Prof.Dr.med gibt. Ich möchte meine Hand ebenso gewissenhaft repariert bekommen, wie ich meinen Kunden ihre Maschinen repariere.

Gruß Norbert

Mit-Doktortitel-Bahnkarten-Bucher …

gibts die dann billiger? Gibts in Hotels mit Dr.-Titel Rabatt?

fragt sich

Chris

Hallo!

Aber: ein Mediziner wird ja nicht zum Forscher ausgebildet,
sondern zum Anwender von gesichertem medizinischen Wissen, um
Menschen zu helfen.

Bei vielen ist auch ein grosser Teil an „Märchenwissen“ dabei - sonst
würde es keinen geben der Akupunktur betreibt.
Da sind mir dann wissenschaftlich arbeitende Ärzte schon lieber.

Tschüss

Matthias

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Wenn man keine Ahnung hat…
einfach mal die …

Ich habe für meinen Titel insgesamt 4 Jahre gebraucht. Habe dafür auf etlich Urlaube verzichtet und hunderte Nächte nach der „normalen Arbeit“ in irgendwelchen Labors, bei irgendwelchen Statistikern und am Computer verbracht. Dadurch bin ich keine besserer Arzt geworden aber ich finde dass einem ein Titel in der heutigen Zeit bei Patienten die sich den Arzt aus dem Telefonbuch heraussuchen durchaus Vorteile bieten kann. Ich gebe nie meinen Titel an, niemals. Weder im Hotel, noch im Fitnessstudio noch sonstwo. In Ihrer beleidigenden Verallgemeinerung ist eine ganze Menge verringertes Selbstbewusstsein zu finden, das können Sie dadurch beheben in dem Sie meinen Weg gehen. Es verbietet Ihnen niemand. Und um auf Ihre Vita einzugehen. Es scheint zu stimmen: Sie haben von vielen Sachen keine Ahnung…
Gruss Christian

Vielleicht ist das Neid??
Könnte ja sein, oder??

Ich möchte jedenfalls mit keinem werdenden Mediziner tauschen, trotzdem ich den Job hochinteressant finde…
Ich bin „nur“ Speditionskaufmann … äh… frau geworden, was auch völlig okay ist…Hätte aber gerne was in Richtung Medizin gemacht. Jedoch: ohne Abi und mit den „Fähigkeiten“ in Chemie und Physik hätte ich sicher JEDE Uni in die Luft gesprengt…

Ich habe für meinen Titel insgesamt 4 Jahre gebraucht. Habe
dafür auf etlich Urlaube verzichtet und hunderte Nächte nach
der „normalen Arbeit“ in irgendwelchen Labors, bei
irgendwelchen Statistikern und am Computer verbracht.

Eben, und deshalb möchte ich nicht mit den Studenten, die hart arbeiten müssen, tauschen. Ich meine damit nicht die „ewigen Studenten“, die Jahre lang studieren, weil sie zu faul zum richtigen arbeiten sind und gesponsert werden von reichen Eltern…

Dadurch

bin ich keine besserer Arzt geworden aber ich finde dass einem
ein Titel in der heutigen Zeit bei Patienten die sich den Arzt
aus dem Telefonbuch heraussuchen durchaus Vorteile bieten
kann.

Jepp, so ist es wohl tatsächlich: erscheint der Name sympathisch? Titel?
Das ist ebenfalls PR. Außerdem dürfen Ärzte keine Werbung machen, oder??

Ich gebe nie meinen Titel an, niemals. Weder im Hotel,

noch im Fitnessstudio noch sonstwo.

Das machen auch mehr Angeber oder? Im Leben außerhalb des weißen Kittels bringt doch der Dr. med. nix, oder??

Aber für viele seid Ihr Mediziner auch Halbgötter in weiß…

Also: nicht ärgern, nur wundern!

Gruß
Carmen

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Sommerloch-Posting
Hallo Bimbam
Na, das war doch mal wieder dran zum Sommerloch - dieses uralte Vorurteil musste doch mal wieder aus der Mottenkiste geholt werden.
In Ösiland mag es ja den Dr-Titel bei Abschluss des Med-Studiums mit dazu geben, in D-land muss man sich immer noch auf den Allerwertesten setzen.
Natürlich fallen die Disseration in punkto Länge, Zeitaufwand und Arbeitsaufwand, Quantität und Qualität, Aussagefähigkeit und Relevanz im Med-Studium sehr auseinander. Das aber berechtigt imho nicht zu solcher sehr nach Mißgunst schmeckender Pauschalisierung.
Ich persönlich habe etwa 7 Jahre an meiner Diss gesessen. Das Thema hat mich einfach interessiert und ich wollte es nicht gegen ein anderes eintauschen.
Und ich kenne viele, die zwischendurch aufgeben mussten wegen intercurrierender Gründe, z.B. Dr-Vater verstorben oder verzogen, Aufgabenstellung schwer lösbar usw usf.
Gruß,
Branden

Hallo Jesse!

Trotzdem hat er irgendwo Recht. Eine Bekannte von mir ist z.B.
noch im Grundstudium, die schreibt jetzt schon mal im 3. oder
4. Semester ihre Doktorarbeit, damit sie sie weg hat. Das
Semester is dafür reserviert, die Anforderungen lächerlich.

Ehrlich, das habe ich noch nie gehört!

Mit einer Literaturarbeit auf dem Wissensstand von 3 Semestern
kriegen andere Naturwissenschaftler einen Praktikumsbeleg,
viele Mediziner kriegen dagegen dafür, sofern sie das
restliche Studium schaffen, automatisch gleich die Doktorwürde
mit verliehen.

Die Uni wüsste ich doch zu gerne, da könnten wir als Eltern ja eine Menge Geld sparen, wenn die Ableger schnell und problemlos sozusagen nebenbei Studium, Diss. und wahrscheinlich noch 2 Nebenjobs geregelt bekommen. *g*

Ich will nicht sagen, dass das die Regel ist, aber immerhin
ist problemlos möglich, weil es Hochschulen gibt, wo sowas
Gang und Gebe ist. Und ich finde das auch sehr fragwürdig.

Ist das so?

Hm.
Ich kenne nur Mediziner, die sich unzählige Nächte im Labor um die Ohren schlagen, monatelang hinter ihren Profs herrennen, zig-Male die Diss. umschreiben, ergänzen und dann, irgendwann, endlich ihre abgesegnete Doktorarbeit beenden können.
Das war jetzt der Zeitraffer. In Echt-Zeit zieht sich das schonmal über Jahre hin.

LG, Jesse

Angelika

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Ehrlich, das habe ich noch nie gehört!

Tja, die Zeiten ändern sich offenbar. Zu deinen Studienzeiten vor ~80 Jahren war das sicher noch anders. :wink:

Die Uni wüsste ich doch zu gerne,

Meine Bekannte studiert in Halle (Saale). Dort isses fest eingeplant, die Doktorarbeit während des Studiums schreiben. Man wird AFAIK ein Semester dafür freigestellt. Wenn man fertigstudiert hat, is man dann automatisch Dr. med.

da könnten wir als Eltern ja
eine Menge Geld sparen, wenn die Ableger schnell und
problemlos sozusagen nebenbei Studium, Diss. und
wahrscheinlich noch 2 Nebenjobs geregelt bekommen. *g*

Ich hab nicht gesagt, dass einem dort das Studium geschenkt wird. Wenn ich alles richtig mitbekommen habe, ging es darum in diesem Thread auch überhaupt nicht. Es ging einzig und allein um die, diesen Titel letztlich abwertende, Vergabepraxis der Doktorwürde an einigen Hochschulen.

Ich kenne nur Mediziner, die sich unzählige Nächte im Labor um
die Ohren schlagen, monatelang hinter ihren Profs herrennen,
zig-Male die Diss. umschreiben, ergänzen und dann, irgendwann,
endlich ihre abgesegnete Doktorarbeit beenden können.
Das war jetzt der Zeitraffer. In Echt-Zeit zieht sich das
schonmal über Jahre hin.

Für die tut’s mir besonders leid, dass man an anderen Hochschulen seine zwei Buchstaben quasi geschenkt bekommt.

LG, Jesse

Aber recht hat er,
wenn er sagt dass der Durchschnittsmediziner sehr viel mehr Wert auf seinen Dr. legt als der typische Physiker, Ingenieur oder Biologe. Zumindest ist es mir noch nie bei einem Physiker o. ä. passiert dass ich korrigiert wurde wenn ich den Dr. weggelassen habe, obwohl dies nie Absicht war. Andererseits wer möchte schon mit einem Mediziner tauschen, ich nicht …

Streitet Euch doch nicht - ich finde dass der Mensch hinter dem Titel wichtiger ist als der Titel, denn mir flößt ein Titel absolut keinen Respekt ein, und da ist es auch egal ob der 6 Monate promoviert hat oder 7 Jahre …

Gruss
Brombär